Eine sehr interessante Haltungsempfehlung wird vom Amt ausgegeben wenn man Tiere ordnungsgemäß meldet.
[[File:scan.pdf]]
Eine Dame hatte ihre zwei neu erworbenen Thb gemeldet und dieses Blatt mit dem Hinweis sie möge doch bitte ihre Haltung dem entsprechend ändern, erhalten.
Nun hat sie sich an mich gewandt, weil sie wohl offensichtlich alles falsch macht, sie hät die Tiere in einem großzügigen Freigehege mit Frühbeet und ohne Bodenheizung

Das wird ja immer schlimmer...
Wir haben vor einiger Zeit unsere "Dame vom Amt" zu unserem Schildkröten-Stammtisch eingeladen. Vielleicht wäre das mal eine Möglichkeit.
LG
Gunda

Zitat

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habe ich es überlesen, oder ist da gar keine Freilandhaltung empfohlen?

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So ist es - und noch viel schlimmer, es wird sogar eine Bodenheizung empfohlen.
Ernährung soll man die Tiere neben Wildkräutern auch mit Petersilie, Pilzen, Gemüse, wenig Obst (wenigstens wenig), hart gekochtem Ei, ab und zu ein wenig Fleisch (Schnecke, Wurm) und mit dem im Handel erhältlichen Landschildkrötenfutter. Von einer Sepia steht nicht, aber Vitamine soll man ihr geben, ....
Ich habe schon einen Brif verfasst, muss noch daran feilen und dann schick ih den ans Amt und den Urheber dieser Empfehlung, PETDATA

Ja, es war in Österreich, ich hab nur die -mailadresse, das Bundesland weiß ich leider nicht.

Ich glaube nicht, dass einem die Tiere weggenommen werden, in Österreich gibt es ja gar keine Auffangstation. Wohin also mit den Tieren?

Das Schlimme ist, dass ich heuer alle Megazoofilialen in Österreich bereisen und einen Haltungsvortragräge abhalten durfte. Im vergangenen Jahr durfte ich die Mitarbeiter schulen - und jetzt das!
Im Juni darf ich im Tierschutzhaus (in dem es gar keine Schildkröten gibt) etwas über die Haltung erzählen. Man "verwendet" mich also um Haltung zu verbreiten, wären gleichzeitig solche Blätter an Neueinsteier verteilt werden. Ich bin wirklich ratlos.
Einen entsprechenden Brief habe ich schon verfasst. Nun überlege ich, ob ich nicht zusätzlich einen Änderungsvorschlag, bzw eine ordentliche Haltungsempfehlung mitschicke. Es muss alles ordentlich bedacht sein und nicht überstürzt werden, sonst erreiche ich womöglich überhaupt nichts. Ob das ganze jetzt gleich oder erst in ein, zwei Wochen herauskommt ist ja eigentlich völlig egal, Hautsache es wird angenommen.
Ich arbeite jetzt mal an einr kurzen und gut verständlichen Arbeitsblatt und stelle es dann hier ins Forum um eventuelle Unverständlichkeiten noch ausbessern zu können.

Ja, genau das denke ich ja.
Sollen sie ruhig ihre Blätter verteilen, dann aber mit richtiger Information.

Hier habe ich mal an einem Text gearbeitet:

Zitat

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Seit vielen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der Haltung und Pflege der Europäischen Landschildkröte.
Ich selbst konnte im Laufe meines Lebens diese Tiere ausgiebig in der Natur beobachten und meine Haltung dementsprechend auslegen.
Zum Glück gibt es ja heute schon sehr viel gute Literatur, wie z.B. >Fester Panzer, weiches Herz< von Thorsten Geier oder >Die natürliche Haltung und Zucht der Griechischen Landschildkröte< von Wolfgang Wegehaupt und auch auf vielen Internetseiten wird eine naturnahe Haltung dieser Tiere sehr gut und verständlich gezeigt.
Leider ist auch noch sehr viel, veraltete und längst überholte Literatur auf dem Markt und wird, aus mir unverständlichen Gründen auch teilweise noch empfohlen.

