Das ist ja interessant! Entweder war das riesiges Glück oder Virus X bricht bei den Nachzuchten seltener aus als befürchtet.
Woher ist das Virus denn vekannt, aus der freien Wildbahn?

LG, Anna

Problematisch ist sicher auch, dass es sehr viele private Halter gibt, denen das Tier nach kurzer Zeit ziemlich egal ist und sie sich nicht kümmern; also nicht in Foren aktiv sind oder zu einem Tierarzt gehen. Wer weiß, wieviel Tiere tatsächlich an einem Virus erkrankt sind und versterben ...

Gruß,
Sabine

@sabineg - das sehe ich genauso, daher würde das Töten von Tieren bei nachgewiesenem Virus X vermutlich auch nichts bringen. Wenn ich sehe, wie hier in meinem Bekanntenkreis Schildkröten gehalten werden....

Zitat von Anna im Beitrag #74

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Im Internet fand ich Hinweise darauf, dass 2 Bestände untersucht wurden. Vielleicht sind es ja noch mehr.

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Zitat von Anna im Beitrag #76

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Woher ist das Virus denn bekannt, aus der freien Wildbahn?

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Zitat von sabineg im Beitrag #77

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Problematisch ist sicher auch, dass es sehr viele private Halter gibt, denen das Tier nach kurzer Zeit ziemlich egal ist und sie sich nicht kümmern; also nicht in Foren aktiv sind oder zu einem Tierarzt gehen.

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Ich hatte eher die Tiere, die in einem Terrarium gehalten, dort versterben und dann irgendwo verbuddelt werden oder gar im Müllsack enden, gemeint.

Aber auch bei Schildkröten, die in einem Freigehege gehalten werden, muss die Haltung nicht gut sein. Ich denke hier z.B. an eine reine Kalthaltung in ungünstigen klimatischen Verhältnissen oder auch an Tier-Messies, die ggf. auch noch alle möglichen Unterarten zusammen halten.
Meiner Meinung nach ist die nicht angemeldete Anzahl Schildkröten größer als die der angemeldeten. Alleine daher sind Kontrollen oder bekannt werden von aufgetretenen Krankheiten schon gar nicht möglich. Wie viele Halter brüten Mengen von Eiern aus und verteilen dann munter diese Tiere. Das es totbringende Krankheiten bei Schildkröten gibt, ist vielen völlig unbekannt.

Es kann also jeder gewissenhafte Halter nur größtmögliche Sorgfalt walten lassen und für sich selber Entscheidungen treffen.

Gruß,
Sabine

Ich habe heute die Genehmigung zur Veröffentlichung der folgenden Emails erhalten und poste sie hier.
In Kursiv lest Ihr meine Fragen und in Fett die Antworten von Prof. Dr. Lierz.

In Landschildkrötenhalterkreisen heißt es, dass man noch sehr wenig über Virus X weiß.

Gibt es eine Internetseite der Uni Giessen oder eine andere Info-Quelle, die Sie uns empfehlen können,

die unsere (Forum: www.landschildkroeten-forum.eu) Fragen beantwortet?



Wie wird das Virus übertragen? Wird es über Nase, Speichel oder Kot, Urin und Urate ausgeschieden?

Wenn mein Nachbar infizierte Schildkröten im Garten hält, können dann Insekten oder Katzen oder Mäuse das Virus übertragen?

Von welchen anderen Tieren kann es auf die Landschildkröte übertragen werden?



Der Panzer der unter 3jährigen wird weich. Löst sich das Panzerknochengewebe auf oder wird es nur weich?

Ältere Tiere bekommen eher eine Lungenentzündung durch das Virus X und keinen weichen Panzer?



Wenn man seine infizierten Landschildkröten gerne einem anderen Halter mit ebenfalls infizierten Landschildkröten geben möchte,

wie findet man solch einen Halter? Gibt es zentrale Dateien? Führen die Veterinärämter Buch über Virus X?



Man liest, dass Virus X oft mit Herpes einhergeht. Wie kann ich mir das erklären?



Gibt es in den natürlichen Habitaten, z.B. in Griechenland, auch Landschildkröten, die mit Virus X infiziert sind?



Solche und noch viel mehr Fragen sind im Forum aufgetaucht, teils im Internen Bereich.

Wir alle möchten gerne schlauer werden.



Mit freundlichem Gruß

Hannelore Müller







[b]Liebe Frau Müller,

ja alles weiß man nicht und die Forschung wird in diesem Bereich auch nicht sehr viel weitergeführt weil Finanzen fehlen.

Es scheint auch in Griechenland vorzukommen, wie genau es übertragen wird weiß man nicht, vermutlich schon über direkten Kontakt.

Es hat nichts mit Herpes zu tun und ein gemeinsames Vorkommen ist zufällig.

