Ein gutes Thema.
Ich habe für den Notfall bis auf Kamille zum evtl. Wunden auswaschen gar nichts zuhause, wüsste auch gar nicht, was man alles bunkern könnte. Was könnten denn die häufigsten Notfälle sein? Bisswunden? ...??..Legenot? .....

So ein kleiner Guide für Notfälle wäre schön :)

Ich hatte bspw. gestern einen Penisvorfall. Hab mein Männchen gebadet und er hat wohl ein wenig zu doll gedrückt... Ich hab Ihn hochgehoben und gesehen das etwas nicht stimmt (auf Bildern hab ich das schon gesehen, aber so live und überraschend ist es doch was anderes...)
Zum Glück hat sich alles wieder so eingezogen wie es sein sollte. Ich hab ihn dann noch einmal ins warme Wasser gesetzt, kurz gewartet und dann vor seine Lieblings Spalte gesetzt. Heute Nachmittag werde ich mal gucken, aber ich denke es ist alles glimpflich ausgegangen.

Gruß
Tobi

Ich darf gar nicht dran denken, was ich alles NICHT mitbekommen könnte, bis ich von der Arbeit zuhause bin...

Bei Mensch und anderem Säugetier habe ich keine Probleme und auch eine komplette Notfallausrüstung incl. chirurg. Notfallbesteck zu Hause.

Aber bei Schildkröten? Bei Wunden oder Knochenbrüchen würde ich wie beim Menschen vorgehen, auch wenn es durch die kleinere Körpergröße etwas mehr Geschick fordern würde.

Medikamente würde ich auf keinen Fall geben, weil ich Dosierung und Verstoffwechselung nicht einschätzen kann.

Herz-Lungen-Wiederbelebung dürfte bei den Panzertieren auch schwierig werden, eine Beatmung wäre aber sicher machbar

Zitat von Tlod im Beitrag #4

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Ich hatte bspw. gestern einen Penisvorfall.

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Ich mag dich Hannelore ! Mir konnte geholfen werden. Anschließend gab es einen Löwenzahn Salat und mit geraspelter Sepia-Schale. Heute geht's mir schon besser. Mein Arbeitgeber akzeptiert dies jedoch nicht als Grund für eine Krankschreibung, Begründung: "Sie sind verheiratet. Seien Sie froh, wenn Ihre Frau Ihre Eier noch nicht in der Handtasche hat, sondern Sie sie noch haben."

Der Penisvorfall war wohl nur ein ganz normal ausgestülpter Penis. Evtl. haben das Viele noch gar nicht gesehen und glauben es sei ein Vorfall. Bei einem Vorfall geht er nicht mehr allein zurück !

Zur Wiederbelebung: Ich habe mal eine Rotwangenschmuckschildkröte wiederbelebt. Einfach den Kopf rein und raus ziehen wie bei einer Luftpumpe. Funktioniert aber nur, wenn noch Hoffnung besteht.

Sonst habe ich nichts an Sanitätszeug, was nicht auch für Menschen geht. Hatte auch noch keine Notfälle bei den Landschildkröten.

LG Harald

Ich habe die üblichen Sachen wie Wundsalbe, Kamillentee, Schwarztee (damit konnte ich die verklebte Nase wegen einer Schnecke abwaschen), Pinzette - was man halt so daheim hat. Nachdem wir mit der TÄ befreundet sind, könnte ich jederzeit zu ihr in die Praxis kommen! Zum Glück wohnt sie nicht weit von uns.

Ich hatte bei meinen Schildkröten noch keinen Notfall. Oder besser gesagt, ich habe ihn nicht als solchen eingeschätzt. Zweimal ging es um einen Fremdkörper im Auge.

Als ich 1997 meine 3 Nachzuchten im Terrarium hielt, sah ich bei einer, dass sie was im Auge hatte. Ich tupfte mit einem Zipfel eines Papiertaschentuches auf das Auge und zog den Zipfel vorsichtig weg, in der Hoffnung, den "Krümel" oder was es war, entfernt zu haben. Stattdessen zog ich einen langen Schleimfaden mit dem Taschentuch weg. Es war der Augeninhalt. Als ich später einmal mit einer Bekannten beim Tierarzt war, nahm ich dieses Tier mit. Und ja, der Tierarzt sah, dass das Auge sehr flach war und vermutlich blind. Das Tier biss auch viel neben das Futterblatt. Das Männchen lebt inzwischen in einer Weibchengruppe, soweit ich weiß, als einziges Männchen. In meiner Männchengruppe wurde es regelrecht gemobbt. Der Tierarzt warnte mich, nie irgendetwas am Auge zu machen.

Als ich noch Vierzehenschildkröten hatte, kam eine nach dem Winter aus der Erde und hatte ein Auge geschlossen. Am nächsten Tag fuhren wir für zwei Wochen in Urlaub. Als ich wiederkam, waren beide Augen geschlossen. Der Tierarzt konnte aus dem Auge, das zu Anfang geschlossen war, einen Fremdkörper, vielleicht Holzsplitter, heraus nehmen. Nach dem Eingriff waren beide Augen offen. Ich musste das Tier einige Tage auf Zeitungspapier halten, dann war alles gut.

Also, wenn etwas am Auge wäre, würde ich zu meinem vertrauenswürdigen Tierarzt fahren. Wenn es Wochenende wäre, würde ich auf Montag warten.

