Bin heute über diesen Beitrag gestolpert.
https://www.swr.de/video/sendungen-a-z/l...-flori-100.html

Schon erstaunlich welche Haltung manche Exemplare selbst bei empfindlichen Unterarten wie T. g. nabeulensis über viele Jahrzehnte aushalten.

Ohje....Betonbodenhaltung aufm Balkon offensichtlich.... In der Mitte des Filmchens, bei der Handfütterung meine ich eine Netzhauttrübung am Auge(n) erkennen zu können, das kann aber auch durchaus mit dem Alter des Tieres zusammenhängen.

Naja, Flori hat es sicher besser getroffen, als der Rest der Truppe, damals, 1972, als die betagten Herrschaften ihn von der Zootier-Ausstellung mitnahmen.

Kaum zu Glauben und sie sieht für diese Haltung auch noch recht gut aus.
Normalerweise müssten ihre Krallen durch das Laufen auf den Platten ganz abgelaufen sein.
Ich glaube wenn sie irgendwann von ihren Menschen weg muss, weil die ja auch nicht mehr die Jüngsten sind wird ihr das nicht unbedingt gut tun.

Zitat von Ben Blau im Beitrag #1

---

......
Schon erstaunlich welche Haltung manche Exemplare selbst bei empfindlichen Unterarten wie T. g. nabeulensis über viele Jahrzehnte aushalten.

---

Ich kenne diese schöne Art ganz gut und gerade als Wildfänge sind die in der ersten Zeit richtig empfindlich. Haben oft durch Hälterung der Händler und Schmuggel mit RNS und Nierenproblemen zu kämpfen.

Es könnte aber auch sein, dass das Flori nicht dauerhaft auf dem Balkon lebte. Man sieht ja Fotos wo sie auf der Wiese sitz. Auf jeden Fall erstaunlich, dass sie so lange durchgehalten hat.

Vielleicht wäre ja die Wiese/Gras/Boden viel schlimmer noch als der Balkon ganz oben des Hauses....
Denn mit Kälte kann diese Art ja ganz offensichtlich gar nicht.
Da oben ist es trocken und heiß !

Ach, das ist aber ein sehr süßer Beitrag. Sie wissen es nicht besser, und ich glaube, selbst Flori kann sich an nichts anderes mehr erinnern. Es stimmt, er sieht gut aus und ist ja damit auch schon sehr alt geworden. Schön fände ich in solchen Beiträgen allerdings, wenn sie zumindest noch einmal darüber kurz informieren würden, wie man solch eine Kröte artgerecht halten würde. Und daß es in diesem speziellen Fall durch die damaligen Umstände eben anders ist. Vorwürfe kann man den beiden nicht machen. Sie meinen es ja gut mit Flori.

Süß? Bezüglich der Haltungsstandards gab es bereits in den frühen 90er Jahren schon fortschrittliche Ansätze, die zum Beispiel Frühbeete und eine naturnahe Ernährung mit Wildkräutern (ohne Fruchtzucker) beinhalteten. Süß finde ich im Beitrag höchsten wenn überhaupt die Schildkröte. (Tatsächlich finde ich die Nabeulensis richtig cool, rein optisch). Aber klar, der Zug für eine Veränderung ist für Flori und den Haltern schon fast abgefahren.

Apropos warme Haltung:
Bei der Haltung dieser Schildkröten haben sich zwei hauptsächliche Methoden etabliert:

Die "klassische" Methode:
- Eine verkürzte Winterruhe von 8-10 Wochen bei ca 10-12 grad (ähnlich wie bei Dornschwanzagamen)
- Anschließende Frühjahrshaltung im Übergangsterrarium
- Sommersaison Umzug ins Freiland mit Gewächshaus/Frühbeet


Die "inverse" Methode:
- Freilandhaltung während unseres Sommers (entspricht dem nordafrikanischen Winter)
- Terrarienhaltung in unserem Winter (simuliert einen heißtrockenen Sommer)

Interessanterweise ähneln ihre Größe und Klimaansprüche denen der Kleinmannis was sie fürs Terrarium, zumindest übergangsweise nicht uninteressant macht.

Hält hier jemand T. g. nabeulensis? Würde mich mal interessieren wie ihr die Tiere haltet und ob ihr z. B. Probleme mit RNS habt.

Viele Grüße

Benjamin

Hi Gunda,

Vielen Dank für dein konstruktives Feedback! Mein vorheriger Beitrag war nicht als scharfe Kritik zu verstehen - wenn überhaupt, dann nur als Anmerkung. Tatsächlich bin ich positiv überrascht, wie gut sich das Tier unter den gezeigten Bedingungen entwickelt hat. Wie du bereits erwähnt hast, können wir daraus möglicherweise sogar etwas lernen.

Ich möchte in diesem Zusammenhang von meiner eigenen Erfahrung aus den 90er Jahren berichten: Damals übernahm ich selbst ein T.g.n.-Wildfangweibchen. Äußerlich war sie mit etwa 13 cm (adult) die schönste aller Schildkröten in meiner Obhut. Ich mag die Panzerform und die kontrastreich goldgelbbraune Zeichnung, teilweise sind auch Kopf und Beine helldunkel gescheckt. Leider stellte sich heraus, dass sie - wie viele illegal eingeführte Tiere - bereits schwer erkrankt war. Bei Übernahme zeigte sie deutliche RNS-Symptome; nach heutigem Kenntnisstand würde man wahrscheinlich Mykoplasmen und eventuell sogar Herpes diagnostizieren. Trotz intensiver Pflege konnte ich sie nur etwa 1,5 Jahre am Leben erhalten.

Damals hielt ich sie ähnlich wie Kleinmannis - also ganzjährig im Terrarium mit HQL-Beleuchtung. Tagsüber trocken und nachts mit hoher Luftfeuchtigkeit. Rückblickend muss ich vielleicht eingestehen, dass ich aus damaliger Unkenntnis sicherlich einiges nicht optimal gemacht habe. Die Halter im SWR-Beitrag scheinen da definitiv etwas besser zu machen auch wenn ich noch nicht so genau erkennen kann was :-). Allerdings spielt der grundsätzliche Gesundheitszustand natürlich eine entscheidende Rolle. Soweit ich weiß, gelten ja sowohl Nachzuchten als auch gut eingewöhnte Wildfänge dieser Art als verhältnismäßig robust und pflegeleicht.

Viele Grüße

Benjamin