Nunja, meine Beobachtungen gehen ein bischen in eine andere Richtung.
nicht nur die Anzahl, oder das Verhalten der Männchen sind für das Funktionieren einer Gruppe verantwortlich!
Auch für die Paarungspausen sind nicht ausschließlich auf die Männchen zurück zu führen.

Meine Überlegungen gehen in die Richtung, es kommt darauf an, wie eingespielt die Gruppe ist.

Ich hielt eine Gruppe von 2 adulten, und 2 semiadulten Weibchen mit 2 Männchen zusammen. Die beiden adulten Weibchen hatten immer den gleichen Eiablagezyklus. Nachdem Beide gelegt hatten, war Ruhe.
Vor 2 Jahren bekam ich ein adultes Weibchen dazu. Durch die Eingewöhnungsphase legte sie wesentlich später, als die anderen. Durch den unterschiedlichen Zyklus war sie bis dahin natürlich auch immer interessant für die Männchen.

Bin schon gespannt, wie es in diesem Jahr wird.

Genau Christine, auch ich halte das für einen Trugschluss.
Jedes weitere Tier in eine funktionierenden Gruppe kann, muss aber nicht, zu Stress führen.

Jedes Tier, welches nicht von Anfang an in einer eingschworenen Gruppe gehalten wurde, und erst später dazu kommt, sei es ein Männchen oder Weibchen, bedeutet Stress.

Dieser Stress führt dazu, dass die Tiere später legen, weniger legen, es kommt zu Rangordnungskämpfen etc...

Habe ich auch alles schon erlebt und beobachtet!

Hallo,

ich denke auch, dass eine jahrelang erfolgreiche Zuchtgruppe mit hohen Schlupferfolgen längerfristig erhalten bleibt, wenn man wenig Veränderungen vornimmt. Vor einigen Jahren hatte ich Büsche versetzt und ein Schutzhaus verlegt. Daraufhin bekam ein erfahrenes Weibchen eine Legenot (ist davor und danach nicht wieder aufgetreten). Ich halte es auch für gewagt, in eine Zuchtgruppe ein adultes Tier einzuführen. Bei einem neuen Weibchen könnte sich plötzlich eine andere Paarungskonstellation ergeben und die Schlupfrate reduzieren. Hin und wieder führe ich eigene Nachzuchttiere, die kurz vor der Geschlechtsreife stehen, in den Bestand mit ein. Diese Tiere werden ausnahmslos von den Böcken akzeptiert, auch Paarungs- u. Legestress kam bislang nicht auf. Auch wenn ich diese Tiere wieder aus dem Bestand entferne, stresst das die "Kerngruppe" nicht sonderlich.

LG Andreas

Hallo Andreas,
das deckt sich mit meinen Beobachtungen.
Die semiadulten, oder juvenilen Tiere werden kaum beachtet.
Ich werde auch nie wieder ein adultes Tier in die Gruppe vergesellschaften.
Hoffentlich ist dieses Jahr etwas ausgeglichener, ansonsten werde ich das Weibchen wieder abgeben.

Hallo,

dazu hätte ich auch noch eine Frage, bzw. bitte euch um eure Meinung.
Wenn man eine eingespielte Gruppe möchte, wie beginnt man? Ist die Wahrscheinlichkeit dass es funktioniert am höchsten wenn alle von Anfang an zusammen sind?
Ist es besser nach und nach aufzustocken, oder erst wenn das Geschlecht zu erkennen ist? So wie ich es aber verstanden habe wird es schwieriger je älter die Tiere sind?

Wie viele Schildkröten würdet ihr einem "Einsteiger" empfehlen, bzw. wie würdet ihr vorgehen, wenn ihr bei Null anfangen würdet.(Im Nachhinein)

Mir ist klar, dass beim zusammenstellen einer Zuchtgruppe andere Kriterien eine Rolle spielen. Es geht mir aber wirklich nur um eine Gruppe die sich bestmöglichst versteht.
Es hat natürlich keiner eine Glaskugel und genügend Platz die Tiere bei Bedarf zu trennen, wäre natürlich Voraussetzung.

