Erst einmal ein herzliches Hallo an alle,

vor ca. einer Woche bin ich mehr oder weniger durch Zufall an eine Steppenschildkröte (männlich) gekommen.
Hab diese von einem Kollegen abgeholt der sie 17 Jahre im Terrarium bzw. im Sommer im Nagerkäfig gehalten hat :-(
Aus Mitleid hab ich die Schildkröte sofort mitgenommen zumal sich mein Sohn (10) sich schon länger eine wünscht.

Gesundheitlich geht es Ihr m.M. ganz gut, auch wenn sie sich oft auch untertags vergräbt.
Dies soll aber durchaus normal sein was ich bisher über diese Art im Buch von Thorsten Geier gelesen habe.
Appetit auf Wildkräuter ist auf jeden Fall vorhanden.


Derzeit bin ich am Bau eines Außengehges mit FB. Größe ca. 20qm inkl. FB.
Natürlich komplett geschützt vor Fressfeinden, auch von unten.

Entschieden hab ich mich für ein Frühbeet "animalia" Schildkrötenhaus 150x103 cm 16 mm Alltop komplett (UV durchläßig), 16 mm Hohlkammerplatten "Opal/Weißlich" mit Automatik Öffner.

Hierbei stelle ich mir derzeit einige Fragen.

Vielleicht könnt Ihr mir dabei helfen diese zu beantworten.

-Was wäre der optimale Boden im FB und Außengehege? (einfacher Mutterboden gemischt mit Sand?) die leben ja in der Steppe.
Reiner Mutterboden würde vermutlich länger brauchen bis er abgetrocknet ist. Vor allem wenns mal wieder mehr regnet.
Oder unter der Mutterbodenschicht eine Kiesschicht (Drainage) einbringen? Evtl. nur im Außengehege.

-Wäre es sinnvoll die Wände unter dem FB mit Styrodur zu isolieren um draußen zu überwintern oder ist die Oberpfalz zu nasskalt im Winter?
FB Unterbau steht zu 1/3 im Hang. Einwühlen könnte er sich ca. 50cm.

-Welche Technik im FB sollte vorhanden sein
UV und oder Wärmelampe ?
Mitbestellt wurde ein Schildkrötenhaus Holz - M (47x27x25 cm) mit Deckelheizung 20W

Regeln würde ich das mit zwei Inkbird ITC 308 WIFI (Fernüberwachte Temperaturkontrolle)

Das wären vorerst meine ersten und bestimmt nicht meine letzten Fragen :-)

Vielen Dank an Euch schon einmal im Voraus.

Auf Deine Fragen gehen sicherlich andere bald ein, mein Anliegen ist jedoch auch wichtig.

Zitat von Steppe im Beitrag #1

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Gesundheitlich geht es Ihr m.M. ganz gut

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Hallo Martin
ich finde es gut das du den Schildkrötenmann endlich ein Artgerechtes Leben bieten möchtest. Hier halten die meisten Griechische Schildkröten. Aber was früher öfter mal empfohlen wurde ist das Buch von Ute Fass https://kleintierverlag.de/schildkroeten...ys-horsfieldii/ . Soweit ich noch errinnere sind sie auch grabe künstler so das der Rand vom Gehege gut gesichert werden muß. Von Absicherung von unten würde ich verzichten denn wenn sie sich vergraben können sie sich daran verletzen. Auch die Absicherung von oben brauchst du nicht mehr. Gute Anrregungen findest du auch in den Tagebücher unten.
Herzlich Willkommen und viel Spass bei uns!
Petra

Hallo, habe in den letzten Wochen sehr viel über Schildkröten gelesen. Auch die Steppenschildkröte war beschrieben. Sehr schönes Tier übrigens.
Auf jeden Fall sollte Spielsand gemischt mit Erde einen guten Untergrund bieten. Und 1 schiecht feinen Rundkies als Trenage kann sicher nicht schaden.

