Sehr schön geschrieben und auf den Punkt gebracht!
Ich weiß nicht, wie es in Österreich ist, aber hierzulande kosten Thh deutlich mehr als Thb. Besonders, wenn die Herkunft der Elterntiere klar ist und offensichtlich keine Lokalformen miteinander vermischt wurden. Eventuell könntest du das noch erwähnen.

In Österreich gibt es nur sehr wenig thh`s. Einen Preisunterschied gibt es nicht.
Generell scheinen die Preise jedoch höher zu liegen. Für ein Einjähriges (also nach der erste WR) Tierchen, egal ob thh oder thb, tm oder tgi, bekommt man in Etwa 80 Euro Da findet man sowohl teurere, als auch billiger Angebote im Internet.
Wenn ich also vom halben Preis wie üblich rede, dann sind es etwa noch 40 €. Also immer noch ein schönes Sümmchen wenn ich in Massen verkaufe.
Meiner Meinung nach steigere ich mit Dumpingpreisen keineswegs die Qualität oder verhindere dass die Tiere weiterhin in Massen gezüchtet werden. Ganz im Gegenteil, ich kurble die Massenproduktion erst richtig an.
Die kleinen liebevollen Hobbyzüchter werden verschwinden und was bleibt sind dei Zuchtfarmen bei denen ein Tierchen für €3 die Farm verlässt.
Ob das wirklich im Sinne des Artikelverfasser ist?

Nachdem aufgrund der hier veröffentlichen "Behauptung" meinerseits ein handfeser Streit zwischen Herrn Lutz Prauser und mir entstand, möchte ich hier einiges öffentlich klar stellen.

Es ärgerte mich, wie ich unter #8 geschrieben habe, dass mein Kommentar in der Testudowelt nicht veröffentlicht wurde. Darum habe ich mein dazu geschriebenes Kommentar sinngemäß hier im Forum veröffentlicht.
Da ich jedoch nicht kontrolliere ob ein Kommentar auch tatsächlich veröffentlicht ist, ging ich natürlich davon aus, dass dem so sei. Vor allem auch deshalb, weil mich bald nachdem ich das geschrieben habe, ich von einem Freund angerufen wurde und wir über eben dieses Kommentar sprachen.
Um so mehr wunderte ich mich, dass ich es danach nicht finden konnte. Erst viel später, da hatte ich den Beitrag hier bereits verfasst, war es, gleichzeitig mit einen Kommentar des Verfassers für alle lesbar.
Das hat mich ehrlich gesagt noch mehr geärgert und mich letztendlich die Freundschaft mit Herrn Lutz Prauser gekostet.

Darum soll es aber hier, in diesem eigentlichen Beitrag nicht gehen.
Mir geht es eigentlich um die Frage: Ist es tatsächlich sinnvoll durch extreme Dumpingpreise den Schildkrötenmarkt zu ruinieren?
Ist es überhaupt machbar den Markt durch Billiganbieter zu zerstören?
und die Hautfrage für mich ist: Würde eine Zerstörung des Marktes durch Billigpreise dem Wohl der Schildkröten dienen?

Sicherlich ist es der Inhalt des Beitrags generell, der mich wirklich aufgebracht hat. Die Sache mit dem gelöschten Kommentar ist dagegen nur ein weiterer Auslöser.

Generell widerstrebt es mir, wenn sich Züchter (oder wie immer wir sie nennen wollen) gegenseitig unterbieten und so die Tiere immer weiter zu einer Billigware machen. Was mich allerdings wirklich sehr aufregt ist, wenn das in einem Kreis, bzw. von einer Person ausgeht, von der ich eigentlich angenommen habe, dass diese sich an diesem "Verramschen" nicht beteiligt. Ich glaube, das ist der Kern meines Ärgernis.
Würde hier jemand aufzeigen, mit welchen Methoden irgend jemand mir unbekannter seine frischen Nachzuchten möglichst schnell und billig an den Mann bringt, so ärgert es mich ein Bisschen, aber das war`s schon. Ist das aber jemand den ich zu meinen Freunden zähle, der sich selbst öffentlich als Schildkrötenliebhaber bezeichnet, Bücher schreibt und gerne mit erhobenen Zeigeringer Missstände aufzeigt, so ärgere ich mich in ganz andern Maße.

Der Wert einer Schildkröte ist, genau wie auch der Wert eines Hand getöpferten Häferl sehr schwer zu ermitteln. MIR, als Erschafferin ist es sehr viel wert und ich möchte schon gar nicht eine meiner Schildkröten an jemanden weitergeben, dem sie das nicht wert ist. Ob ich sie letztendlich verschenke oder billiger hergebe ist eine andere Sache. Damit minder ich nicht den Wert der Schildkröte sonder erhöhe die Wertschätzung des künftigen Halters. ABER es muss im MEINEM ermessen liegen und nicht bei dem, der das Tier pflegen möchte. In dem Moment wo die Fage "geht`s ein bisschen billiger" kommt ist die Wertschätzung weg und dann bekommt er sie gar nicht.

Ich weiß nicht, wer aller hier auch in einer Facebook Schildkrötengruppe schreibt.
Meinen BLOG-Beitrag hatte dort einiges an Aufsehen, ja sogar richtige Empörung ausgelöst.
So sind einige wohl der Ansicht, dass es keine Tierlibe ist, wenn man ein Tier verkauft. Ein Preis zu einer Schildkröte signalisiert nach Ansicht vieler:" Die will daran verdienen, der geht`s nur ums Geld"
Billig anbieten ist ok, schließlich kann man ja nicht alle behalten und verschenken ist so wie so in Ordnung.
Eine Userin Schreibt sogar, dass sie selbst ihre Tiere (5 Schlüpflinge und ein Männchen) geschenkt bekommen hat und daher niemals für eine Schildkröte bezahlen würde. Schließlich hat Geld mit tierliebe nichts zu tun. Womit sie natürlich auch Recht hat, nur was hat Tierliebe mit Geld zu tun?
Ich glaube, dass ich alleine durch die Tatsache, dass ein Tier eben einen Preis hat, die künftigen Halter bereits im Vorfeld ein wenig aus gesiebt werden.
Liege ich damit so falsch?