Ich habe mir jetzt meine 4 aus 2012 nochmal ganz genau angeschaut.
Alle 4 sind zusammen unter den gleichen Bedingungen bei mir groß geworden.
2013 habe ich sie ca.1 Monat vor dem einwintern im Haus (Wanne) gehalten und 2014 1 Monat nach der Winterruhe.
In ihren Schlafhütten ist immer leicht feuchtes Spagnum-Moos.

1 hatte ein Startgewicht von 8 gr. Sie ist sehr wärmehungrig und kann nonstop unter der Lampe liegen. Wenn die anderen im Garten herumstapfen, wärmt sie sich immer noch im Frühbeet. Unter der Wärmelampe ist sie auch nonstop am mampfen. Sie wiegt dies Jahr 224 gr (+4 gr.nach Winterruhe.) Sie hat leichte Erhebungen zwischen den Wachstumsfugen = nicht ganz glatt.

2 hatte ein Startgewicht von 8 gr. Sie wärmt sich auf, haut sich den Bauch voll und geht dann auf Erkundungsjagd. Sie ist sehr mobil, aber auch die erste, die am nachmittag wieder im Schlafhaus verschwindet. Fast glatt. Sie wiegt 176 gr. (+/-0)

3 hatte ein Startgewicht von 9 gr. (2013 abgehauen, 4 Monate unterwegs, 2014 dadurch sehr krank). Sie ist morgens die erste, abends die letzte. Nach der Winterruhe die erste und als letzte in Winterruhe. SEHR mobil, nonstop am rumflitzen. Wärmt sich kurz, frisst im vorbeilaufen. Glatt. Wiegt 125 gr. (-4 gr)

4 hatte ein Startgewicht von 6 gr. Halbe Größe von Nr. 1. Scheu, eher im Halbschatten unterwegs, frißt im vorübergehen. Hatte nach dieser Winterruhe etwas Probleme auf die Beine zu kommen und zu fressen, jetzt aber alles ok. Glatt Wiegt 88 gr (-4gr)

Für mich sieht es auch so aus, als habe das Wesen damit zu tun (sonnenhungrig-verfressen oder im Halbschatten/Feuchte und agil)

LG Gundi

Kurz noch vor dem Hundespaziergang:

http://www.krone.at/Wissen/Rauchen_verae...en-Story-504227

Ich will jetzt ums Himmels willen keine Werbung für die Krone machen - aber es geht um Epigenetik.

Ob man vielleicht auch das Brüten in die Überlegungen einbeziehen muss?

LG Herbert

Zitat

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Kurz noch vor dem Hundespaziergang:

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Wohin ist dein Hund mit dir gegangen ?

Zitat

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http://www.krone.at/Wissen/Rauchen_verae...en-Story-504227

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Raucht Ida ????????????

Zitat

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Ob man vielleicht auch das Brüten in die Überlegungen einbeziehen muss?

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Ich, als 2fache Mutter und 3fache Oma sage: NATÜRLICH !

LG Gundi

Zitat

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Was sagt ihr zu meiner Beobachtung, dass die mindere Höckrigkeit im dritten Jahr auftritt?

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Guten Abend!

Es bleibt ein spannendes und interessantes Thema. ;)

Mir ist auch schon aufgefallen, dass die mindere Höckerbildung, sofern vorhanden, erst im dritten Jahr erkennbar auftritt. Vorher wird sie vermutlich aber auch schon als ganz kleine Panzererhebungen vorhanden sein, die wir unbewusst als Wachstumsschübe tolerieren.

Vieles liegt auch im Auge des Betrachters bzw. Halters. Es gibt ja schon einen Unterschied zwischen glatt und aalglatt, also haben die „glatten“ Tiere, die wir jetzt auch teilweise schon als Nachzuchttiere hochziehen, oft leichte Höckeransätze. Richtig glatte Schildkröten sehen so aus, als wären sie gerade aus dem Ei geschlüpft, nur eben mit sichtbaren Wachstumsringen.

Da es indirekt auch mit dem Thema „Höckerbildung“ zu tun hat, möchte ich nochmals kurz auf meine bisherige Aufzucht der Schlüpflinge in den ersten beiden Jahren eingehen. Einige von Euch wissen ja bereits, dass ich die ganz kleinen Tiere sehr heiß in einer Balkonanlage halte, d.h. dass ich im Sommer in den Spitzenzeiten im Innenbehältnis für mehrere Stunden auf Lufttemperaturen von über 40°C komme, die ich notfalls bewusst mit Zuschaltung von schräggestellten Strahlern und geschlossenem Deckel erreiche. Im Innenbehältnis befindet sich nur ein hohes Stroh-/Heugemisch und darunter feuchte Erde (und eine Umfallgefahr geht gegen Null). Ich habe festgestellt, dass diese Haltungsmethode viele entscheidende Vorteile bietet, die vor allem keine Höckrigkeit aufkommen lässt. Durch die heißen Temperaturen zwinge ich die Tiere relativ früh in die Krautschicht und somit zur Inaktivität, was zwangsläufig bedeutet:

- die Schildkröten fressen weniger
- die Tiere ruhen viel im oder auf feuchtem Bodengrund
- dem Schutzbedürfnis wird Rechnung getragen = stressfreie Haltung.
- die Tiere stellen ihren Wasserhaushalt auf Sparflamme und müssen dadurch auch weniger
saufen, so paradox das erstmal klingen mag.

