Ein Hallo an die Experten,

Ich hab ein Problem. Im Sommer haben neue junge Nachbarn mit kleinem Kind eine griechische Landschildkröte in den Garten des Mietshauses gesetzt. Ich habe von Schildkröten keinerlei Ahnung, vermute aber, dass hier nichts artgerecht stimmt. Kurze Punkte:

- Auf Wiese auf ca 2 qm mit einem 30 cm eingerahmten Stück

- kleiner Unterschlupf aus übrig gebliebenen Betonsteinen gebaut sonst nichts.

-Blumenuntersetzer als Wasserschale wird aber meist vergessen zu füllen bzw selten gewechselt.

- keinerlei Futterzugabe, außer was aus der Wiese wächst wie z.B. Löwenzahn

- waren 1 Woche in Urlaub im Sommer, ohne Betreuung sicherzustellen. Grundstück ist aber auch verschlossen. Nach 3 Tagen kein Wasser mehr.

Wasser bekommt sie jetzt immer von mir mit dem Gartenschlauch, der es gerade schafft, dann aus 3 m über einen Zaun in den Blumentopf zu spritzen ... säubern ist aber nicht möglich, aber wenigstens Wasser.

Löwenzahn und Brennesseln hab ich zwischendurch mal gesammelt und versucht ins Gehege zu werfen ....

Geguckt wird eigentlich nie nach ihr, sie lebt vor sich hin. Die Kinder hüpfen nur schon mal auf Haus und Wiese im Gehege rum :-(

Ich kann das kaum noch mit ansehen und wenn ich überall lese, dass die jetzt für die Überwinterung fertig gemacht werden, glaube ich nicht, dass man das bei ihr machen wird. Schon weil dafür kein Equipment am Mietshaus zur Verfügung steht, noch sonst wo auf der Anlage ...

Jetzt das Problem: Wie wo kann ich was tun. Ich hatte der Frau schon mal gesagt, dass das so mit dem Wasser etc nicht geht. Freundlich natürlich. Ist aber auf Ablehnung gestoßen vom Verhalten mir gegenüber her. Demnach glaub ich nicht, dass ich mit ihr darüber sprechen kann.

Wie gesagt, ich habe keine Ahnung von Schildkröten, kann aber an fast nix anderes mehr denken, weil ich glaube, die hat es nicht gut.

Tierschutzverein hier wäre das Ordnungsamt. Da glaub ich nicht, dass da was passiert. Wir leben au h in einem kleinen Dorf, wo ich natürlich auch nachher nicht angefreindet werden möchte :-( weil ich mich wo einmische.

Ich weiss aber nicht mehr, was man tun kann. Kümmert sich keiner um sie und sie verbleibt jetzt einfach so wie es ist, stirbt sie doch bestimmt oder word krank ....

Vg aus SU

... mal Foto gemacht ....

Oh je......schon wieder das leidige Thema...und das vorm Winter.....
Meiner Meinung nach hilft alles nix, da hilft nur versuchen zu reden, freundlich bleiben, Argumente vorbringen, vielleicht mal ein Schildkrötenbuch herschenken, dranbleiben....
Ansonsten weiß ich auch leider keinen Rat. Hatte auch mal so einen Fall im Dorf und habe dafür jetzt ein paar Feinde mehr--))
Leider hat sich die Haltung nicht geändert.
Wie das ist mit unterer Naturschutzbehörde etc. weiß ich nicht, ich denke es werden sich hier noch die Experten zu Wort melden.
Nur eins ist sicher, in dem Gehege wird sie einen strengen Winter wohl nicht überstehen.
Wobei jetzt Wasser nicht das allerdringenste Problem ist, ich sehe oder vermute eher einen lehmigen Boden und befürchte sie wird sich kaum eingraben können.

Bin auch aus SU. Das Veterinäramt ist für die richtige Haltung zuständig.

Ich biete Dir an, mir per PN oder an loremu@arcor.de die postalische Adresse (Deine oder die vom Halter) zu schicken.
Ich schicke dann ohne meinen Absender eine kleine Broschüre hin, die "Kurzinformation zur naturnahen Haltung Europäischer Landschildkröten" vom Kleintierverlag.

