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#1 | Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst? datum

datum

23.05.2020 12:59

Ich habe gerade mal ein Buch von Elvira Grudzielski (Gesundheit von der Wiese) durchgelesen und meinen Horizont bezüglich Heilkräuter etwas erweitert.
Jetzt wollte ich mal in die Runde fragen, welche Kräuter aus dem Schildkrötengehege bzw. von der Wiese verwendet ihr für Euch selbst?

Bei mir sind das (nur):
Salbei, Minze (Tee)
Rosmarin (Braten, Kartoffeln)
Thymian und Oregano
Knoblauchrauke (Salatzusatz)
Bärlauch (Salat, Pesto)
Also nicht so viele bisher.

Mich würde mal interessieren, wer z.B. mit Löwenzahn, Spitzwegerich, Wegwarthe, Scharfgarbe, Beifuß, Frauenmantel und den anderen schon mal was und wo "gearbeitet" hat?

Gruß Ben

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#2 | RE: Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst? datum

datum

23.05.2020 13:23

Ich habe dieses Jahr auch die Knoblauchsrauke als Salatzusatz entdeckt. Ich war überrascht. Selbst jetzt nach der Blüte schmecken die Blätter noch richtig gut.
Die jungen Blätter der Gemüse-Gänsedistel (Sonchus oleracaeus) schmecken als Brotbelag oder im Salat.
Die Samen der weiblichen Brennessel kann man in der Pfanne rösten und ins Müsli mischen. Vitamin- und Mineralstoffbombe!
Die Knospen von so ziemlich allen Kreuzblütlern schmecken nach Broccoli.
Die häufig empfohlenen Brennessel und Giersch-Triebe schmecken mir nicht. Ich habe auch schon Rainkohl probiert, aber die Blätter sind leicht haarig und kleben am Gaumen.
Aus Frauenmantel und Melisse mache ich schon seit Jahren Tee (gut bei Frauenleiden)

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#3 | RE: Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst? datum

datum

23.05.2020 13:45

Zitat von gunda im Beitrag #2
Die Samen der weiblichen Brennessel kann man in der Pfanne rösten und ins Müsli mischen. Vitamin- und Mineralstoffbombe!

Wie und wann erntet man diese?

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#4 | RE: Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst? datum

datum

23.05.2020 15:14

Brennesssamen ernte ich im Spätsommer wenn die Brennesseln in voller Blüte stehen. Ich persönlich trockne sie dann bei niedriger Temperatur im Dörrapparat.

Giersch schmeckt mir persönlich gut, allerdings nur der ganz junge.
Ich kann außerdem Pimpinelle empfehlen, die hat einen sehr interessanten Geschmack.
Löwenzahn schmeckt mir persönlich nicht so, aber Spitzwegerich und Salbei in Schnaps (Korn o.ä.) eingelegt ergeben eine Tinktur die bei Erkältungen helfen soll.
Ich glaube ja das liegt daran dass das Zeug so ekelhaft schmeckt dass man nicht mehr krank sein will 😅

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#5 | RE: Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst? datum

datum

23.05.2020 15:55 (zuletzt bearbeitet: 24.05.2020 14:17)

Im Salat: junge Nachtkerzenblätter, Nachtkerzen- , Hibiskus- , Stiefmütterchenblüten, Franzosenkraut, Rosenblätter

Gedünstet mit Zwiebel und Knoblauch: Portulak, allerdings bevor er samt

Löwenzahnrisotto

Holunder- und Akazienblüten in Bierteig

Natürlich die Gewürze Rosmarin, Thymian etc.

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#6 | RE: Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst? datum

datum

23.05.2020 20:55

Hallo,

Zitat von Traveller66 im Beitrag #3
Wie und wann erntet man diese?

Zitat von Semicookie im Beitrag #4
Brennesssamen ernte ich im Spätsommer wenn die Brennesseln in voller Blüte stehen. Ich persönlich trockne sie dann bei niedriger Temperatur im Dörrapparat.