Servus,
ich bin auch kein Spezialist für SteppenSK, aber grundsätzlich würde ich sagen:
- Gehege von unten und oben abriegeln brauchst Du nicht
- lieber den Rand Ausbruchssicher machen
- Mutterboden gut vermischt mit Sand, eine Drainageschicht aus Kalkschotter obendrauf müsste reichen
- Frühbeet: kommt drauf an ob er dort auch überwintern soll, wenn ja schau bitte in die Unterforen, dort findest Du alles was Du brauchst
- Da die Obpf mittlerweile ja auch nicht mehr der Kühlschrank Bayerns ist würde ich sagen eine Deckelheizung und ein Frostwächter fürs FB, evtl noch eine Wärmelampe, das müsste reichen.
- mein FB habe ich isoliert mit Styrodur, aber achte drauf dass er tief genug graben kann.
- Bedenke beim Bau des FB von Anfang an den Stromanschluß

Hi,

Es ist ratsam, im Gehege, insbesondere im Frühbeet, eine Drainageschicht zu haben. Ein Bodengrund mit einem hohen Sandanteil, der schnell trocknet, ist wichtig, aber auch Lehmanteil für das Graben wäre ideal.

Ich finde, Wärmelampen sind wichtiger als bei europäischen Arten. Die Tiere sollten schnell hohe Temperaturen erreichen, da dies ihrem natürlichen Klima eher entspricht. Da die Tiere von Natur aus lange Tunnel graben, könnten sie sich unter Umständen (besonders nach der Winterruhe) außerhalb des Geheges wiederfinden. Daher könnte das Schlafhaus so gestaltet werden, dass es sich nach hinten verjüngt, damit die Tiere Kontakt mit dem Deckel haben, und ein entsprechender Ausbruchschutz sollte vorhanden sein. Im Frühbeet kann dies beispielsweise durch eine eingegrabene Mörtelwanne erfolgen.

Zu feuchte Überwinterung, wie sie bei europäischen Arten üblich ist, wird von Steppenschildkröten eher weniger gut vertragen. Ich hatte bereits Tiere, die nach der Winterruhe mit Pilzinfektionen und Panzernekrosen zu kämpfen hatten.

Willkommen bei uns im Forum, @Steppe !

Ich empfehle auch immer wieder das Buch von Ude Fass. Ich habe sie gekannt und auch ihre Gehege kennenlernen dürfen. Sie war die Fachfrau für diese Schildkrötenart.

Falls es bei Euch Waschbären, Marder, Füchse etc. gibt, ist eine Sicherung des Geheges gegen diese Tiere wichtig.

Da sich Steppenschildkröten manchmal schon sehr früh im Spätsommer vergraben, findet man sie nicht wieder. Ich hatte mal einige Jahre zwei Steppenschildkröten. Eine hat sich mal bereits Ende August vergraben, unauffindbar. Daher würde ich das Gehege so anlegen, dass Du es verkleinern kannst. Der kleine Bereich sollte sehr übersichtlich sein und nicht attraktiv zum vergraben.

Ob die Schildkröte gesund ist, kann man "von außen" nicht sehen. Bei schlechter Haltung können innere Schäden nur durch die Blutwerte erkannt werden.

Steppenschildkröten tragen öfter als Griechische Landschildkröten Antikörper gegen das Herpesvirus in sich. Üblicherweise sind 3 Tests (Blutabnahme) innerhalb eines Jahres (Frühjahr, Herbst, Frühjahr) sinnvoll, um Antikörper zu entdecken.
Bei Stress, z.B. nach einem Umgebungswechsel, kann die Herpes-Krankheit ausbrechen. Wenn man bei Krankheitsanzeichen bereits weiß, dass die Schildkröte infiziert ist, ist eine Behandlung eher von Erfolg.
Ohne diese Tests und ohne eine entsprechende Quarantäne sollte man keine weitere (getestete) Schildkröte dazu setzen.

Nach dem Winterschlaf ist es wichtig, dass die Steppenschildkröte sofort sommerliche Temperaturen und sommerliches Licht bekommt. In der Natur hat sie eine sehr kurze Aktivitätszeit und muss daher schnell beginnen, zu fressen, sich zu paaren, Eier zu legen, damit die Kleinen vor dem frühen Winter schlüpfen können.

