Ich denke, ein Tierarzt mit vielleicht vielen Fund- oder Notabgabetieren, also viele Änderungen im Bestand, verhält sich bzgl. des Entwurmens sicher anders als ein Züchter, der über viele Jahre die gleichen Tiere zu gleichbleibenden Bedingungen hält. Der parasitologische Status ist sicherlich ein anderer.

Hab es in "Tierarztpraxis Schildkröten" nachgelesen: Tatsächlich wird angegeben, dass über 75% der Landschildkröten Oxyuriden haben. Jungtiere bis 1 Jahr sind parasitenfrei, wobei nicht klar ist, ob das durch Trennung von den Adulti bedingt ist, oder durch einen Nestschutz von der Mutter. Befallene Jungtiere zwischen 1 und 5 Jahren scheiden am meisten Oxyuriden pro Tier aus, und Adulti weniger.

Ich selbst habe mein Tier zwar noch nie entwurmt, würde aber bei hochgradigem Befall ganz sicher die Risiken gegen den Nutzen einer Wurmkur abwägen. Parasiten tun einem Körper nichts Gutes, und ich gehe lieber 2x pro Tag zum Exkremente-Sammeln raus, als dann so harte Geschütze auffahren zu müssen. Von Wachstumsstörungen über Legenot bis Erbrechen und Kloakenvorfällen sind die Krankheitsanzeichen durch Oxyuriden doch vielfältig. Und was das eine Tier aushält, wird vielleicht anderen angesteckten Tieren zum Verhängnis.

LG Bibi

Zitat

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Hab es in "Tierarztpraxis Schildkröten" nachgelesen: Tatsächlich wird angegeben, dass über 75% der Landschildkröten Oxyuriden haben. Jungtiere bis 1 Jahr sind parasitenfrei, wobei nicht klar ist, ob das durch Trennung von den Adulti bedingt ist, oder durch einen Nestschutz von der Mutter. Befallene Jungtiere zwischen 1 und 5 Jahren scheiden am meisten Oxyuriden pro Tier aus, und Adulti weniger.

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Damit sind jetzt natürlich nur die in Gefangenschaft gehaltenen Schildkröten gemeint. Hat ein Jungtier in Gefangenschaft Oxyuren, haben oft alle welche. Die vermehren sich und scheiden auch entsprechend viel davon aus. Scheinbar hält sich der Oxyurenbefall im Normalfall offenbar aber auch in Gefangenschaft die Waage, denn Jungtiere erkranken selten so stark an Oxyuren, dass sie behandelt werden müssen. Eine Behandlung auf Verdacht scheidet damit für mich aus. Auch die Schildkröten in ihren Heimatländern sind nicht selten verwurmt (und die entwurmt auch keiner).

Zitat

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Von Wachstumsstörungen über Legenot bis Erbrechen und Kloakenvorfällen sind die Krankheitsanzeichen durch Oxyuriden doch vielfältig.

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Ob an diesen Horrorszenarien nun allein die Oxyuren verantwortlich sind, stimmt so sicher nicht. Die kommen zu einem schlimmen Krankheitsbild oft noch hinzu, wenn der Organismus ohnehin schon geschwächt ist; durchaus. Wenn die Krankheitssymptome bei einer Schildkröte offensichtlich sind und man zudem einen hochgradigen Befund feststellt, sollte natürlich entwurmt werden. Auf keinen Fall aber vorsichtshalber - womit wir wieder bei der Ausgangs- und Kernfrage angelangt wären.

LG Andreas

Ja, das mit den Hunden ist auch so ein Wahnsinn, wie oft da entwurmt wird ohne Befund!
Ein Entwurmungsmittel ist ein Medikament, was nur eingesetzt werden sollte, wenn das Tier auch erkrankt ist. Antibiotika wird ja auch nicht prophylaktisch verabreicht, nur weil vor einer Entzündung vorgebeugt werden soll........

