Hallo zusammen,

eine Frage, die mich gerade beschäftigt: Einerseits sollen im Gehege eher magere Planzen wachsen, nicht zu nährstoffreich, mit hohem Kalkgehalt. Andererseits hat man ja vielleicht auch noch Teile im Garten, bzw. Pflanzen im Gehege, denen eine Düngung vielleicht guttäte. Mit was düngt ihr so, schildkrötenfreundlich? Bzw. was kommt in Eure Gärten so rein? Kompost? Hornspäne? Mulchmaterial, wie z.B. Rasenschnitt?

Ich frage mich das, weil ich gerade sowieso große Teile des Bodens im zukünftigen Gehege umbuddel und überlege, ob ich dem Boden noch was Gutes tun kann bei der Gelegenheit. Dolomitkalk ist schon klar und das einige Flächen eher karg bleiben auch. Aber wenn ich neues anpflanze, wie z.B. Stockrosen, gibt man denen evtl. noch was mit?

Und auch das große Thema, wenn ich in ein paar Jahren den ganzen Garten öffnen will für die Schildkröten: Mit was dünge ich da jetzt schon, bzw. wie bekomme ich da den Boden verbessert? Bisher haben wir, weitgehend auf Dünger verzichtet, bis auf Kompost und Rasenschnitt im Gemüsebeet und Spezialdünger für Rosen und Tomaten. Ich habe jetzt aber den Eindruck einige Gehölze und Stauden könnten was vertragen. In den ersten Jahren schien mir manches besser zu wachsen...inzwischen blüht es in Nachbars Garten mehr... :-)

Also deshalb: Wie handhabt Ihr, die ihre Kröten im Garten rumlaufen lasst das so?

Gruß von einer gärtnerischen Banause

Hallo Bienlesumherum,

ich hoffe, ich bin morgen im Büro, um etwas ausführlicher zu antworten.
Aber etwas brennt mir schon jetzt auf den Nägeln: Spezialdünger für Rosen und Tomaten.

Ich halte die angebotenen Spezialdünger für üble Geldmacherei, unterscheiden sich diese Dünger lediglich in klitzekleinen Unterschieden in der Zusammensetzung.
Okay, ein Landwirt, der von seinem Ertrag leben muss, wird das letzte Kilo Ertrag aus seiner Scholle heraus kitzeln müssen. Aber wir doch nicht. Und dafür Dünger zu verwenden, der vier, fünf Mal teuer als Universal-NPK-Dünger ist?

Ich denke, ein klassischer NPK-Dünger (Blaukorn) tut es zu 99 Prozent für unsere Anforderungen. Und dann mal bei Raiffeisen o.ä. sich mit einem 25 oder 50 Kilo-Sack versorgen und man hat für Jahre Ruhe.

Viele Grüße

Klaus

Ich habe Sandboden und dünge im Freigehege gar nicht. Wie Du schon schriebst, eher nährstoffarm und abgereichert mit Dolomitkalk. Die Wildkräuter und mediterranen Stauden kommen damit gut zurecht.
Im restlichen Garten, sprich da wo Stauden, Gehölze und ein bisschen Obst wächst, verteile ich den eigenen Kompost, die Sträucher und Bäume kriegen auch mal Blaukorn vom Baumarkt.

Blaukorn ist ein mineralischer Kunstdünger und kommt bei mir nicht in den Garten.
Er baut null die Humusschicht auf und bietet den Bodenlebewesen keine Nahrung.
Ich habe hier 4 große Komposter stehen, das muss (mit evtl Urgesteinsmehl, Kalk, Brennesseljauche) reichen.

Zitat von Fischbrötchen im Beitrag #4

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Blaukorn ist ein mineralischer Kunstdünger und kommt bei mir nicht in den Garten.
Er baut null die Humusschicht auf und bietet den Bodenlebewesen keine Nahrung.

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In meinen Schildkrötengehegen und auch im ganzen Garten kommt kein Kunstdünger oder Gift gegen Pflanzenschädlingen zum Einsatz.
Unsere Rosen z.B. müssen sich mit Mehltau, Rost und Läusen auseinandersetzen, wobei Läuse das geringe Problem für sie sind.
Wo kein Gift verwendet wird hilft sich die Natur von alleine, im letzten Jahr war ein Hibiskus Busch komplett von Läusen besetzt
und schon wenige Tage später war keine mehr da denn alle wurden von Marinekäferlarven komplett aufgefressen.

