Hallo Gunda, genauso ärgern mich allgemeine Behauptungen über Kühlschranküberwinterungen.
Wir haben doch schon sehr ausführlich über sehr verschiedene Ansprüche bezüglich der Arten gesprochen.
Eggenschwiler beschreibt die Ketonkörperbildung bevorzugt bei übergewichtigen Tieren.
Eine Verallgemeinerung ist doch eher dekonstruktiv.

Ich kann durchaus nachvollziehen, wenn jemand sagt, ein ungutes Gefühl zu haben, die Tiere in einen Kühlschrank zu stopfen, das ist wenigstens ehrlich.

Zitat von gunda im Beitrag #17

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Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich so einen Unsinn lese.

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Die Argumente der beiden "Herren" hören sich für mich auch wieder an, als ob Stoffwechselvorgänge von Mensch und Säugetier und die entsprechenden

Stoffwechseltemperaturen einfach auf die Wechselwarmen übertragen werden.

Ketonkörperbildung kenne ich im Zusammenhang mit Menschen, die wegen Kohlehydratmangel und oder Insulinmangel Eiweißverbindungen versuchen zu verstoffwechseln, aber nur unvollständig. Das Hauptproblem ist aber
ein gestörter Fettstoffwechsel.

Wir dürfen nicht unsere Stoffwechselkenntnisse von Mensch und Säugetier einfach auf die Reptilien übertragen.

Vielleicht ist da Beobachten doch die bessere Variante.

@gunda , aber natürlich:

"Die Landschildkröten in der tierärztlichen Praxis" von Dr. med. vet. Ursula Eggenschwiler-Leu

Seite 50-51 Voraussetzungen für einen problemlosen Winterschlaf

Zitat des Abschnittes
-Fette Tiere beginnen mit zunehmender Wärme im Frühjahr Fett abzubauen. Infolge einer noch ungenügenden Stoffwechselaktivität kommt es aber zu einer unvollständigen Verbrennung. Es bilden sich Ketonkörper, die den Körper vergiften und zum Tod führen.

Dann will ich doch auch mal. Ich bin "pro Kühlschrank". Nur noch mal zur Info, ich halte Horsfieldiis.
Meine Tiere haben sich Anfang Oktober bei 30 Grad im Gewächshaus vergraben und waren nicht mehr gesehen. Nach Wochen gab es bei uns eine kalte Phase und da sind sie in den Kühlschrank gekommen. Da sind sie jetzt bei 3,9-4,9 Grad, gemessen im Substrat.
Ich habe einen Fühler in das Substrat der Buddelkiste im Gewächshaus gelegt, um dort die Temperatur zu kontrollieren, da ich sie auch gerne dort überwintern lassen würde. Aber ich musste feststellen, dass die Temperatur bei mildem Wetter bis auf 9,8 Grad stieg. Da wären meine Tiere wach. Ich glaube nicht, dass das (bei Horsfieldiis) natürlich und gesund ist. Im Herkunftsgebiet herrscht kontinentales Klima. Im Sommer heiß und im Winter kalt.

Ich kenne mehrere Halter, die ihre Schildkröten (keine Horsfieldiis) in einer Grube im Gewächshaus überwintern. Sie möchten auch nicht, dass sich der Boden aufwärmt. Deshalb isolieren sie die Grube. Die einen lagern Stroh darüber, die anderen decken die Stelle mit Styropor/Styrodur (weiß nicht) ab, wieder andere fegen aus ihrem großen Garten das Laub zusammen und lagern es über der Grube.
Leider weiß ich nicht, welche Temperatur es letztlich in der Grube ist. Das wissen die Halter auch nicht, weil sie nicht messen.
Aber vielleicht machst Du mal einen Test in der Buddelkiste, wenn sie denn weiträumig gegen Wärme isoliert ist.

Ich habe gerade geguckt und siehe da, ich habe das Buch auch.

@gunda Darf ich Kopien der Buchseiten hier einstellen?

Zitat von gunda im Beitrag #26

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Es geht also um verfettete Schildkröten.

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Könnte es nicht auch einfach sein, dass wir heute mehr wissen, als die damaligen "Experten" vor 10-20 Jahren, als sie ihre Bücher geschrieben haben?

Gerade auf Gebieten, wo es wenige Experten mit eigener Erfahrung gibt, wird auch viel voneinander abgeschrieben.

Und ich kann gar nicht oft genug darauf hinweisen, dass die äußeren klimatischen Bedingungen auch in Deutschland sehr unterschiedlich sind.

Ist es nicht besser, unsere Energie in eigene Erkenntnisse/Beobachtungen zu stecken, als zu versuchen, zu erklären, warum in den Anfangsjahren andere Halter und selbsternannte Experten andere Ansichten und Meinungen vertreten haben und vieles gar nicht wußten, was wir heute beobachten?

Zitat von Hannelore im Beitrag #25

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Aber vielleicht machst Du mal einen Test in der Buddelkiste, wenn sie denn weiträumig gegen Wärme isoliert ist.

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