Hallo zusammen,

beim Chip bin ich auch skeptisch. Als dieser zwecks Identifikation in Deutschland zur Diskussion stand hieß es, dass er bei Schildkröten oft wandern würde. Ich vermute, er wird im Schulterbereich gesetzt, da ist die Haut zwar ledrig aber weicher und recht viel "Spielraum"?
Hunde wurden bzw. werden in manchen Ländern ebenfalls tätowiert. Ich habe eine französische Hündin mit Tattoo im Ohr. Bei Schildkröten sehe ich da aber Schwierigkeiten. Erstens würde ich meinen Tieren die Schmerzen nicht zumuten wollen nur zu Identifikationszwecken. Zweitens könnte ich mir vorstellen, dass die Haut tatsächlich zu ledrig/dick ist, um sie gut einzufärben (ich kenne mich aber mit der Technik nicht aus), hier wäre wohl auch nur der Schulterbereich denkbar. Aber Schildkröten häuten sich ihr ganzes Leben lang - wie lange würde wohl so ein Tattoo bleiben?
Bei Markierungen im Panzer ist es, denke ich, ähnlich. Kerbungen oder Fräsungen würden vermutlich mit der Zeit auch zuwachsen.
Die Frage ist auch, welcher Aufwand gerechtfertigt ist für ein Wildtier, das aber in Menschenhand inzwischen leider Massenware ist? Letztlich wäre wohl der genetische Fingerabdruck das einzig sinnvolle, aber dafür müsste es weit mehr Labors geben, damit das bezahlbar würde.

Viele Grüße
Janina

Hallo nochmal,

meine Schildkröten würde ich nicht chippen, aber wenn sie schon einen haben ist es für mich kein Problem. Wenn die Fotodokumentation vorschriftsmäßig gemacht wird, haut das schon hin.
1.Lebensjahr 2 mal
dann jährlich
Bei vielen Babys ist das aber auch eine schöne Nebenbeschäftigung und gute Augen braucht man auch!
LG Harald

Ganz spontan gesagt würde ich meine Schildkröten nicht chippen.
Wer verdient daran?

Hallo,

der Chip wird bei Schildkröten ins Bein (vorne) gemacht.
Einige der Sk meines Züchters sind gechipt, soll ich noch was nachfragen?

Gruß
Tanja

Hallo,

ja, das ist wirklich ein interessantes Thema.
Schaut mal, da war das Thema auch mal, ist nicht so viel zu lesen, aber durchaus lesenswert: http://www.testudo-forum.de/wbb/index.ph...&threadID=18296

Ich habe übrigens bei dem Projekt "Fotodokumentation" mit 12 Tieren (Boettgeris, NZ 2001) knappe 5 Jahre mitgemacht. Michael Daubner hatte mich damals geworben.
Ich hatte, als das Chippen von Schildkröten über 500 g für einen Verkauf bereits Bedingung war, per Zeitung die Schildkrötenhalter im Rhein-Sieg-Kreis in unser Pfarrheim eingeladen, mit Saalmiete usw.
Außerdem war der auf Reptilien spezialisierte Tierarzt Opiela aus Berg.-Gladbach mit einem Chip und einem Lesegerät anwesend.
Eine Bekannte hatte eine gechippte Schildkröte mitgebracht. Michael Daubner war als Vertreter der DGHT gekommen.
Der Chip war damals der für Pferde. Er war riesengroß. Opiela brachte den Vergleich von einer Cola-Dose in unserem Oberarm.
Er war strikte gegen das Chippen. Zu der Zeit wollte ich ein adultes Männchen, das meine Männchen-Gruppe aufmischte, einer Frau mit einem schönen Garten ganz hier in der Nähe verkaufen. Dazu hätte das Tier gechippt werden müssen. So wurde ich eigentlich auf die Transponderpflicht aufmerksam. Opiela stellte mir ein Attest aus. Darin stand, dass er die Schildkröte wegen gesundheitlicher Risiken nicht chippen kann. So konnte ich sie dann verkaufen. Das hat das Amt akzeptiert.
Soweit erstmal.

Ich bin sehr erstaunt, dass es doch anscheinend jede Menge Schildkröten gibt, die damals -oder auch heute noch??- gechippt werden.
Ich hoffe, es melden sich weiterhin hier interessante Meinungen.

