Okay... Dann möchte ich gerne einen Themenwunsch äußern.... Einen Vortrag über MYCOPLASMEN... Vielleicht wäre das irgendwann mal möglich... Ich würde mich dann jedenfalls freuen...

Man sollte im Juli, spätestens August, entwurmen, wenn die Schildkröten am aktivsten sind. 2mal im Abstand von 7 bis 10 Tagen. Er hat die Medikamente Panacur und Welpan erwähnt... Der September ist schon wieder nicht mehr so gut, da dann die 🐢mit Starre vorbereiten beginnen und es dann schnell gehen kann und sie werden beizeiten inaktiv, so wie diesjahr... Es muss genug Zeit sein um die Würmer und möglichst viele geschlechtsreife Wurmlarven auszuscheiden und natürlich auch um die Arznei zu verstoffwechseln...So hab ichs aufgenommen.. Ist das richtig...

Wir haben mit Panacur die letzten 2 Jahre unser THB Männchen Anfang Juli entwurmt. Das hat prima geklappt und wurde gut vertragen.
Empfehlung von unserem Tierarzt (u.a. Reptilien) in Bremen.
Leider neigt Maychen 🐢 zu Würmern da er ja auch alles frisst was ihm auf seinem Weg begegnet. (Vogelscheisse, Igel Lakritze etc)

Unser Maure hatte noch nie Würmer, er ist aber auch nicht so erpicht auf Hinterlassenschaften.

Zur Vorsorge bekommt er immer Mal zwischen durch die Wurmbehandlung von Christines Rezept. Die liebt er. Maychen findet das voll
doof.
Bin ich hier richtig im Thema? Sonst bitte gerne verschieben

Dr. Friz stellte sich vor. Bevor er seine eigene Tierarztpraxis eröffnete, arbeitete er in der Reptilienauffangstation München.

Zu seinem Vortrag zeigte er anschauliche Fotos. Sehr lange hat er über den Schildkrötenpanzer gesprochen. Der Panzer sei nicht nur einfach eine Hülle um die Schildkröte, sondern ein ganz wichtiger Körperteil. Die Regulation der Körpertemperatur erfolge hauptsächlich über den Panzer. Er sei stark durchblutet und von Nerven durchzogen. Erst kürzlich übrigens musste er jemanden aufklären, der seiner Schildkröte ein Loch in den Panzer bohren wollte/gebohrt hatte. Dr. Friz glaubte, die Zeiten seien vorbei und war natürlich entsetzt, dass es sowas heute noch gibt.

Wegen der guten Durchblutung eigne der Panzer sich sehr gut für Infusionen. Ich erinnere mich gerade nicht, was ihn dazu veranlasst hatte, nun auch Infusionen in den Panzer zu verabreichen. Irgendeine Studie? Jedenfalls hat Dr. Friz angefangen, Infusionen über den Panzer zu verabreichen. Ein Foto zeigte das. Ich meine (aber da war die Akustik gerade schlecht) Dr. Friz hätte in dem Zusammenhang die Schultern erwähnt als Einstichstelle. Das Foto zeigte allerdings eher einen Ausschnitt woanders im Bauchpanzer, eben leider nur einen Ausschnitt.

Dr. Friz ist fasziniert von den unterschiedlichen Panzern, die die einzelnen Schildkrötenarten für ihre Lebensweise entwickelt haben.

Er hat festgestellt, dass der Panzer seine Farbe ändern kann bei Nierenproblemen. Wie - das hat er leider nicht gesagt. Ein Foto dazu hätte ich gerne gesehen.

Wenn Schildkrötenhalter zu ihm kommen, weil sie vermuten, dass ihre Schildkröte eine Legenot hat, sei es zu 80 % "nur" ein Calciummangel. Er gibt dem Weibchen über mehrere Tage Calciumspritzen. Dann legen die Weibchen in seiner Praxis. Ein Foto zeigte vier Plastikkisten mit lockerer Erde und einer gemeinsamen Wärmelampe darüber. Vier Weibchen saßen darin, zwei von ihnen legten Eier. Ein weiteres Foto zeigte Schildkröten in Plastikkisten mit einigen Zentimetern Wasser. Auch dort wurden Eier gelegt.

