Hallo zusammen, irgendwo anders hier hatte ich es schon mal beschrieben:

Da sich die innerfamiliären Beschwerden häuften, weil meine Schildkröten überall im gesamten Garten ungefragt Kot- und Urinproben hinterließen, Neupflanzungen abfraßen oder Blumentöpfe umwarfen,
sah ich mich leider gezwungen, den Tieren die Nutzung unseres gesamten Gartens ab sofort teilweise einzuschränken.

Bisher war es so, das die Tiere unseren kleinen aber feinen Reiheneckhausgarten (zumindest in der „nachtfrostfreien Zeit“) komplett nutzen konnten, und dies wie oben erwähnt auch ausgiebig taten.
Das eine oder andere Mal kam sogar ein Tier bei offener Terrassentür bis ins Wohnzimmer!

Als Übergangsgehege, direkt am „Schildkrötenhaus“ angrenzend, hatte ich einen extra Bereich von ca. 4 m² durch halb eingegrabene Granitsteinreste abgetrennt,
in dem die Tiere die Zeit im zeitigen Frühjahr und späten Herbst verweilen können.
Diese Granitsteinumrandung hatte ich von außen noch mit winterharten Kakteen garniert, und war somit eigentlich sehr schön, aber sie ragte eben ca. 35 – 45 cm aus der Erde empor.
Zu hoch, wie ich irgendwann fand….

Hier ein paar alte Beiträge von mir dazu

Gehegeumrandung mediterrane Landschildkröten (4)

siehe ab Beitrag #49 - 52

Es gab bislang drei Bereiche im Garten, wo ich den Zugang der Tiere verhindern wollte: Die Tür zum Garagen-Hintereingang, meinen Mini-Teich, und den Bereich vor der Gartentür.
Anstatt einer hier ja völlig unangebrachten Erhöhung, löste ich das jeweils durch eine Vertiefung. Bis auf die Tatsache das natürlich hier der Mensch ein wenig aufpassen muss (=Stolperfalle),
funktionierte dieses Prinzip jahrelang tadellos. Ich konnte all die Jahre nicht einen Versuch der Tiere beobachten, diese Gräben zu überwinden. Und das obwohl die Höhe an der Garagentür nur ca. 20 cm beträgt.
Meine THB sind aber auch sonst keine Klettermaxen….

So beschloss ich diesen Sommer, den Garten jetzt im Herbst und über den Winter entsprechend umzubauen,
und das sowieso nicht sehr große Stück Rasenfläche und die gesamte Terrasse zur SK-freien Zone zu erklären.
Nun entsteht quasi die Grundfläche eines großen „L“, in dessen Zentrum, dem „Ellenbogen“ das Schildkrötenhaus liegt,
und davon weg ein sehr dicht bewachsener Beetstreifen in die eine Richtung, und ein fast quadratischer, frühsonniger Bereich in die andere Richtung.
Dies ist auch der Bereich der direkt an unsere Terrasse angrenzt, und bei den ich nun auch das „Zoograbenprinzip“ als Einfriedung realisiere.

Dies wird auch der Bereich sein, in dem ich für meine 4 Nachzuchten aus dem letzten Jahr einen abgetrennten Kindergarten integrieren werde.
Diese „Ecke“ zur Terrasse hin war mir mit die Wichtigste. Hier wollte ich künftig einen zumindest halbwegs barrierefreien Blick ins Gehege haben.
Allerdings konnte ich hier diese ca. 2 Meter Länge sehr schlecht graben, weil hier zum einen alte Pflanzen stehen die ich nicht gefährden will,
und zum anderen weil hier ein fieses, tiefes Schotterbett unter dem Terrassenbelag verbaut ist. So grub ich hier nur einen ganz schmalen ca. 40 cm tiefen Streifen auf,
und habe die Abtrennung hier mit senkrecht stehenden Metallplatten („Flachstahl“ 160 x 10mm) realisiert.
Diese ragen hier von der Höhe her nur wenige Zentimeter über die Oberkante der Terrassenplatten hinaus.

Quasi senkrecht zur Terrasse habe ich nun einen Mix aus Sandsteinen, einem alten Granit-Bordstein und diese langen, schmalen Granit-Stelen
(es sind sehr wahrscheinlich Reste von einem Steinmetz, der Grabsteine zugeschnitten hatte) hochkant in den Gartenboden eingegraben.
Deren Oberkante ist nun auf gleicher Höhe wie der Rasen. Ich kann dort also künftig auch gut mähen.

