Hallo zusammen.
Ich bin weiblich, um die 30 und habe aktuell 2 ältere (10+13) Hunde. Eigentlich wollte ich nach ihrem Ableben wieder einen Hund, habe aber aufgrund einer Rheuma Diagnose davon abgesehen. Trotzdem möchte ich später wieder/weiter das Leben mit einer Tierart teilen. Ich mache mir schon länger Gedanken darüber (Bedürfnisse der Tierart, Haltungsbedingungen, was kann ich bieten, körperliche Anforderungen, uvm.) und habe für mich aktuell Schildkröten in der engeren Wahl.

Als ich Kind war hatten meine Eltern eine griechische Landschildkröte, was meine bisher einzigen Erfahrungen sind. Mittlerweile weiß ich aber auch, das die Haltung leider nicht beispielhaft war.

Mein Hauptgrund warum ich zu euch gekommen bin sind für mich ein paar grundlegende Fragen:

- Stellenweise erinnere ich mich erfahren zu haben (ich meine da kam auf hundkatzemaus auch mal eine Doku) das man Landschildkröten nicht alleine halten sollte, mindestens 2 Tiere. Ist das abhängig von der Gattung? Beim Tierschutzbund habe ich gelesen, das zum Beispiel griechische Landschildrköten Einzelgänger wären. Die Anzahl der Tiere wäre dann auch entscheidend für meine nächste Frage bzgl. der Größe vom Außengehege.

- Als Außengehege könnte ich eine Fläche von 12qm (nicht weiter vergrößerbar) und sonnig bieten, wo ich mir nicht sicher bin ob das nicht eigentlich doch etwas knapp wäre? Ich kenne es von anderen Tieren z.B. Hamster, das die Mindestangaben zur Gehegegröße eher recht knapp bemessen sind und man (so ging es mir zumindest beim Hamster) nach dem Einzug des Tieres feststellt, dass das Gehege eigentlich doch besser noch etwas größer sein dürfte als mindestens verlangt.

Das wäre für mich erst Mal das Grundlegende, um überhaupt abzuklären ob eine Haltung unter den Umständen möglich wäre oder ob ihr mir als Fachleute davon abraten würdet. Über die verschiedenen Arten habe ich mich bisher noch nicht weiter informiert, entsprechend auch auf keine bestimmte Art festgelegt. Das würde ich davon abhängig machen ob die Bedingungen geeignet wären, welche Art sich für die Platzgröße dann am ehesten eignen würde und was von euch erst Mal als Rückmeldung kommt.

LG und Danke! Kim.

Hallo liebe Kim,
Schön das du dich vorher informierst.
Schildkröten sind in der Tat Einzelgänger, doch bei einem richtigen Geschlechter Verhältnis und genügend Platz, kann man sie auch sehr gut in einer Gruppe halten.
Da du aber schon gesagt hast, daß nicht mehr drin ist wie 12 qm und eine ausgewachsene Schildkröte min 10 qm haben sollte, würde ich dir empfehlen, einem ausgewachsenem Männchen, ein schönes zu Hause zu ermöglichen.
LG Sandra

Hallo @Kim und willkommen im Forum!

Wenn sich doch bloß alle, die sich für die Schildkrötenhaltung interessieren, so gute Gedanken vorab machen würden...

Du hast wirklich die idealen Voraussetzungen für ein einzelnes Männchen, sei es eins der Griechischen Landschildkröte, Ostrasse, Testudo hermanni boettgeri, die die Größere der Unterarten der Griechischen Landschildkröte ist. Oder sei es ein großes Männchen der Breitrandschildkröte, Testudo marginata oder ein großes Männchen der in Europa im Mittelmeerraum vorkommenden Maurischen Landschildkröte Testudo graeca ibera.

Es gibt Landschildkrötenauffangstationen, die immer wieder Männchen anbieten, weil sehr viele aus verschiedensten Gründen abgegeben werden. Auch hier im Forum werden Männchen der verschiedenen Arten angeboten. Wenn Du Dich also für ein einzelnes Männchen entscheidest, wirst Du mit Sicherheit eins finden, das Dir gefällt.

Ich wünsche viel Freude beim Planen. Und frage, was Du wissen möchtest

Uhi Mit so positiven Nachrichten hatte ich jetzt nicht gerechnet.