Es ist schwierig mit Menschen über einen Vortrag zu sprechen, die den gar nicht gehört haben.
Die Aussage sollte nicht sein, dass die Kotuntersuchung schwachsinnig ist, sondern dass die Aussagekraft eingeschränkt ist.
Zu sagen, ich entwurme mein Tier erst, wenn es Symptome hat, sollte sich jeder gut überlegen. Das war auch eine Aussage des Vortrags. Denn dann ist das Tier krank und auch mal sehr krank. Soll heißen, Stoffwechsel idR langsamer und Medikamente kommen noch dazu. Wenn man aber eben vor den Symptomen dran ist, entwurmt man eine Schildkröte die auch Kraft dazu hat und nicht durch den Parasit geschwächt ist.

Zitat von christine im Beitrag #19

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Generell kann ich mir nicht vorstellen, dass der Parasit seinen Wirt umbringen will. Das wäre ja paradox, damit würde er sich ja selbst auch umbringen.
Die, eigentlich harmlosen Oxyuren leben doch mit der Schildkröte im Einklang. Nur wenn diese "kuschelige Zweisamkeit" gestört ist, wenn also das Immunsystem der Schildkröte geschwächt ist, dann können die Darmparasiten Überhand bekommen, was unter Umständen für Parasit und Wirtstier dumm ausgehen kann.
Generell geht es wohl darum die Schildkröte nicht zu schwächen und diese Symbiose im Einklang zu halten.

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Zitat von christine im Beitrag #13

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Wenn Würmer also Kalziumräuber sind und von außen nicht mehr genug davon aufgenommen wird/werden kann, versucht der Körper durch Kalkzufuhr aus dem Skelett auszugleichen und schwächt damit natürlich die „Aufhängung“. Könnte dies ggfs. ein weiterer Aspekt für die bei kleinen Schildkröten auftretende frühe Höckerbildung sein? Das wäre dann ein Prozess, der schleichend, also unbemerkt vor unseren Augen geschieht. Nur so eine Idee…

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Das ist eine interessante Überlegung - möglich wäre es.

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Die Kotuntersuchung bringt dem Tierarzt zwar Geld, aber ansonsten ist sie ziemlich sinnfrei.

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Bringt eine Entwurmungskur dem Tierarzt nicht wesentlich mehr Geld ein als eine Sammelkotprobe?

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Ok...auf dem Niveau diskutieren wir hier ja wohl nicht. Da hatte ich offen gestanden mehr von Euch erwartet. Weshalb ein Tierarzt als einiziger mit seinem Beruf kein Geld verdienen darf, erschließt sich mir nicht. Niemand bekommt beim Bäcker ein Brötchen ohne Geld, nur weil er Hunger hat. Bei einem Tierarzt erwartet man immer, dass er jederzeit erreichbar ist, jedes Problem sofort und unentgledlich löst. Warum?
Die Kotuntersuchung ist nicht sinnfrei, es gibt ja noch mehr, was sich darin aufhalten kann als Oxyuren.

Zitat von Fussel im Beitrag #18

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Ja, das mit den Hunden ist auch so ein Wahnsinn, wie oft da entwurmt wird ohne Befund!
Ein Entwurmungsmittel ist ein Medikament, was nur eingesetzt werden sollte, wenn das Tier auch erkrankt ist. Antibiotika wird ja auch nicht prophylaktisch verabreicht, nur weil vor einer Entzündung vorgebeugt werden soll........

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Zitat von Frank im Beitrag #15

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Hundewelpen haben immer Würmer und müssen deswegen in den ersten Lebenswochen entwurmt werden. Es ist aber kein Einzelfall das ein Welpe aufgrund des Wurmmittels verstorben ist.

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Ich selbst nehme keine Medikamente vorsorglich ein, meine gesundheitliche Vorsorge versuche ich durch meine Ernährung zu erreichen. Dementsprechend widerstrebt es mir, meinen Tieren vorsorglich Medikamente einflößen

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Gut und richtig, Christine. Aber du kannst einkaufen gehen und dir deine Ernährung selber zusammenstellen. Dies kann die Schildkröte nicht. Hat sie Magenschmerzen würde sie evtl. in ihrer Heimat losgehen und ein bestimmtes Kraut futtern. Dies kann sie so hier nicht.

@gunda : Du schmeißt uns einen Auszug des Berichtes von diesem Tierarzt hier zu und amüsierst dich wahrscheinlich köstlich über unsere Diskussionen :-) Hast du nicht den ganzen Bericht ? Ich würde schon gern mehr über die Hintergründe seiner Thesen lesen !

