In der letzten Zeit recherchiere ich gerne über den Nährstoffgehalt so mancher Wildkräuter, da ich bei unseren Schildis beobachten konnte, dass manche ausschließlich und immer wieder die selben Wildkräuter ansteuern. 🤔

Ich fragte mich, warum?
Ich lese oft: „die holen sich schon, was sie brauchen“ .....
Ich denke: doch nicht, weil sie es wirklich brauchen!???? Sondern weil es schmeckt! 😋

Die Schildkröten halten beim Verzehr schmackhafter Kräuter nicht immer „Maß“ .
Sie werden nicht aufgrund möglicher gesundheitlicher Gefahren nur weniger z.B. Mauerpfefffer fressen, wenn dieser in zu großen Mengen zur Verfügung steht. (Steht er bei uns eigentlich nicht, aber wird gerne gewählt und abgefressen. 🙄)

Unser Krümel (2016) wählt zum Beispiel sehr gerne Wildkräuter, die viel Oxalsäure enthalten, wie eben Mauerpfeffer, Campanula, Kapuzinerkresse, Portulak .... und auch Klee, welcher ja sehr proteinreich ist. Er/ sie kennt eben kein Maß!?!!

Inzwischen konnte ich mich belesen und habe herausgefunden, dass ein übermäßiger Verzehr an zu proteinreicher und oxalhaltiger Nahrung zu einem zu schnellen Wachstum führen kann.
Vereinzelt lese ich oft, dass dieses und jenes Kräutchen nicht so gut ist, da es zu viel Oxalsäure enthält, wie Wiesen-Sauerampfer, was Krümel auch mal entdeckt hat ......
aber mir fehlen soo viele Nährstoffangaben der gängigsten Wildkräuter!?

Ihre Calciumzufuhr steuern die Schildis ja selbst durch das Angebot und die Aufnahme von Sepiaschulp, Algenkalk oder Eierschalenmehl ...... und der Wahl mancher Wildkräuter, wie Spitz- und Breitwegerich, Schafgarbe, Petersilie, Brennessel, Mohn .....etc.

Es ist eben wie bei uns Menschen. Das was schmeckt, ist auch nicht immer gesund und wenn es für den Körper reichen würde, wird trotzdem mehr gegessen.

Meine Frage an euch:
Kennt ihr im Internet irgendeine Seite oder auch Eigenrecherchen, die Aufschluss über den Nährstoffgehalt der Wildkräuter / Nährstofftabelle geben, die unsere Panzertiere fressen!?

Wäre es nicht sinnvoll, die proteinreichen, kohlehydratreichen und oxalhaltigen Wildkräuter eben nur als „Leckerli“ im Gehege zu verteilen!?
(So handhabe ich es momentan mit dem Klee. Sonst wäre der schon weg! ..... und Krümel vielleicht schon geplatzt! ... 😆)
Wir könnten das Fressverhalten ja wenigstens für unsere Tierchen steuern!???

Ich freue mich auf euer Wissen und euere Erfahrungen!!!

Mir fällt da spontan das Handbuch der Futterpflanzen von Marion Minch ein.

Und es kommt nicht darauf an, bestimmte Inhaltsstoffe zu verabreichen, auch das Verhältnis bestimmter Mineralien zueinander ist wichtig (Calcium/Phosphor).

Ich denke schon, wenn die Tiere ausreichend verschiedene Wildkräuter haben, nehmen sie sie in dem Verhältnis zu sich, wie sie es brauchen.

Man muß natürlich auch bedenken, dass in ihrem Habitat nicht soviel zur Verfügung steht, dass sie instinktiv alles fressen, wenn es da ist.

Wir Menschen sind ja auch so veranlagt, dass wir uns Reserven für karge Zeiten anessen, leider gibt es diese nicht mehr.

Ich glaube auch nicht, dass der pflanzliche Eiweißanteil eine Rolle spielt, Aminosäuren sind in erster Linie für den Körperaufbau/Wachstum zuständig.

Mal als menschliches Beipiel: Ich verzichte weitgehend auf Kohlehydrate und nehme viel Eiweiß zu mir. Merkwürdigerweise sind meine Cholesterinwerte sehr gut, während bei meinem Mann, der viel Weißmehl undZucker zu sich nimmt

auch die Cholesterinwerte schlecht sind.

Ich denke, wenn wir uns einfach an der Natur orientieren, und nicht irgendetwas Ungesundes zufüttern, werden wir keine Fettsuchtschildkröten bekommen, sondern kräftige, muskulöse Tiere.

Vielen Dank, Ina!

Zitat von Emily im Beitrag #2

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Und es kommt nicht darauf an, bestimmte Inhaltsstoffe zu verabreichen, auch das Verhältnis bestimmter Mineralien zueinander ist wichtig (Calcium/Phosphor).

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Hallo,

Zitat

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Kennt ihr im Internet irgendeine Seite oder auch Eigenrecherchen, die Aufschluss über den Nährstoffgehalt der Wildkräuter / Nährstofftabelle geben, die unsere Panzertiere fressen!?

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http://www.graeca-home.de/GraecaNUNaehrwerttabelle.htm

VG surge

Was mir gerade noch einfällt:

Bei Mensch und Säugetier sind es in erster Linie chemisch veränderte und behandelte Lebensmittel, die Fettsucht, Diabetes u.a. auslösen.

Unsere Tiere fressen unbehandelte, natürliche Pflanzen und können nicht auf Tricks der Lebensmittelindustrie reinfallen.

Das Calcium/Phosphorverhältnis beschreibt Frau Minch auch in ihrem Buch

Ich glaube, wenn sich die Schildkröten zum größten Teil selbst versorgen können, gibt es keine Probleme. die hören schon auf, wenn es genug ist. Das habe ich schon öfter erlebt. Selbst beim Lieblingsfutter.