Es betrifft vor allem Jungtiere. Lungenentzündung als Symptom ist wissenschaftlich nicht belegt und passt auch nicht zum Virus.

Zu den Zuchttieren hatte ich ihnen ja schon was geschrieben.

Es gibt keine zentrale Datenbank.

Bestandstestungen können gemacht werden- unser Labor hat entsprechende Untersuchungen die positiven zu identifizieren.

Diese kann man über Jahre gesund halten. Positiv meint nicht gleichzeitig krank- man sollte nur mit Ihnen nicht mehr züchten.

Liebe grüße

Prof. Dr. Michael Lierz, DZooMed, DipECZM(WPH), DipECPVS



Nachtrag:

Die Verbreitung in Deutschland, das würde uns auch sehr interessieren.

Danke!




Die Publikation wird demnächst in der Tierärztlichen praxis ercheinen.







darf ich Ihre Worte ins Forum kopieren?




ja

Prof. Dr. Michael Lierz, DZooMed, DipECZM(WPH), DipECPVS
Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische

Justus-Liebig- Universität Giessen

Frankfurter Str. 91-93

35392 Giessen, Germany

Tel: +49-(0)641- 9938431

Fax: +49-(0)641-9938439

Einiges ist an den Antworten von Gießen anders als das bisher hier zusammengetragene.
Spontan fällt mir ein:

Mit Virus X infizierte Tiere bis 3 Jahre haben oft einen weichen Panzer, ältere Tiere bekommen eher eine Lungenentzündung.
Junge und alte sterben häufig einen plötzlichen Tod ohne Krankheitsanzeichen.
Gießen: Lungenentzündung passt nicht zum Virus

Übertragung: Direkter Kontakt und Insekten, wie Fliegen
Gießen: nicht wirklich bekannt, vermutlich direkter Kontakt

Zusammenhang mit Herpes: lt. https://www.testudowelt.de/?p=3920 - Beitrag Tierarzt Frank Mittenzwei
"Das Virus-X gehört zu den Picorna-Viren. Dies sind kleine, unbehüllte Viren, die häufig parallel bei Herpesvirus-Infektionen gefunden werden."
Gießen: "Es hat nichts mit Herpes zu tun und ein gemeinsames Vorkommen ist zufällig."

Danke, Hannelore!
Professor Lierz hat sich ja wirklich große Mühe gegeben, das finde ich toll! Die "Tierärztliche Praxis" brauche ich unbedingt. Schade, dass man nicht weiß, welche Ausgabe das sein wird. Vielleicht hat Herr Opiela die abonniert? Dann frage ich in der Praxis, welche Ausgabe das ist.
Wenn die Möglichkeit besteht einen Bestand zu testen, würde ich gerne wissen, wie und wie oft die Tests gemacht werden müssen.

LG, Anna

Hallo,

ich hab die Diskussion nur teilweise verfolgt. Die Antwort von Gießen ist sehr aufschlussreich:

Zitat von Hannelore im Beitrag #82

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Es scheint auch in Griechenland vorzukommen,

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Ganz lieben Dank an @Hannelore !

Hallo Anna und alle anderen,
es ist wirklich schlimm, was Anna passiert ist!!! Mir tut das auch sehr leid!
Ehrlich gesagt beschäftigt mich die Geschichte auch und mich erschreckt der Gedanke, wieviele Nachzuchten alleine dieser Züchter in Umlauf gebracht hat.
Ich für meinen Teil, möchte ihm aber keine Absicht unterstellen, kranke Tiere abgegeben zu haben.

Beim Tierkauf kann man leider keine 100%ige Sicherheit gewährleisten, oder erwarten. Keiner von uns kann in die Tiere hineinschauen! Das sage ich auch immer ganz ehrlich zu meinen Neuhaltern.
Ich kann Herbert nur beipflichten, dass man wirklich genau schaut, wo bekomme ich meine Tiere her!

Zu meinem großen Glück, hatte ich damals eine gute Freundin, die mich immer ausbremste, weil ich so dringend Weibchen haben wollte! Ich hatte Geduld und konnte immer genau schauen....
Heute möchte ich absolut kein Tier mehr in meine Gruppe vergesellschaften. Ich habe jetzt seit Jahren eine schöne Gruppe und werde da kein Risiko mehr eingehen.

Eine gesunde Skepsis ist von Vorteil, aber ich möchte jetzt auch davor warnen histerisch zu werden und hinter allem Virus X zu vermuten!

Zitat von Hannelore im Beitrag #83

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Mit Virus X infizierte Tiere bis 3 Jahre haben oft einen weichen Panzer, ältere Tiere bekommen eher eine Lungenentzündung.
Junge und alte sterben häufig einen plötzlichen Tod ohne Krankheitsanzeichen.
Gießen: Lungenentzündung passt nicht zum Virus

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Entschuldigung, hysterisch wollte ich schreiben. Habe es jetzt erst gesehen