Auch wenn die Transponder immer kleiner und weiter entwickelt werden, so bin ich generell skeptisch und lehne diese Art von Kennzeichnung ab.

Ich habe in vielen Jahren Tierschutz sehr viel mit den Dingern erlebt. (z.B. VOR dem Implantieren lesbar - DANACH nicht mehr, von linker Halsseite gewandert zum Schwanzansatz, Implantat rausgeeiter, nicht mehr gefunden - einfach mal nen Neuen gesetzt - am Ende waren BEIDE wieder da....)

Ich persönlich glaube nicht, dass solche oder ähnliche Probleme nur an der Größe der Transponder liegt.
Am langen Ende muss es jeder für sich entscheiden.

Sicherlich zwar alles NUR aufgetretene Einzelfälle, aber ich möchte meine Tiere nicht zu einem möglichen Einzelfall machen.

Sollte ein Chip einmal nicht mehr lesbar sein (bis jetzt weiss ich von keinem solchen Fall) - muss (und kann) er nicht entfernt werden. Einen 2. Chip zu setzen wäre zudem problemlos möglich. Auch ist es natürlich nicht verboten, gelegentlich auch ein Photo zu machen, ohne aber, dass man eine regelmässige gesetzeskonforme Photodokumentation macht.

Wie auch immer - jede*r hat die Freiheit zu chippen - oder auch nicht 😉

Oha - ganz schön gute Argumente dagegen.
Natürlich ist so ein Schildkrötenleben auch ganz schön lang und ob so ein Chip wirklich diese Lebensdauer hat....???
Und einfach so auf gut Glück Chips setzen, geht gar nicht. Das muss dann schon noch alles besser überprüft und getestet werden.

Zitat von Hannelore im Beitrag #44

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Es ist aber nur aus medizinischen Gründen erlaubt lt. Tierschutzgesetz - nicht, weil man z.B. dann gemischtgeschlechtliche Gruppen problemloser halten kann.

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Ich habe unter meinen Schildkröten inzwischen 3 gechippte Tiere. Eine adulte Herci aus Slowenien und zwei Thb aus Ungarn, die ich 3 und 4jährig mit je 190g bekommen habe. Bei den Jungtieren habe ich mir schon so meine Gedanken gemacht, wie denn der Transponder in das Beinchen gekommen ist. Nun ist er schon mal drin und es scheint bislang keine Probleme zu geben. Allerdings würde ich meinen anderen Tieren die Prozedur nicht zumuten wollen und bleibe bei der Fotodokumentation. Bei der Anmeldung der Tiere auf der Behörde erfuhr ich, dass ich wohl als einzige im Landkreis gechippte Tiere besitze und eine Fotodokumentation somit nicht nötig ist. Auf meine Frage, was denn geschehe, wenn der Transponder irgendwann nicht mehr lesbar oder gar verschwunden wäre, antwortete die Dame mir, dann müsse ich nachweisen, dass es sich genau um dieses gemeldete Tier handle. Also mache ich auch für diese drei, wie bei allen anderen auch meine Fotodokumentation nur zur Sicherheit. Und damit ist der Vorteil des Mikrochips für mich dahin...

Die Diskussion chippen oder nicht chippen erinnert mich an die Diskussion bei Corona „impfen oder nicht impfen“.
Schön ist, dass man in einer (noch) freien Gesellschaft seine eigene Überzeugung haben kann und die auch umsetzen darf.

Alles deutet darauf hin, dass man so einen Transponder selbst nach hundert Jahren noch ablesen kann (Ist in Siliziumglas luftdicht eingeschlossen und hat keine eigenen beweglichen, abnutzbaren oder korrodierbaren Teile und auch keine eigene Energieversorgung). Es ist deshalb auch nicht einzusehen, weshalb er plötzlich nicht mehr funktionieren sollte. Wobei alle Eventualitäten natürlich nie ausgeschlossen werden können. Aber auch eine Fotodokumentation kann man aber unter unglücklichen Umständen verlieren, verlegen, abbrennen oder im Hochwasser weggeschwemmt bekommen.

Zudem ergibt sich aus der Haltung von Schildkröten ein viel grössere Problem, als die optimale und unfehlbare, über Jahrzehnte gesicherte Individualdokumentation: Wer wird unsere Tiere versorgt, wenn wir alt werden, an Demenz erkranken oder gar sterben… obwohl der Transponder immer noch funktioniert und obwohl wir eine perfekte Fotodokumentation angelegt haben.

Zudem, wenn jemand das minimalinvasive Chippen von Schildkröten zur eindeutigen und zweifelsfreien Kennzeichnung als „Tierquälerei“ oder Tier unfreundlich betrachtet, so muss sie/er auch zwingend das Chippen von Hunden und Katzen verneinen.

Für unsere Stiftung, der Tortoise Survival Foundation, die sich zum Ziel gesetzt hat, dem drohenden Aussterben bedrohter Landschildkrötenarten legale und artgerechte Nachzuchtchancen zu bieten, ist das Chippen der Nachzuchttiere die einzige Möglichkeit um unmanipolierbar die Herkunft unserer Nachzuchten nicht verschleiern, respektive beweisen zu können.

Fotodokumentationen kann man verlieren oder bewusst verschwinden lassen - den eingepflanzten Transponder hingegen nicht.

