Hallo,

könnte mir ein Fachkundiger oder Schildkrötenerfahrener mal die Merkmale einer sterbenden Schildkröte auseinandersetzen? An meiner habe ich jetzt ein höchst auffälliges Verhalten festgestellt, das mir so noch nicht begegnet ist. Der Kopf ist sehr weit zurückgezogen, die Vorderbeine schauen raus und sie hat den Mund geöffnet und geschlossen, als ich sie zuletzt angesehen habe. Die Augen sind zu bzw. der Kopf ist soweit zurückgezogen, dass die Augen nicht sichtbar sind. Mir ist geläufig, dass Mundöffnen ein Zeichen von Schmerzen ist und da ich mir jetzt mal einige Bilder von toten und verletzten Schildkröten angesehen habe, bin ich mir nicht mehr wirklich sicher, ob sie einfach nur individuelles Starrverhalten zeigt oder doch akutes Schmerzverhalten oder etwas noch sehr viel schlimmeres.

Die beiden waren eigentlich kerngesund vor der Starre, also hätte ich die stellenweise doch zu warme Winterruhe in Verdacht, wenn wirklich etwas nicht stimmt. Auf jeden Fall weiß ich nicht, ob ich das beobachten soll oder sie einfach weiter starren lassen sollte oder was auch immer. Ich sollte wohl erwähnen, dass die beiden noch recht junge Nachzuchten sind und ich sie bei mir zum ersten Mal überwintere. Wäre also schade drum.

Hallo und willkommen bei uns.
Du meinst, die Schildkröte sei evtl. falsch überwintert worden.
Wie hast Du sie denn überwintert bzw. wo überwintert sie?
Überwintert dort auch die zweite Schildkröte?
Sie ist unauffällig?
Wenn es kurzzeitig während der Starre etwas wärmer ist,
macht das nichts aus.
Wie warm und wie lange warm war es denn? Macht es den
Eindruck, als sei sie rumgelaufen im Überwinterungsquartier?

Ich halte zwar schon 40 Jahre lang Schildkröten, aber Erfahrung
mit toten Schildkröten habe ich nicht in der Art, dass ich eine
typische Körperhaltung erkennen könnte.

Reagiert sie, wenn Du sie an den Beinen anstößt?
Hast Du mal aus der Nähe an ihr geschnuppert?

Also erstmal danke für die Antworten. Ich denke, man sollte sich anhand der bisherigen Ausführungen doch nicht allzu viele Gedanken machen. Die Haltung kam mir unnatürlich vor, aber so wie Christine das schreibt, scheint es in der Starre schon relativ normal zu sein, dass sie den Kopf soweit einziehen, dass die Augen nicht mehr zu sehen sind. Ein akutes Schmerzverhalten scheint auch deutlich anders auszusehen. Ich wollte sie heute nochmal anschauen, da hatte sie ihren Sitzplatz schon verlassen und buddelte ein paar Zentimeter weiter mit dem Kopf in der Erde herum. Habe sie daher in Ruhe gelassen und nicht weiter gestört.

Ich sehe, mit der Schildkrötenpflege ist es so wie mit Krankheiten. Wenn man eine hat, sollte man nicht nach Symptomen googeln, sonst fängt man mit einem leichten Rückenschmerz an und hat anschließend Skoliose, nachdem man sich durch Foren und Ratgeber-Seiten gelesen hat. Einmal mehr eine Lehre, der Natur hier ihren Lauf zu lassen.