Bei einer Verletzung würde ich je nach Schweregrad säubern und mit Braunol desinfizieren und das Tier vor Fliegen schützen. Bei schwerer Verletzung würde ich auf jeden Fall nach der Erstversorung den Tierarzt aufsuchen.

Soweit ich weiß, soll man, wenn das Tier Schluck- oder Atemprobleme hat, weil es eine Schnecke verschluckt hat, das Tier baden mit reichlich Wasser. Vorher natürlich entfernen, was man aus dem Schnabel entfernen kann. Wenn das Tier auch nach dem Bad noch Probleme hat, würde ich es kalt stellen und auch kalt halten und zum Tierarzt fahren. Kalt atmet das Tier weniger und ruhiger.

Bei Verdacht auf Vergiftung würde ich als erste Hilfe eine Mariendisteltablette zerbröseln und dem Tier mit Flüssigkeit eingeben und sofort zum Tierarzt fahren. Am Wochenende würde ich versuchen, einen kompetenten Tierarzt zu finden. Ich muss zugeben, ich habe keine Mariendisteltablette zu Hause.

Bei Legenot, die ich bei einem Weibchen, das apathisch wirkt, vermuten würde zur entsprechenden Zeit, würde ich das Tier erwärmen, wenn es zu kalt ist. Ich würde ihm Calcium anbieten, das leicht aufzunehmen ist, z.B. habe ich für Notfälle Reptocal (von 2001) zu Hause und würde noch Sepiaschale zu Pulver reiben und das Gemisch mit Wasser dem Tier eingeben. Dann würde ich es in warmes Wasser setzen, länger, wenn es ruhig ist. Und das Wasser würde ich warmhalten oder immer wieder erneuern. Wenn das nicht hilft, würde ich, wie Christine, die Kloake untersuchen und je nachdem versuchen, das Ei zu drehen oder herauszudrücken. Auf jeden Fall muss der Tierarzt noch schauen, ob weitere Eier Probleme bereiten könnten.

Ja, Überhitzung, stimmt, kann auch bei abgedeckten Frühbeeten passieren - nämlich ganz woanders. Hermann, das große Tier, das auf dem Grundstück frei herumläuft, ist irgendwo in der Nähe einer Mauer auf Beton auf den Rücken gefallen und konnte sich nicht umdrehen. Ich habe es vermutlich erst nach Stunden gemerkt. Die Sonne schien auf ihn. Ringsum alles voll Urin, Urate und Kot. Ich habe ihn herumgedreht und in den Schatten gelegt. Das war nochmal gut gegangen, vielleicht auch wegen seiner Körpermasse. Bei einem kleineren Tier wäre es vermutlich kritisch gewesen.

Einfrieren, tja, langsam auftauen und schauen, evtl. muss der Tierarzt noch dabei gucken, kann ich so schlecht sagen, weil ich es mir nicht vorstellen kann. Einfrieren kommt ja meistens vor, wenn der Kühlschrank, in dem die Schildkröte starrt, defekt ist. Das kann mir nicht passieren bei der Frühbeetüberwinterung.

Ertrinken - dazu kenne ich zwei Vorfälle von anderen Schildkrötenhaltern. Beide Male waren die Schildkröten unter Wasser, als sie gefunden wurden.
Im ersten Fall handelte es sich um ein altes Wildfangweibchen, dass der Bekannte zur Zucht verwendete. Sein Gartenteich war für die Schildkröten erreichbar. Während er in Urlaub war, vermisste der Nachbar das Tier und fand es nicht. Erst nach einigen Tagen kam der Halter nach Hause und pumpte den Teich leer. Leblos lag das Tier im Teich. Er ließ das Wasser aus der Schildkröte laufen und sie kam innerhalb von ein paar Tagen zu sich. Die ersten Jahre danach schlüpften aus ihren Eiern nur missgebildete Schildkröten, die er tötete. In späteren Jahren (ich schätze mal, nach 5 bis 6 Jahren) schlüpften wieder richtig entwickelte Tiere.
Im zweiten Fall lag eine Marginata, ein großes Männchen, einige Stunden im Teich. Die Halterin hielt das Tier mit dem Kopf nach unten, Wasser lief heraus. Danach ging das Tier schlafen und war am nächsten Tag wieder fit.

Beatmen: Ich bin mir nicht mehr sicher, wer es mir erzählt hat. Kann sein, dass es mein Tierarzt war. Es ist sehr schwierig, eine Schildkröte zu narkotisieren. Durch die Narkose bewegt sie die Vorderbeine nicht mehr und daher atmet sie dann auch nicht. So muss während der Narkose jemand die Vorderbeine so bewegen, wie die Schildkröte es normalerweise macht. Damit wird die Lunge geweitet und verengt = einatmen und ausatmen. Und so würde ich auch versuchen, eine Schildkröte künstlich zu beatmen. Aber wann wäre es notwendig? Ja, vielleicht, wenn sie leblos im Wasser lag.

Au mannnn, warum ist mein Geschreibsel so lang geworden?

Zitat von gunda im Beitrag #13

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saß meine deformierte Amanda stundenlang über ihrer Legegrube. Das Ei war schon sichtbar. .......und näherte mich mit einer großen roten Kunststoffbox dem Legehügel. Amanda erschrak dermaßen, dass - plopp - das Ei in die Grube plumpste.

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Bitte weiterhin fleißig Beiträge schreiben, mich interesiert sehr, was es alles für Notfäle gibt und was der eine oder andere schon erlebt hat.