hallo zusammen,
habe mich heute mal neu hier angemeldet. deswegen vorab ein paar infos zu unserer situation und unseren planungen, verbunden mit ein paar fragen....

wir beschäftigen uns schon so einige zeit mit dem gedanken im garten ein paar schildis eine heimat zu geben. wir wollen die ganze sache artgerecht und möglichst natürlich umsetzen. wir wollen möglichst auf unnatürliche materialien verzichten und so ergeben sich bei uns so einige fragen.... wir haben einen ca. 5000m2 großen exotischen garten mit vielen bananen, palmen, kakteen, yuccas, bambussen, baumfarnen und vielen staudenbeeten. unser nächstes projekt soll ein großes schildiparadies werden, welches in unsere wüsten- und palmenlandschaft eingegliedert werden soll. wir bauen und planen in unserem garten grundsätzlich alles selbst und versuchen auch immer gerne gebrauchte materialien wiederzuverwerten.

in unserem garten haben wir viele natursteine verbaut. super modern gestaltete gärten sind nicht unser ding. wir mögen eher die natürlichen materialien. jetzt zu unseren fragen....

- wir suchen nach der optimalen natürlichen beetumrandung für die schildis. wir haben viele hochbeete aus natursteinen. wie sieht es damit aus, klettern die schildis da hinauf? oder ist eine eher glatte und senkrechte innenseite notwendig, um ein raufklettern und ausbrechen zu vermeiden? wie hoch muss diese umrandung wirklich sein? man liest oft von 30 cm höhe? was sind eure erfahrungen dazu?

- wir haben im netz schon viel zu beetumrandungen gestöbert, können jedoch noch nicht das richtige material finden.... folgende voraussetzungen sollte es bieten.... möglichst natürlich wirken.... haltbare materialien.... also kein holz oder so..... runde/kurvige beetausformungen zulassen.... möglichst ohne fundamente auskommen... habt ihr ideen für entsprechende materialien?

- wir planen in dem beet natürliche hügelausformungen, die aufgeschüttet werden sollen. als untergrund besteht unser boden aus fettem, blauem lehmboden. deswegen wollen wir auch die hügel separat mit lockerem und mineralischem substrat aufschütten. wie sieht es mit dem eingraben der schildis aus. wie tief graben sie sich maximal ein??? sind sie in der lage im fetten lehmboden einzudringen bzw. die beetumrandung zu untergraben, wenn diese kein separates fundament hat?

- ist hier im westmünsterland unbedingt ein frühbeet zur überwinterung erforderlich oder reicht ein ausreichend hoher sandhügel zum winterlichen einbuddeln aus? ein schildihalter in der nähe hatte nur einen mutterbodenhügel und ein winziges häuschen mit plexiabdeckung ... ohne weitere heizung oder so. er berichtete, dass die schildis sich unter freiem himmel einbuddeln würden passend zur wintersaison und auch erst rauskämen, wenn das wetter es zulassen würde. er meinte sie wären die besten wetterfrösche. er könnte sich auf sie verlassen, dass sie sich erst verbuddeln, wenn es wirklich kalt würde und auch erst rauskämen, wenn keine nachtfröste mehr drohen würden. sie wären das beste zeichen dafür, wenn auch kübelpflanzen ein- und ausgeräumt werden müssten/könnten....

- mal ne ganz "doofe" frage zu der überwinterung beim einbuddeln.... wie kommen die schildis eigentlch an luft, wennsie verduddelt sind??? kann ich im netz nicht wirklich was zu finden.... ???

wäre schön, wenn ihr uns die ein oder andere hilfestellung geben könntet... vorab schon mal vielen lieben dank an euch...

vg
hans

Guten Morgen und herzlich willkommen!
Ich finde es super dass ihr euch schon im Vorfeld so viele Gedanken macht!

Mein Gehege ist zum Teil mit Pflanzsteinen (nicht unbedingt Naturstein aber man kann oben was rein Pflanzen) eingezäunt, dieser ist zweireihig. Andererseits haben wir viele große Granit Blöcke (leben im Granit Gebiet) das heist bei uns ist Granit eben auch das "natürlichste". Die Steine haben wir auf Schotter gesetzt, allerdings graben mekne tiere eh nicht. Ich würde sagen die Umrandung ist etwa 40cm hoch.
Wenn du dein Gehege mehr in die Landschaft integrieren willst: hast du mal über einen sogenannten Zoograben nachgedacht? Hier ist es allerdings wichtig dass das Wasser gut abfließen kann.