Es gibt zwar auch ein kleines Außengehege mit Wasserteil, aber die Tiere zieht es nach einiger Zeit immer wieder in das heiße Innenbehältnis zurück. Sie wachsen langsam und glatt heran. Meine Schlüpflinge aus früheren Jahren, die längst nicht so heiß gehalten wurden, waren größer und auch nicht so kugelig-rund, eher länglich. Nach dem 3. Jahr geht es raus in die Freianlage und hier zeigt es sich dann. Plötzlich fangen einige Tiere an, Höcker auszubilden, andere Tierchen wiederum bleiben glatt. Das könnte mit einem plötzlichen Überangebot an Futter und/oder zu viel Sonneneinstrahlung zu tun haben, wenn die Schildkröten durch das Gehege wandern.

Die heute gemachten Fotos zeigen ein fast 2jähriges Jungtier (eingegraben) und ein 1jähriges Jungtier. Beide sind klein, glatt, rund. Eine seltene Besonderheit an dem 2jährigen Tierchen ist, dass es im ersten Jahr keine Nahrung aufgenommen hatte, nur Flüssigkeit. Erst nach dem Erwachen aus der ersten Starre fing es an zu fressen. Da das vermutlich bis auf weiteres meine letzten Schlüpflinge sein werden, werde ich sie noch ein Jahr länger in der Balkonanlage halten und dann schauen wir uns mal das Ergebnis des Wachstumsverlaufes an. Ich werde diesen Thread dann irgendwann wieder aktivieren und darüber berichten. Unter diesen Schlüpflingen hatte ich übrigens einen Teil offen und den anderen Teil vergraben inkubiert. Vielleicht spielt das ja auch eine Rolle bei der weiteren Entwicklung.

LG Andreas
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Hallo,
ich habe mir zur Höckerbildung nochmal so meine Gedanken gemacht und möchte Euch gerne daran teilhaben lassen.
Als ich mit der Schildkrötenhaltung anfing, übernahm ich zwei 5-jährige Tiere aus subotimaler Haltung, sprich im Sommer Kalthaltung draußen, im Winter Terra, weil ja laut Züchter die ersten 5 Jahre keine Starre gehalten werden sollte.
Der Kleine (glatt) auch schon beim Vorbesitzer der versteckt Lebende, auch im Winter im Terra kaum zum Fressen zu bewegen
Der Große (höckrig) auch schon beim Vorbesitzer immer aktiv, immer am fressen, auch im Winter stets präsent. (ihn habe ich vor einiger Zeit abgegeben)
Damals habe ich mir nichts dabei gedacht.
Danach zogen zwei Mädels bei mir ein, vom gleichen Züchter.
Die kleine (glatt) stets versteckt, als erste im Herbst weg, als letzte da. Sucht sich immer feuchte und kühle Verstecke, aber von der Entwicklung völlig ok
Die große (Höcker) stets präsent, als letzte weg, als erste da, nur Fressen und Wärme im Sinn, wiegt das doppelte wie die Kleine.

Meine Überlegungen dazu:
Sicher ist es von Natur aus sinnvoll, schnell zu wachsen, um sich zu reproduzieren. Ich stelle jetzt aber mal die These auf, dass diese Tiere in der Natur kaum Überlebenschanchen haben werden. Sie werden wohl die ersten sein, die von Prädatoren erwischt werden und gar nicht erst die Geschlechtsreife erreichen. Ihre Geschwister aber, die schön versteckt leben (und glatt heranwachsen) werden vermutlich in der Natur bessere Chancen haben, das fortpflanzungsfähige Alter zu erreichen.
Ich glaube daher nicht, dass wir so viel an Haltung falsch machen. Ich glaube aber vielmehr, dass bei uns (zum Glück) die natürliche Auslese fehlt. Survival of the fittest... vielleicht heißt das ja bei Schildkröten, dass der fit ist, der sich am besten versteckt ... und darum schön glatt heranwächst.

Eine Überlegung wäre es wert.

LG
Dani

Zitat

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Gundi, bei deinen hat die Höckerigkeit auch eindeutig mit der Größe zu tun. Oder hatte Nr.1 mit 125g auch schon einen unebenen Panzer?