In dem Zusammenhang erklärte er, dass der Panzer ein wichtiger Calciumspeicher sei. Wenn das Weibchen die Eier beschalt habe, seien seine Calcium-Vorräte meist aufgebraucht. Doch für die Muskeltätigkeit der Wehen würde weiteres Calcium benötigt. Ein gesundes Weibchen habe im Panzer Calcium für diesen Zweck gespeichert.
Er zeigte zwei Röntgenaufnahmen. Die erste war von einem Weibchen, sehr jung, relativ klein mit einigen Eiern. Die zweite Aufnahme war von einem großen weiblichen Wildfang, ohne Eier. Dr. Friz wies auf den Unterschied der beiden Panzer hinsichtlich der Knochendichte hin. Ich konnte den Unterschied nicht erkennen.

Er erklärte, dass die nachgezüchteten Schildkröten häufig zu schnell wachsen, der Panzer dadurch weniger mineralisch sei und die Tiere viel zu jung bereits Eier ausbildeten. Der Panzer habe nicht die erforderliche Dichte und habe nicht genug Calcium gespeichert. Schildkröten bräuchten zum langsamen Wachsen dringend die Winterstarre und Schlechtwetterperioden während ihrer aktiven Phase. Natürlich wäre auch die Ernährung wichtig und ob die Futterpflanzen auf kalkreichem Boden wachsen, aber das sei ein eigenes Thema.

Im Zusammenhang mit Legenot kam er später noch auf die Gabe von Oxytocin zu sprechen. Es sei sehr wichtig, es zum richtigen Zeitpunkt zu geben, nämlich wenn die Hormone auf Eiablage eingestellt seien. Wenn die Schildkröte sehr schnelle Schritte mache, wenn die Afterschilde beweglich (wenn ich das richtig verstanden habe) wären und wenn die Muskulatur weich wäre, dann sei Oxytocin in bestimmten Fällen das richtige Mittel. Wenn der Halter zu lange warte mit dem Tierarztbesuch, komme es vor, dass die Eier weiter beschalt worden seien und damit nicht mehr durch den -hm- Legekanal? passen, dass sie in die Blase gedrückt würden oder ineinander geschoben und zerdrückt würden, was weitere Komplikationen ergebe. Einer Schildkröte Oxytocin zu spritzen, sie dann dem Halter mit nach Hause zu geben mit dem Hinweis, dass sie jetzt bald ablegen würde, sei sehr heikel.

Dr. Friz zeigte ein Foto einer operierten Schildkröte bzw. den Bauchpanzer des Tieres. Dort war ein Quadrat ausgeschnitten worden wegen einer Operation. Er hatte ein neues Verfahren ausprobiert, zu dem es eine Studie in Amerika gegeben hatte. Bisher wurde ein solches ausgeschnittenes Stück Panzer wieder eingesetzt und über das Stück und den Bauchpanzer drumherum eine schwarze Folie geklebt. Dabei bestand die Gefahr, dass sich Keime unter der Folie ausbreiten können. Er hatte nun bei diesem Tier die ausgeschnittene Platte mit Knochenharz (Ich hoffe, das hieß so.) eingeklebt. Das Ganze wurde nicht abgedeckt. Die Schildkröte konnte sofort wieder im Freien gehalten werden. Nach einigen Wochen (Foto) sah die Heilung erfolgversprechend aus.

Ich habe mal vor Jahren (2010) in Hoffenheim einen Vortrag gehört über Legenot. Dort sagte der Vortragende, dass man immer eine Seite des herausgeschnittenen Stücks Bauchpanzer nur umklappen dürfe, nicht vom übrigen Panzer trennen. Nur so, da noch Blutversorgung funktioniere, könne später das herausgeschnittene Stück wieder anwachsen. Wenn es nun heute ganz anders klappt, sieht man, wie sich auch hier durch die Erfahrung und durch Experimentieren neue Erkenntniss ergeben.