Einen Stupstest habe ich gemacht. Das Bein hat sie sehr langsam bewegt, aber nicht zurückgezogen, vielmehr ein fast unmerkliches Zucken. Daher bin ja ich überhaupt erst stutzig geworden. Warum sie natürlich beim Schlafen den Schnabel auf und zu macht, weiß ich auch nicht so recht. Die beiden überwintern außen in einer Grube. Deckel ist nicht drauf, habe stattdessen Laub aufgelegt. Über der Grube ist ein Gewächshaus als Regenschutz etc. Tür ist, zwecks Feuchtigkeit und Temperaturregulierung immer offen. Aber was nützt das schon groß bei diesem "Winter"?
Habe mich im Nachhinein geärgert, dass ich sie nicht im wesentlich kälteren Frühbeet gelassen habe. Und ja, sie haben sich immer mal bewegt, als es so warm war. Mitte Januar kamen sie schon nach oben, aber ich habe nichts gemacht, weil das Wetter und der Garten einfach nicht auf Auswintern vorbereitet sind Das fand ich fahrlässiger, als wieterstarren zu lassen. Die andere ist mittlerweile soweit abgetaucht, dass ich da gar keine Infos mehr habe. Die sitzt irgendwo unter dem Laub.

Wenn eine Schildkröte nicht unsichtbar vergraben ist, und wenn der Halter meint, er müsse sie kontrollieren und er stellt dabei fest, dass evtl. etwas nicht stimmt mit ihr, dann ist es richtig, wenn er Rat sucht. Diese Forenmitglieder sind auch gerne bereit zu antworten. Man muss sich allerdings manchmal bei unterschiedlichen Meinungen nach dem eigenen Bauchgefühl richten, denn nur der Halter selbst kennt das Tier, sieht das Tier und kann es beobachten.

Welche Unterart pflegst Du?

Im kommenden Winter lässt Du sie vermutlich in der Erde unter dem Frühbeet ruhen. Dann kannst Du prima mit Laub isolieren und das Frühbeet dunkel abdecken.

Natürlich ist es sinnvoll, eine Anlaufstelle mit erfahrenen Haltern zu haben (die auch tatsächlich antworten), gerade wenn man nicht weiß, wann man wirklich handeln muss. Oft ist man aber auch einfach zu übervorsichtig. Die Schildkröten waren ein Ruhestandsgeschenk für meine Eltern. Ich fand es passend, weil sie sich ja selbst verhalten, wie kleine Rentner (nur bei Sonne im Garten, vor allem morgens aktiv, schlafen viel und sind nach Anstrengung und nach dem Essen oft müde, trinken zu wenig, sind ortstreu). Mit so kleinen Schildkröten hatte ich aber selbst noch keine Erfahrung, daher treten solche unvermeidbaren Fragen manchmal auf.

Es müssten im Moment zwei boettgeries sein. Aber ich glaube, so sicher war sich der Züchter da nicht. In den Cites-Papieren steht es nicht so genau. Die kleinere, die Sorgenschildkröte, zeigt eigentlich ein typisches Schlüssellochmuster, wie die Hermanni hinten auf dem Panzer haben. Kann aber auch Mischmasch sein. Es soll bei der Größe des Gartens auf jeden Fall noch welche dazukommen, echte Hermanni und vor allem zwei marginatas.

Ja, die nächste Überwinterung erfolgt mit Grube unter dem Frühbeet. Ist dauerhaft abdecken denn so gut? Bei uns liegt der Teil des Gartens, in dem sie überwintern bis März komplett im Schatten. Ich dachte mir, weil sie in der Natur Südhänge für die Starre aufsuchen, brauchen sie vielleicht auch den Tag- und Nachtrhythmus.

Also, interessieren würde es mich schon mal. Ich habe aber leider nur die älteren Bilder der Fotodokumentation, wenn das ausreicht (einmal Bauch, einmal Rückenpanzer). Der Züchter hatte ein erwachsenes Männchen und zwei Weibchen und meinte, er verkaufe griechische Landschildkröten. Tja, mehr weiß ich leider nicht, er kam mir aber recht erfahren vor.
|addpics|syx-1-430c.jpg,syx-2-4ba3.jpg|/addpics|

Das wäre ja schon toll. Die Westrasse ist schließlich nicht ganz so häufig in der Zucht anzutreffen. Ich reiche nach der Starre nochmal Fotos nach.