Hallo Gunda,

deshalb rät mein Tierarzt zunächst einmal grundsätzlich zur Nichtentwurmung. Entwurmt werden nur noch Schildkröten, die ein auffälliges Krankheitsbild aufweisen. Solange die Tiere regelmäßig Sepia aufnehmen und diese nicht in Mengen verschlingen würde ich nicht eingreifen. Es gibt in meiner Gruppe auch Weibchen, die ihren Kalkbedarf ausschließlich aus den Pflanzen decken.

Wir haben gute Gründe anzunehmen, dass eine Wurmkur die Tiere schwächt. Prophylaktische Wurmkuren kämen deshalb niemals für mich in Betracht.

LG Andreas

Mein Beitrag bezog sich speziell auf die Behandlung von Oxyuren.

Andreas

Aahh, das könnte der Grund sein, warum mein Zugang von vor 2 Jahren so ein Theater mit der Legerei macht .......
Letztes Jahr war das Tier voller Würmer, wahrscheinlich durch den Umzug??
Sie frißt nur Eierschale, keine Sepia. Aber Eierschale ist ja auch nicht so ein toller Calciumlieferant.
In diesem Frühjahr hat sie bereits zweimal gelegt, und teilweise schlecht beschalte Eier dabei.
Der starke Wurmbefall, die unzureichende Aufnahme von Calcium könnte den anscheinenden Calciummangel erklären!?

Mittlerweile frißt sie schonmal Algenkalk mit Eierschale vermischt.

Mit dem Futter war es auch so ein Theater, sie kannte nur Löwenzahn......

Danke, das ist interessant, das wusste ich nicht.
Dann werd ich besser die Häufchen von mehreren Tagen hintereinander sammeln.

Wichtig: Kotproben nicht gekühlt aufbewahren, sonst sterben die Oxyuren ab und man kann sie schwer erkennen.

LG Bibi

Hallo Bibi,
eine Kotprobe soll immer über mehrere Tage stattfinden, da wie Gunda schon beschrieb, auch ein stark verwurmtes Tier nicht jeden Tag Wurmeier ausscheidet.

Hallo Gunda,
wieder ein sehr interessanter Aspekt, der sicher auch sehr unterschiedlich gesehen werden kann. Wobei ich auch zur jährlichen Entwurmung tendieren würde!!!
Bisher habe ich die Kotproben jedes Jahr gesammelt, eingeschickt und danach entwurmt( wenn es denn sein sollte), auch weil die Dosierung unterschiedlich sein
kann, bleibe ich wohl besser bei der Überprüfung der Proben. So teuer ist es ja nicht. Allerdings den Zeitpunkt der Entwurmung werde ich vorziehen, denn die Zeit im August
fand ich schon immer zu spät, einige Schildkröten fressen zu der Zeit schon nicht mehr so viel und im Moment mampfen sie ständig. Da ist die Verdauung natürlich perfekt.
@christine , im Buch von Petra Kölle : Die Schildkröte Heimtier und Patient konnte ich nachlesen, dass das auch Fenbendazol für Askariden das Mittel der Wahl sein soll.
LG Jutta

also von Prophylaktische Wurmkuren halte ich nun auch nix. Ich selbst habe in den 15 jahren einmal entwurmt. Hätte ich im Nachhinein auch nicht mehr gemacht. Bei einem großen, gut strukturierten Gehege und bei abwechlsungs- und rohfaserreicher Ernährung sollte ein starker Wurmbefall auch eigentlich auch nicht vorkommen.
In einer etwas älteren Ausgabe der Schildkröten im Fokus ist auch interessanter Artikel über das Entwurmen. Der Verfasser hat in all seinen Jahren noch nie entwurmt...