Ich kenne leider inzwischen auch so jemanden. Da leben die Tiere ausschließlich im Frühbeet und werden außerdem nur mit Kopfsalat gefüttert. Aber wie es jetzt aussieht kann ich sie nach dem Winter übernehmen. War eine anstrengende überzeugungsarbeit. Ich weiß wie stur so Leute sein können. Du musst da dran bleiben. Aber immer ruhig und freundlich aber irgendwie lästig. So habe ich es zumindest gemacht.

Hab Dir eine Email gesendet. Danke ...

@Hendrik: Ja ich weiß. Bei Kindern und Tieren schaue ich nie weg und grundsätzlich hab ich dann auch kein Blatt vorm Mund. Wegschauen sollte man nie. Dieses Jahr hab ich dann schon im Ort 2 x angeeckt. Einmal freundlich, weil ein großer Papagei dauerhaft in einem kleinen Käfig gehalten wurde. Einmal unfreundlich, weil ein Mann brutal auf einen Hund eingebrügelt hat. Bei sowas kann ich dann auch nicht mehr freundlich bleiben und stehe kurz vorm ausflippen.

Hier die Situation ist anders. Neue Leute, eigentlich auch sehr nett. Noch recht jung, aber den Anschein, dass die Schilly mehr oder minder im Sommer für den 2 jährigen Sohn geholt wurde und jetzt ist Interesse weg. Aber auch das nur Spekulation anhand des nicht Kümmerns. Mein freunlicher Annährungsversuch im Sommer, wo sie kein oder nur dreckiges Wasser hatte wurde nicht gut aufgenommen. Deshalb mag ich da nicht nochmal ran. Zumal ich auch keine Schlagworten Argumente habe, weil ich kenne mich mit Reptilien und Schilly echt nicht aus .... sagen die wegen Winter etc irgendwas, hab ich keine Gegenargumente ....

Und dann halt auch noch die unmittelbare Nähe, gleiche Nachbarschaft, Vermieter, etc ... blöde Situation :-(

Trotzdem tut sie mir halt so leid und ich muss ständig daran denken ...

Wie ist Dein Verhältnis zum Vermieter? Könnte das ein Ansatzpunkt sein? Wenn Du ihn mal freundlich drauf hinstupst?...Du musst halt vorher ganz schnell das Forum durchlesen mit den Haltungsinformationen und sozusagen einen Crashkurs in Schildkröten machen dann hast Du auch ein paar Argumente--)))

Vielleicht ist das nicht das erste Mittel der Wahl aber eine Idee... Frage doch mal höflich beim zuständigen Amt nach ob diese überhaupt Kenntnis von dem Tier haben. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Schildi vielleicht gar nicht bzw. unvollständig beim zuständigen Amt gemeldet ist.

Sollte hier etwas unstimmig sein handelt das Amt von sich aus. Die Tiere stehen nicht umsonst unter Artenschutz.
Von Stadt zu Stadt variiert der Ansprechpartner so ist es mal die Kreisverwaltung oder die untere Wasser- und Landschaftsbehörde oder das Vet Amt. Aber sicher gibt es bei Euch auch einen Büegerservice der Dich entsprechend vermitteln kann.

Ich kann sehr gut verstehen, dass es in der Nachbarschaft schwierig wird, möchte man doch möglicherweise länger noch dort wohnen bleiben.

Dennoch finde ich es aber wirklich toll das Du den Weg zu uns gefunden hast. Toll das Du nicht wegschauen!

Zitat von Gast im Beitrag #1

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Schon weil dafür kein Equipment am Mietshaus zur Verfügung steht, noch sonst wo auf der Anlage ...

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Zitat von Gast im Beitrag #1

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Demnach glaub ich nicht, dass ich mit ihr darüber sprechen kann.

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Zitat von Roxy im Beitrag #9

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Frage doch mal höflich beim zuständigen Amt nach ob diese überhaupt Kenntnis von dem Tier haben. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Schildi vielleicht gar nicht bzw. unvollständig beim zuständigen Amt gemeldet ist.

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Das mit der Anzeige ist so eine Sache. Das wäre für mich das letzte Mittel der Wahl. Die gesetzlichen Mindestanforderungen an die Haltung ist so gering, wer weiß, vielleicht bestätigt das Amt noch, das das Gehege so ausreicht...

Dann werden sie ins Grübeln kommen, wer sie wohl angezeigt hat und schon sind Misstrauen und negative Vibes gesät.