Das mit der Ernte kenne ich auch so, allerdings habe ich sie zum Trockenen bisher einfach ausgebreitet hingelegt. Im Sommer ist es in der Regel warm genug, so dass die von alleine trocknen.

Wobei mir da auffällt, dass ich die Samen meinen Schildkröten bisher noch nicht als Futter angeboten habe. Die Blätter mögen sie nicht, weder getrocknet noch frisch...

Liebe Grüße :-)

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#7 | RE: Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst? datum

datum

23.05.2020 21:05 (zuletzt bearbeitet: 23.05.2020 21:09)

Guten Abend alle zusammen!
Wie trocknet ihr Rosmarin? Am Zweig oder erst alle Blätter abmachen und in einem Netz oder so Trocknen? Habe keinen Dörrapparat. Letztes Jahr war es eine Sauerei mit dem Bröckelzeug am Stiel.

LG Bibi

P.S.: Knoblauchsrauke schmeckt auch Kindern super!
Schafgarbentee ist auch ganz ok. Trocknen und nicht zu stark machen.
Malvenblüten als Salatdeko.
Junge Löwenzahnblätter in den Salat. Das mit dem Risotto werd ich mal ausprobieren, danke Herbert! @Mayer

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#8 | RE: Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst? datum

datum

23.05.2020 21:53

Zitat von BibiundOli im Beitrag #7
Wie trocknet ihr Rosmarin?

Ich trockne immer am Zweig.
Was ich besonders gerne mit Wildkräutern mache ist ein sogenanntes Jahressalz. Dazu trockne ich sämtliche Wildkräuter (Schafgabe, Malve, Gänseblümchen Löwenzahn, Spizwegerich,.... und vieles, vieles mehr) immer zu der Jahres- und Tageszeit, wenn die Pflanze in voller Kraft steht. Die getrockneten Blüten, bzw. Blätter mische ich mit Ursalz und zerhacke sie ganz fein miteinander. So entsteht über das ganze Jahr ein Salz mit voller Lebenskraft sämtlicher Kräzter. Meine Speisen werden fast ausschließlich damit gewürzt, wenn ich nicht gerade ein spezielles selbst gemachtes Wildkräutersalz, wie Brennnessel-, Löwenzahn-, Bärlauch-, oder Preiseilbeersalz verwende.

lg
Christine
Forenbetreiberin

www.griechische-landschildkroeten.com
www.kleinmanni.at
www.schildkroetenjournal.com

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#9 | RE: Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst? datum

datum

24.05.2020 00:04

Ich habe heute Kräuterbutter fürs Brot zum Grillen gemacht. Hinein kamen von selbstangebauten Kräutern: Knoblauch, Rosmarin, Oregano, Petersilie, Schnittlauch, Thymian. Diese Kräutern wurden parallel auch für den Salat gebraucht.

Mit schildkröterischen Grüssen

Alle von mir gezeigten Bilder sind mein Eigentum.

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#10 | RE: Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst? datum

datum

24.05.2020 10:16 (zuletzt bearbeitet: 24.05.2020 13:00)

Ein unglaublich spannendes Thema, vielen Dank fürs Eröffnen, lieber Ben! Es wundert mich gar nicht, dass so viele Schildkrötenbesitzer sich dafür interessieren. Unsere Tiere leben die Liebe zu den Kräutern uns ja sozusagen vor. Ich mache tatsächlich auch sehr viel mit den Kräutern aus dem Garten. Ölauszüge (Rosmarin, Holunderblüten, Gänseblümchen), Tees, Pfannkuchen, Salate, Gefüllte Weinblätter, Rachenspülungen (Salbei, Minze), Cremes, Seife, Sirup (Holunderblüte, Löwenzahn), Gewürzsalz, Butter, Dips, Pesto... Dieses Jahr habe ich anlässlich der Viruspandemie Löwenzahnhonig und Spitzwegerichhustensaft nach dem Rezept von Maria Treben gemacht. Im Mai kommt man gar nicht hinterher und bräuchte 7 Hände. Aber es macht nicht nur Freude, sondern meiner Meinung nach führt der Weg zu einem guten Leben den Menschen einfach in die Natur.