Im „Tal“ des Grabens ist ein ca. 12 – 15 cm breiter, gerader „Gehweg“, danach beginnt zum Gehege hin eine Böschung, mal mehr, mal weniger steil auslaufend.
Um diese Böschung gegen Erosion abzusichern, habe ich mir im www eine „Böschungsmatte“, ein Geflecht aus Kokosfaserschnüren bestellt (Meterware).
Aber ich warte zunächst mal damit ab diese zu verbauen. Vielleicht gelingt es mir auch diese kleine Böschung durch Gras / Futterpflanzen / Steine halbwegs stabil zu machen.
Auf dem Stück welches ich oft betreten muss um durch die Tür ins Schildkrötenhaus zu gelangen, habe ich einen verzinkten „Kellerfensterschacht-Gitterrost“ im ca. 50°-Winkel als Böschungsabsicherung eingebaut.
Diesen Gitterrost hatte ich vorher schon an meinem Zoograben an der Gartentür.
Ich habe diese Neigung an der Stelle bewusst so gewählt. Den Tieren ist es meistens zu steil. Manchmal rutschen sie dennoch mehr oder weniger herunter, und kommen auch wieder hoch.
Meine Hoffnung ist jedoch, das sie diese Fläche künftig weitgehend meiden, und ich dort ein wenig begrünen kann. Mal sehen.
Ursprünglich wollte ich mit all diesen Arbeiten warten bis die Tiere in der Starre, oder zumindest komplett im Schildkrötenhaus eingesperrt sind, aber erstens bin ich sehr ungeduldig,
und zweitens arbeitet es sich bei schönem Wetter natürlich viel angenehmer als wenn es kalt und regnerisch ist.
Und dieser Sommer hält sich bei uns sehr lange. Wir haben gestern Abend (11.Oktober) noch mal gegrillt und draußen gegessen…

Ca. die Hälfte dieses Grabens habe ich bereits für die adulten Tiere „freigegeben“.
Mit der zweiten Hälfte muß ich jetzt wirklich noch abwarten, weil ich dazu dann auch mein jetziges Schlüpfling-Gehege auflösen muß.

Anschließend werde ich das Gehege etwas neu strukturieren und bepflanzen.

Und dann werde ich den / die nächsten Sommer einfach mal beobachten ob das mit meinem Graben so funktioniert.
Das Gute ist, falls doch ein Tier wie auch immer ausbrechen sollte, kann es dennoch nicht aus meinem Garten entweichen, da er allein schon wegen des Hundes eigentlich immer verschlossen ist,
und bisher auch schon ausbruchssicher war.











Sobald es weitere Neuerungen gibt, stelle ich die Bilder hier ein…

Gruß

Holger

Es gibt Fortschritte.
Seit ich meine Jung- und Alttiere vor gut zwei Wochen dann doch mal komplett ins Schildkrötenhaus verbannt hatte, konnte ich endlich außen rum etwas weitermachen.
Die Tiere sind zwar phasenweise immer noch zu sehen, aber nicht mehr wirklich „aktiv“.

Der Sockel des Hauses (Altbestand, das habe ich schon vor ca. 8 - 10 Jahren gebaut) ist betoniert, und hat zwei Außengänge. Der vordere wird ab nächstem Jahr den Großen SK gehören, und der seitliche wird dann ins neue Jungtiergehege führen.
Ich habe mir mal aus so einer Art Hartschaum, einem „Mittelding“ zwischen Schaumstoff und Styropor, mit etwas Übermaß zwei „Pfropfen“ zurechtgeschnitten, die ich mit leichtem Druck zum Verschließen in die Ausgänge hineinquetsche. So sind diese wirklich richtig dicht, und im Winter gut isoliert.
So ein Material hat man oft als Polstermaterial bei Elektrogeräten usw.

Die Tiere können sich im Haus noch relativ frei bewegen, und haben Futter, Wasser, Licht und Platz.
(Bei Bedarf natürlich auch Wärme). Über den Winter stehen dort unsere Terrassenpflanzen. Aber nur wenige stehen direkt am Boden. Die großen Kübel stehen ca. 25 cm über dem Boden auf einer Art Lattenrost aus eingelegten Brettern. So büße ich wirklich kaum Grundfläche ein.

Da der Bereich vor dem Haus sehr oft betreten wird, habe ich den schmalen Streifen bis zur Zoograbenböschung mit meinem Kellerfenstergitter befestigt, wie ich es früher schon an meiner Gartentür hatte.
Den Rest des Zoograbens lasse ich jetzt erst mal so wie es ist. Einen ca. 1,2 m langen Streifen habe ich jetzt mal mit dieser o.g. Böschungsmatte belegt. Ich werde versuchen die auch gleich ein wenig mit Pflanzen wie ausgestochenen Wegerich usw. zu impfen.