gruss
Torsten

Hallo,

ich habe ja Pauli und Juli erst Mitte September 2015 übernommen. Beide machten auf mich einen gesunden, fitten Eindruck
Was ich sehr interessant fand ist, dass beide gegen Ende Herbst, frische Brennnesseln und Labkraut bevorzugt gefressen haben.
Ich hatte den Eindruck, sie wollen sich leer räumen, der Kot hat auch wirklich etwas gerochen.
Jetzt habe ich ja fünf SK. Keine frisst momentan, Brennnesseln oder Labkraut.
Bis jetzt hatte ich noch keine Zeit Christines Wurmmittel anzubieten.
Alle knabbern hin und wieder an Thymian.Geraspelte Karotte habe ich jetzt zwei Tage angeboten. Nur eine der Sk hat das Angebot wahrgenommen, von allen anderen wurde die Karotte ignoriert.
Irgendwie hoffe ich auch hier, dass sie wissen was für sie gut ist und habe noch keine Meinung zur Entwurmung.
Als Kind hatte ich selber Würmer, der Kinderarzt empfahl, immer wieder Karotten zu essen.

Zitat

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Allerdings sind Oxyurene Kalziumräuber. Sie entziehen dem Körper das Kalzium.


Mein Augenmerk liegt natürlich jetzt auf der vermehrten Kalziumaufnahme. , die sich aber auch reguliert hat.
Ich werde weiter beobachten, eine Kotprobe abgeben und dann entscheiden. (müssen)

Lg
Petra

Bei uns werden weder SK, Hunde oder andere Haustiere prophylaktisch entwurmt,....bzw. mit Chemie vollgepumt. Ich sage sogar: VERGIFTET!

Solange man keine Auffälligkeiten im Verhalten erkennen kann, sehe ich keinen Anlass einzugreifen. Ich werde niemals eines meiner Tiere einfach auf Verdacht mit diesem Gift vollpumpen.
Des Weiteren ist sich ja niemand richtig einig was ein starker Befall , oder "normal" ist. Ich behaupte mal, wenn man 10 TÄ fragt, bekommt man 11 Antworten.

Auch unsere Hunde werden "Artgerecht" ernährt und hatten die letzten 10 Jahre keinen Wurmbefall. (Hunde sind ja auch die typisch für Wurmbefall)

Ich bin fest davon überzeugt, solange wir alle unsere möglichst naturnahen Freigehege mit einem umfangreichen Pflanzenangebot und "Selbsbedienungsladen" haben, müssen wir so schnell nicht mit der Chemiekeule eingreifen. Mir kräuseln sich immer die Nackenhaare wenn ich in anderen Foren oder gar bei Facebook davon lese, wie leichtsinnig mit den Wurmmitteln umgegangen wird, bzw. alle sofort zur Chemikeule raten.

LG

Frank

Hallo Ihr,

ich halte es auch wie Torsten und Frank und finde die Vorgehensweise und das Anraten von Herrn Dr. Fritz schon recht kühn, besonders wo man eigentlich auch langsam damit begonnen hat, eine andere Richtung einzuschlagen. Aber jede Diskussion hat ja bekanntlich zwei Seiten, an denen immer etwas dran ist. Nur noch ein paar Gedanken, die mir in Bezug auf die prophylaktische Entwurmung eingefallen sind:

Hat Dr. Fritz zwischen adulten und semiadulten Tieren unterschieden oder sollten jetzt seiner Meinung nach auch kleine Schildkröten schon regelmäßig und frühzeitig entwurmt werden? Für diese Tiere ist Kalzium aufgrund des Wachstums ja mindestens genauso wichtig. Wenn Würmer also Kalziumräuber sind und von außen nicht mehr genug davon aufgenommen wird/werden kann, versucht der Körper durch Kalkzufuhr aus dem Skelett auszugleichen und schwächt damit natürlich die „Aufhängung“. Könnte dies ggfs. ein weiterer Aspekt für die bei kleinen Schildkröten auftretende frühe Höckerbildung sein? Das wäre dann ein Prozess, der schleichend, also unbemerkt vor unseren Augen geschieht. Nur so eine Idee…

Abgesehen von dieser Überlegung gäbe es aber auch für mich keinen Grund regelmäßig zu entwurmen. Ich habe derzeit 22 semiadulte Tiere und diese noch nie entwurmt. Wie darf ich mir das bitte vorstellen? Sie machen einen völlig normalen Eindruck, zumindest wirken sie auf mich äußerlich gesund, der Kot ist dunkel und fest. Bei Auffälligkeiten eines oder mehrerer Tiere würde ich die Sache abklären lassen.