LG GUndi

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Es ist schwierig mit Menschen über einen Vortrag zu sprechen, die den gar nicht gehört haben.
Die Aussage sollte nicht sein, dass die Kotuntersuchung schwachsinnig ist, sondern dass die Aussagekraft eingeschränkt ist.
Zu sagen, ich entwurme mein Tier erst, wenn es Symptome hat, sollte sich jeder gut überlegen. Das war auch eine Aussage des Vortrags. Denn dann ist das Tier krank und auch mal sehr krank. Soll heißen, Stoffwechsel idR langsamer und Medikamente kommen noch dazu. Wenn man aber eben vor den Symptomen dran ist, entwurmt man eine Schildkröte die auch Kraft dazu hat und nicht durch den Parasit geschwächt ist.

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Dass das sicher ein interessanter und spannender Vortrag vom Tierarzt Dr. Fritz war, zieht kein Mensch in Zweifel, aber darum geht es nicht. Es geht um die von ihm getroffene pauschale Aussage einer prophylaktischen Entwurmung und darüber darf sicher diskutiert werden. Wenn schon die reptilienerfahrenen Tierärzte offenbar in diesem Punkt völlig unterschiedliche Auffassungen vertreten ist es kein Wunder, dass auch die erfahrenen Halter – und ich gehe mal davon aus, dass eine Vielzahl der hier teilnehmenden aktiven User welche sind – ebenfalls unterschiedliche Meinungen dazu haben bzw. auch schon praktische Erfahrungen in dieser Richtung gemacht haben. Auch ich habe früher hin und wieder entwurmt, allerdings nur die adulten Tiere, habe mit der Zeit aber zu den Dingen schon eine differenzierte Sichtweise eingenommen.

Unbestritten kann die Sache gefährlich werden, wenn die Schildkröte ernsthafte Krankheitssymptome zeigt, da hast Du völlig Recht. Ich für meinen Teil nehme dieses Risiko in Kauf, denn es kommt so gut wie nie vor. Oft gibt es vorab Abweichungen von der Norm, die einem geübten Halter schon rechtzeitig auffallen. In den Heimatländern der Tiere wird auch nicht prophylaktisch entwurmt und ich frage mich an dieser Stelle wirklich, ob man die Kirche nicht im Dorf lassen sollte. Man bekommt mit einer oder mitunter auch mehreren Kotproben weder eine zuverlässige Aussage über die Qualität der Würmer noch bekommt man sie dauerhaft clean.

Tierärzte sollen nicht unentgeltlich arbeiten, darüber brauchen wir nicht zu reden und das versteht sich von selbst. Es gibt aber, wie ich öfter feststellen durfte, große Unterschiede sowohl in der Höhe der Liquidierung als auch in der Leistung des jeweiligen Doktors. Aus Schäden wird man klug sagt der Volksmund so schön und man wird im Laufe der Zeit automatisch hellhörig und horcht auch schon mal auf, wenn derlei empfohlen wird.

Zitat

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Aber du kannst einkaufen gehen und dir deine Ernährung selber zusammenstellen. Dies kann die Schildkröte nicht. Hat sie Magenschmerzen würde sie evtl. in ihrer Heimat losgehen und ein bestimmtes Kraut futtern. Dies kann sie so hier nicht.

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Ja Gundi, in ihren Heimatländern werden die Tiere sicher schon mal freiwillig das eine oder andere (giftige) Kraut aufsuchen, um die Parasiten in Schach zu halten. Ich habe ja schon öfters erzählt, wie ein Schildkrötenhalter seinen Tieren turnusmäßig die Blüten der giftigen Trompetenblume zu fressen gab. Offensichtlich half das bei der Bekämpfung der Würmer. Aber das ist ein anderes Reizthema.

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@gunda : Du schmeißt uns einen Auszug des Berichtes von diesem Tierarzt hier zu und amüsierst dich wahrscheinlich köstlich über unsere Diskussionen :-)

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Ja ich wundere mich auch über Gundas Zurückhaltung. Andererseits: Manche Themen kann man doch auch einfach mal verschmitzt an sich vorüberziehen lassen…

LG Andreas

Zitat

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Man bekommt mit einer oder mitunter auch mehreren Kotproben weder eine zuverlässige Aussage über die Qualität der Würmer noch bekommt man sie dauerhaft clean.

