Je mehr ich hier lese, umso mehr überzeugt mich eine Überwinterungsgrube!

Ich glaubte schon immer, dass die Natur das am besten regeln würde.
Da jedoch die Umsetzung einer solchen für uns nicht ganz so einfach ist, erschien uns eben bisher das Winterquartier „Kühlschrank“ am Einfachsten.
Das FB steht unter Bäumen. Zwar hätte ich die Überwinterungsgrube gerne darunter oder daneben aber es ist fast unmöglich, hier 80cm oder tiefer zu graben.

Mich überzeugten viele Denkanstöße zur Barotraumageschichte, die mangelnde Luftfeuchtigkeit im Kühlschrank, dass sie nicht auftauchen können, wann sie wollen und am meisten das Argument, dass es in der Natur auch schwankende Temperaturen gibt und keine gleichbleibenden 5-6Grad.

Ich habe aber auch großen Respekt vor dem Bau einer Grube, da diese nichts für „schwache Nerven ist“, wie Gunda schrieb. 😉

Wir planen für nächstes Jahr im Frühjahr, eine externe Überwinterungsgrube zu bauen und ich hoffe auf starke Nerven für den nächsten Herbst.

Welche Größe würdet ihr denn für 5 THB empfehlen?
Jetzt sind sie zwar noch klein, aber irgendwann ja auch mal adult.

Ich hab diese Frühbeete https://www.beckmann-kg.de/Fr%c3%bchbeet...%3b120nbsp%3bcm
Die Hälfte ist Schlafbereich und darunter graben sie sich für den Winter ein, aber auch im Sommer oder ein wenig für die Nacht. Im kompletten Schlafbereich befindet sich das hölzerne Schlafhaus und eine Isolierung aus Styrodur.

So schätze ich, dass die Fläche zum Eingraben ca. 50 mal 90 cm² beträgt.

Darin überwintern meine 4 größten Weibchen mit den Gewichten 2.300 g (40 Jahre), 2.350 g (24 Jahre), 1.700 g (20 Jahre) und 2.800 g (17 Jahre). Der Platz ist knapp, aber sie können, da keine Begrenzung nach unten ist, ausweichen. Ich vermute aber, dass sie das nicht tun.

An Deiner Stelle würde ich für die Kleinen 50 x 50 m² vorsehen.

Soll die Grube mit Anschluss ans Frühbeet angelegt werden? Dann sind da sicher auch Wurzeln. Willst Du sie ganz woanders anlegen? Dann können die Tiere nicht abtauchen, wann sie wollen und nicht auftauchen, wann sie wollen.

Kannst Du nicht sowieso das Frühbeet an eine sonnige Stelle platzieren und nicht unter Bäume und dann eine angeschlossene Überwinterungsgrube daneben?

Die Grube muss ja nicht 80 cm tief sein. Mach sie 30 cm tief, isoliere sie an den Seiten und bringe eine Heizmatte oder eine Heizschlange am Deckel an. Ein Thermostat mit Frostwächter sorgt für Frostfreiheit.

Wenn ich das hier https://www.testudowelt.de/?p=7290 lese, dann hätte ich bei einer Kühlschranküberwinterung "schwache Nerven".

Beim Bau einer Grube würde ich auf jeden Fall mit der Endgröße der Tiere rechnen. Solange sie noch klein sind, kannst du ihnen ja einen Bereich abteilen. Ich denke einen Quatratmeter solltest du schon einplanen, damit sich die Tiere beim Eingraben nicht gegenseitig stören. Wichtiger aber sind die Überlegungen zum Standort. Ich weiß, du hast ein super schönes Gehege. Dass du es nicht aufgeben möchtest kann ich gut verstehen. Hast du eventuell die Möglichkeit, es so zu erweitern, dass du mit Frühbeet und Überwinterungsgrube aus dem Bereich mit den Bäumen herausrutschen kannst an eine sonnigere und grabfähigere Stelle?

Lieben Dank, @Hannelore für deine Ideen und ausführlichen Beschreibungen!

Ich werde wohl meine externe Grube noch einmal überdenken.

Du hast natürlich Recht, dass sie in einer externen Grube nicht ab- und auftauchen können, wann sie es wollen. Und das will ich ja! Also: Idee gestorben.
Es bleibt, wie du schreibst, entweder die Möglichkeit, neben dem FB mit einem komplett neuen Plätzchen (wenn ich eines ohne Wurzeln finde 🙄) oder eben doch eine „Unterkellerung“ im FB.
So eine externe Grube bedarf sooo viel Technik!?!

@Michaela: erweitern ist immer eine Option, da hast du Recht! Und je mehr Platz sie zum Einbuddeln haben ist sicher auch von Vorteil. Grabfähig..... ja, ich hoffe es!! 😉

Ich wollte natürlich so wenig Technik wie möglich, da unsere Winter in den letzten Jahren ja sehr milde Winter waren.
Ich danke euch auf jeden Fall sehr für´s Mitdenken und werde euch auf dem Laufenden halten, für was wir uns entschieden haben.

