Leider darf ich noch keinen Link einstellen, bei exomed.de steht alles über den Herpervirus bei Landschildkröten.
Das sollten alle mal lesen.

Hallo @Herault,
ich habe schon länger daran gedacht hier zu schreiben.
Tatsächlich hatte ich nach der Winterstarre bei einem Tier nochmal Herpes - Anzeichen.
Es war eines der Tiere die letztes jahr nichts hatten.
Das Tier hat am einen Tag noch gefressen, am nächsten Morgen war sie so apathisch dass sie nicht einmal mehr laufen wollte. Der Kopf hing aus dem Panzer - im ersten Moment dachte ich sie ist tot!
Wir haben sofort Aciclovir gegeben und sie unter die Lampe gesetzt. Dort ist sie auch geblieben und man hat gemerkt die Wärme tut ihr gut.
Nach ca einer Woche war der Spuk vorbei und sie hat wieder angefangen zu fressen. Aciclovir haben wir 4 tage täglich und dann nur noch jeden 2. Tag gegeben.
Wir sind nicht zum Tierarzt gefahren weil wie die arme nicht noch durch stundenlange Autofahren stressen wollten sondern haben nir kurz telefonisch Rücksprache zur Medikamentengabe gehalten.

Einen Herpestest haben wir allerdings nicht mehr gemacht, da ja inzwischen klar ist, dass der ganze Bestand betroffen ist.

Die Jungtiere, die wir komplett getrennt halten sind noch zu klein um getestet zu werden. Da werden wir erst in ein paar Jahren (vielleicht) Gewissheit haben.

Vielen Dank @Semicookie für die schnelle Antwort und deinen Erklärungen wie es nach der Winterstarre weiterging.

Wenn ich den ganzen Thread durchlese habe ich den Eindruck das ein Herpestest der negativ ist eigentlich nichts aussagt, (erinnert stark an Corona). Weil eine negativ getestete Schildi, trotzdem positiv sein kann. Ich denke an diesem Punkt teilt sich dann das Verhalten, wie man mit Schildis umgeht, je nachdem ob man Züchter ist oder nur Halter.

Ich bin kein Züchter deshalb, möchte ich dazu nichts sagen. Als Halter mit mehreren Schildkröten, der mit einer Herpes Infektion konfrontiert wird, ändert sich allerdings nicht all zu viel. Warum? Wenn eine Schildi Herpes hat, können es theoretisch alle haben. Genau feststellen läßt sich das aber nicht. Deshalb ist es auch nicht möglich eventuell nicht infizierte von infizierten zu separieren. Infizierte sind dann kranke Tiere, die man behandeln kann oder nicht. Tiere ohne Symptome sind vielleicht auch infiziert, es ist nicht zweifelsfrei festzustellen. Deshalb denke ich wenn man ein infiziertes Tier in der Gruppe hat, dann darf man eigentlich keine Tiere mehr weitergeben an andere Halter.

Wie du zuletzt schreibst, hast du nach der Winterstarre und den Herpes - Anzeichen nur noch Aciclovir gegeben und all das andere weggelassen und nicht zu vergessen Wärme.
Auch der Stressfreie Umgang mit den Tier, erscheint mir wichtig.

Nochmals Danke für die umfassenden Beschreibungen des ganzen Ablaufs.

Ich hoffe deine Tiere haben ein so starkes Immunsystem das sie dieses fiese Virus niedermachen
Viel Glück und Grüße aus dem Süden
Gerd

Lieber Gerd, es steht mir zwar keineswegs zu, hier eine Meinung kundzutun - ich möchte daher nur ledigleich eine einzige Aussage in den Raum stellen:

Ganz offensichtlich hast du glücklicherweise eine gesunde, stabile -Gruppe bei dir; bist du wirklich willens durch die (gutherzige) Aufnahme eines weiteren Tieres diesen, deinen Bestand evtl. zu gefährden ?? Bist du absolut sicher, dass du das riskieren willst, und die Sache DAS wert ist ?

