Zitat von Hannelore im Beitrag #28

---

Er schreibt, dass der auf Seite 288 abgebildete Mischling aus einer Gruppe stamme, in der mehrere europäische Landschildkrötenarten zusammen gehalten wurden. Der Halter selbst habe nicht gewusst, wer sich mit wem gepaart habe.

---

Das Thema Fehlprägung wird oft bei Hybridisierung bei entfernt verwandten Arten und über Gattungen hinweg verwendet. Bei reinen Landschildkröten kommt dies relativ selten vor. In den USA und China wurden in den "Zuchtanlagen" die unterschiedlichsten Arten und Gattungen zusammengehalten. Dabei entstanden unabsichtlich jede Menge Hybriden. In den 90iger Jahren wurde in China dann absichtlich "neue" Arten erschaffen, die sich dann später als Hybriden herausstellten z. B. Cuora serrata, Mauremys Iversoni, Mauremys pritchardi und Ocadia philleppenni. Es gab Schildkrötenhalter, eher Sammler, die horrende Summe für die Tiere zahlten. Das kuriose war (was zur Klärung des Arttypus beitrug), daß die Elterntiere fast identisch aussahen, die Nachzuchten aber sogar bis zu drei verschiedene Arttypen besaßen. Die eindeutigen Mischlinge kreuzten sich auch noch munter weiter. Hierzu ist nochmals der Hinweis auf den Terralog-Band Asien von Vetter/van Dyke erlaubt, wo mehrere Seiten mit Fotos mit diesen Kreationen aufgeführt sind. Die längeren Mitglieder von diesem Forum und dem "Blauen" Forum werden sich sicherlich noch daran erinnern, wie Lerad und ich oft Schwierigkeiten hatten bei den nordamerikanisch Schildkröten, die genaue Artzugehörigkeit festzustellen. Ich kann wirklich als Schlußwort schreiben, daß es bei Schildkrötenhybriden nichts gibt,was es nicht gibt.

Nochmals zurück zum Thema. Ich lernte Anfang der neunziger Jahren einen Halter und Züchter in Wiesbaden kennen der THH,THB Testudo marginata vorübergehend zusammen hielt. Er bekam unter anderem Mischlinge von Thh und Thb, aber nicht mit Testudo marginata. Ich vermute mal, daß es sicherlich Mischlinge von THB und Testudo weissingerii (eine nicht anerkannte Unterart) möglicher wären. Die von Ben genannte Ausschlußmöglichkeiten wären da überbrückbar.

Zitat von Ben Blau im Beitrag #35

---

ursprünglich hatte ich tatsächlich das besagte Buch von Wegehaupt im Sinn,

---

Zitat von Ben Blau im Beitrag #35

---

der Anatomie ist eine erfolgreiche Kopulation für beide Arten nicht besonders leicht. Ein Marginata-Männchen kann vermutlich eher ein Boettgeri-Weibchen befruchten. Umgekehrt ist es wegen der Randschilde schon schwieriger. Und dann muss noch durch die Paarung zur Befruchtung kommen. Alleine diese Faktoren machen es schon zu einem sehr seltenen Ereignis.

---

Vermutung: Graecas-Männchen und horsfieldi- Männchen sind paarungswütender als hermannis.

Ich kenne, besser gesagt kannte, jemanden, der Mischlinge zwischen Thb und Marginata hatte. Die Tiere waren farblos, eher grau mit unklarer Plastronzeichnung. Die Tiere wurden sehr groß und waren nicht besonders schön. Sie sahen irgendwie schmutzig aus, wie ein Dreck, der unterhalb der Schildkplatten war.
Ich selbst halte thh mit Marginatas in einem sehr großen Gehege (~ 400m²) zusammen, es sind 1:3 Marginatas und 1:3 Thh). Die Tiere interessieren sich absolut nicht füreinander, die Arten bleiben unter sich und denken gar nicht daran sich zu vermischen. Allerdings handelt es sich um sehr alte Tiere, alle sind Wildfänge, die ihre "Kindheit" noch in freier Wildbahn, Auf Sardinien, leben durften.
Man sieht, dieses Thema lässt sich nicht so einfach zu beantworten, wie so oft muss man erstens beobachten und vor allem braucht es ein wirklich großes und gut strukturiertes Gehege.