Zitat von Andi70 im Beitrag #4

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So eine externe Grube bedarf sooo viel Technik!?!

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Zitat von Hannelore im Beitrag #2

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50 x 50 m² vorsehen.

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Sorry, 😐 liebe @gunda .....habe noch mal recherchiert.....
das Zitat war tatsächlich nicht von dir, sondern von Lutz Prauser. Du kennst dich eben! 😆
„dass diese Art der Überwinterung nichts für Halter mit „schwachen Nerven“ ist....“
aus Testudowelt

Danke für deine nervenschonende Version! 😉
....Und ja, wer weiß, was mit dem Gehege in 5Jahren ist.....
Ich glaube es ist, wie du schreibst, dass ein Gehege nie für die Ewigkeit ist..... und man nie so weit vorausplanen kann.
2qm ist ja schon eine Größe!

@Hannelore: 😅 puh, da bin ich ja froh, dass du noch qcm geschrieben hast..... habe mich schon meinen gesamten Garten umgraben sehen! 😂

Ich bin jetzt selbst gespannt, welche Entscheidung wir treffen werden!

Zitat von gunda im Beitrag #6

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Hier eine nervenschonende Version einer Überwinterungsgrube

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Liebe Andrea,

du brauchst tatsächlich nicht 80cm weit runterzugraben; ich denke auch, dass weniger reichen würde. Ich hatte 8 Jahre lang das Frühbeet auf dem Balkon. Da konnte ich natürlich auch nicht so viel Erde auftragen, einerseits wegen des Gewichts bei Regen, andererseits weil ein Bodenabfluss sonst verstopft worden wäre. Mein Oli hatte da 25cm Erde unter sich, und er hat sie auch genutzt. (Außenherum wurde es natürlich kalt, gerade bei Frost, aber dieses Problem hast du ja nicht.) Daher habe ich immer die Bodentemperatur gemessen, und selbst bei -20Grad eine Woche lang war es möglich, die Bodentemperatur über 3° C zu halten mittels Frostwächter. Denke also, weniger als 80 cm reichen.
Nur als Außenwände würd ich etwas stabiles gegen Nager anbringen.

Vielleicht kannst du etwas um die Wurzeln herumgraben? Dünnere kann man getrost durchtrennen, ein gesunder Baum kompensiert das. Wir haben das letztes Jahr bei unserer Birke gemacht (wegen Umwandlung eines Parkplatzes in ein Blumenbeet) und der Baum hat es sehr gut weggesteckt.

LG Bibi

Vielen Dank, Bibi!

Na, du machst mir ja Mut!
Schön und beruhigend zu lesen!!
Ja, es werden ein paar Wurzeln daran glauben müssen.....da bin ich aber auch recht zuversichtlich.
Von dem Gedanken mit 80cm Tiefe habe ich mich schon verabschiedet! 😉......

Sehr hilfreich für mich, wenn so viele Köpfe mitdenken!! 😘

Mein Gruben sind sogar 100 tief, ich halte allerdings auch Horsfieldiis.

Ein Tier lag vor, glaube ich, zwei Jahren auf 60 cm Tiefe.

So eine Grube macht natürlich bei der Anlage viel Arbeit und Muskelkraft. Wenn man es aber ordentlich macht, hat man auch viele Jahre etwas davon und die Tiere ein super Winterquartier. Wir haben zur Sicherheit eine heizmatte in der Grube. Brauchten sie aber noch nicht wirklich.

Wir haben in diesem Jahr auch gerade eine neue Grube gebaut, die zweite für unsere Tiere. Maße 135cm x 75cm x 100cm tief.
Wenn du magst schau gerne mal in den Beitrag rein. „Neubau einer Geheges“.

Liebe Grüße

Diana

Meine Gruben sind keine wirklichen Gruben. Sie sind außen ein wenig begrenzt.

Bei den beiden alten Frühbeeten und bei Hermanns Frühbeet praktisch gar nicht. Diese Frühbeete stehen nur auf Steinen, damit sie stabil stehen. Die beiden neuen Frühbeete (2016) stehen auf Betonrandsteinen und die Außenseiten der Schlafbereiche sind mit ca. 30 cm tiefen Styrodurplatten isoliert.

Ich habe bei allen Winterquartieren von außen wieder Pflanzenschnitt und Laub und aufgeschüttet, damit der Frost nicht seitlich in den Boden dringt.

Irgendwann, vielleicht in 4 oder 6 Wochen, je nach Wetter (Frost oder viel Regen) decke ich die Frühbeete noch mit grünen Plastikplanen weiträumig ab, damit das Wasser nicht direkt an den Frühbeeten runterläuft. So hab ich gleichzeitig den Pflanzenschnitt/das Laub drumherum trockener und schütze die Quartiere etwas mehr gegen Frost.