Ich muss mich dazu auch nochmal äußern.

Großen Respekt an Anne das sie uns von ihrer sehr traurigen Erfahrung mit dem Herpesvirus in ihrem Bestand erzählt hat.
Was leider auch heißt das alle überlebten Tiere immernoch Träger des Virus sind und damit " alle " gesunderscheinenden Tiere infiziert sind oder wurden.

Da laut Aussagen von sehr kompetenten Ärzten dieser und andere gefährliche Viren in den Schildkröten schlummern und nicht ausbrechen aber Überträger sein können.
Viele sprechen von einer mindesten 3 monatigen Quarantäne, besser noch bis zu 1 Jahr einzuhalten.

Aber mal ehrlich wer kann oder will dann schon 2 Gehege usw. räumlich von einander getrennt errichten, wenn er neue Tiere für seinen Bestand kauft. Selbst derjenige der das kann, geht das Risiko ein beim zusammensetzen dann durch Stress usw. den schlummernden Virus bei seinen oder den neuen Tieren zu aktivieren.

Keiner von uns kann 100% davon ausgehen keinen Virus im Bestand zuhaben.
Denken wir mal an Aids,HPV,Corona & Co, viele leben damit ohne jemals im Leben " Symtome " zu haben oder daran zu erkranken sind aber unwissentlich Überträger.

Wer noch Informationen zum Herpesvirus und Co bei Landschildkröten wissen will sollte sich den Artikel von Frau Dr. Silvia Blahak durch lesen: Vierusinfektionen bei Landschildkröten - Hunsrück.de.

Und dann für sich entscheiden wie er damit umgeht.

Nochmals danke an Anne für die Offenheit und Ehrlichkeit so traurig es auch ist.

Diese folgenden Links sind alle bereits irgendwo im Forum genannt.

Ich möchte sie hier noch einmal veröffentlichen, weil mir die letzten Beiträge sehr zu denken gegeben haben.

Aus unserem Forum:
Krissis Wally

https://www.testudowelt.de/?p=6781
Bitte unbedingt die im Link angezeigte PDF-Datei lesen!!!

Diese beiden Artikel gehören zusammen.
http://www.testudowelt.de/?p=10979
http://www.testudowelt.de/?p=11081

Hallo,

Zitat von Lady_Truck im Beitrag #95

---

Aber mal ehrlich wer kann oder will dann schon 2 Gehege usw. räumlich von einander getrennt errichten, wenn er neue Tiere für seinen Bestand kauft.

---

Hi, räumliche Trennung heißt nicht einen Zaun oder Mauer in einem vorhandenen Gehege zu machen. Sondern wirklich zwei seperate Gehege und dann kommt die Hygiene dazu, Hände säubern, Geräte bezw. Getränkeschalen seperat zu reinigen und desinfizieren und Schuhe wechseln oder überzieher benutzen. Du trägst Kot von einem zum anderen Gehege.

Wenn das alles bedacht und praktiziert wird ist es kein Problem Erkrankte und anscheinend gesunde Tiere zuhalten.

Zu Corona: Du vergisst das es ein Mutierter Volgegrippevirus ist der sich sehr gut und schnell auf seinen Wirt einstellt und es ständig neue Mutationen hervorbringt. Ein Virus überlebt oft Jahrzehnte bis er plötzlich aktiv wird.

Ich weiß es nicht ob dieser Herpesvirus nicht vielleicht auch eine Mutation ist vom Vogelgrippevirus , wo freilebende Schildkröten durch infizierten Vogelkot in Berührung kamen. ( Wildfänge )

Meiner Meinung nach müssten diese fast immer tötlichen Viren in einem Bestand vom Arzt an die Behörden gemeldet werden, so das mit Positiven Tieren nicht mehr gezüchtet oder in Umlauf gebracht werden.

Übrigens HPV-viren hat jeder Mensch, nur den Stamm 16 +18 nicht diese lösen bei geschwächten Immunsystem Gebährmutterhalskrebs und Darmkrebs aus, während Männer keine Symptome haben oder erkranken.