Dein Löwenzahn Risotto Rezept Herbert @Mayer hätte ich nur allzugern. Das hab ich noch nie gemacht.

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#11 | RE: Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst? datum

datum

24.05.2020 13:06

Oh - wie Klasse !! Ich mache gerade Salbeiblütenhonig für die Erkältungszeit (Salbeiblüten und ein paar Blätter, Zitrone+ Schale, Thymian, Honig) für Tee oder auch mal einen Löffel zur Linderung.
Das Jahressalz werde ich auch einmal machen

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#12 | RE: Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst? datum

datum

24.05.2020 14:22

@Pumuckl
Es geht wie Radicchio-Risotto, nur dass man statt Radicchio junge Löwenzahnblätter nimmt.

Wir hatten es im Frühjahr drei Mal gemacht. Es schmeckte uns wunderbar. Wir lieben das zart Bittere.

Muss meinen Partner überreden (der ist der Koch) eines jetzt zu machen, mit reifem Löwenzahn. Ob das dann doch nicht schon zu bitter ist? Vielleicht weniger verwenden...

LG Herbert

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#13 | RE: Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst? datum

datum

24.05.2020 14:28

....Radicchio-Risotto..... wieder was Neues auf meiner norddeutschen Speisekarte...
Klingt lecker das Rezept !
Bin ich froh, dass es Google gibt

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#14 | RE: Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst? datum

datum

24.05.2020 15:25

Danke für die zahlreichen Rückmeldungen, da ist ja Einiges zusammen gekommen, was man noch ausprobieren kann!
Gruß Ben

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#15 | RE: Wildkräuter, was schmeckt Euch selbst datum

datum

24.05.2020 20:36

Zitat von gunda im Beitrag #2
Die häufig empfohlenen Brennessel und Giersch-Triebe schmecken mir nicht.

Schmeckten mir auch nicht, bis ich vor ein paar Jahren für den Giersch (den ich wirklich überreichlich habe, Hilderich frisst leider auch nur alle paar Tage ein halbes Mäulchen voll) auf eine Verwendung kam, die ich echt mag, und zwar Blätterteigschnecken. Ich machte die vorher mit Spinat, Mangold oder Bärlauch, wenn Saison war. Frischkäse (am einfachsten geht es mit Hüttenkäse, weil der sich schön leicht mischen lässt) mit einem rohen Ei, geriebenem Hartkäse (Parmesan, oder wir Schweizer mögen Sprinz) und reichlich grob verkleinertem Giersch mischen, leicht salzen und nach Belieben würzen (ich mag es mit Peperoncino), auf rechteckig ausgewalzten Blätterteig (wenn ich faul bin, kaufe ich den fertigen) streichen, von der Längsseite her locker aufrollen, am Ende des Teigs mit einem nassen Finger vor dem ganz Zurollen drüberstreichen, damit es zusammenhält, mit einem scharfen Messer in ca. 1,5 cm breite Scheiben schneiden, diese mit der Schnittseite nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und im vorgeheizten Ofen (230 grad) ca. 15 Minuten backen. Schmeckt toll als Aperitivgebäck oder mit einem Salat auch als leichtes Nachtessen.

Ermutigt dadurch habe ich auch Wähe mit Giersch versucht - wir Schweizer sind Wähenesser - das mag ich auch sehr. Den Giersch auf eine mit Wähenteig ausgelegte runde Backform legen, geriebenen Käse darüberstreuen, 1 Ei mit 1,5 dl Sahne oder Milch mischen, leicht salzen, gut würzen und die Flüssigkeit über die Wähe verteilen, im vorgeheizten Ofen ca. 30 Minuten backen, davon die erste Viertelstunde bei Unterhitze, nachher normal. Manchmal packe ich auch noch ein paar Tomaten drauf. Das sehr Würzige des Käses rettet wohl den leicht langweiligen puren Gierschgeschmack.

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