Hallo,

ein Reptilienarzt erzählte mir, dass in Italien alle Schildkröten gechipt werden müssen. Er findet das besser, da es dann die vielen Probleme
mit den Fotos nicht mehr geben würde. Selbst Schlüpflinge werden gechipt. Ausfälle müssten ggf. in Kauf genommen werden.
Er ist ein Gegner der Massenzuchten und billig Verkäufe, deshalb dürften auch die Mehrkosten kein Problem sein.

Meine Kollegin (Italienerin), hat heute ihre Freundin aus der Toscana angeschrieben, diese hat 16 SK. Sie bestätigte, dass alle Schildkröten gechipt werden müssen.
Als es Pflicht wurde, hat sie alle Sk für 25 Euro pro Tier, chippen lassen. Es sind ansonsten hohe Strafen fällig.
Ob es auch wirklich Schlüpflinge betrifft und den Ort des Chip, bringt meine Kollegin, noch für mich, in Erfahrung.

Ich könnte mir vorstellen, dass es in Italien strenger gehandhabt wird, da Wildfänge ja quasi vor der Tür spazieren.

Ein Vorteil sehe ich darin, dass entlaufene Tiere schneller wieder ihrem Besitzer zugeordnet werden können.

Denke aber auch, dass in Deutschland die 500g nicht umsonst eingeführt wurden.


LG
Petra

Mit einer gechipten Schildkröte kann ich euch zwar nicht dienen, aber wir hatten zwei Katzen, die 1993 bzw. 1996 gechipt wurden. Bei einer Katze wanderte der Chip unter der Haut, bei der anderen nicht. Es traten keine erkennbaren Probleme durch das Wandern auf.
Von der Größe her war der Chip ca. gleich dick, vielleicht etwas dicker als die Vorderkralle einer adulten THB.

Mir ist noch nicht ganz klar, wohin der Chip, falls man das denn machen lässt, hingespritzt wird; oder anders gefragt: kann das Tier damit denn gut laufen?

LG und einen schönen Abend!

Hallo,
fast die Hälfte meiner adulten Tiere ist gechippt.
Ein Teil der Tiere habe ich aus dem Ausland erworben und da sind alle gechippt.
Ich habe zu den gechippten Tieren auch immer eine Fotodokumentation angelegt, man weiß ja nie.
Ich kann keine Beeinträchtigung der Tiere durch den Chip feststellen.
Die ersten Chips wurden 2001 gesetzt. Bis jetzt wandert noch kein Chip, man muss halt nur wissen wo gechippt wurde, da dies nicht einheitlich zu sein scheint. Aber mit einem guten Lesegerät findet man die eingentlich recht schnell.
Ich hab bei meinen Tieren einen Minimikrochip welche nur 1,4x 8,5 mm groß sind einsetzen lassen.
Auch wurde keine Narkose gemacht, die Tiere haben den Chip auf die linke Seite über dem Armgelenk gesetzt bekommen. Das ganze wurde dann noch desinfiziert und das war es. Die Tiere haben auch sofort danach wieder angefangen zu fressen also scheint es ihnen nicht so viel ausgemacht zu haben.
Ich würde auch eine gechipte Schildkröte kaufen, man sollte halt nur darauf achten, dass man ein gescheites Lesegerät hat und die Nummer zu den Cites und dem Tier passen. Sonst alles beachten wie bei jedem anderen Kauf auch.

lg Dennis

Hallo Dennis,

ich kann mir das nicht so recht vorstellen.

Wenn ich mir jetzt eine Schildkröte aus dem Ausland kaufen würde, zwar mit Papieren aber ohne Fotos.
Gehe ich dann hier zu einem Tierarzt der mir bestätigt, dass Tier und Papier zus. passen, oder brauche ich
ein eigenes Lesegerät?
Beim Kauf, hast du die Nummern der Cites mit der Nr. auf dem Lesegerät verglichen,hattest du ein eigenes Lesegerät dabei?
Weißt du mit welchem Alter die Tiere gechipt wurden?

LG
Petra

Hallo Petra,

ich kenne es nur so, das Verkäufer im Ausland immer ein Lesegerät dabei haben. Aber um auf Nummer sicher zu gehen würde ich immer ein eigenes mitnehmen ( vielleicht kennt man ja wer der es einem kurz leihen könnte).
Ich habe es vor Verkäufer ablesen lassen und selbst nochmal gescannt und dann die Nummern verglichen. Meine würden schon adelt gechippt, ich habe aber auch 2 und 3 jährige gechipte Tiere gesehen.