Zitat von Hyazintharar im Beitrag #52

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Für unsere Stiftung, der Tortoise Survival Foundation, die sich zum Ziel gesetzt hat, dem drohenden Aussterben bedrohter Landschildkrötenarten legale und artgerechte Nachzuchtchancen zu bieten, ist das Chippen der Nachzuchttiere die einzige Möglichkeit um unmanipolierbar die Herkunft unserer Nachzuchten nicht verschleiern, respektive beweisen zu können.

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Zitat von Geka im Beitrag #54

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was genau macht ihr wo ??

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@Stock
Auch die Entfernung von Transponder, aufgrund illegaler Machenschaften, habe ich bei Hunden tatsächlich schon einmal erleben müssen. Wenn das nicht schon schlimm genug wäre, wurde dass leider sehr stümperhaft vorgenommen und musste lange Zeit noch versorgt werden.

Und nicht zu vergessen der Größenunterschied zwischen Hund und Schildkröten.... solch einen Chip zieht man nicht mal eben wie einen toten Zahn, dieser verwächst sich mit der Zeit mit dem Gewebe.

Was die Schweizer Stiftung für das Überleben bedrohter Landschildkrötenarten (Swiss Tortoise Survival Foundation, TSF) tut und was die Idee hinter der Stiftung ist findet sich weitgehend recht gut auf unserer Webseite swiss-tsf.ch . Details zur Stiftung finden sich im Schweizer Handelsregister. Wo genau unsere Tiere in der Schweiz gehalten werden, geben wir aus sicherheitsstrategischen Gründen nicht bekannt. Unsere G.Platynota F0 Tiere [4.8] wurden noch im letzten Jahrtausend vom Vor- Vorbesitzer in die Schweiz importiert und in der Schweiz, dokumentiert, zu einer Zeit, bevor Myanmar Mitglied der CITES wurde. Der Import dieser F0 Tiere erfolgte somit ohne, dass gegen damals geltende internationale Artenschutzbestimmungen verstossen worden wäre. Die historische Dokumentation unserer G.Platynota ist bis zu unserer aktuellen F2 Generationen bei der CITES Schweiz hinterlegt. Ebenso sind auch unsere A.Radiata und G.Elegans Nachzuchten bereits in dokumentierter F2 Generation bei den Artenschutzbehörden bekannt..
Dadurch sind unsere F2 Tiere der G.Platynota, G. elegans und A. Radiata für private Haltung und legalen weltweiten Handel zugelassen.
Gerade um die Herkunft und Nachverfolgbarkeit unserer legalen Nachzucht-Tiere langfristig sicher zu stellen, geben wir nur Tiere MIT implantiertem Chip und aktueller Photodokumentation ab. (Ein*e Halter*in mit einer Schildkröte, welche nicht unseren Chip trägt, kann sich nicht darauf berufen, dass diese Schildkröte aus unserer artenschutzkonformen Nachzucht stammt).

Wir hatten bei der Gründung der Swiss Tortoise Survival Foundation drei Ziele:

1. Das Aussterben dieser 3 von der Ausrottung bedrohten Schildkrötenarten zu verhindern.

2. Genetische Überlebens-Inseln für den Fall von ausbrechenden Epidemien in Ihrer ursprünglichen Heimat zu sichern.

3. Das weitere Ziel von Wiederansiedlungen in ihrem ursprünglichen Heimatgebiet zu ermöglichen, rückt leider in weite Ferne (nicht nur wegen der Zerstörung Ihres Habitates, sondern auch wegen der politischen Lage in Myanmar und Mauritius).

…zudem wollten wir den aktiven Schildkröten-Artenschutz der vom Aussterben bedrohter tropischer Landschildkröten nicht nur und alleinig den US Organisationen überlassen.

Jetzt kenne ich drei weitere gechippte Schildkröten. Es sind Griechische Landschildkröten Thb, die ich vor vielen Jahren verkauft habe, ein Männchen und zwei Weibchen. Sie werden im nächsten Jahr mit ihren Haltern nach Spanien umziehen, und die Spanische Behörde verlangt die Chips.

Die Chips wurden in einen Oberarm gespritzt. Einige Wochen später waren sie gewandert und beim Röntgen unter dem Panzer sichtbar. Die Tierärztin erklärte, dass es normal sei, dass sie wandern, vor allem, wenn die Tiere wachsen.

Ich finde das nicht normal.

Als ich mich im Rahmen des Projektes "Fotodokumentation" in den Jahren 2001 bis 2006 mit dem Thema beschäftigt habe, da ich mit 12 Tieren am Projekt teilgenommen habe, hieß es, dass die Chips wandern können und dabei Organe durchwandern können oder aber auch ausgeschieden werden können. Die meisten der Eintausend damals als Experiment gechippten Landschildkröten, die aus einer illegalen Einfuhr stammten, starben im ersten Jahr. An den Chips? Die Mikrochips waren damals viel größer als heute. Es hieß auch, dass sie nach etwa 10 Jahren nicht mehr lesbar wären, herausoperiert und ersetzt werden müssten, damit die Tiere nicht als illegal gelten.

Ich wünsche mir, dass überall auf der Welt die Fotodokumentation als Identifikation akzeptiert wird.

Es ist gut, von solchen Lebendbeweisen zu hören ! So kann man die ganze Problematik besser einschätzen.
Ich finde es auch nicht normal und noch weniger gut, dass solch ein Chip wandert.

Danke Hannelore