Im Frühjahr wenn die Futterpflanzen in den Freigehege noch nicht so üppig gewachsen sind suche ich einfach Futterpflanzen in den ungedüngten Blumen Beeten oder ich steche sie aus den Rasen aus und verfüttere sie.

Zitat von Traveller66 im Beitrag #5

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Einen Löwenzahn"busch" von >50 cm Höhe und unzähligen Blüten kannst Du aber dann dort finden, wo der Bauer auch noch seine Gülle auf die schon fette Erde versprengt hat...

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Ich persönlich verzichte in meinem Garten auf jegliche Art von Kunstdünger. Das Gehege der Schildkröten kalke ich hin und wieder und im restlich Garten verwende ich meinen eigenen Kompost und gelegentlich Hornspäne für die Büsche, sonst nix.

LG
Dani

Zitat von bienlesumherum im Beitrag #1

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Ich habe jetzt aber den Eindruck einige Gehölze und Stauden könnten was vertragen.

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Mal ne blöde Frage. Ich hab bisher garnix gedüngt. Hab aber heuer ja auch etwas neu gestaltet, angesäht.
Hab jetzt mal nen Sack Dolomitkalk bestellt. Das ist schon geeignet oder? Plan wäre es einfach im gesamten Gehege auszubringen (vor Regen bzw. alternativ halt gut eingießen).

Das mach ich auch immer ! Aber im Herbst, wenn die Tiere in der Winterruhe sind. Dann kann alles in Ruhe einregnen und wirken.

LG Gundi

Also da wo die Schildkröten unterwegs sind, ist außer Wiese mit den üblichen "Unkräutern" noch folgendes:
Im Steinkreis, ihrem bevorzugten Rückzugsort sind Kamelien, Azaleen, Rosen, Campanula, Salbei. Das sind alles mehr oder weniger stark blühende Pflanzen. Die brauchen auf jedenfall ausreichend Dünger. Am besten aber nicht immer vorhanden ist Komposterde. Allerdings für Kamelien und Azaleen nicht so Ideal. Diesen Dünger arbeite ich dann nach gutem Wässern in den Boden ein. Generell achte ich darauf Biodünger zu verwenden. Die Wiese dünge ich 1-2 mal im Jahr auch mit Naturdünger. Was ich auch noch verwende ist Pferdemist. Meistens im Winter.

Danke für Eure Antworten.

Zitat von Herault im Beitrag #11

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Also da wo die Schildkröten unterwegs sind, ist außer Wiese mit den üblichen "Unkräutern" noch folgendes:
Im Steinkreis, ihrem bevorzugten Rückzugsort sind Kamelien, Azaleen, Rosen, Campanula, Salbei. Das sind alles mehr oder weniger stark blühende Pflanzen. Die brauchen auf jedenfall ausreichend Dünger. Am besten aber nicht immer vorhanden ist Komposterde. Allerdings für Kamelien und Azaleen nicht so Ideal. Diesen Dünger arbeite ich dann nach gutem Wässern in den Boden ein. Generell achte ich darauf Biodünger zu verwenden. Die Wiese dünge ich 1-2 mal im Jahr auch mit Naturdünger. Was ich auch noch verwende ist Pferdemist. Meistens im Winter.

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Biodünger oder Naturdünger, ist in erster Linie Komposterde. Dazu gehört auch Kuh, Pferde, Schafsmist. Auch die ganzen Jauchen aus Brenneseln, Beinwell, etc. Pferdemist zBsp. ist ein sehr guter Dünger, weil er nicht sehr aggressiv ist und die Würmer lieben ihn. Sie verarbeiten ihn zu Wurmerde, was die absolut beste Erde für Pflanzen überhaupt ist.

Kunstdünger wird industriell hergestellt und besteht im wesentlichen aus Phosphor, Kalium, Kalk, Stickstoff und Magnesium. Er steht den Pflanzen normalerweise sofort zur Verfügung.