Lg Dennis

Es gibt eine Stellungnahme zum Mikrochip-Transponder einschl. des Mikrochip-Transponders

Im August 2017 schrieb ich aufgrund dieser Pressemitteilung an den BNA folgende Email, auf die ich keine Antwort bekommen habe:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich halte seit 1979 griechische Landschildkröten.
2001 und in den Folgejahren habe ich an dem Projekt „Fotodokumentation“ unter Leitung von Frau Dr. Bender teilgenommen,
weil ich aus tierschutzrechtlichen Gründen gegen das Chippen war.
Nachdem ich heute die neuste Pressemitteilung gelesen habe, möchte ich Ihnen einige Fragen stellen.

Ist ein Tierarzt verpflichtet, auf Verlangen des Kunden diesen Mini-Transponder einzusetzen oder kann er sich weigern?

Wird oder muss der Tierarzt beim Einsetzen des Transponders die Landschildkröte narkotisieren, voll oder örtlich? Was sagt das Tierschutzgesetz?

Eine Landschildkröte lebt evtl. 100 Jahre.

Ist gewährleistet, dass der Chip so lange ablesbar bleibt?

Wird es in 80 Jahren noch ein Lesegerät geben?

Tonbänder, Disketten, Lochkarten gibt es ja auch nicht mehr.

Wie kann man wissen, dass der Chip nicht nach 40 Jahren durch den Körper wandert oder ausgeschieden wird?

Wenn Sie schreiben, der Chip wandert „in der Regel“ nicht durch den Tierkörper,

dann scheint es diese Wanderungen in Ihrer 10jährigen „Testphase“ gegeben zu haben.

In 10 x 10 Jahren könnten rein statistisch 10 x so viele Chips durch Schildkröten gewandert sein.

Vielleicht wandern Chips bei älteren Tieren auch häufiger?

Das kann man alles innerhalb von 10 Jahren nicht feststellen bei Tieren, die 100 Jahre alt werden können.

Wie vielen Schildkröten mit welchem Gewicht und in welchem Lebensjahr und vor wie viel Jahren hat man den Mini-Transponder eingesetzt?

Kann ich irgendwo die genauen Testergebnisse einsehen?

Was passiert mit einer Schildkröte, die einen Chip „angeblich“ tragen soll, wenn das Lesegerät den Chip nicht findet?

Wird sie für illegal erklärt? Wird sie beschlagnahmt?

Wieso stellt der Mini-Transponder eine erhebliche Verbesserung des Tierschutzes dar?

Die bisherige Fotodokumentation bot einen 100 %igen Tierschutz, der ist nicht zu überbieten.

Warum muss ich Landschildkröten „automatisiert“ erkennen können?

Am meisten wundert mich, dass Sie schreiben, die Fotodokumentation bei Reptilien habe sich für die Nachweiserbringung nicht bewährt.

Das ist mir völlig neu. Können Sie mir das bitte begründen?

Der ganz normale Halter von Landschildkröten hier in Deutschland will seine Tiere nur ganz selten ins Ausland verkaufen.

So nehme ich an, wird es nicht zu einer Transponderpflicht hier in Deutschland kommen.

Sehe ich es richtig, dass für mich, als Halter von Griechischen Landschildkröten, weiterhin die Fotodokumentation die Kennzeichnungspflicht erfüllt?

Ich kann also, wenn ich will, meine Tiere chippen lassen.

Der einzige Vorteil, den ich sehe, ist, dass, wenn ein Tier abhanden kommt und in einem Tierheim oder einer Auffangstation landet,

man nach einem Chip sucht, ihn findet, abliest und ich dadurch als Halter ermittelt werden kann.

Danke im Voraus für Ihre Antwort.

Mit freundlichem Gruß

Hannelore Müller

Über ein bisschen Diskussion würde ich mich freuen!

