... würden in sehr warmen/heißen und langen Sommern kleine Schildkröten schlüpfen. Ja, es würden wohl meistens Männchen. 2003 schlüpften bei mir aus einem nicht gefundenen Gelege im Eiablagehügel fünf kleine Schildkröten, die alle Weibchen geworden sind.
Welche Tiere würden bereits die Gelege verspeisen?
Welche Tiere würden die kleinen Schildkröten fressen?
Wieviel Prozent der Schlüpflinge würden wohl die Geschlechtsreife erreichen?

Könnte es sein, dass, wenn der Mensch nicht eingreift, eine Population der Griechischen Landschildkröte, Ostrasse, Thb, nördlich der Alpen heranwächst?

Ich bin auf dieses Thema gekommen durch den folgenden Beitrag und die Antworten:
Habt Ihr alle Eier gefunden?

Ich könnte mir vorstellen, dass es die Boettgeris in den Gegenden schaffen könnten, in denen die Emys natürlich vorkommen. Und in so Sommern wie letztes Jahr, könnten auch Weibchen schlüpfen.

Das denke ich auch, aber es wäre vermutlich ein trauriges Dasein:
Viele Männchen würden die zu wenigen Weibchen verletzen, die Weibchen würden an Stress und Infektionen früh sterben. Die nach Weibchen suchenden Männchen würden im dicht besiedelten Deutschland überfahren oder vorher von Menschen mitgenommen um sie als Haustiere zu halten. Ich sehe es also pessimistisch.

LG, Anna

Die Evolution ist eine lange Geschichte und dafür ist in unseren Breiten einfach kein Platz mehr. Ich bin überzeugt, gäbe es hier noch unberüherte Natur und man würde eine halbe Million Hercis aussetzen, würde sich eine Population bilden. Es müssten ja, wie in der Natur auch, nur 2 ihrer in einem Leben gemachten Nachkommen überleben und sicher sind auch Weibchen dabei. 2018 wäre so ein Jahr gewesen.
Die Fressfeinde sind bekannt und mit dem Verbreitungsgebiet der Emys hat das nichts zu tun. Die gab es einmal flächendeckend. Ihre Ausrottung haben wir der Kirche mit ihren Schnapsideen zu verdanken.
Crottendorf im oberen Erzgebirge, wurde sogar nach den Schildkröten benannt. Dank religiöser Weisheiten wurden alle verspeist. Heute ist auch kein geeigneter Lebensraum mehr zu finden.

LG Harald

Wenn wir unsere gefundenen Schildkröteneier in der Natur vergraben würden?

Das ist meiner Meinung nach auch ein ethisches Problem.

Ich denke da z.B. an das Kaninchenproblem in Australien oder die menschliche Veränderung durch ungewollten Transport von Samen, Sporenu.ä.

Bei einer Antarktisreise vor einigen Jahren, haben wir sehr akribisch darauf geachtet, keine Samen, Sporen, Bakterien, Viren in die dortige Natur einzuschleppen. Auch mußten wir vermeiden, Krankheitserreger von einer Pinguinkolonie in die nächste zu schleppen, da Tiere, die noch nie Kontakt mit dem Erreger hatten, auch keine Immunität erreichen können.

Ich denke, es wäre ein menschlicher Eingriff in die Natur, dessen Folgen wir gar nicht überschauen können. Aber das Thema ist sicher für eine lange, intensive Diskussion geeignet.

@Hannelore, Du machst Dir sehr viele Gedanken und bereicherst damit auch das Forum.

Bei uns in der Südsteiermark ist es zwar im Sommer immer wieder mal heiß genug um vermutlich auch Weibchen schlüpfen zu lassen, aber dafür stimmt hier der Lebensraum überhaupt nicht für Schildkröten. Wir haben hauptsächlich Äcker auf denen im Sommer Mais und Kürbis angesetzt wird. Wiesen gibt es eher dort wo es sehr uneben ist und die werden regelmäßig gemäht, was schon vielen Rehkitzen das Leben kostet. Was mir auf die schnelle einfallen würde wären die Auen, aber auch da machen die Bauern oft Heu. Weingärten hätten wir natürlich auch noch, die sind aber meistens auch im Hang und da wird gespritzt wie blöd.

Also es ist die Gesamtheit, die Temperatur, der Lebensraum, vermutlich auch die Akzeptanz der Menschen. Beispiel Wolf in Österreich: Ein Wolf hat gelernt, dass er seine Beute relativ gemütlich in einer Schafherde findet. Natürlich bleibt es da nicht bei einem Riss. Sofort gibt es furchtbare Diskussionen darüber, ob der Wolf erschossen wird oder nicht. Sehr viele sind dafür. Ich bin absolut dagegen, ich meine, wer hat hier denn wem den Lebensraum weggenommen?

Natürlich kann man die Verbreitung der Schildkröten nicht mit der Rückkehr der Wölfe vergleichen, aber ich denke, dass auch Schildkröten nicht akzeptiert werden würden. Zumindest so lange nicht, bis die Menschen einen Vorteil an Schildkröten finden, dann würde sich das Blatt vermutlich sehr schnell wenden.

Zitat von KlHexe12 im Beitrag #7

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aber dafür stimmt hier der Lebensraum überhaupt nicht für Schildkröten.

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Nur eines sollte nicht angedacht werden: Schildkröten dort hinzubringen, wo schon Schildkröten sind. Das muss SpezialistInnen überlassen bleiben. Warum?

1. Gefahr der Einschleppung von Krankheiten,
2. Konkurrenz für die bodenständige Population,
3. Einbringung ändert die Gegebenheiten nicht. D.h. wenn es an einem Ort nur mehr wenige Schildkröten gibt, hängt das mit der Zerstörung der Habitate zusammen. Das müsste geändert werden, dann könnte sich die lokale Population wieder erholen.

LG Herbert

Noch einmal über den Daumen gepeilt: In drei von fünf Sommern würde bei mir in der Natur was schlüpfen. Da gibt es aber andere, klimatisch noch viel günstigere Gegenden wie die Wachau.

Hallo ins Forum,

wenn es klimatisch möglich wäre, dass Landschildkröten nördlich der Alpen vorkommen, dann würde es sie geben. Dafür hätte die Evolution über Jahrmillionen hinweg schon gesorgt.
Der hier oft genannte - heutzutage - mangelnde Lebensraum war bis vor ein, zwei, drei Tausend Jahren bestimmt nicht das Problem.

Viele Grüße

Klaus

Ich denke nicht, dass es nur klimatisch bedingt ist. Die Alpen stellen sicherlich auch eine unüberwindliche Hürde dar. Wenn sie mal hier sind, könnten sie wahrscheinlich überleben. Unsere Schildkröten sind sehr anpassungsfähig.

Zitat von Krabbel im Beitrag #12

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Die Alpen stellen sicherlich auch eine unüberwindliche Hürde dar.

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Zitat von Bali im Beitrag #11

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wenn es klimatisch möglich wäre, dass Landschildkröten nördlich der Alpen vorkommen, dann würde es sie geben. Dafür hätte die Evolution über Jahrmillionen hinweg schon gesorgt.
Der hier oft genannte - heutzutage - mangelnde Lebensraum war bis vor ein, zwei, drei Tausend Jahren bestimmt nicht das Problem.

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