Wie gesagt - da darf ja wohl jeder eine eigene Meinung vertreten.
Welche Mißbildung wovon kommt - wie will man das nachweisen? Ich hab es auf jeden Fall irgendwo gelesen (fragt mich aber bitte nicht wo, das weiß ich nicht mehr), daß es wohl eine Studie zu dem o.a. Zusammenhang gab - und der war eindeutig.
Ansonsten: Jeder von uns ist ganz sicher ein verantwortungsvoller Schildkrötenhalter - niemand macht irgend etwas mit Absicht falsch.
Wir alle wollen das Beste für unsere Tiere, ob mit oder ohne Züchten.

Cordula, drum hab ich ja geschrieben:

Welche Mißbildung wovon kommt - wie will man das nachweisen?

Daß auch die Umweltverschmutzung einen Anteil daran haben könnte, kann ich mir sehr wohl vorstellen.

Z.B. hat man auch gehört, daß es im Jahr 1986 (GAU in Tschernobyl - erhöhte Radioaktivität auch in Ö und D!) jede Menge Mißbildungen bei Schildkrötenschlüpflingen gab. (Z.B. Doppelköpfigkeit u.a.)

Vielleicht verfolgt ihr ja zurzeit auch die Diskussion über das Herbizid Glyphosphat, über dessen mögliche krebserregende Wirkung heftig gestritten wird. Und sicher gibt es noch viel mehr Chemikalien, die wir Menschen in die Umwelt einbringen und die vielen Lebewesen schaden...

Christine, ich fürchte, du hast etwas mißverstanden.
Es war sicher nicht meine Absicht, dir einen Fehler zu unterstellen, dich gar als Schuldigen zu verurteilen oder dir falsch verstandenes "Züchterhandwerk" zu unterstellen.. Das habe ich ganz sicher nicht gewollt. Ich habe aber schon befürchtet, daß du dich betroffen fühlen würdest.
Ich habe lediglich auf eine Studie hingewiesen, in der ein Zusammenhang - s.o.- festgestellt wurde, MEHR NICHT!!

Und genau deshalb habe ich ja festgestellt: Welche Mißbildung wovon kommt - wie will man das nachweisen?

Über die Jungtierabgabe kann man solcher und solcher Meinung sein, das muß jeder für sich entscheiden. (Daß ich es anders als du gemacht habe, bedeutet nicht, daß ich es besser gemacht habe, sondern eben nur ANDERS. Und dafür habe ich sehr persönliche Gründe, die mit meiner Emotionalität und -ja, ich gebs zu - Überbesorgtheit etwas zu tun haben!)
Ob ein Neuling das Problem Nachzucht hat ???? Das ist ja leicht zu verhindern, indem die Eier nicht gleich in der ersten Zeit der Haltung bebrütet werden . DAS sollte doch einem Neuling empfohlen werden!

Aber: Genau DAS halte ich für die beste Idee: Dass wir diesen, unseren Tiere alle Aufmerksamkeit widmen, Schutzprojekte dort starten, wo die Tiere eigentlich leben und mithelfen, die Biotopzerstörung zu verhindern, indem man die vielen vorhandenen Projekte, die sich damit befassen, unterstützt!
( Wie z.B. die Aktionsgemeinschaft Artenschutz, die ich schon mehrfach erwähnt habe, und sich die von Anfang ihres Bestehens an für den Schutz der Meeresschildkröten einsetzt.Oder Aetos auf Griechenland oder die Organisation in Bulgarien, von der ihr erzählt habt .. oder .. oder.. da gibt es jede Menge entsprechende Organisationen .)

Rosi schrieb:

Zitat

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Das mit der zu hohen Bruttemperatur möchte ich jedoch bestreiten, denn mein Inkubator steht im Gartenhaus und wenn die Sonne da im Juni draufscheint erreiche ich auch Lufttemperaturen von fast 40 °C , eingeschaltelt ist er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, daher mit natürlicher Nachtabsenkung und die Eier natürlich vergraben. Habe das jetzt drei Jahre so gehandhabt und fast keine Anomalien. Bei 30 NZ 2-3 kleine Schilderanomalien das wars und sonst wunderschöne Tierchen. Ich denke das so etwas einfach vorkommt, auch Mütter bekommen behinderte Babys ohne zu rauchen oder trinken , was war da dann schuld? Hasenbabys kommen mit nur drei Beinen zur Welt, Katzen mit doppelten Tatzen, Schlangen mit zwei Köpfen,........ das ist irgendwie nicht zu verhindern und kommt eben vor.