Um die Unfallgefahr bei Dunkelheit zu reduzieren und natürlich auch um meine zuletzt doch in manchen Punkten leicht genervte Frau zu beeindrucken, habe ich nun im Graben einen LED-Leuchtschlauch verlegt, der seit ein paar Tagen ab Einbruch der Dunkelheit bis 23 Uhr die ganze Sache ein wenig illuminiert.
Ich finds ganz nett. Es hat was von der Akropolis bei Nacht, haben wir beide befunden!

Ganz frisch ist nun das neue Jungtiergehege. Fast quadratisch, damit man es einfach vergittern kann, mit Umrandung aus Glas und Holz. Seitlich habe ich schon mal eine Öffnung vorgesehen, die ich später mal ganz einfach freilegen kann, und somit den Kleinen den Weg nach ganz draußen ermöglich – aber den Großen den Weg ins Jungtiergehe verwehren kann. Mal sehen, ob und wann ich diese Option brauchen werde?! Ich habe am Wochenende gleich mal in meiner Futtersammelgegend ein paar Pflanzen ausgestochen. Vielleicht wachsen sie ja noch ein klein wenig an bzw. kommen im Frühjahr wieder.

Gruß

Holger

Danke!
Es sieht zwar aktuell ziemlich trostlos aus, aber das ist natürlich auch den vielen frischen Erdarbeiten geschuldet.
Mit ein paar mehr Pflanzen, etwas Kies usw. wird es im Frühling wieder ganz anders aussehen...

Mal sehen, wie sich mein Konzept in der Praxis bewährt.

An einen Graben mitten in meinem Garten hatte ich mich ja vorher schon gewöhnt.

Wer übrigens keine Lust, oder schlichtweg keine Möglichkeit hat, ewig lange Natursteine in seinem Garten zu vergraben (das war z.T. wirklich ne Sch+++arbeit),
dem könnte ich sowas hier empfehlen. Habe ich neulich durch Zufall beim Baumarkbesuch entdeckt.
Man könnte diese Betonsteine mit der Oberkante auf Rasenniveau in Reihe verlegen, und die Hohlräume bepflanzen.
Sie sind schmaler und vor allem glatter als handesübliche Beton-Pflanzringe
Wem die 25 cm Höhe nicht ausreichen, der könnte ja obendrauf noch eine Reihe Granitsteine o. ä. drauflegen....

Und nein, ich arbeite nicht in diesem Baumarkt!

Grüße

Holger

hier sieht man noch die Abtrennung zum Teil 2 des Freigeheges. Es ist ein nun ebenfalls vom Rest des Gartens abgetrennter, langer, schmaler Beetstreifen,
in dem eine bunt gemischte Hecke wächst. Gerade im Hochsommer verbringen einige Tiere hier unter eine dichten Eibe gerne die Nächte.
Und neulich, als ich auch hier zugange war um die Abtrennungen einzugraben, stieß ich in diesem Bereich sogar auf zwei (abgestorbene) Gelege.
Diese "Eisentür" wird im Herbst einfach heruntergeklappt und verriegelt, und somit die Gehegefläche verkleinert.

Eibe????

Eibe ist wohl sehr giftig.

Wie ist das mit den Eiben...?

und (ja, ist ein anderer Beitrag)

Wie ist das mit den Eiben...?

Ohja: Die Samen in den roten (!!) Früchten sind für so gut wie alle Lebewesen gefährlich.

Stimmt. Ich glaube es sind die Kerne der Beeren. Drum gibt es glaube ich Vögel die sie fressen, aber die Kerne ausspucken - oder so ähnlich.
Meine SK fressen sie aber nicht. Sie graben sind nur gerne darunter ein.

Gruß

Holger

Hallo,,
weil wir gerade schon bei Pflanzen sind:

Hat jemand eine Idee, mit was ich am besten diese kleinen Böschungen begrünen, und damit befestigen könnte?
Im Idealfall mit irgendwas, was die Tiere nicht gerne fressen, damit sie nicht versuchen daran zu gelangen!?

Ich hatte zuerst an einfachen Rasensamen gedacht, aber vielleicht fällt ja jemandem von euch was viel besseres ein?!?

Gruß

Holger

Hallo Multivan, ich würde das mit den Eiben nicht riskieren. Schon weil die Beeren so schön rot sind! Vielleicht ist der Vergiftungsprozess schleichend und du bekommst es zu spät mit.

Lieben Gruß

wetterfee

kriechender Thymian:Felsenthymian 2-5- cm Höhe, Sandthymian 10 - 20, Zwergsandthymian 2 - 5, , römische Kamille 10 - 30 cm, römische Rasenkamille 3-8-,weißer/scharfer Mauerpfeffer 5-15,

Thymian ist wirklich toll und der riecht auch noch so gut bei jeder Berührung.

Zitat von wetterfee im Beitrag #14

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Thymian ist wirklich toll und der riecht auch noch so gut bei jeder Berührung.

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