Da es mir ein großes Anliegen ist, dass diese Tiere, nicht aus Unwissenheit bzw. durch völlig falsche Haltungsempfehlungen „zur Tode gepflegt“ werden bin ich unermüdlich dabei nicht nur eine gute und naturnahe Haltung vorzuzeigen, sondern diese auch durch Vorträge auf Fachtagungen, in Zoofachgeschäften (wie z.B. in allen österreichischen Megazoofilialen), sowie durch meine Homepage www.griechische-landschildkroeten.at und letztendlich auch, durch mein Buch „Testudo und Hermanni“ welches gleichermaßen von jüngeren, wie auch von erwachsenen Lesern sehr gut verstanden wird, zu verbreiten.
Als sich heute eine Dame Rat suchend an mich wandte, nachdem sie eine Griechische Landschildkröte auf dem zuständigen Amt melden wollte, und Ihre Kurzinformation für die Griechische Landschildkröte Testudo hermanni hermanni (sie hatte jedoch eine testudo hermanni boettgeri gemeldet) mit dem Vermerk, sie möge doch ihre Haltung dementsprechend umstellen.
Nun habe ich mir Ihr Informationsblatt aufmerksam durchgelesen und bin, über diese, teilweise falsche Haltungsempfehlung, sehr beunruhigt.
So wird hier empfohlen, diese Tiere, bei völlig unnatürlichen Temperaturen, in einem Terrarium zu pflegen.
Ebenso möchte ich anmerken, dass diese Tiere kein tierisches Eiweiß gefüttert bekommen sollen. Die paar Schnecken und Würmer, die sie bei uns aufnehmen, sind bei weiten genug. Nach mehr fleischlicher Nahrung ist der Verdauungstrakt dieser Tiere ganz und gar nicht ausgerichtet. Ebenso gehört kein hartgekochtes Ei auf den Speiseplan, wie auch sämtliche, von ihnen empfohlene Gemüsesorten nicht zu einer gesunden Ernährung der Griechischen Landschildkröte gehören. Pilze und auch Petersilie fressen diese Tiere von sich aus ohnehin nicht.
Obst sollte auch in kleinen Mengen nicht verfüttert werden. Der hohe Fruchtzuckergehalt bietet sämtlichen Darmparasiten, wie z.B. Oxyuren einen guten Nährboden und dem sollte man, durch rohfaserreiche Kost entgegenwirken und nicht fördern.
Auf gar keinen Fall sollte den Tieren das, leider immer noch im Handel erhältliche, „Landschildkrötenfutter“ verfüttert werden. Dieses beinhaltet sehr viel Eiweiß und Getreide.
Die Folge einer solchen Ernährung sind nicht nur unschöne und ungesunde höckerige Panzer, auch ein Leber und/oder Nierenschäden werden so herbeigeführt.
Bei einer gesunden Ernährung, die aus faserreichen Wildkräutern, welche im Freigehege wachsen sollten, muss man den Tieren auch kein zusätzliches Vitaminpräparat verabreichen. Dieses kann, wenn es Vitamin A beinhaltet, zu einer tödlichen Hautablösung führen.
Dafür darf man jedoch auf Kalzium nicht verzichten. Dieses sollte als Sepiaschulp angeboten werden. Auch ganz kleine Schildkröten knabbern problemlos davon. Das ist nicht nur für den Knochenaufbau und die wichtige Vitamin D3 Bildung notwendig, ganz nebenbei wird durch das Knabbern auch einem sogenannten „Papageienschnabel“ entgegengewirkt. Kalzium sollte nie über das Futter gestreut werden, die Tiere wissen ganz genau wann sie wieviel davon brauchen.
Die Empfehlung einer Bodenheizung hat leider schon sehr vielen Schildkröten das Leben gekostet. Wärme MUSS immer von oben kommen!
Kein seriöser Züchter der europäischen Landschildkröten nachzieht, würde seine Nachzuchten an jemanden weiter geben, der nicht gewillt ist eine entsprechende Außenanlage mit Frühbeet oder Gewächshaus zu bauen.
Haltung dieser Tiere bedeutet: sonniger Garten, Frühbeet oder Gewächshaus und eine gut strukturierte Freianlage.
Diese Schildkrötenart MUSS das Wetter, den Jahreszeitenwechsel und auch einen entsprechenden Tag-Nachttemperaturunterschied fühlen, gemildert durch ein Gewächshaus, in dem, oft sogar ohne zusätzliche Lampen (die durchaus in einigen Gegenden zu empfehlen sind) ein mediterranes Klima herrscht. Ein Klima, wie in ihrem natürlichen Lebensraum, der sich von Spanien, über Frankreich, Italien (thh) über das ehemalige Jugoslawien (thherci) und Albanien weiter über die griechische und türkische Küste, bis hinauf nach Bulgarien und Rumänien (thb)
Es wäre schön, wenn Sie die Kundeninformation der Griechischen Landschildkröte den natürlichen Bedingungen dieser Tiere angleichen könnten, es sind wirklich schon viel zu viele dieser Tiere durch Terrarien Haltung, ausfallender Winterruhe und falscher Fütterung ums Leben gekommen.
Bitte nehmen sie sich ein wenig Zeit uns lesen sie die Haltungsempfehlung auf meine Website www.griechische-landschildkroete.at sicher verstehen sie danach warum es, gerade für diese, am meisten gehaltene und leider auch am meisten „zu Tode gepflegte“ Griechische Landschildkröte so wichtig ist, dass sie ihrer Art entsprechend gehalten werden soll – und dass ist nun einmal nicht in einem Terrarium mit Bodenheizung, viel zu hohen Temperaturen, bei tierischen Eiweiß und kultivierten Gemüsesorten.
In meinem Buch „Testudo und Hermanni“ kann jeder lesen, was mit einem Tier passiert, welches gegen seiner Natur gehalten wird.
BITTE nehmen Sie sich die Zeit und überlegen Sie wie diese Tier in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet eigentlich leben (Klimadiagramme dazu finden sie ebenfalls auf meiner Website). Sicherlich verstehen Sie danach warum ich, die von Ihnen herausgegebene Kundeninformation so nicht als adäquate Haltungsform anerkennen kann.
Ich hoffe, Sie verstehen mich. Gerne arbeite ich, gemeinsam mit den Mitgliedern der IG Österreichischer Schildkrötenzüchter www.schildkroetenzucht.at eine, für die Tiere zufriedenstellende Kundeninformation aus, da uns die Haltung dieser Tiere am Herzen liegt.

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Danke Gundi, an Petdata sollte es ja eigentlich auch geschickt werden. Über das Wort "entsetzt" oder "erstaunt" habe ich lange nachgedacht, wollte es so gut als möglich - wie soll ich sagen, neutral .. oder vielleicht besser emotionslos formulieren.
Ich möchte auf keinen Fall, dass sie gleich "zumachen" und mich als "Spinnerin" abtun.
An einer entsprechenden kurzen und verständlichen Haltungsanleitung arbeite ich gerade (hoffentlich wird das Wetter bald schlechter, damit ich Zeit dafür habe) Den Brif zu kürzen werde ich auf jeden Fall versuchen.