Ich würde es auch über die Beziehungsebene versuchen. Wenn es an sich nette Leute sind, würde ich mich interessiert zeigen und dann einfließen lassen, daß Du Dich fragst, wie die Schildkröte dort in dem Gehege den kalten Winter übersteht, Vielleicht haben sie ja schon eine Kühlschrank Überwinterung geplant?

Und ganz akut jetzt im Herbst musst Du Dir keine Sorgen machen, daß das Tier leidet. Die Schildkröten, die draußen leben bereiten sich selbständig auf die Winterstarre vor. Das heißt eigentlich ist es sogar besser, sie wird in Ruhe gelassen. Besser, als würde sie ständig von dem Kind hochgenommen und herumgetragen. Wahrscheinlich kommt sie kaum noch aus dem Häuschen raus, oder?
Meine haben das Fressen schon komplett eingestellt.

Einen Pluspunkt muss man den Leuten zugestehen: Sie halten das Tier nicht im Terrarium, sondern draußen. Sie bekommt UV-Strahlung ab und kann schön wachsen. Das ist doch schon mal ein Anfang . Wie groß ist sie eigentlich?

Natürlich sollte die Haltung verbessert werden. Besonders wird das Futter, das auf so einem Rasen wächst bei weitem nicht ausreichen. Sie fressen ja kein Gras, sondern die Unkräuter, die dort wachsen. Aber das erreichst Du, glaube ich eher, wenn Du sie auch innerlich nicht als Tierquäler verurteilst und eher "dumme" Fragen stellst als belehrst. Nicht so einfach...

Sorry, war arbeiten, deshalb so spät:

Also sie hat mir gesagt, dass es eine gr. Landschildkröte ist. Jetzt hoffe ich mal, dass sie weiss, was sie für ein Tier geholt haben. :-/ Rein vom Bild, live und Internet schaut sie aber so aus. Aber 100pro wissen würde ich das jetzt nicht.

In der Wohnung ist zumindest kein extra Kühlschrank und im Garten ist kein Freibeet o.ä. ... Das meinte ich mit "Equipment". Sorry, wenn ich mich da doof ausgedrückt habe. Einzig das Gehege auf dem Bild.

Ich hatte ja schon einen Versuch gestartet, mit ihr darüber zu reden. Da war zwar noch kein Thema die Überwinterung, sondern nur im Sommer die Versorgung mit Wasser und Wildkräuter, aber wie oben geschrieben, war ihre Haltung eindeutig abweisend für das Thema.

Der Vermieter ist leider recht alt und schon leicht dement. Seine tierliebe Frau schon länger im Krankenhaus. Daher kein Thema, was ich da ansprechen kann und sollte.

Ob die Schilly registriert ist, kann ich nicht sagen.

Verfahrene Situation. Eine Nachbarin aus deren Haus ergeht es aber ähnlich. Um im Haus kein Zoff zu haben, hat sie bisher auch noch nichts gesagt. Beobachtet das aber auch schon länger und hat im Sommer Wasser und Kräuter gereicht... weil sie ja aufs Grundstück kommt. Ich hoffe sie traut sich mal ... da ist der Kontakt näher ...

Amt wäre dann aller letzte Lösung ...
Ab wann wird es denn kritisch in der jetzigen Situation? Frost? Oder anders gefragt.... Was macht die Schilly, wenn sie jetzt weiter sich selbst überlassen wird? Im Unterschlupf ist sie ja eh schon 98% des Tages. Sieht man schon lange ganz selten draußen....hat sie dann überhaupt eine Chance so, oder geht sie ein?

Danke Euch für die Hilfe.

Vorteil wenn man wirklich keine Ahnung hat: ich hab tatsächlich bisher nur dumme Fragen gestellt weil ich mich einfach selber nicht auskenne. Selbst beim Wasser, was sie nicht hatte ... dabei das für mich logisch war. Jedes Lebewesen braucht irgendwie Wasser ...

Demnach keine Sprüche aller Tierquäler. Ich glaub auch nicht, dass sie bewusst was falsch machen. Ehr wird sie vergessen, keine Zeit, selber Unwissenheit ... Mein Eindruck.

Schätzen würde ich mal eine Größe von ca 25 cm ... so um den Dreh. Sieht noch jung aus :-) sofern man das sagen kann.