Mit großem Interesse habe ich die Diskussionen rund um das Thema "Billigpreise für Schildkröten" verfolgt, und habe natürlich auch meine Meinung dazu (folgt beizeiten). Ich möchte hier aber ein neues, vielleicht brisantes Thema starten, dass für mich auch mit Respekt vor dem Wesen Schildkröte und mit Verantwortung zu tun hat.

Ich stehe ja kurz vor der Anschaffung zweier Schildkröten, die sich mein 7 jähriger Sohn so von Herzen wünscht. Was mich allerdings seit Beginn meiner "Schildkrötenkarriere" beschäftigt: Bei einer Lebenserwartung von 60, 70, 80 Jahren und mehr, werde ich es selbst bei viel Glück, guter Gesundheit, Sonnenschein und Rückenwind vermutlich nicht schaffen, für meine Schildkröten ein Schildkrötenleben lang zu sorgen. Für meinen Sohn könnte sich die "Lebensaufgabe" ausgehen... was sein Leben bringen wird, weiß allerdings noch keiner.

Ich möchte einfach mal eine vielleicht philosophisch anmutende Grundsatzfrage stellen: Angesichts einer so hohen möglichen Lebenserwartung: wie verantwortungsbewußt ist es, sich ÜBERHAUPT so ein Tier zu halten/anzuschaffen/zu züchten, wenn wir naturgemäß nur für einen Bruchteil seiner Lebenszeit auch wirklich sorgen können?

Wie habt ihr das geregelt? Habt ihr vorgesorgt? Die Tiere im Testament bedacht/weitervererbt? "Haltungsnachfolger" bestimmt?

Bin gespannt auf eure Meinungen!

Liebe Grüße,

Waltraud

Meine Kinder lieben die Schildkröten auch und alle 3 sind Tieren gegenüber sehr treu. Einen Enkel habe ich bis jetzt, es kommen bestimmt noch welche dazu. Er ist erst 4 Monate alt, aber er wird bestimmt entweder die Tiere übernehmen oder einen guten neuen Halter finden. Da vertraue ich auf meine Familie und wir hatten vor der Anschaffung darüber gesprochen. Also eigentlich gehe ich davon aus, dass die Tiere in der Familie bleiben.

LG, Anna

Meine Kinder werden die Schildkröten nicht übernehmen, sie haben (bis jetzt) kein Interesse daran. Ich werde aber, solange ich noch in der Lage bin meine Tiere gut unterbringen. Sollte ich es nicht mehr selber schaffen, wird mein Mann die Tiere gut unterbringen. Dabei werden die Kinder sicherlich mithelfen. Mit Hilfe des Forums klappt das bestimmt.

Meine zwei Schildkröten (eine gehört allerdings Sohnemann und den Enkelkindern) werden in der Familie bleiben. Und wenn - aus welchen Gründen auch immer - nicht, werden sich meine Nachkommen bestimmt um gute Plätze bemühen.
Es stimmt schon, es wird sich kaum bei jemand ausgehen, dass er Schildkröten ihr ganzes Leben hält, aber die Gefahr vor einem Haustier zu sterben, ist immer gegeben. Deshalb würde ich aber nicht verzichten...

bei der großen Zahl an Nachzuchten, die jedes Jahr angeboten und weiter gegeben werden, habe ich mir auch genau diese frage erst vor kurzem gestellt.
in meinem fall gehören 2 der 3 kröten meinen kindern, die sich durchaus ihrer verantwortung tieren gegenüber bewusst sind. die 3te schildkröte gehört meinem mann und mir und es ist ausgemacht, dass auch sie von unseren kindern weiter betreut wird.
sollte es soweit kommen, dass keines meiner kinder später einmal ein haus mit garten bewohnt, wissen sie, auf was sie bei einer weitergabe der tiere achten müssen.

Wenn ich ehrlich bin, als mein Mann mir die Tiere letztes Jahr gekauft hat, haben wir nicht überlegt das die Tiere so alt werden können, (natürlich weis man das im voraus) und auch nicht was mal wird wenn wir nicht mehr da sind. So alt sind wir ja auch noch nicht und ich glaube die wenigsten denken an so was. Klar, man kann auch krank werden, dass musste ich jetzt auch erfahren, aber dann dürfte ich mir ja kein Tier mehr anschaffen.

Natürlich denke ich ab und an mal darüber nach was wird wenn wir uns nicht mehr kümmern können, aber ich denke mal dann ist immer noch genügend Zeit jemanden zu finden der die Tiere nehmen kann, weil er den Platz und auch das Interesse dafür hat.

LG Pia

Dieses Problem belastet mich auch. Ich habe seit 1975 Schildkröten. Da denkt man nicht drüber nach was mal wird. Bei uns in der DDR war das sowieso kein Thema. Da wurde nichts angemeldet da kümmerte sich keiner drum.
Mit meinen Nachforschungen hier im Landkeis bin ich auch nicht weit gekommen. Die wissen wahrscheinlich gar nicht wer in ihrem Bereich Schildkrötenhalter ist und wie die Tiere gehalten werden. Ich glaube, mit einen Fragen bin ich dem Herrn auch auf die Nerven gegangen. So wird es hier auch keine Auffangstationen geben. Ich werde nun 78, bin noch fit, aber man weiß ja nie, wann der Sensenmann anklopft. Was wird dann aus meinen Tieren. Diese FRage hängt über mir wie ein Damoklesschwert.

Ich bemühe mich seit Jahren darum, jemanden zu finden, der meine drei alten Wildfang-Männchen nimmt, wenn ich nicht mehr kann. Es schien einmal, dass ich für zwei eine Bleibe gefunden habe, aber das hat sich zerschlagen.
Ebenso bin ich bestrebt, die Männchen NZ 2010 gut unterzubringen, was sehr schwierig ist.
Die Weibchen unterzubringen, wird für unsere Kinder bestimmt kein Problem. Ich habe viele Schildkrötenbekannte und dieses Forum hier und die Adressen sind auf meinem PC zu finden.
Falls es die Wohnverhältnisse unserer Kinder erlauben, nimmt der Sohn den Hermann und meine Tochter zwei ganz bestimmte Weibchen, zu denen sie eine Beziehung hat.

Ein über 80jähriger Bekannter, der mit Mykoplasmen infizierte Schildkröten hält, kümmert sich gar nicht um die Zukunft der Tiere. Allerdings habe ich übers Internet den einen oder anderen Halter von ebenfalls infizierten Schildkröten "kennengelernt" und mir die Kontaktdaten aufgeschrieben. Sollte es hier jemanden geben, der infizierte Schildkröten aufnehmen würde, bitte... gerne per PN melden. Es ist ein fast ausgewachsenes Breitrand-Männchen, eine uralte marokkanische maurische Landschildkröte und 2 weibliche Mischlinge von Graeca ibera und der marokkanischen Maurin.

Und sollte es hier jemanden geben, der zwei griechische Wildfangmännchen (Einzelhaltung) und den Wildfangmauren Richard nehmen würde, bitte gerne per PN melden. Fotos auf Anfrage.

@Steppenwölfin Gutes und wichtiges Thema!
Hatten wir nicht schon einmal ein ähnliches Thema? Ich finde es nicht.

@Hannelore ich hab eben auch nichts dazu gefunden. Und ich mach mir halt über sowas Gedanken... muss die Midlife Crisis sein

Meine 3 werden entweder von den Nachbarn übernommen oder ziehen um zur Tochter. Eine Option für später war mir schon wichtig bei der Kaufentscheidung.