Danke und lG Petra

Also mit Vergesellschaftung hatte ich noch nicht wirklich Probleme. Das liegt vielleicht daran, das ich immer wenn ein neues Tier dazugekommen ist, sie auch alle gemeinsam in ein neues Freigehege umgezogen sind.
Vielleicht eine Möglichkeit der Vergesellschaftung wenn man für alle gelich das Umfeld ändert???

Wenn jemand anfängt würde ich eigentlich immer zu 2, besser 3 Tieren raten. (Vorrausgesetzt der Platz für später ist auch gegeben) Ich möchte euch auch gern verraten warum

Ich gehe mal davon aus das jeder versucht recht warm und damit auf Mädels zu brüten. Hat sich doch ein Männlein "druntergemischt" hätte man 1.2, was ja besser funktionieren sollte als 1.1
Eine einzige Schildkröte kann recht schnell langweilig werden. Z.B wenn sie mal ein paar Tage inaktiv wird, sich nur sonnt, oder warum auch immer. Ihr wisst selbst das sich Kröten manchmal stundenlang nicht bewegen. Ich könnte mir vorstellen das dann das Interesse an dem Tier schnell verlohren geht. Des Weiteren ist die Beurteilung, ob das Tier aus irgendwelchen Gründen zu inaktiv ist, sich unwohl fühlt weil es eine Krankheit ausbrütet oder schlecht wächst ect.pp. für einen Anfänger doch recht schwierig weil der Vergleich fehlt. Ich denke da fällt es eher auf wenn 2 rumwuseln und ein Tier sich anders verhält. Oder aber wenn alle 3 Tiere inaktiv sind, könnte es an falschen Bedingungen, z.B. zu kühl, liegen.

LG

Frank

Danke Christine und Frank!

Ja ich denke auch, dass es keine "einzige" richtige Antwort gibt.
Ich stelle mir nur die Frage, gibt es auch noch andere Aspekte um eine funktionierende Gruppe zu bekommen.

Würde das, ich meine nicht die Trennung der Gehege sondern z.B. zwei Frühbeete wenn man sie von Anfang an einsetzt, schon dazu beitragen, dass es besser funktioniert. Also bei Jungtieren.

@Frank
Ja sowas habe ich mir z.B. vorgestellt. Man setzt die Gruppe von Anfang an zusammen und jeder "startet" bei Null.

Schafft man für alle genügend gleiche Bedingungen, damit sie nicht in Konkurrenz treten müssen?
z.B. Futterüberangebot

Ist es besser wenn sie ihre "Sozialisierung" gleich in der Gruppe lernen? Meine haben kaum Interesse aneinander, nur Pauli bekommt mal seine 5 Minuten, er darf sein Kopf in Julis Halsmulde stecken, seitlich aufreiten, aber er hat schnell gelernt, dass von hinten ein no go ist.

Lasst man das Gehege gemeinsam wachsen, oder bietet man von Anfang an soviel Platz dass sie sich gleich ihre Reviere bilden können.

Entschuldigt bitte, sind vielleicht naive Fragen, aber ich habe ja nur meine Zwerge und keine Vorstellung wie sich alles so entwickelt.

LG Petra

Hallo,
manchmal ist es gut, wenn man dummer Anfänger ist, wie ich es mal war. Ich habe, was ich kriegen konnte, aufgenommen: 3 adulte Wildfang-Männchen, Tierheimtiere, Scheidungswaisen, kranke Tiere ....
Am Anfang wusste ich nichts von Herpes, habe halt Glück gehabt. Später (ab 2000) hab ich dann Quarantäne eingehalten und danach die Neuen zu den anderen gesetzt. Je nach Anzahl der Männchen hab ich auch immer wieder eine reine Männchengruppe eingerichtet. Ich hatte mal einen Griechenmann, der immer Unruhe stiftete, der wohnt seit Jahren einige km von hier. Und dann hab ich natürlich den Mauren-Richard, der nur allzu gerne mit den kleinen Griechen-Männchen Ball spielt und der daher eine Sonderbetreuung braucht. Ansonsten funktioniert/funktionieren meine Gruppen sehr gut. Männchen, die ich zur Weitervermittlung als Notfälle aufgenommen hatte, hatte ich immer zu den Weibchen gesetzt, weil ich das Risiko, sie zu den eigenen Männchen zu setzen, nicht eingehen wollte. Da ist die Vergesellschaftung doch schwierig, das hab ich mir nicht angetan.