Zitat von freude2016 im Beitrag #94

---

Lieber Gerd, es steht mir zwar keineswegs zu, hier eine Meinung kundzutun - ich möchte daher nur ledigleich eine einzige Aussage in den Raum stellen:

Ganz offensichtlich hast du glücklicherweise eine gesunde, stabile -Gruppe bei dir; bist du wirklich willens durch die (gutherzige) Aufnahme eines weiteren Tieres diesen, deinen Bestand evtl. zu gefährden ?? Bist du absolut sicher, dass du das riskieren willst, und die Sache DAS wert ist ?

---

Ich habe früher, als ich noch nichts von Herpes und anderen ansteckenden Erkrankungen bei Schildkröten wusste, viele Tiere aufgenommen, behalten oder weiter vermittelt, kranke und gesunde.
Darunter waren auch zwei Steppenschildkröten (Horsfieldiis), die wesentlich häufiger Antikörper gegen das Herpesvirus in sich tragen als mediterrane Schildkrötenarten. Sie haben diese Antikörper, wenn sie eine Infektion durchgemacht haben. Ich bin nicht sicher, ob es die Viren oder die Antikörper sind, die sich zurückziehen, wenn eine infizierte Horsfieldii stressfrei lebt. Jedenfalls fällt ein Herpestest negativ aus, wenn sich die Viren/Antikörper "versteckt" haben.
Horsfieldiis können, wenn stressfrei, sehr gut mit dem Virus in sich leben. Wenn die Krankheit nicht ausbricht, können sie auch keine anderen Schildkröten anstecken.

Griechische Landschildkröten dagegen, wenn sie infiziert werden, überleben die Krankheit nur sehr selten. Bevor man merkt, dass sie Herpes haben, haben sie meist den ganzen Bestand angesteckt.

Ein Beispiel:

Vor einigen Jahren baten mich ältere Bekannte, mich mal umzuhören, wer ihre alte weibliche Horsfieldii übernehmen könnte. Das Tier lebte seit 2 Generationen im Garten. In den 80er Jahren kamen noch Griechische Landschildkröten und Breitrandschildkröten dazu. Krankheiten/Todesfälle traten nicht auf.

Ich fand eine neue Bleibe für das Tier. Eine Halterin, die bereits eine Gruppe Horsfieldiis hielt. Sie nahm Herpes sehr ernst. Das Tier kam in strenge Quarantäne. Eine Umzug bedeutet für jede Schildkröte einen gewissen Stress. So wartet man mit einem Herpestest 2 oder 3 Wochen. Der Test dieser Schildkröte fiel positiv aus. Die Halterin ließ ihren bisherigen Bestand ebenfalls testen. Kein Tier war positiv. Die älteren Herrschaften nahmen die Horsfieldii zurück und richteten ein Gehege für sie ein, abseits der übrigen Schildkröten. Sie hielten strenge Quarantäne ein. Ich konnte es nicht verstehen, dass diese Schildkröte herpespositiv ist, da sie über Jahrzehnte keine andere angesteckt hatte. Ich brachte sie meinem reptilienkundigen Tierarzt. Das Blut wurde eingeschickt - und ja - auch hier ein eindeutig positives Ergebnis.
Die Schildkröte änderte bald ihr Verhalten. Sie wurde apathisch, fraß nicht mehr, reagierte nicht mehr. Die Halter konnten es nicht mehr mit ansehen und ließen sie von einem anderen Tierarzt einschläfern.

Leute! Nehmt den Schildkröten-Herpes ernst! Lest die Links in #96 und alle anderen Berichte und Informationen über Herpes!

@Herault
Ich glaube nicht, dass die Schildkröten in ihren natürlichen Habitaten grundsätzlich so jung sterben. Ich habe schon viele in Griechenland gesehen, die ich für wesentlich älter halte.