Die meisten Panzermissbildungen und Verformungen entstünden durch Haltungsfehler, sagte Dr. Friz. Aber es gäbe auch Panzer, deren ungewöhnliche Form wohl andere Ursachen haben. Er zeigte einige Tiere. Auch hat er Fotos präsentiert von Schildkröten, deren Panzer er korrigiert hatte, teils in mehreren Operationen. Die Tiere waren behindert durch ihren Panzer. Eine Schildkröte hatte bei einem anderen Tierarzt den Kopf eingezogen und konnte ihn nicht mehr aus dem Panzer herausstrecken. Sie war einige Stunden eingesperrt bis sie zu ihm gebracht wurde. Unter Narkose und in "Millimeterarbeit", wie er sagte, konnte er den Kopf befreien. Ob und wie die Schildkröte über Stunden geatmet hatte, weiß er nicht.

Zum Entwurmen wollte er, so mein Anschein, eigentlich nur wenig sagen. Wie Stock (von dem ich nur den oberen Kopf, ein wenig Brille und Rauchwolken sehen konnte) schon erwähnte, soll die Entwurmung im Juli/August erfolgen, zweimal im Abstand von 7 bis 10 Tagen.

Dr. Friz zögerte sehr, als er gefragt wurde, ob man generell prophylaktisch entwurmen sollte. Er hat keine für mich eindeutige Antwort gegeben. Die Frage kam allerdings, nachdem er folgendes gesagt und gezeigt hatte:

Bei einer Schildkröte namens Maxi, die er seit vielen Jahren kennt und deren Kot er jährlich auf Wurmeier untersucht, hat er nie Wurmeier gefunden. In dem Zusammenhang sagte er, dass bis auf ganz wenige Ausnahmen JEDE Schildkröte Würmer hat. Nun musste Maxi wegen Einzellerbefall behandelt werden. Dr. Friz hatte (woher auch immer) gehört, dass es sinnvoll sei, außer Metronidazol auch Panacur zu geben. So behandelte er den Einzellerbefall. Das Ergebnis erstaunte ihn sehr, denn es kamen (für mich große dunkle) Würmer zum Vorschein. Es seien lebend gebärende Oxyuren gewesen, die es wohl selten bei Schildkröten gäbe. Da sie keine Eier legen, können im Kot auch keine Eier gefunden werden. Vielleicht habe ich etwas falsch verstanden, denn Oxyuren sind doch klein und weiß.
Aufgrund dieser seiner Erfahrung kam die Frage nach dem prophylaktischen Entwurmen.

Er hat auch begründet, weshalb man nach 7 bis 10 Tagen -und nicht früher oder später- die zweite Wurmkur geben muss. Viele von uns wissen es sicher: Die Wurmweibchen (auch die Männchen) werden vom Wurmmittel gelähmt. Und wenn es den Weibchen nicht gut geht, legen sie schnell noch ganz viele Eier. Aus den Eiern entwickeln sich die Larven/Würmer. Und bevor diese nächste Generation geschlechtsreif ist, muss die zweite Wurmkurgabe erfolgt sein, damit auch diese Parasiten ausgeschieden werden können. Er wies daraufhin, dass eine zu späte Entwurmung im Herbst zu einer Sepsis während des Winters führen kann.

Was ich jetzt hier aufgeschrieben habe, bezieht sich hauptsächlich auf unsere mediterranen Landschildkröten.

@Hannelore 👍hast du steno mitgeschrieben... 👏Das war eine sehr gute Zusammenfassung des Meeting s. Den Anfang habe ich ja, auf Grund meiner Computerdussligkeit, leider verpasst..

Diese lebendgebährenden Würmer hat er wohl noch nie bei Griechen gesehen und es war ein Zufallsbefund... weil er auf Einzeller behandelt hat und diese Wurmart auf das verabreichteMedikament angesprochen haben und zum Vorschein kamen.. Soweit ich verstanden habe, sind sie bei Schildkröten die aus Madagaskar stammen häufiger... 🤔

Neben Nieenschäden haben auch Leberschäden eine Auswirkung auf den Panzer, er meinte wohl farbliche Veränderungen und Verformungen, sowie Beschaffenheit...

Zitat von Hannelore im Beitrag #9

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Dr. Friz zögerte sehr, als er gefragt wurde, ob man generell prophylaktisch entwurmen sollte. Er hat keine für mich eindeutige Antwort gegeben.

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