Interessant ist das auf meinen Beitrag (Nr.15)noch keine Antwort kam. Dies würde die Diskussion eifacher machen bzw. wahrscheinlich beenden.

Um eine gut funktionierende Trockenwiese so anzulegen, dass sie auch über Jahre hinweg den Schildkröten eine Vielzahl an Futterpflanzen bieten dauert lange. So etwas funktioniert nicht innerhalb einer Saison. Meine Gehege durften mehr als 2 Jahre nicht belebt werden und natürlich braucht man dazu auch Platz.
Wenn man viele Samen aussäht, dann keimen einige auch gut auf und im darauf folgenden Jahr können siech die Tiere auch kurzfristig daran laben. Eine Selbstaussaat ist meistens aber nicht gegeben, wenn die Pflanzen noch vor dem Ausreifen aufgefressen werden. Erst nach zwei Jahren und mehreren Maden ist sie kräftig und kann die Tiere auch dauerhaft und abwechslungsreich ernähren.
Nach meinen Beobachtungen (ich habe in den letzten Tagen ganz besonders aufgepasst) Wandern meine Tiere (genau wie auch im natürlichen Habitat) morgens, nachdem sie sich in der Sonne aufgewärmt haben in die Wiese und fressen indem sie von Pflanze zu Pflanze gehen. Sie fressen niemals eine Pflanze razeputz auf, außer vielleicht ein Kleeblatt. Allerdings fressen sie kaum eine Kleeblatt nach dem anderen, sondern beißen von den Unterschiedlichsten Pflanzen ab. Meine Marginata hatte heute am Morgen innerhalb der Beobachtungszeit (etwa 5 Minuten) von 8 verschiedenen Pflanzen gefressen.
Ganz bestimmt fressen meine Tiere nicht was das Zeug hält sondern nur das, was sie auch brauchen, Nach dem Fressen wird geruht (im Frühling auch mal gepaart) Meine Tiere weiden ganz bestimmt nicht den ganzen Tag, sie haben - wie in der Natur - eben ihre Fresszeiten.
Mir ist es völlig unverständlich, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, dass sich die Tiere bei einer Trockenwiese (und eine Futterwiese für Schildkröten sollte immer als Trockenwiese angelegt werden!) überfressen.

Zitat von christine im Beitrag #37

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Ganz bestimmt fressen meine Tiere nicht was das Zeug hält sondern nur das, was sie auch brauchen,

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Zitat von Emys64 im Beitrag #34

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um Thema zu fett werden: Steppenschildkroen können sich fettfressen, dass sie kaum noch in den Panzer passen.

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Zitat von Mayer im Beitrag #32

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Die Habitate der europäischen Landschildkröten sind unterschiedlich wie sie nicht unterschiedlicher sein könnten.

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Zitat von Hannelore im Beitrag #31

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Dazu hat doch @gunda (?) mal etwas zu berichten gewusst, das mir die Suchmaschine nicht ausspucken will. Es ging um das Verhalten der Schildkröten bei der Futteraufnahme im Habitat. Die Beobachter stellten fest, dass die Schildkröten gar nicht so eine große Vielfalt an Futterkräutern aufnehmen wie wir denken und wie wir den Tieren in Gefangenschaft anbieten.

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Was man vielleicht auch hier erwähnen sollte ist, dass selbst trockene und ausgedörrte Wiesen noch einiges an frischen und zarten Plänzlein hervorbringen.
In den wilden und üppigen Wiesen Kalabriens, wo sich die Tiere hauptsächlichst aufhalten trocknen die hohen Halme in der Sommerhitze schnell aus, knicken ab und bilden so einen dürr aussehenden Teppich. Da jedoch die Jahre davor niemand diese Wiesen gemäht hat liegen auch die vorherigen Pflanzen zum größten Teil verrottet darunter. Das gibt einen guten humösen Boden, der keineswegs so trocken ist wie er scheint. Genau auf diesem nahrhaften und nicht knochentrockenen Humus keimen neue frische und zarte PfKräuter, die jedoch, sobald sie die schützende Schicht durchbrechen wiederum aus dörren. Diese keineswegs trockenen Planzen stehen den Tieren, die genau in diesem dichten Pflanzenfilz leben zur Verfügung.
An sehr heißen Sommertagen zwischen Juli und August ziehen sich die meisten Tiere jedoch in den Wald zurück und fressen oft gar nichts.
In höheren Lagen, dort wo wir diese bemerkenswerten Wiesen sahen, halten thh - calabria meist keine ausgeprägte Trockenruhe. Möglicherweise auch deshalb, weil es unter diesem Wiesenpflanzenteppich genug Nahrung und ein besseres Klima gibt.

Dazu passend zwei Aufnahmen, die ich im Juli 2017 im Schildkrötengebiet Ost-Rhodopen gemacht habe. Es war Hochsommer, dennoch gibt es reichlich Futterpflanzen.
Wer zieht bei diesen Schildkröten die Ess-Bremse und achtet darauf, dass sie sich nicht überfressen?