@Hannelore ich kann dir nur zustimmen. Aich wor hatten vor ein paar Jahren eine griechische und eine maurische Schildkröte im Bestand. Beode natürlich abgetrennt aner eben doch mit einem Schlafhaus im gleichen Gewächshaus.
Da aber Herpes bei keinem horsfieldii Tier ausgebrochen war und der virus sich anscheinend so weit zurückgezogen hat, hat sich keines der Tiere angesteckt- bei denen hätte man eine Infektion socher sofort bemerkt.
Wie fu ja richtig geschrieben hast, sind die europäischen Arten weniger wiederstandsfähig als die horsfieldiis.

"Vor einigen Jahren baten mich ältere Bekannte, mich mal umzuhören, wer ihre alte weibliche Horsfieldii übernehmen könnte. Das Tier lebte seit 2 Generationen im Garten. In den 80er Jahren kamen noch Griechische Landschildkröten und Breitrandschildkröten dazu. Krankheiten/Todesfälle traten nicht auf.

Ich fand eine neue Bleibe für das Tier. Eine Halterin, die bereits eine Gruppe Horsfieldiis hielt. Sie nahm Herpes sehr ernst. Das Tier kam in strenge Quarantäne. Eine Umzug bedeutet für jede Schildkröte einen gewissen Stress. So wartet man mit einem Herpestest 2 oder 3 Wochen. Der Test dieser Schildkröte fiel positiv aus. Die Halterin ließ ihren bisherigen Bestand ebenfalls testen. Kein Tier war positiv. Die älteren Herrschaften nahmen die Horsfieldii zurück und richteten ein Gehege für sie ein, abseits der übrigen Schildkröten. Sie hielten strenge Quarantäne ein. Ich konnte es nicht verstehen, dass diese Schildkröte herpespositiv ist, da sie über Jahrzehnte keine andere angesteckt hatte. Ich brachte sie meinem reptilienkundigen Tierarzt. Das Blut wurde eingeschickt - und ja - auch hier ein eindeutig positives Ergebnis.
Die Schildkröte änderte bald ihr Verhalten. Sie wurde apathisch, fraß nicht mehr, reagierte nicht mehr. Die Halter konnten es nicht mehr mit ansehen und ließen sie von einem anderen Tierarzt einschläfern.

Leute! Nehmt den Schildkröten-Herpes ernst! Lest die Links in #96 und alle anderen Berichte und Informationen über" [/quote]


Die Halterin von der @Hannelore gesprochen hat, war ich. Das kranke Tier hatte keinerlei Anzeichen einer Infektion. Und doch war die Virenlast sehr hoch.
Mein Bestand hat sich zum Glück nicht infiziert. Ich hab später zwei herpesfreie Mädels bekommen.
Das Stück Garten, das ich zum Gehege benutzt habe, habe ich zwei Jahre nicht betreten. Da es raspelkurz gehalten wurde, hat die Sonne alles verbrannt.
Heute würde ich, bis zum ersten Herpestest, das Tier in einen Hasenkäfig, Terrarium, Wanne... setzen. Das ist danach einfach zu entsorgen. Noch besser wäre es, die Untersuchung noch beim alten Halter durchführen zu lassen. Dafür würde ich lieber mehrfach hin- und herfahren.

Zitat von @Izzie
Noch besser wäre es, die Untersuchung noch beim alten Halter durchführen zu lassen. Dafür würde ich lieber mehrfach hin- und herfahren.

Beim alten Halter, wo das Tier stressfrei lebte, hätte ein Test nichts gebracht. Oder man hätte das Tier dort bewusst stressen müssen. Ich weiß aber nicht, wie

Danke, Marion, dass Du Dich zu dem Fall geäußert hast.

@Hannelore
Kurz nach der Hibernation müsste der Körper eigentlich gestresst genug sein, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu bekommen.

Nur zu meinem Verständnis. Habe ich es richtig verstanden, dass nur gestresste Tiere positiv getestet werden, auch wenn sie als ungestresste das Virus bereits in sich tragen? Oder wie sind die letzten 2 Beiträge zu verstehen?