Hallo zusammen, ich habe da mal eine Frage, die mich interessiert:

Immer wieder mal taucht das Wort "Fehlprägung" auf, wenn es um abnormales Verhalten einer (Land)Schildkröte geht - aber was genau fällt da denn so alles beispielsweise drunter ? Wo beginnt denn so ein Fehlverhalten ? Ist eine LSK schon falsch geprägt wenn sie z. B. hinter ihrem Besitzer herläuft, oder sich gar am Hals kraulen lässt...
Und durch welche (wahscheinlich ja) Haltungsfehler kommen sie zustande ? Ist es (fast) immer die Einzelhaltung ?
Da heisst es ja dazu, dass sie gar nicht so schlimm sei, zumindest bei erwachsenen Tieren...

Ich bin gespannt auf eure Ansichten und Meinungen !

Sehr interessantes Thema.
Ich denke, Fehlprägung beginnt im ganz jungen Alter. Dort lernen die Schildkröten ihre eigene Art kennen. Wenn man eine kleine maurische beispielsweise nur mit Griechen zusammenhält, wird sie ihre eigene Art nicht als solche erkennen. Unter diesem Aspekt sollte man die Jungtiere immer nach Unterarten getrennt halten. Auch bin ich der Überzeugung, dass eine Einzelhaltung von Jungtieren kontraproduktiv ist. Sie können ja nicht lernen, zu welcher Art sie gehören. Eine Vergesellschaftung in späterer Zeit könnte da bestimmt schwierig werden.
Das die Schildkröten ihren Halter erkennen und sich ihm gegenüber auch zutraulich zeigen, halte ich jetzt nicht unbedingt für Fehlprägung. Meine kommen auch auf mich zu, wenn ich im Gehege arbeite aber das interpretiere ich als Neugierde.

LG
Dani

Hallo miteinander

Ich habe meine Beobachtung in diesem Forum auch schon beschrieben, tue es hier aber nochmals, da es sehr passend ist.
Unsere ersten Schildkröten kamen 2008 zu uns. Es waren zwei Jungtiere, vermutlich ca. 3 jährig aus suboptimaler Haltung, sprich Innenhaltung, kein Winterschlaf. Es waren eine Tm (Simon) und eine Thb (Dani). Wie sich nach einiger Zeit herausstellte, beide männlich.
Ich habe ein grosses Gehege mit einer gemischten Gruppe Thb (3,6) und Tm (2,3).
Fakt ist, die Thb ( Dani) interessiert sich in keiner Art und Weise für seine Thb- kolleginnen. Das selbe bei der Tm (Simon). Beide Herren sind, bzw. waren sexuell sehr aktiv. Waren schreibe ich wegen Simon, den ich vor zwei Jahren aus eben diesem Grund kastrieren liess.
Da nur diese zwei dieses auffällige Verhalten an den Tag legen, deutet in meinen Augen schon auf eine Fehlprägung im ganz klassischen Sinne hin.

Gruss Bernadette

Zitat von danique im Beitrag #5

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Beide Herren sind, bzw. waren sexuell sehr aktiv. Waren schreibe ich wegen Simon, den ich vor zwei Jahren aus eben diesem Grund kastrieren liess.

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@Geka , hier stehts:

Kastrierte Schildkröten? (2)

Ja, genau, da habe ich die Begebenheit schon mal geschildert.
Zum Prozedere selbst; unter Vollnarkose wird im Bereich vor den Hinterbeinen ein Schnitt gemacht. Durch diese beiden Schnitte werden die Hoden enfernt.
Simon das operierte Marginatamännchen blieb nach der OP eine Nacht in der Tierklinik. Am anderen Tag konnte ich ihn abholen. Er bekam noch an zwei Tagen Schmerzmittel gespritzt und nach ca 4-6 Wochen wurden die Fäden entfernt.
Gruss Bernadette

@ gunda
Meine Marginataweibchen sind 21, bzw. ca. 35jährig
Bei den Thb- Weibchen habe ich von 15, 20 bis mindestens 60 bzw mindestens 70
Gruss Bernadette