Unser 12jähriges THB-Männchen hat in unserem Garten ein ca 12m² großes angelegtes Gehege. Gekauft hatten wir (damals vor 12 Jahren) 3 Jungtiere, leider ist Sam nach den 12 Jahren als Einziger übrig. Wenn wir ihn vergesellschaften wollen, akzeptiert er das nicht. Nun ist es so, dass er sofort kommt, wenn wir ihn rufen und auch so unsere Nähe sucht. Wir haben im Sommer damit angefangen, dass wir ihn, wenn wir im Garten sind, zum Freilauf in den Garten setzen, dass er selbst sein Futter suchen und sich frei bewegen kann. Unser Grundstück ist über 800m² groß, ein Großteil ist Wiese. Wir haben den Eindruck, dass es ihm gut tut. Er sucht aber auch dort unsere Nähe, läuft mir und den Kindern immer wieder hinterher, wenn er nicht gerade gemütlich an etwas zupft. Gestern z.B. war er ganz erpicht darauf, die Wasserbahn des kleinen Sohnes mit zu "bespielen" anstatt den restlichen Garten zu nutzen.

Die Freude, dass wir ihm damit was Gutes tun wird etwas mit der Sorge überschattet, dass wir ihm damit vielleicht unbewusst Stress machen, weil man immer liest, dass Schildkröten sehr ortstreue Tiere sind, die Veränderungen nicht schätzen.
Die Kinder lassen ihn weitestgehend in Ruhe. Natürlich wird er mal aus dem Weg getragen (wenn er meint, er muss unter der Schaukel hocken, wenn die Kinder schaukeln) oder er bekommt ein Spielzeug vor die Nase gelegt, aber er selbst wird nicht zum Spielzeug.

Ich würde mich freuen, wie die Meinungen sind. Natürlich wollen wir für ihn nur das Beste bis er sich dann eh langsam in Richtung Winterstarre orientiert.

Liebe Nadine,
Du hast ja das Problem selber schon erkannt:

Die Freude, dass wir ihm damit was Gutes tun wird etwas mit der Sorge überschattet, dass wir ihm damit vielleicht unbewusst Stress machen, weil man immer liest, dass Schildkröten sehr ortstreue Tiere sind, die Veränderungen nicht schätzen.
Die Kinder lassen ihn weitestgehend in Ruhe. Natürlich wird er mal aus dem Weg getragen

Sk mögen es gar nicht wenn sie ständig von A nach B getragen werden, es ist Streß pur, da sie 1, ihre gewohnte Umgebung mögen und 2, simuliert das umhertragen das greifen und durch die Luft schweben von einem Beutegreifer.
Du hast einen riesigen Garten, warum baust Du ihm nicht ein Freigehege von ab 20 qm indem er sich selber versorgen kann?

Mein Krabbel und Krümel sind auch so zutrauliche Kerle. Sie wuseln oft zwischen den Beinen umher und man muss sehr aufpassen, sie nicht zu treten. Es ist für sie auch kein Problem, wenn sie mal weggetragen werden. Die Weibchen sind nicht so neugierig. Ich freue mich darüber, wenn sie so anmarschiert kommen, sie müssen ja nicht!

Zitat von Günni im Beitrag #2

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Liebe Nadine,
Du hast ja das Problem selber schon erkannt:

Die Freude, dass wir ihm damit was Gutes tun wird etwas mit der Sorge überschattet, dass wir ihm damit vielleicht unbewusst Stress machen, weil man immer liest, dass Schildkröten sehr ortstreue Tiere sind, die Veränderungen nicht schätzen.
Die Kinder lassen ihn weitestgehend in Ruhe. Natürlich wird er mal aus dem Weg getragen

Sk mögen es gar nicht wenn sie ständig von A nach B getragen werden, es ist Streß pur, da sie 1, ihre gewohnte Umgebung mögen und 2, simuliert das umhertragen das greifen und durch die Luft schweben von einem Beutegreifer.
Du hast einen riesigen Garten, warum baust Du ihm nicht ein Freigehege von ab 20 qm indem er sich selber versorgen kann?

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Hallo Nadine,

Ich würde einfach das Gehege etwas vergrößern, wenn ihr so einen großen Garten habt! Vielleicht kann man so eine Art Tor machen, das man dann öffnet wenn ihr da seid und er kann zu euch in den Garten. Ansonsten könnte man auch jetzt schon eine Art Türchen bauen die er freiwillig aufsuchen kann.