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Naja, die Wissenschaft legt sich da auch nicht richtig fest, obwohl es schon Tendenzen gibt. Nach meinen eigenen Erfahrungen besteht da schon ein Zusammenhang. Allerdings gehe ich jetzt mal vom "brutalen" Inkubationsfalle aus. Ich meine nicht vorübergehende Spitzentemperaturen, die irgendwann ins andere Extrem kippen und ständig wechseln, sondern durchgehende, an der Obergrenze liegende Temperaturen um die 33°C ohne Nachtabsenkung. Als ich damals anfing die ersten Eier zu inkubieren tat ich das in der Regel um den Geschlechterscheitelpunkt herum, eher darunter bei durchgehend gleichen Temperaturen. Die Erbrütung des Geschlechtes war mir relativ egal (29°-31°C). Später, als die Ausbrütung des männlichen Geschlechts ganz plötzlich unter Höchststrafe gestellt wurde und ich alljährlich darauf achtete, dass die Temperaturen schön bei 32-33°C lagen, stellten sich auffällig vermehrte Schildanomalien ein, vereinzelte Anophthalmien, eine tote Zwillingsgeburt. Schließlich auch dieses Tier mit dem Kiefermakel. Das kannte ich vorher nicht in dem Maße und ich führe das schon auf die hohen Inkubationstemperaturen zurück. Bei den späteren vergrabenen Gelegen (auch mit Nachtabsenkung) stattdessen reduzierten sich die Anomalien u.ä. plötzlich wieder. Auf jedenfall gibt es Anzeichen dafür, dass unnatürliche "Expressinkubationen", also durchgehend heiße Bebrütung ohne Temperaturpausen Fehlentwicklungen sprunghaft ansteigen lassen (allerdings hatte ich bei meinem letzten Experiment nochmals verschiedene Inkubationsmethoden ausprobiert und gegenübergestellt und da gab es bei den offen inkubierten Eiern bei gleichbleibend durchgehenden 33,5°C/zeitw. 34°C keine einzige Anomalie, alle 6 Tiere sind ohne einen Makel geschlüpft...) Das ist dann wohl wieder die Ausnahme von der Regel...

Natürlich trifft Christine hier überhaupt keine Schuld, da sie die Eier nach bestem Wissen und neuesten Erkenntnissen erbrütet. Wir haben es mit Exoten zu tun, wo immer mal Dinge passieren, die man sich einfach nicht erklären kann. Derartige "Wackelkandidaten" hätten in der Natur ohnehin keinerlei Chancen.

LG Andreas

Es ist für uns schwer, den Tod zu akzeptieren. Aber wie sagte der Tierarzt bei der Tagung: Nur ganz wenige erreichen in der Natur die Geschlechtsreife. Von ein paar hundert Eiern - eine Handvoll...

Nur, wenn es das eigene Tier ist, ist man davon tief betroffen. Es ist eine zutiefst menschliche Sicht.

Aber es ist einfach so: Der Tod passiert. Die wir Schildkröten halten, züchten und uns bemühen, machen das schon in der Regel nicht allzu schlecht. Die Natur ist nicht so gut. Denn die Tiere werden in der Regel bei guter Haltung älter als in der Natur.

Wie sagt der alte Brite: Shit happens. Da jetzt tiefe Spekulationen anzustellen, warum dieses Naturgesetz des Shit waltet - nämlich auf keiner gesicherten Grundlage, führt zu nichts.

Ich wäre tief traurig, wenn es z.B. meine Ida träfe. Nur müsst ich mir sagen - in der Natur hätte Ida keine Chance gehabt.

Und wenn einmal ein Jungtier unter vielen krank ist und stirbt, fordert die Natur ihren Tribut. Da braucht sich niemand einen Vorwurf zu machen. Oder gleich alles in Zweifel zu stellen.

Liebe Grüße!

Herbert

So gut, wie der Mensch sich bei der menschlichen Anatomie auskennt, medizinische Höchstleistungen vollbringt, vor, während und nach der Schwangerschaft eine Rundum-Betreuung gibt, so wurde es doch noch nicht geschafft, dass keine behinderten Babys mehr geboren werden oder menschliche Babys sterben können.
Weshalb sollte es bei Schildkröten so sein ???
Da ist halt noch etwas Stärkeres als der menschliche Wille oder das menschliche Wollen, dass das regelt.