Warum sollte ein Dünger schädlich sein? Ein Naturdünger ist gute Nahrung für Pflanzen, die genauso Nahrung benötigen wie Schildis. Eine oft blühende Pflanze in einen kargen Boden zu setzen, ist als müsste sie dauernd hungern. das gleiche gilt für einen Rasen, das ist nichts anderes als eine kleine Monokultur. Wenn man nicht düngt, setzen sich mit der Zeit die Wildkräuter durch. Ein Rasen verbraucht viel Stickstoff und den muss man ihm dann auch wieder zuführen. Dann verdrängt er normalerweise die "Unkräuter". Aber nicht alle, Löwenzahn mag auch Stickstoff, je nachdem wie oft man mäht kann er sich aber nicht mehr ausbreiten. Moos ist ein deutlicher Anzeiger das Stickstoff fehlt.
Aber das ist ein weites Feld kannst du goooooogeln

Über das Düngen hatte ich mir sehr den Kopf zerbrochen. Ich habe im Gehege so einiges, was ein bisschen Unterstützung braucht, insbesondere Rosen und Beeren. Ich stiess beim Suchen auf einen Langzeitdünger, eine Mischung aus Wolle und Hornmehl, der für die ganze Saison reichen soll. Ausgebracht habe ich ihn schon im Februar, als Hilderich noch schlief. Ich bin mal gespannt, ob das reicht. Meine Schildkröte düngen möchte ich nicht.

Zitat von Andreas E im Beitrag #6

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Gerade die auf mageren Boden gewachsenen und nicht so üppigen Futterpflanzen sind wertvolle Futterpflanzen für unsere Schildkröten, da sie sind Faser reicher sind und weniger Pflanzliches Eiweiß enthalten.

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Ich habe gerade Interessantes zum Thema "Dünger" gefunden.
www.graeca-home.de/GraecaFAQs.htm

Kopie aus obigem Link:

2. Schadstoffe, Dünger

2.1. Ich habe eine Pflanze neugekauft. Darf ich die ins Schildkrötengehege stellen?

Eine Karenzzeit von einigen Wochen sollte eingehalten werden. Schildkröten reagieren sehr empfindlich auf Insektizide. Deswegen sollte man frischgekaufte Pflanzen, z.B. Hibiskusblüten, auch nicht gleich an die Tiere verfüttern, da sie in den Betrieben häufig mit Giften behandelt werden. Selbstverständlich darf der Schildkrötenhalter selbst auch keine Insektizide anwenden, sondern muß das gelegentliche Blattläuslein tolerieren...


2.2. Dürfen gedüngte Pflanzen verfüttert werden?

Ohne Nahrung kommt kein Lebenwesen aus und keine Pflanze wächst und gedeiht ohne Dünger, insbesondere nicht ohne Stickstoff (Nitrat). Aber um eine erhöhte Nitratlast zu vermeiden, sollte 2 Wochen vor dem Verfüttern kein chemischer Dünger und 6 Wochen vorher kein organischer Dünger mehr angewendet worden sein (Angaben f. Menschen, Der Bio-Gärtner, s.Linkliste).

Besonders problematisch werden hohe Gaben an stickstoffreichem Dünger bei gleichzeitigem Lichtmangel, wie er in Gewächshäusern und Frühbeeten vorkommt. Dann werden bei einigen Pflanzenarten hohe Mengen an Nitrat als Nährstoffspeicher eingelagert bis die restlichen Bedingungen, vor allem das Lichtangebot wieder so sind, daß der Nährstoff zum weiteren Pflanzenwachstum gebraucht wird. Nitrat wird tags und nachts in gleichem Maße über die Wurzeln aufgenommen, kann aber nur bei Lichteinfall von der Pflanze zur Eiweißsynthese verwertet werden. Deshalb ist bei allen Pflanzen der Nitratgehalt morgens und an Schlechtwettertagen höher als bei längerem Sonnenschein. Gemüse für den Menschen und Futterpflanzen für die Tiere sollten deshalb erst nachmittags geerntet werden.

Nitrat selbst ist verhältnismäßig unproblematisch, wird aber unter gewissen Bedingungen (Wärme, Sauerstoffausschluß) in der Nahrung, aber auch im Körper von Mensch und Tier von Bakterien in das giftige Nitrit oder gar in krebserregende Nitrosamine umgewandelt.