Ich glaube, das ist eine Frage des Bodens sowie Stickstoff- und Wasserangebotes. Solchen riesigen Löwenzahn habe ich z.B. auch in Holland auf den Kuhweiden und an Feldrändern gesehen. Das da die Gülle eine wesentliche Rolle spielt, ist sicher nachvollziebar...
Mein Selbstversorgergehege ist eher "abgereichert". Sandige Gartenerde mit viel Kalksplitt und Schotter. Da wächst trotzdem genug an Wildkräutern (aber leider auch Gras...).
Damit trotzdem nicht alles weggefressen wird, kann ich Teilbereiche absperren und sich erholen lassen (bzw. neue Sämlinge keimen lassen). Außerdem sammle ich trotzdem Futter von ausswärts, wenn ich zu Hause bin, um das Freigehege zu "schonen". Hin und wieder gibt es geraspelte Möhren und gaaanz selten auch mal eine Erdbeere oder Weintraube ().
Größtes Problem war in den letzten 2 Sommern der fehlende Regen. Ohne Zusatzbewässerung wäre wohl alles verdorrt. Aber verdorrte Kräuter wurden auch gefressen.

Natürlich stellt sich mir immer noch die Frage, was so eine Kröte wirklich braucht. Es heißt ja auch immer, in unseren Breiten mit dem "üppigeren" Nahrungsangebot über die gesamte Saison wachsen sie zu schnell. Wenn mitgebrachtes Futter liegen bleibt, war es zu viel oder die kleinen Keimlinge im Freigehege sind doch leckerer...
Christine hat geschrieben, ihre adulten machen am Tag 2 Weidegänge (Morgens und am späten Nachmittag). Das kann ich bestätigen.
Ich denke auch, mind. 10 qm sind für eine ausgewachsene Schildkröte ein Richtwert für ein Selbstversorgergehege. Größer ist natürlich immer besser...

Waaahnsinn! So viele tolle Beiträge und Links über Selbstversorgung und Zufüttern ...... 👍🏻

Ich lese die Beiträge zwischen den Zeilen.
Als ich anfing, mich mit Ernährung der LSK zu beschäftigen, orientierte ich mich tatsächlich meist an dem Buch von Thorsten Geier und erstrebe auch die Selbstversorgung.

Gut, unsere sind ja noch klein. Noch haben die Großen ein 5qum Gehege, das immer wieder erweiterbar ist. So schnell fressen sie nichts kahl! 😊.
Dennoch habe ich für mich herausgelesen, dass durchaus Trocken- und Karklandschaften sehr wichtig sind und ein
dauerhafter Frühling keine optimale Lösung sind. (Zugegeben habe ich im August immer unser Gehege gegossen, damit die tollen Wildkräuter nicht verdorren! 😯....) Davon werde ich etwas wegkommen.

Auch, dass mit Mehltau belastete Kräuter höheren Vit. D-Anteil haben fand ich interessant!

Im März kommt wieder Dolomitkalk und Sand ins Gehege.
Zufüttern tue ich insofern, dass ich Haselnuss-, Apfelbaum-, und Kirschbaumblätter (Rohfaseranteil), Hibiskusblüten und Golliwoog uva. ab und zu im Gehege verstreue und sie sich das selbst suchen müssen, so wie sie es eben brauchen.
Abschneiden muss ich öfter im Juli/ August die zu hoch gewachsene Stauden, da ich sie ja sonst nicht mehr finde! 😆

Fastentage gibt es bei uns auch, wenn es regnet. Da kommen sie eh nicht raus. Und es gibt auch kein Futter, nur Wasser.
Es könnte tatsächlich mal öfter regnen. Einsperren will ich sie bei tollem Wetter eben auch nicht.

Im September bekommen sie an und bei längeren Schlechtwettertagen auch mal die von mir gesammelten und getrockneten Wildkräuter -Agrobs mögen sie nicht mal mit Wasser vermischt- im Frühbeet angeboten. Die werden gefressen!

Unterwegs sammle ich auch immer, was ich noch nicht im Gehege habe, um auf eine unterschiedliche Vielfalt zu kommen.

LG Andrea

Vielen Dank für eure Antworten!
Ich würde trotzdem gerne nochmal auf die Frühblüher zurück kommen:Ich kann mir nicht vorstellen,dass eine Schildkröte etwas frisst,das sie nicht verträgt.Doch lese ich viel,dass die Pflanzen in euren Gehegen speziell auf die Schildkröten abgestimmt sind(sicher auch,damit eine ausreichende Versorgung gewährt wird).Ich würde die Frühblüher allerdings gerne dort lassen,wenn sie kein Risiko darstellen.
Gibt es generell das Risiko,dass die Schildkröte mal eine Pflanze frisst,die sie nicht so gut verträgt (wenn ich sammle und mich mal irre)?
Was meint ihr dazu?