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Ich dachte, Jungtiere bis 1 Jahr sind wurmfrei. Habt ihr da Erfahrungen, ob das so ist? Neueinsteiger könnten dann ja mit einer wurmfreien Gruppe beginnen. Ich nehme an, dass sie später durch frischen Vogelkot Würmer aufnehmen könnten.

LG Bibi

Natürlich soll und muss ein TA für seine Arbeit bezahlt werden. Das steht auch alles ausser Frage. Natürlich sind wir auf seine Hilfe angewiesen, wenn die Tiere ärztliche Behandlung benötigen und die muss auch vergütet werden. Schließlich hat er dafür studiert.

Aber,....ein TA verschreibt aber auch gern mal schnell etwas um Geld zu verdienen, denn er lebt schließlich davon. Er verkauft auch Royal Canin (ein eher schlechtes Hundefutter mit hohem Getreideanteil, zu Info für alle Nichthundebesitzer) um Geld zu verdienen ........(sorry war wieder über Hunde, aber um SK-Futter anzubieten ist sicher die Käuferschicht zu dünn)

Ich bin mir sicher das die Mehrzahl der TÄ nicht beurteilen können wann ein Parasitenbefall behandelt werden muss und wann es im "normalen" Bereich liegt. Ich lasse meine Tiere nicht "auf Verdacht" mit Gift vollpumpen. Ich behaupte mal, durch jahrelange Bobachtung meiner Tiere, beurteilen zu können wann sich eines meiner Tiere abnormal verhält weil irgendetwas nicht i.O. ist.
Dann gebe ich gezielt eine Kotprobe von diesem Tier ab und lasse das Tier gern von oben bis unten untersuchen....und bezahle dafür gern.

Ich teile auch die Auffassung von einigen Haltern das sich SK durch Aufnahme von bestimmten Pflanzen, sei es Engelstrompete oder manche berichten auch von Bärlauch, recht gut selbst helfen können. Deswegen ist in meinen Augen ein Aussengehege mit abwechslungsreichen Futterpflanzen zur Selbsbedienung das A und O der SK Haltung. Auch über das Thema giftige Pflanzen bin ich schon hinweg. Solange das Angebot stimmt, werden diese Pflanzen nicht angefasst (oder vielleicht doch mal um Würmer zu bekämpfen????)

Bitte nicht falsch verstehen, ich Pflanze weder Narzissen noch Fingerhut in meine Gehege, jedoch sehe ich vieles nicht mehr so eng, wenn ich mir nicht wirklich sicher bin was da im Gehege wächst.


Das Ganze gerät natürlich aus den Fugen, wenn Tiere in viel zu kleinen Gehegen oder gar Glaskästen gehalten werden und somit das Futter, vielleicht extrem einseitig, vorgesetzt wird.


just my 2 Cent

Frank

Hallo Sara,
einem gesunden Lebewesen (Mensch, Hund, Schildkröte,..) wird doch Antibiotika nicht prophylaktisch verabreicht.
Da liegt dann schon ein Befund vor, der diese Prophylaxe erforderlich macht, wie eine OP, oder ein Hundebiss,...

Ich lebe mit meinem Hund schon über 7 Jahre zusammen, ohne regelmäßige Entwurmung. Unsere ganze Familie, einschließlich unserer Kinder haben dadurch noch keine gesundheitliche Probleme gehabt.
Aber es ist, wie in der Schildkrötenhaltung jedem selber überlassen, wie er es handhabt.

Du hast natürlich Recht, dass es schwierig ist diesen Vortrag zu diskutieren, mit Leuten, die nicht anwesend waren.

Jeder kann in seinem Beruf in Frage gestellt werden, warum nicht ein TA?

ich nehme übrigens jeden Morgen eine Aspirin.........könnte ja sein das ich Kopfschmerzen bekommen

Gruß

Frank

DU nimmst PROPHYLAKTISCH Aspirin ???????????????