Hin und her setzen find ich nicht so gut aber mit einem Tor könnte er dann selber entscheiden.
Meine beiden Schildis sind auch sehr zahm! Obwohl ich immer höre das Weibchen weniger zahm sein sollen. Kann ich nicht bestätigen

Ich glaube nicht das es für ihn momentan Stress ist. Er läuft euch ja freiwillig hinterher. Vielleicht ist er sehr neugierig. Nur das Raussetzen würde ich wirklich freiwillig überlassen durch ein Tor.

Man kann Männchen wohl auch sehr gut alleine halten. Zumindest habe ich das hier im Forum von erfahrenen Schildi Leuten gelernt. Ich denke das wird für ihn kein Problem sein.

LG Nicole

Vielen Dank für eure Antworten.

Auch hier gehen die Meinungen etwas auseinander. Das verstehe ich, denn ich bin auch hin und hergerissen.

Das Gehege erweitern ist schwierig, weil es ein extra in eine L-Steinmauer tiefer gelegter Bereich ist (Hanggarten). Außerdem ist er ein Meister des Ausbruchs und war auch schon 10 Monate verschollen. Ich bin mir sicher, dass er in einer Erweiterung ohne Aufsicht wieder weg wäre. Er knackt fast alles, deshalb hat er diese Alcatrasunterkunft bekommen. 😄
Wie gesagt, sobald sich bei uns was tut oder wir seinen Namen rufen, kommt er und kriecht über unsere Füße. Ist er im freien Garten reagiert er genauso auf den Namen, aber meist ist er eh nicht weit weg. Wir hatten ihn immer im Gehege, das Umdenken hatte aber folgende Gründe..
Schildkröten sind Weidetiere...so könnte er diesen Trieb viel besser ausleben und sich seine Sachen selbst suchen
Das Leben in Gruppen...gleiche Art lehnt er ab, deshalb die Idee, dass wir eine Art Ersatzherde sein könnten, wenn wir draußen sind

Er ist viel aktiver als in seinem Gehege, stapft fröhlich durch die Gegend und steckt seine Nase in alles, was es zu sehen gibt. Der Hals ist weit gereckt, dass er alles mitbekommt und er ist aber weder ängstlich noch hektisch.
Tragen oder hochheben haben wir auf ein Minimum reduziert, da werde ich auch in Zukunft genau drauf achten. Aber nochmal gut zu wissen, wie das bei den Tieren ankommt.

Das ist er übrigens. Wie gesagt, er lebt bei uns, seit er wenige Wochen alt ist.

Hübsches Kerlchen

Hallo,

dass das Rumtragen kein Stress für die Tiere ist, ist die vermenschlichte Interprätation. Die Schildkröte kann es ja nicht sagen. Tot umfallen werden sie sicher nicht, Stress ist aber trotzdem. Dann wird sich aber gewundert, dass sie plötzlich ein Problem haben und der TA muß her. Und dass die Schildkröte auf ihren Namen hört ist auch nur Wunschdenken.
Leider wird immer öfter solches Nichtwissen herangezogen und verbreitet. Wenn ich an die Gehege trete, kommen sie bei mir auch, stehe ich aber unsichtbar und rufe, tut sich gar nichts.
In den 80-igern stand in jedem Buch, dass sie taub sind. Nach unserem Verständnis vom Höhren sind sie es auch.

LG Harald

Mein Hermann, Thb, Wildfang, seit mindestens 1960 in Deutschland, hat ein Gehege mit einem Törchen zum ganzen Garten. Die meiste Zeit des Sommers ist das Törchen geöffnet. Aber bald, vielleicht ab nächster Woche, bleibt es geschlossen.
Auch bei den Weibchen tritt dann eine Veränderung ein, denn die Versteckmöglichkeiten trenne ich durch Holzzäune ab. So verhindere ich, dass weder Hermann noch die Weibchen sich irgendwo verkriechen für den Winter. Es bleiben ihnen "nur" die Frühbeete zum Eingraben.

Darum rate ich Dir, lieber Gast, lass die Schildkröte jetzt nicht mehr im ganzen Garten laufen, damit sie nicht unbemerkt irgendwo in der Erde verschwindet.