Liebe Community

Ich habe schon nach Beiträgen zum Thema "auf dem Rücken liegen" gesucht und auch welche gefunden, allerdings nirgendwo die Angabe, wie lange Schildkröten in dieser Stellung verharren können, ohne Schaden zu nehmen oder gar zu sterben. Wir haben Jungtiere (2,5J.), die teilweise recht übermütig sind und auch gerne über die höchste Stelle einer Wurzel springen (so sieht es dann tatsächlich aus) oder sich beklettern und dabei auch mal herunterfallen. Gerade letzteres macht die Sache recht unberechenbar, da sie das ja an jeder beliebigen Stelle im Gehege machen können.
Gerade heute hab ich eine zappeln lassen, weil mir gesagt wurde, dass die Tiere das eigentlich könnten bzw. das lernen müssten. Letztlich (also nach ein paar Minuten) hab ich sie dann umgedreht. Nun frage ich mich halt, wie das ist, wenn wir morgens aus dem Haus gehen und abends erst zurückkehren. Wie lange halten das die Tierchen aus, ohne Schaden zu nehmen? Ich bin froh um Tipps und Hinweise... Danke!

Hier Auf den Rücken fallen (2) gibt es einige Erfahrungsberichte. Ich schreibe später oder morgen über meine Erfahrung.

Hallo und willkommen
Selbstverständlich können Schildkröten sich selbst wieder aufrichten. Allerdings spielt die Bodenbeschaffenheit / Untergrund bzw. Gegenstände die den nötigen Halt bieten um sich abzustützen und sich somit wieder umzudrehen (Stein, Wurzel o.ä) eine entscheidende Rolle.
Stelle Dir vor Du stehst auf einer spiegelglatten Eisfläche, ohne Hilfsmittel hast Du keine Chancen - egal wie stark, alt, groß oder klein Du bist.

Vielleicht magst Du mal ein Foto von Deinem Gehege hochladen, dann können wir evtl. genauer feststellen, warum sie sich nicht aufrichten können oder wollen..

Zur Frage wie lange ohne Schaden zu nehmen?
Das hängt von der Umgebung ab. In der prallen Sonne macht so ein kleiner Organismus, unter dem Stress in dem er sich auf dem Rücken liegend befindet, schneller schlapp als in kalter oder schattiger Umgebung.
Pauschal als Zeitangabe kann man das nicht sagen, das hat von uns auch (zum Glück) keiner bereits proaktiv ausprobiert. 😉

Roxy, das ist mir schon klar, dass es hierzu keine Minutenangaben gibt ;-) Für mich macht es aber einen Unterschied, ob es nach einer halben Stunde kritisch wird für die Tierchen (vielleicht wüsste das ja ein Tierarzt oder Leute mit langjähriger Erfahrung), auch wenn sie nicht an brütender Sonne oder unter der Lampe liegen, schliesslich liegen die ja auf ihrer Lunge soviel ich weiss, oder ob verschiedene Leute erzählen, dass es "normal" sei, wenn sie abends nachhause kommen und eine Schildkröte auf dem Rücken vorfinden... Weisst du wie ich meine?

Hannelore, danke, diesen Thread hab ich tatsächlich noch nicht gesehen.. lese ich mir sehr gerne durch.

Lieben Dank euch beiden!

Hallo, Madeleine,
Willkommen im Forum! 🥂

genau diese Frage stellte ich mir auch immer und immer wieder, da ich, als unsere fünf Freunde noch "klein" waren, sie oft umdrehen musste.
Ich weiß zu gut und ich denke, auch viele Halter hier, was deine Sorge ist.

Wie lange sie es schaffen zu überleben, hängt denke ich von verschiedenen Faktoren ab. Temperatur, Feuchtigkeit, .... Schatten, Sonne, physische Gegebenheiten, .....

Auch ich hatte die Beobachtung gemacht, dass sie (gefühlt) "ewig" zappelten, als sie umfielen.
In der Natur passiert das ja auch. Nur mit dem "Bonus", dass hier niemand zusieht, wie sie sich quälen, wieder auf die Beine zu kommen.
Ganz ehrlich....... Beim Zusehen ist für mich schon eine Minute zu lang. . Eine Minute kann soooo lang sein!!
Ich bin sicher, in der Natur kämpfen sie oft vieeeel länger!!!

Daher habe ich immer wieder aufs Neue versucht, das Gehege so uneben wie nur möglich zu gestalten. Höhen und Tiefen zu schaffen, keine geraden Flächen. "Gerade Flächen" sind mit Steinen, Birkenreisig, Erdhügeln und "Zufutter" so unterbrochen, dass sie sich inzwischen selbst aufrichten können.

Wichtig ist, dass du hinterfragst, warum sie umfallen.

Was ich damit sagen will ......
in der Natur bedeutet dies natürliche Auslese, die wir aber in unserer Haltung bedingt beeinflussen können.

Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg bei deiner Gehegegestaltung, Mut, Vertrauen und Zuversicht in deine s und einen kühlen Kopf für dich, dass die Natur walten darf, wenn du die besten Voraussetzungen hierfür schaffst.

Ich habe eine sehr große männliche Griechische Landschildkröte, den Hermann, der noch ein alter Wildfang ist und meist frei im Garten läuft. Unser Grundstück ist unübersichtlich und Hermann schläft an unterschiedlichen Stellen. Es ist einmal vorgekommen, dass ich von früh bis spät nicht zu Hause war und auch nicht nach Hermann gesucht habe. Das ist ohnehin zwecklos, da Hecke und Büsche gute Verstecke sind.
Am anderen Tag fand ich ihn. Er lag auf Beton auf dem Rücken. Im Umkreis von ca. 2 m war alles voll Kot und Urat und Wasser und entsprechend sah Hermanns Rückenpanzer aus. Nachdem ich ihn gewaschen hatte und er wieder trocken war, musst ich leider feststellen, dass der Panzer sehr zerkratzt war. Hermann hat sich auf den 4 m² wohl ziemlich viel auf dem Rücken fortbewegt und fand nichts zum festhalten.

Im Gehege kam es früher, als ich noch eine gemischt-geschlechtliche Gruppe hielt, häufig vor, dass ein Weibchen ein lästiges Männchen "unterwandert" hat und umgeschmissen hat. Erstaunlicherweise half das Weibchen aber dem Männchen auch wieder, sich umzudrehen, indem es in seine unmittelbare Nähe lief. Wäre ja auch nicht gut, wenn alle Schildkrötenmännchen auf dem Rücken liegen bleiben würden, weil es dann keinen Nachwuchs mehr gibt.

Seit ich eine reine Weibchengruppe habe, kommt es auch mal vor, dass sie sich gegenseitig auf den Rücken schmeißen und sich wieder helfen.

@Andi70: ich bin froh, dass es anderen auch so ging/geht... werde deine Tips unbedingt umsetzen mit Birkenreisig, Erdhügeln etc. Natürlich ist es bei uns auch nicht nur glatt, aber ich denke, ich kann da noch etwas mehr "Durcheinander" reinbringen neben den mediterranen Kräutern.

@Hannelore Dein Hermann scheint ja im Paradies zu leben. Das ist bestimmt toll, wenn die Tierchen mal so gross sind, dass sie den ganzen Garten nutzen können... danke für deine Beispiele. Es ist wohl tatsächlich schwierig abzuschätzen, wann es gefährlich wird für ein Krötchen.

Als Anfängerin im Schildkröten-Universum ist es nicht so einfach. Googeln erfordert bei diesen vielen wiedersprüchlichen Informationen viel Geduld. Schön, wenn es deshalb Orte wie hier gibt!