Was mir noch Gedanken macht ist zum Einen das Thema Tierarzt, ich habe Zweifel das sich übliche Kleintierärzte da ausreichend auskennen. Oder geht das? Mein aktueller Kleintierarzt wäre immerhin einer, der Informationen annimmt und sich einließt, wenn er was nicht weiß oder sich nicht sicher ist. Würde das aus euerer Erfahrung reichen, oder wäre da doch ein Tierarzt besser der sich speziell mit Schildkröten auskennt?

Das Thema der Überwinterung macht mir auch Sorgen, ich habe da noch im Hinterkopf das eine Schildkröte dabei auch sterben könnte. (Weiß aber nicht wie alt diese Info schon ist und ob es überhaupt stimmt).
Ich fände die Sache mit dem Erdloch generell natürlicher, aber hat da Silvester zum Beispiel negativen Einfluss?

Einen Zoofachhandel möchte ich da ungern bis lieber gar nicht unterstützen, auch wenn mir die Tiere dort leid tun. Entweder falls sich mal eine Schildkröte in einem umliegenden Tierheim finden sollte (ist ja noch Zeit, ich denke in einer Auffangstation geht es ihnen besser als in einem Tierheim) oder dann alternativ der Vorschlag mit der Auffangstation. (Wusste bisher gar nicht, das es so etwas gibt. Aber der Bedarf dafür wird vermutlich leider da sein).

Zitat von Hannelore im Beitrag #3

---

Ich wünsche viel Freude beim Planen. Und frage, was Du wissen möchtest

---

Hallo Kim,

einem Hund, Katze- Maus- Tierarzt würde ich nicht vertrauen. Wechselwarme Tiere funktionieren ganz anders als Mensch- und Säugetier.

Wenn Du die Tiere natürlich hältst, wist Du auch selten oder gar keinen brauchen.

Ich schicke einmal jährlich Kotproben zu einem wirklich schildkrötenerfahrenem Tierarzt, eventuell nötige Entwurmungen führe ich selber durch.

Bei der Überwinterung sterbende Schildkröten wurden oft m restlichem Jahr falsch gehalten oder falsch eingewintert.

Man hört/liest oft, dass die Tiere vom Halter zwangseingewintert werden.

Wenn sie sich selbstständig vorbereiten und vergraben, sind kaum Probleme zu erwarten.

Wenn Du eine Schildkröte aus dem Tierheim nehmen würdest, ist sie nicht unbedingt gesund.

Die guten Auffangstationen hingegen halten neue Tiere erst in Quarantäne, entwurmen, lassen auf Virenantikörper untersuchen und überhaupt wacht ein Tierarzt darüber.

In dem Tierheim in unserer Nähe war es jedenfalls früher absolut nicht so, es war katastrophal!

Das Thema Überwinterung muss Dir gar kein Kopfzerbrechen machen. Schildkröten sterben natürlich irgendwann. Vielleicht auch einmal im Winter. Aber sie sterben eher, wenn sie nicht überwintert werden als wenn sie naturgemäß diese Ruhephase einlegen. Wir helfen Dir mit der Gehegeanlage, evtl. Überwinterungsgrube etc.

Die beste Zeit, eine Schildkröte umzusiedeln, ist Mai bis Ende Juli.

Zitat von Hannelore im Beitrag #6

---

Schildkröten sterben natürlich irgendwann. Vielleicht auch einmal im Winter. Aber sie sterben eher, wenn sie nicht überwintert werden als wenn sie naturgemäß diese Ruhephase einlegen.

---

Ich habe auch gelesen, das man die Schildkröte zum Überwintern draußen lassen kann und sich sich dann selbst ein Loch gräbt. Wäre das besser als die Kühlschrank-Variante? Oder wäre Überwintern z.B. in einem Kühlschrank sogar besser, weil es dann über einen bestimmten Zeitraum konstante Bedingungen sind?

Das kommt darauf an, wie Deine regionalen klimatischen Bedingungen sind und ob es der Bodengrund zuläßt, daß Du eine tiefe Überwinterungsgrube schaffen kannst.

Entscheidend ist auch, ob Du als Mensch das Frühbeet/Gewächshaus erreichen lannst oder über Schneewehen steigen mußt oder übers Glatteis.