Ich weiß leider nicht wie warm das Klima bei euch tatsächlich ist, aber ich würde immer ein Schutzhaus/Frühbeet empfehlen. Deutschland ist kein Heimatland europäischer Landschildkröten und das hat einen Grund. Natürlich überleben die Tiere einige Jahre oder Jahrzehnte aber ich persönlich finde ein Schutzhaus/Frühbeet ist ein muss!
Wenn du die Tiere draußen Überwintern willst solltest du dich zudem einlesen wie man eine Überwinterungsgrube anlegt. Diese word meistens unter dem Schutzhaus gebaut. Hier im Forum gibt es dazu viele Tipps. So eine Grube hat den Vorteil, dass sie frostfrei bleibt und dass keine Tiere wie Mäuse oder Ratten eindringen können und deine Schildkröten im Winter anfressen.

Die Tiere atmen im Winter bei 3-6°c ja nicht viel, da reicht das bisschen Luft das sie erwischen. Meine Steppenschildkröten graben sich teilweise 50cm und mehr ein. Ich habe die Tiere bei uns im Erdkeller und ein Tier hat sogar in den gestampften Boden rein gegraben. Die haben Kraft und Sturheit in sich.

Hast du dich schon für eine Art entschieden? Jede Art braucht ein wenig unterschiedliche Begebenheiten.

Guten Morgen, Hansi!

Willkommen im Forum!
Euer Vorhaben hört sich ja echt super an und ich kann es mir auch gut vorstellen!

Zitat von Hansi im Beitrag #1

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- wir suchen nach der optimalen natürlichen beetumrandung für die schildis. wir haben viele hochbeete aus natursteinen. wie sieht es damit aus, klettern die schildis da hinauf? oder ist eine eher glatte und senkrechte innenseite notwendig, um ein raufklettern und ausbrechen zu vermeiden? wie hoch muss diese umrandung wirklich sein? man liest oft von 30 cm höhe? was sind eure erfahrungen dazu?

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Hallo und herzlich Willkommen im Forum!

Das klingt sehr spannend bei dir und auch ohne Schildkrötengehege, würde ich wirklich gerne Fotos sehen, falls du welche zeigen magst.

Zitat von Hansi im Beitrag #1

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unser nächstes projekt soll ein großes schildiparadies werden, welches in unsere wüsten- und palmenlandschaft eingegliedert werden soll.

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schon mal danke für die ersten tipps von euch. die sache mit dem zoograben ist bei uns leider nicht so einfach realisierbar, weil wir bedingt durch unseren fetten lehmboden direkt unter grasnarbe im winter immer viel mit staunässe zu kämpfen haben. aus diesem grund bauen wir immer nur in die höhe. auch unsere exotischen pflanzen wie kakteen und yuccas wachsen alle erhöht. sonst stehen die im winter im wasser.... bei den schildis wäre das wohl auch angebracht. hier mal ein foto von der besagten naturstein-mauer.... dabei habe ich die befürchtung, dass sie dort hochklettern würden. wenn ihr das bild vergrößert, seht ihr auf der linken seite des fotos eine der naturstein-mauern und dahinter eine beetbegrenzung aus rostigem stahlblech... diese varianten haben wir vielfach im garten. alternativ hatten wir an aufrecht eingegrabene, sich überlappende polygonalplatten gedacht, die man ggf. auch noch etwas nach innen abgeschrägt einbauen könnte. oder auch vielleicht an alte lava-boards, die wir ohne weiteres fundament einfach auf dem boden aufsetzen würden.




bei der art tendieren wir zur griechischen landschildkröte, da sie für beginner wie uns scheinbar als recht unkompliziert beschrieben wird. oder könnt ihr etwas empfehlen? gibt es hier im forum eigentlich eine landkarte, wo ihr alle mit eurem standort eingetragen seid? würde gerne mal hier in der nähe mit dem ein oder anderen kontakt aufnehmen zwecks austausch. auch hinsichtlich von bezugsquellen wäre das wohl nützlich... oder habt ihr vorschläge für gute bezugsquellen?

Ich habe für meine Gehege alles Natursteinmauern als Begrenzung, entweder gemauert:

oder lose geschichtet (dann etwas breiter):

Die sind zwischen 35 und 50 cm hoch. Selbst bei 35 cm hat noch keine versucht drüber zu klettern.
Die damit verbundene Abschattung ist bei entsprechender Gehegegröße sicher zu vernachlässigen. Die Sonne wandert ja auch und erwärmte Steine werden gern zum morgentlichen Sonnenbaden genutzt.