Bei mir leben 3 gechipte Griechen. 2 Davon sind hercegovinensis, die einen Chip hatten als ich sie gekauft habe, sie waren aber noch weit keine 500 Gr. Aber ich kann nicht sagen das diese Tiere sich anders verhalten als alle anderen? Eine THB von nun 20 Jahren ist ebenfalls gechipt zu mir gekommen und verhält sich ganz normal. Auch nehme ich öfter mal beschlagnahmte Tiere für das Amt bei mir auf, bis sie ein gutes Zuhause bekommen können, auch dabei sind manchmal gechipte Tiere, die sich nie auffällig verhielten. Dennoch würde ich von mir aus keine Schildkröte chippen lassen, obwohl alle meine Katzen und auch die Hunde gechipt und registriert sind, aber bei einem Mainecoon Kater ist der Chip innerhalb von 10 Jahren fast hinter dem Ohr gelandet, der vorher im Schulterbereich saß. Ich verlasse mich nicht auf die Chips und mache eh für jeden, egal wie alt oder jung, eine jährliche Fotodokumentation, weilletztendlich ich ja auch das Tier wieder erkennen können muss und wenn mal eine wirklich ausbüchst, kann ich schlecht eine Chipnr als Aushang zur Auffindungshilfe meiner Schildkröte brauchen. Ich finde die Fotos auch so ganz interessant wie sich die Tiere verändern im Laufe der Jahre. Chiplesegeräte kann man auch als Privatperson ohne Probleme kaufen, sind aber gut teuer. Also ich persönlich habe drei mit Chips aber brauche sie absolut nicht, weil auch, so glaube ich, kein Amt wirklich damit klar käme, wenn es da mal nur eine ChipNr gäbe ohne Fotos, und dann steht man in der Beweispflicht dass das Tier meins ist, auch wenn der Chip aus welchen Gründen auch immer, versagt, wovon ich auch schon gehört habe, bin ich in der Beweispflicht den Behörden gegenüber dass dies mein Tier ist, ansonsten muss ich zusehen wie man es abtransportiert und es beschlagnahmt wird. Ich traue den Chips nicht auf die Lebensdauer einer Landschildkröte, der Zeitraum ist einfach zu enorm und so lange können diese Chips bei Landschildkröten ja noch gar nicht erforscht sein oder? Als ich meine ersten Schildkrötenbabys, die heute meine Elterntiere sind, kaufte, da wussten die Behörden nicht mal wie ich die Fotos machen soll, die waren völlig überfordert damit. Ich verlasse mich auf die Alte Methode der Wiedererkennung, der Fotodokumentation. Mein Reptilien Tierarzt verweigert zudem das Implantieren eines Chips, weil er es als unnötigen Eingriff sieht, den er als Arzt nicht machen möchte, so war es jedenfalls vor ein paar Jahren noch bei ihm. Ich finde es ist schon ein sehr heikles Thema und die Meinungen gehen da sehr stark auseinander.
Liebe Grüße übrigens an das Geburtstagkind heute im Forum ;-)
Pinki

Die Fotodokumentation finde ich auch langlebiger. Man hat ja auch Baupläne von Häusern, die Jahrhunderte alt sein können. Für meine Tiere habe ich Ordner mit ausgedruckten Bildern und auch einen Ordner auf einer externen Festplatte. Das Argument des Wiederauffindens finde ich auch sehr wichtig. Man könnte ein Foto zum Amt bringen. Manche Tiere sehen so auffällig aus, dass ein Anblick genügt um sie in Erinnerung zu behalten. Eine Nummer wird sofort vergessen. Vot dem Verrutschen und einer eventuell notwendigen Operation hätte ich bei Chips Angst. Es muss einer kleinen Schildkröte doch auch weh tun, gechipt zu werden. Daran denke ich immer wieder und wenn ich mir vorstelle, wie das an meinem Arm wäre mit einem Chip in einem vergleichbaren Größenverhältnis...
Die Fotos, die ich für die Dokumentation machen muss, liebe ich und gucke sie mir im Detail am PC an. Die Veränderungen sind interessant.

LG, Anna

die nachvollziehbarkeit bei der fotodoku hat schon auch seinen reiz, doch gebe ich zu, dass sie mich persönlich verunsichert, da die richtlinien dafür ja doch auch schon geändert wurden und zwischen den ländern keine einheitliche doku festgelegt ist.
einmal auf kariertem papier, einmal auf weißem mit lineal ... dann liest man noch, dass die doku nicht anerkannt wurde, weil sie "zu schlecht" war und man auch da richtlinien beachten muss hinsichtlich der ausleuchtung und der positionierung der kamera. - was tut man, wenn das amt irgendwann einmal kontrolliert und die doku für "unzureichend" erklärt?!
natürlich ist mir der sinn hinter doku bzw. chip klar, aber für mich ist da schon auch noch immer auch ein anteil an unsicherheit dabei...