Guten Morgen!
Ich weiß leider auch nicht welches die beste Konstellation darstellt. Was ich weiß ist, dass ich aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, keine Tiere mehr nehmen würden, bei denen das Geschlecht noch nicht erkennbar ist. Weil dieser Spruch "ich habe sie auf Weibchen bebrütet" hat sich bei mir leider als Trugschluss herausgestellt. Und wenn sich dann, so wie bei mir, herausstellt, dass es alles Männchen sind, und man keinen hergeben möchte, braucht man eben ganz viel Platz, um sie zu halten bzw. sie trennen zu können, wenn es nötig ist. Das ist bei mir ja nicht das Problem. Aber wer hat schon so viel Platz um diese Voraussetzungen schaffen zu können? Die Wenigsten denke ich. Und dann landen die Männchen, weil sie nicht so begehrt sind, im Tierheim oder in einer Auffangstation. Das war mir eben alles nicht bewusst, als ich die 4 Jüngeren damals aufgenommen habe. Als Laie verlässt du dich halt auch sehr darauf, was diese "Züchter" behaupten.

Hallo,

@Ulli
Ab wann musstest du deine vier Männchen trennen? Sind es inzwischen mehr geworden?
Ja ich denke auch, dass man sich als Anfänger sehr auf seinen Züchter verlassen muss. Ich habe meine zwei bei einem sogenannten "Vermehrer" gekauft. Das einzig Gute war, dass er ehrlich zugegeben hat nicht auf Weibchen zu brüten. Auch wollte er mir nicht unbedingt mehr Schildkröten verkaufen. Für ihn war/ist Einzelhaltung kein Problem. Er hatte aber auch keine Skrupel einem Kindergarten fünf Schildkröten zu verkaufen. (Sie waren reserviert)
Zumindest weiß ich, dass ich sehr wahrscheinlich zwei Kerle habe und mir war klar, dass ich sie evtl. mal trennen muss.

Zitat von Hannelore im Beitrag #26

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Hallo,
manchmal ist es gut, wenn man dummer Anfänger ist, wie ich es mal war. Ich habe, was ich kriegen konnte, aufgenommen: 3 adulte Wildfang-Männchen, Tierheimtiere, Scheidungswaisen, kranke Tiere ....

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Hallo Petra,

ich habe bis vor einigen Jahren immer wieder Tiere aufgenommen und immer wieder aufgenommene Tiere weitervermittelt (30!, weitere 2 gingen nach Jahren wieder an ehem. Eigentümer zurück). Ich schätze mal, dass ich aufgenommene Tiere für Zeiträume von 1 bis 10 Jahre bei mir gehalten habe. So hatte ich immer wieder andere Gruppenzusammensetzungen. Seit einigen Jahren kommen keine Tiere mehr dazu. Ich vermittle weiterhin, aber lasse die Tiere beim bisherigen Halter. Also, so ganz dringende Abgabefälle kann ich leider nicht mehr aufnehmen. Das Nachbargrundstück, auf dem ich die Quarantängegehege unterhalten durfte (seit ich mir der Risiken von fremden Tieren bewusst war), wurde verkauft und steht mir nicht mehr zur Verfügung. 6 irgendwann aufgenommene Tiere sind bei mir geblieben, darunter die alten Wildfangmännchen. Da ich auch bei meinen NZ (ich züchte nicht mehr) immer wieder mal Männchen dabei hatte, hab ich noch 6 kleine Männchen. Die Konstellationen haben sich also ständig geändert, das Organisieren von vernünftigen Gruppen hat mich immer herausgefordert. Irgendwas muss der Mensch ja zu tun haben bei seinem Hobby, hahaha

Hallo Petra,
in der Schildkrötenhaltung wirst du immer neu gefordert, dann muss auf die jeweilige Situation reagiert werden. Eine Universallösung gibt es nicht.

Ich persönlich empfehle, mit 2-3 Jungtiere anzufangen. Nach eindeutiger Geschlechtsbestimmung kann man dann überlegen, ob die Gruppe erweitert, getrennt, oder man ein Tierchen abgibt.
In einer semiadulten Gruppe lassen sich neue Tiere leichter vergesellschaften. Bei adulten Tieren ist das schon schwieriger.