Natürlich kann man über vieles nachdenken, aber am Ende zeigen es uns die Tiere selbst am eigenen Verhalten. Nach Aussagen meines TA (hat eine Zusatzausbildung für Reptilien) ist man in den letzten Jahren zu einer wesentlich sensibleren Einstellung hinsichtlich Wurmdezimierung gelangt. Ich werde ihn bei einem nächsten Tierarztbesuch mal fragen, ob er mir hierzu mal etwas Schriftliches in die Hand gibt.

Zitat

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Ich bin fest davon überzeugt, solange wir alle unsere möglichst naturnahen Freigehege mit einem umfangreichen Pflanzenangebot und "Selbsbedienungsladen" haben, müssen wir so schnell nicht mit der Chemiekeule eingreifen. Mir kräuseln sich immer die Nackenhaare wenn ich in anderen Foren oder gar bei Facebook davon lese, wie leichtsinnig mit den Wurmmitteln umgegangen wird, bzw. alle sofort zur Chemikeule raten.

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Ich finde es auch fürchterlich. Das kann auch nicht das sein, was wir anstreben sollten.

LG Andreas

Ich finde diese Ansicht des Arztes auch sehr interessant... Ist sie doch anders, als momentan meist gepredigt und DADURCH in aller Munde

Vielleicht wollte er auch mit diesem Vortrag sagen: es gibt Vor- und Nachteile des Entwurmens: überlegt es euch gut. Es ist doch auch gut zu wissen, welchen Vorteil es haben kann zu entwurmen.

1. Wegen den geringeren Gehegeflächen und dem kleinen Radius, der Jungtieren zur Verfügung steht, würde ich hier sensibler reagieren. Meine Tierärztin sagt immer: Die Menge der Oxyuren UND das Befinden der Schildkröte muß man in Betracht ziehen. Eine fitte unauffällige mit +++ wird nicht entwurmt. Eine lethargische, verkrochene mit ++ schon eher.

2. Es kommt darauf an, wer in meinem Umfeld ist. So bin ich auch bei meinem Hund vorgegangen. Sind Klein-/Krabbelkinder im Haushalt, die noch alles in den Mund stecken: wird 1x im Jahr entwurmt. Sind es Erwachsene, die sich die Hände etc. waschen können, wird nur bei Bedarf entwurmt.

Man sollte Vorträge von Ärzten zu einem Thema wirklich als Aufklärung zur besseren Selbst-Entscheidung sehen. Nicht zum Non-Plus-Ultra des Handelns

LG Gundi

Chemisches Wurmmittel ist ein Gift was die Magen-Darmflora komplett auf den Kopf stellt. Soetwas ist etwas für den akuten Notfall, aber nicht für mal so zwischendurch, zur Sicherheit.

Hundewelpen haben immer Würmer und müssen deswegen in den ersten Lebenswochen entwurmt werden. Es ist aber kein Einzelfall das ein Welpe aufgrund des Wurmmittels verstorben ist.
Seit dem wir einer unsere Bullynachzuchten gerade so noch mal über den Berg bekommen haben, sehe ich diese Wurmkur mit ganz anderen Augen. Es ist immer ein doch recht großes Risiko damit verbunden.
Ich möchte gar nicht wissen wieviele SK hierdurch schon gestorben sind. Vielleicht allein durch den Beginn der Wurmkur im 2. Halbjahr, so dass die Darmflora zur Winterruhe noch nicht wieder 100%ig hergestellt war.

LG

Frank