Was anderes ist beim Füttern. Ich füttere manchmal in allen Gehegen zu, wenn es sich um Sachen handelt, die sie nicht erreichen können: Weinlaub z.B. Aber das ist nicht in Massen, sondern in Maßen. Und wenn ich was gebe, schaue ich sehr auf Abwechslung. Also bei Füttern muss man ein bissel mitdenken. Und wenn sie genug haben, lassen sie es liegen und verspeisen es am nächsten Tag in welkem Zustand.

Aber es geht nicht soweit, dass ich beginne, Kalorientabellen zu studieren.

In manchen Habitaten kommen sie selten, aber doch zu Lieblingsspeisen, und dass in Massen: abgefallenes Wildobst, wie Birnen, Maulbeeren, Feigen. Das fressen sie auch massenhaft, aber dann ist auch wieder Schluss, weil die Zeit des Obstes vorbei ist. Sie nehmen dann keinen Schaden. Ich kann mich erinnern, dass Ivo in Bulgarien einmal eine Fiesta del Tomate gemacht hat, weil der Nachbar ihm überschüssige Tomaten gegeben hat. Das geht dann drei vier Tage und dann ist Schluss damit.

Und bei mir bekommen die Tiere was, wenn was vom Zwergmarillenbaum im Gehege abfällt. Und nur zur Zeit der Reife, wenn es die Natur gibt. Dann wieder ein Jahr nix. Heuer fällt das Marillenfest für meine Schildkröten ohnehin aus, weil der Frost alles kaputt gemacht hat.

Aber natürlich ist es ein Unterschied, ob z.B. vier adulte Tiere auf 20 m² sitzen oder auf sagen wir 180 m² oder gar noch mehr. Wenn sie wandern können und sich weiträumig bewegen, arbeiten sie auch viel wieder ab.

Dann ist es auch von der Jahreszeit abhängig. Jetzt z.B. haben meine viel junges Grün. Das wird aber laufend weniger, bis nur mehr Ausgereiftes, sehr Trockenes da ist.

Meine adulten Damen fressen bedeutend weniger, wenn die Legezeit vorbei ist. Sie machen am Tag ein zwei Weidegänge und dösen dann versteckt im Halbschatten, während sie - verständlicher Weise - vorher viel mehr und auch Nahrhaftes zu sich nehmen.

Also ich bin entspannt: Selbstversorgergehege mit viel Pflanzenarten, und was ich anbiete, ist wenig aber vielfältig. Da schlage ich mich auch nicht mit Inhaltstoffen herum.

LG Herbert

Hallo miteinander,
Ich glaube dass es gar nicht so leicht ist, den Nährstoffgehalt einer Pflanze pauschal zu bestimmen. Pflanzen nehmen ihre Nährstoffe aus dem Boden auf, wachsen aber meist auch, wenn die Nährstoffe die sie bräuchten nicht oder nur wenig vorhanden sind.
Ich lebe zB in einem kalkarmen Gebiet. Mein Löwenzahn wird mit Sicherheit einen geringeren kalkanteil haben als Löwenzahn aus einem Gebiet mit viel Kalksandstein.
Meine Tiere nehmen sehr viel Sepia auf, vor allem die Weibchen. Ich denke mal, dass dies auch eine Reaktion auf das kalkärmere Futter ist.

Wir als Menschen sollten in unserer Ernährung etwa das Verhältnis 50% Kohlenhydrate, 15-20% Protein und 20-30% Fett über die Nahrung zu uns nehmen. Interessant wäre ob es für Schildkröten auch so ein Verhältnis gibt. Das würde wahrscheinlich eher 80% Kohlenhydrate, 20% Protein und 0% (außer es gibt mal ne Schnecke) Fett Betragen, oder?
Finde die Diskussion sehr interessant!!!

Hallo und erst einmal vieeelen Dank für euere Hilfe und Meinungen!

Zitat von Emily im Beitrag #2

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Ich denke, wenn wir uns einfach an der Natur orientieren, und nicht irgendetwas Ungesundes zufüttern, werden wir keine Fettsuchtschildkröten bekommen, sondern kräftige, muskulöse Tiere.

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Zitat von Emily im Beitrag #5

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Das Calcium/Phosphorverhältnis beschreibt Frau Minch auch in ihrem Buch

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Zitat von gunda im Beitrag #6

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In dem Buch von Carolin Dennert "Ernährung von Landschildkröten" findest du jede Menge Tabellen mit Inhaltsstoffen.

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Zitat von Mayer im Beitrag #8

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Also ich bin entspannt: Selbstversorgergehege mit viel Pflanzenarten, und was ich anbiete, ist wenig aber vielfältig. Da schlage ich mich auch nicht mit Inhaltstoffen herum.

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Zitat von Semicookie im Beitrag #9

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Mein Löwenzahn wird mit Sicherheit einen geringeren kalkanteil haben als Löwenzahn aus einem Gebiet mit viel Kalksandstein.
Meine Tiere nehmen sehr viel Sepia auf, vor allem die Weibchen. Ich denke mal, dass dies auch eine Reaktion auf das kalkärmere Futter ist.

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Zitat von gunda im Beitrag #11

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Zur Zeit knabbern ALLE Weibchen, die im legefähigen Alter oder kurz davor sind, Sepia - unabhängig vom Kalkgehalt des Bodens. Sie brauchen das Kalzium zur Eiausbildung. Der Boden in meinem Schildkrötengehege besteht aus kalkhaltigem Lehm und Kalksandstein. Trotzdem futtern die Weibchen Sepia wie verrückt.

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