Bei mir wachsen auch die Frühlingsblumen überall, auch in den Gehegen. Und mein größtes Männchen läuft frei im Garten. Es hat noch nie Probleme gegeben, weder mit Frühlingsblumen noch mit Efeu, Kastanie, Hortensie, Rhododendron oder sonstwas.

Ich hatte die ersten 15 Jahre aus Unwissenheit Traubenhyazinthen, Primeln, Efeu, Eibe, Thuja und im Sommer Oleander im Schildkrötenbereich. Er ist glücklicherweise nicht drangegangen; ich hab sehr häufig davor gesessen und beobachtet. Nicht aus Sorge (Unwissenheit wie gesagt), sondern aus Freude. Du kannst auch @Bubble_12 außer des Beobachtens diejenigen Pflanzen auf Fraßspuren kontrollieren, die dir Sorgen machen.

Zur Größe hattest du noch gefragt. Ich hatte zwischenzeitlich ein Balkongehege mit ca. 5,5 qm Futterbepflanzung für ein adultes Tier. Das war zu wenig, ich musste zufüttern. Gerade wenn von allem etwas gesät ist, suchen sich die Schildkröten ihre Lieblingspflanzen raus und fressen sie komplett ab, ziehen sogar die Wurzeln raus. Jetzt bei 35 qm reicht es dicke. Also lieber ein bisschen größer planen.

LG Bibi

Ein Selbsversorgergehege ist eine Supersache. Ich strebe dies eigentlich auch an. Leider bin ich kein Grundstücksbesitzer und kann mich nicht ausbreiten wie ich will. Dabei stößt man schnell an Grenzen.
Um wirklich ein Selbstversorgergehege zu haben, bräuchte es für z.B. 1,3 T.marginata sehr viel Platz. Also müssen Kompromisse gemacht werden.
Meine Gehege sind gut bewachsen, aber die Futterpflanzen können sich nicht lange halten, aber es gibt immer was fressbares, was sie nicht so mögen, aber im Notfall fressen könnten. Wie z.B. Giersch, Gundermann, Schafgarbe.
Da ich zu Hause bin, ist das alles kein Problem. 2 mal täglich wird zugefüttert und das schlägt 2 Fliegen mit einer Klappe. Ich habe Bewegung und die Schildis gutes Futter.
Das die Weidegänge früh und nachmittag stattfinden, kann ich nur bestätigen.
Für Nachzuchten gibt es Gehege mit Selbstversorgung. Aber da wachsen sie schnell raus.
Der Platzbedarf für eine Schildkröte (sagen wir mal 12 Quadratmeter) ist auch nur relativ, denn 4 Schildkröten auf der Fläche haben eben auch jede für sich 12 Quadratmeter Platz. Selbstversorgung ist da nicht möglich, aber auch kein Überbesatz. Ich habe meine Hercigruppen in 12 Quadratmetergehegen und das passt. Besatz 1,3. Es wird auch schnell unübersichtlich in zu großen Gehegen. Besonders bei kleinen Schildkröten und wenn sie in die Starre gehen. Mit zunehmendem Alter, werde ich aber versuchen den Bestand zu reduzieren und damit auch die Chance auf echte Selbstversorgergehege zu haben.
LG Harald

Das ist wirklich interessant zu Lesen.
Ich habe für jedes neue Freigehege intensiv gerodet. Frühblüher umgesetzt, massenweise Kirschlorbeer, Efeu (und Obstbäume) beseitigt, usw.
Aber anscheinend hat hier noch kein Halter ein Tier verloren, was sich im Futter "vergriffen" hatte... Nichts desto trotz ist jede nicht fressbare Pflanze natürlich ein Platzhalter und verhindert die guten Futterpflanzen. Somit habe ich da auch nix falsch gemacht. Hätte ich allerdings ausreichend Platz zur Verfügung, würde ich nicht so intensiv "umbauen".
Da ich dienstlich aber auch viel unterwegs bin, wollte ich den Schildkröten ein möglichst autakes Selbstversorger-Gehege bieten, was keinen hilfreichen Nachbarn benötigt.

Liebe Cordula, wie gesagt, die überdimensionalen Pflanzen führe ich auf den ehemaligen Ackerboden zurück. Wie Ben schon den Stickst

Zitat von Cordula im Beitrag #76

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So einen will ich auch haben! Wo hast du die Samen her?

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Zitat von Cordula im Beitrag #76

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So einen will ich auch haben! Wo hast du die Samen her? /quote]

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