Mein Untergrund ist eher sandig und mager. Das Wasser versickert sehr schnell. Bei Lehmboden solltet ihr auf Ablauf- oder Drainage achten, dass sie bei Starkregen/Gewittergüssen nicht ersaufen. Legehügel sollten auch eher sandig bzw. erdig sein.

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ja, wegen regengüssen und staunässe werden wir in die höhe bauen und mit schotter, sand, kies und lockerem humosen boden arbeiten...
wenn ich mir dein zweites foto anschaue.... die natursteinmauer in der mitte entspricht genau den unseren... dort klettern sie nicht rüber??? dachte, dass sie an der schräge wohl rüberklettern würden...???

Nein.
Kletterversuche gibt/gab es bei einem Männchen, das ich separiert hatte und es dann versuchte "mit aller Gewalt" wieder zu den Damen zu kommen (die riechen diese...) und bei den Kleinen, denen ihr damaliges Jungtiergehege wohl zu klein wurde. Sobald es gross genug ist und genug Futter im Angebot wächst, wird so eine Mauer als "natürliche Barriere" im Revier akzeptiert. Wenn man die Steine mit bedacht schichtet, kann man das steil aber auch stabil genug realisieren. Nach dem Winter immer mal kontrollieren ob noch alles fest liegt. Ich habe aber auch überwiegend Steine, Kies und Schotter als "Fundament" damit der Frost da nichts hochdrückt. Ist aber nicht zwangsläufig notwendig.

Was macht ihr eigentlich mit den Palmen und Bananenstauden im Winter? Am Hochrhein (wo ich gerade arbeite) stehen die Dinger auch das ganze Jahr in den Gärten, aber hier im Norden?

hanfpalmen müssen ab ca. -12 grad geschützt werden und unsere bananen je nach dem, ob man die stämme erhalten will (dann ab -6) oder nur mit mulchauflage des rhizoms bis -20 grad kein problem. dann treiben sie im frühjahr aus dem boden neu aus. erreichen dann aber meistens nur ca. 2m höhe in einem jahr. mit schutz der stämme gehen sie bis auf 4m höhe rauf.

@Hansi
Willkommen im Forum!
Vorab: Wenn Dein Schildkrötenparadies fertig ist, kommen wir alle gucken.

Zitat von christine im Beitrag #4

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Eine gute und sehr natürliche Möglichkeit wäre so eine Art Zoograben.

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Zitat von Jakido im Beitrag #5

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Deswegen bin ich über den Abschnitt mit Wüste und Palmen doch ein bisschen gestolpert

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Zitat von Hansi im Beitrag #6

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griechischen landschildkröte, da sie für beginner wie uns scheinbar als recht unkompliziert beschrieben wird

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Hallo,
bisschen Offtopic:

Zitat von Hansi im Beitrag #10

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hanfpalmen müssen ab ca. -12 grad geschützt werden und unsere bananen je nach dem, ob man die stämme erhalten will (dann ab -6) oder nur mit mulchauflage des rhizoms bis -20 grad kein problem. dann treiben sie im frühjahr aus dem boden neu aus. erreichen dann aber meistens nur ca. 2m höhe in einem jahr. mit schutz der stämme gehen sie bis auf 4m höhe rauf.

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zur gehegeumrandung, die idee mit dem nach innen überstehenden brett finde ich interessant, wenn dadurch die höhe niedriger gehalten werden kann!

zum thema "beginner und griechische landschildis".... unser ziel ist sicher nicht, mal eben ein paar schildis zu kaufen und nach kurzer zeit wieder abzugeben... solch ein projekt ist dafür zu aufwendig. trotzdem möchten wir als blanke anfänger keine schwer zu halten arten bei uns einziehen lassen. uns ist wichtig, dass sie sich weitestgehend selbst versorgen können in einer recht großen anlage und sich wohl fühlen.

zum thema wüste, palmen und schildis.... nur zur klarstellung... die schildis sollen ein eigenes gehege bekommen und sollen nicht in die bestehende wüstenlandschaft oder andere bereiche gesetzt werden! aber es soll natürlich zum stil des gartens passen. und in wüstenlandschaften ist manchmal mehr leben als man denkt. denn auch ind mediterranen gegenden wie griechenland...Italien...Mallorca...Bulgarien sind unsere exotischen pflanzen heimisch.

für alle, die es interessiert, hier mal ein paar kleine eindrücke aus unserem garten...

@Jakido
@gunda
danke für eure ausführungen. wir sehen das genauso. wir möchten den tieren ein wohlfühlzuhause für viele jahre anlegen. dass sich über die jahre umstrukturierungen verschiedenster art ergeben können ist klar. das ist in allen anderen teilen unseres gartens ebenso.