Wir haben hier im Forum einige erfahrene Halter dieser Schildkrötenart.
Gut, dass Du in der Überschrift die Schildkrötenart erwähnt hast.

Viel Freude an dem Tierchen!

Vielen lieben Dank für die zahlreichen Antworten

Ich werd es erstmal so angehen:

-Check bei einen sachkundigen Tierarzt

-Das Aussengehege werde ich von oben sichern, da Marder definitiv unterwegs sind (wohne nahe am Waldrand)
Erde und Sand gemischt und eine Drainageschicht aus Kalkschotter

-Im FB werde ich eine Überwinterungsgrube einbauen (denke 70cm wären machbar) - Nur Frage ich mich ob diese die gleichen Außenmaße wie das FB haben soll (150cmx103cm)???
Vermutlich aber sinnvoll, denn er weiß ja nicht welcher Bereich isoliert ist :-)

Diese gut ringsum mit Styrodur (50mm) isolieren - am Bodengrund Gehwegplatten für Schutz von unten - Bodengrund eher sandig - dann Erde und Sand gemischt- oben dann das Holzhaus mit Heizmatte am Deckel

Momentan kann ich es mir nicht vorstellen dass die sich eingraben und dann noch Luft bekommen, da muss doch die Erde beim eingraben hinter Ihnen wieder zusammenfallen???

-Im FB selber eine PAR38 Leuchte - der Sonnenplatz soll ja wie erwähnt eher 35° und etwas mehr haben.

Da hab ich jetzt erstmal einiges zu tun. Bobo soll ja schnellstmöglich einziehen dürfen. Was für eine Freude Ihn zuzusehen, wenn ich Ihn bei trockenen Wetter in den Garten setzte.
Immer Richtung Wildkräuterhang (als hätte ich gewusst das ich mal ne Schildkröte habe), essen und dann verstecken.

LG Martin

Info: Wenn sich eine selbständig eingräbt, dann entsteht stets ein kleines Luftloch vor ihren Nasenlöchern.

Zitat von freude2016 im Beitrag #9

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Info: Wenn sich eine selbständig eingräbt, dann entsteht stets ein kleines Luftloch vor ihren Nasenlöchern.

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Ich finde es auch (nach 25 Jahren Erdüberwinterung) immer noch verwunderlich, wie die Tiere auch in größerer Tiefe und bei fester Erde die vielen Monate atmen. Ich tröste mich immer damit, dass Frösche, Erdkröten usw. sich im Matsch in Teich und Tümpel eingraben und auch überleben.

Aber @Steppe - wir müssen auch nicht alles verstehen, was Schildkröten so machen. Sie leben schon viele viele Jahrtausende länger auf unserer Erde als die Menschen und sind bestimmt viel klüger als wir und haben gelernt, Überlebenskünstler zu sein.

Hallo Steppe,
erstmal toll, dass du dich dem Horsfieldii Mann aus schlechter Haltung annimmst. Wirklich klasse.

Wenn du den Schlafbereich genau über der geplanten Grube anlegst/positionierst, stehen die Chancen gut, dass sich der Herr dort vergräbt. Sie sind sehr ortstreu. Wenn das als Rückzugsort etabliert ist wird es gut angenommen. Daher müsste sie nicht die komplette Breite haben.

Die sofortige Wärme nach der Starre ist bei den Steppen wirklich wichtig. Daher solltest du auf Technik achten. Zur Feuchtigkeit wurde schon etwas geschrieben.

Ich habe eine normale Wärmelampe, da meine Schildkröten an die natürlich Sonne dürfen. Für die Übergangszeit noch einen Elstein Dunkelstrahler der nachts wärmt. Für den Winter ist die Heizmatte im Schlafraum als Rückfallebene super.

Wenn du noch konkrete Fragen hast melde dich gerne.

Gehege anlegen ist toll oder? Viel Freude dabei.
Lg Diana