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Ich glaube nicht, Gunda.
Letztes Jahr ist mir aufgefallen, dass sie nicht so ganz eben ist, etwas hubbelig.
Aber ist schon enorm, diese Unterschiedlichkeit der Gewichte !?

LG Gundi

@graeca63, das ist ja wirklich genial!
Mir ging diese Haltungsmethode die ganze Nacht nicht aus dem Kopf. Mein Gedanke dazu war, irgendwie werden sie weitergebrütet und nicht gemästet.

Diese Lebensweise würde sich mit den Gedanken von Dani decken.

@cassi, eine Überlegung wäre noch das große Futterangebot in Gefangenschaft.

Selbst für autark lebende Schildkröten stehen doch häufig üppige Futterwiesen zur Verfügung. Sind diese abgegrast, wird zugefüttert.

Für mich ist das Ganze sehr interessant zu verfolgen, aber schon schwierig zu verstehen. Feucht, warm, Lampe, keine Lampe trotzdem warm, warm damit sie sich verstecken müssen also doch wieder kälter, vererbt, angefressen. Keiner weiß was und doch wissen alle sehr viel?

Was ich mich Frage: ist der glatte Panzer sozusagen das Magermodell der Menschen? Ist glatt ein Idealmaß? Wieviele Schildkröten sind in der Natur total glatt?
Warum machen wir soviel falsch in Gefangenschaft, wenn sie in der Natur aalglatt sind? Oder sind leichte Höcker eher der Normalzustand, also Lieschen Müller mit Plattfüßen und Krähenfüßen und abstehenden Ohren? Brauchen wir bei den Schildkröten in Zukunft auch Schönheitoperationen?Sind sie mit leichten Höckern schon krank oder einfach nicht "ideal" in unserem Sinne? Vererbt oder nicht vererbt.. müssen sie aalglatt sein?

Meine sind Leider oder auch nicht leider, ich weiss noch nicht so genau was ich sagen soll,nicht aalglatt. Zwei habe ich mit Höckern (leichte) geschenkt bekommen.
Einem habe ich wohl aus Unwissenheit Höcker anerzogen ( sehr leichte Höcker, halt nicht aalglatt) und meine ganz kleine Blinde ist aalglatt. Meine Meinung, warum dies so ist, deckt sich im großen und ganzen mit der von Euch und doch wieder nicht. Sie sitzt nämlich n i e unter der Wärmelampe. Wenn ich sie drunter setze ist sie sofort wieder weg. Sie badet extrem viel und sehr sehr gerne, ist den ganzen Tag unterwegs um Futter zu suchen ( ist ja blind und findet nicht so schnell ihr Futter). Also: feucht ja, wenig fressenja, viel draußen unterwegs auch in der Sonne ja, extrem warm nein ( natürlich keine Kalthaltung).

Ich bin kein Züchter, habe nicht viel Vergleiche, kann also keine Statistik erheben und auch keine aussagekräftigen Angaben machen, ich messe nicht ständig die Temperatur und pass auch nicht den ganzen Tag auf, wer jetzt wie oft in der Wasserschüssel sitzt. Ich wiege nicht, wieviel gefressen wird und lass meine Schildkröten einfach nur Schildkröten sein. Versuch sie, nach bestem Wissen und Gewissen zu versorgen... mit oder ohne Höcker. Ich nehm sie so, wie sie sind. Und freu mich an jeder.

LG Doris

Ja - das ging mir auch schon durch den Kopf.....

Ich biete meinen Schildkröten ein Leben in Gefangenschaft und nicht in ihrem Ursprungsland mit allen Möglichkeiten der Technik und neuesten Weisheiten um die Temperaturen und Lebensgewohnheiten in ihrem Ursprungsland nachzuahmen.
Werden sie nun nicht "Heidi Klum" oder "Justin Bieber" (oder was es jetzt für Frauen-/Männerideale so gibt...) der Schildkrötenwelt, so sind es eben "normale" Schildkröten. Ich bin ja auch normal (mit Ecken, Kanten, Speckfalten


Aber interessant - um der Forschung willen - ist das alles schon !

LG Gundi

@Fussel
Also schlaflose Nächte wollte ich dir nicht bereiten. ;)
Ich praktiziere diese Methode jetzt seit sechs Jahren und sie hat viel für sich. In der Natur leben die kleinen Tiere auch sehr versteckt, müssen große Hitzeperioden überstehen und mit karger Nahrung zurechtkommen. Wir simulieren das bloß. Bin im Moment außerhalb Berlins und meines PC. Stell demnächst noch ein paar Infos und Fotos dazu ein, falls du magst.

LG Andreas

Hallo Andreas,
da mach ich dir auch keinen Vorwurf ;)
Nachts ist es immer so schön ruhig, gute Zeit zum Grübeln ;)

Fotos wären echt super!!!