Meine 4 Beckmann Frühbeete davon 2 mit Verlängerung und das Beckmann Gewächshaus sind auf Betonfundamente die ca.60cm. in der Erde reichen befestigt.
Unsere zur Zeit 29 Schildkröten (Thb) könnten also ohne Probleme ihre Winterruhe in diesen halten.
Um alleine die Frühbeete mit Laub zu befüllen müsste ich Unmengen davon sammeln, aus diesem Grund habe ich 2009 meine erste externe Überwinterungsgrube gebaut.
In den Frühbeet und im Gewächshaus ist mehr Platz für die Tiere und die Gruben werden auch als Schlafplatz in der aktiven Zeit genutzt,
auch im Sommer werden die kühlen Gruben an heißen Tagen gerne aufgesucht.
Weiterer Vorteil ist das in den Frühbeeten im Frühjahr schon einige Futterpflanzen wachsen die gerne gefressen werden.
Hier ein Link über die Herstellung meiner Überwinterungsgruben. https://www.xn--griechische-landschildkr...rungsgrube.html

Hallo, ich denke man kann dieses Thema (externe Überwinterungsgrube) nicht diskutieren ohne die Region zu berücksichtigen. Unterfranken hat zBsp. Weinbaugebiete am Main, oder das Rhein/Main Gebiet wo es sehr mild ist. König Ludwig II. hat z.Bsp. in Aschaffenburg eine Villa aus Pompeji nachgebaut und in dem umliegenden Garten wachsen seit vielen Jahren Feigenbäume.

Auch in französischen Foren wird die Hibernation nach Regionen unterschieden. Ich wundere mich schon die ganze Zeit das die Region bzw. das lokale Kleinklima fast keine Rolle spielt. Da ich nicht viel Erfahrung mit Schildkröten habe, möchte ich das allerdings nur als Anregung mal so einwerfen.

Die Fixierung auf 5 Grad plus und den Beginn der Starre bei unterschreiten dieser Temperatur kommt mir etwas willkürlich vor. Ich denke das kann bestenfalls ein Punkt unter verschiedenen sein, die eine Starre einleiten können. Um auf die externe Überwinterungsgrube zurückzukommen, es ist ein ganz großer Vorteil, das die Tiere selbstbestimmt ihr Verhalten an das regionale Klima anpassen können. Wenn ein Tier vorher jahrelang im Kühlschrank überwintert hat, oder immer gehändelt wurde dann ist es wahrscheinlich dass es eine Weile braucht um sich anzupassen.

Meiner Meinung nach sollte eine externe Überwinterungsgrube dort sein wo sie sowieso gerne ruhen. Ich denke das wichtigste dabei ist das der Platz geschützt ist durch Pflanzen Sträucher etc. Wenn das der Fall ist, dann gehen sie sowieso dort hin und da spielt es auch überhaupt keine Rolle, ist es im Schatten oder in der Sonne. Unter den Pflanzen ist immer Schatten, mehr oder weniger.

Was wichtiger ist das sie bei Bedarf auf kurzem Weg schnell in die Sonne kommen. Also meine Schildis bewegen sich seit dem Herbst, bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen am Anfang des Herbstes, auf ein paar Quadratmeter. So wichtig Fläche im Frühjahr und Sommer ist, im Herbst ist vor allem ein geschützter Bereich wichtig.

@Andi70 wenn du die Grube erst die nächste Saison brauchst, dann könntest du zBsp. an einem geeigneten Platz mal einen Berg Blätter platzieren und über den Winter mit einem Funksensor Messungen vornehmen. Entscheidend sind die Bodentemperaturen, Lufttemperatur ist nicht sehr aussagekräftig.

Im Forum ist es auch immer wieder ein Thema, das die Temperaturen so schwanken und einige dann unsicher sind, oder sich genötigt fühlen etwas zu unternehmen. Wenn man ein Gehege so anlegen kann, das sie sich selbstbestimmt anpassen, fallen natürlich auch viele Probleme weg. Natürlich vorausgesetzt es ist möglich. Hier im Süden ist es natürlich anders als im Norden, aber ich habe den Eindruck die starren jetzt auch bei 15 Grad plus.

Ich kann jetzt den link nicht finden aber ich glaube @gunda verwies darauf das die Durchschnittstemperatur in natürlichen Habitaten bei 10 Grad im Winter ist. Das ist hier auch so und das bedeutet, ganz selten Frost Nächte. Deshalb denke ich das die Hibernation auch noch in dem Bereich bis 15 Grad plus abläuft. Wobei auch da so ein Blätterberg eine ausgleichende Wirkung nach oben hat und nicht nur zur Isolierung vor Frost.

Nun das war jetzt ein bisschen viel aber
c'est la vie
Gerd