Hallo Ihr Lieben!

Ich habe Euch ja schon von meinem Hilderich berichtet, den ich von meiner Mutter übernommen habe. Wir gewöhnen uns langsam aneinander, das heisst, wir gewöhnen uns an ihn, das Gehege ist mittlerweile völlig blickdicht, die Ecken abgerundet, in der Mitte sind diverse Sichthindernisse, in der Tat führt das dazu, dass er sich mehr im Inneren des Geheges aufhält und nicht mehr nur am Gehegerand entlangtigert. Super, danke für Eure Tips! Ich habe schon zahlreiche absturzgefährliche Stellen im Gehege durch das Bauen von Brücken abgemildert, mir scheint, er hat eine ziemliche Kamikaze-Veranlagung, je halsbrecherisch, desto lustiger. Er hat auch schon ein paar Ausflüge in den ganzen Garten unternommen, was ihm zu gefallen scheint. Toll ist, dass er sein Gehege selber verlässt (wenn ich das Türchen öffne) und es am Feierabend auch wieder selber aufsucht. Ich staune, wie behände er unterwegs ist. Ich zucke wieder und wieder zusammen, wenn er sich über zarte Jungtriebe von Pflanzen wälzt, der junge Mann ist nicht gerade zartfühlend mit meinen Pflanzen. Die Pflanzen im Gehege habe ich bereits abgeschrieben, bei den Pflanzen im sonstigen Garten fällt mir das noch schwer.
Auch mit dem Fressen bemerken wir eine Veränderung, die letzten zwei Tage gab es gar keinen Salat mehr, nachdem er ihn vorher liegen gelassen hatte, er mag nach bisheriger Kenntnis Wegwarte, Klee, Löwenzahn und Spitzwegerich sehr gern. Am Wochenende gehen wir Spitz- und Breitwegerich und Klee auf der Wiese ausbuddeln und setzen das Zeugs ins Gehege. Mohn habe ich angesät, den sehe ich noch nicht bei uns. Eine Wegwarte habe ich im Garten (nicht im Gehege), Löwenzahn sowieso, wenn ich ihn nicht jäte.

Aber nun meine neue Frage: Nächste Woche wird das sehnsüchtig erwartete Frühbeet geliefert, von Beckmann, 101 x 107, mit verschliessbarem Türchen, Höhe 50 - 61 cm, und mit automatischem Fensterheber. Das Licht- und Heizzeugs haben wir bereits, und morgen kommt der Elektriker, um den Strom zu verlegen. Angesichts unserer beengten Platzverhältnisse (wir haben einen kleinen Garten, der üppig bepflanzt ist) scheuen wir davor zurück, da 80 cm runterzugraben. Ohnehin misstraue ich einer richigen Überwinterungsgrube, wir hatten in den letzten zwei Jahren sehr heftige Regenfälle, ich möchte nicht, dass mein Hilderich ertrinkt. Umgekehrt ist mir die Vorstellung, Hilderich im nächsten Spätherbst in einen Kühlschrank zu stecken, sehr unangenehm.
Am liebsten würde ich das Frühbeet auf eine Siebdruckplatte stellen und da verankern (und wohl ein paar kleine Löcher reinbohren, damit Wasser ablaufen kann), darunter eine Styrodurplatte, auf die Siebdruckplatte Erde. Hilderich zeigte bei meiner Mutter offenbar nie eine Neigung, sich zu vergraben, im Frühling und im Herbst muddelte er sich einfach in seinem Häuschen ein, wenn es kalt war (und im Winter war er dann drinnen). Ist das vertretbar?
Könnte ich Hilderich so im Frühbeet überwintern, wenn mit der Heizung sichergestellt ist, dass es nicht kälter als 5 Grad wird? An warmen Wintertagen wird es im Frühbeet deutlich wärmer sein, ist das ein Problem, wenn die Temparatur nicht konstant ist? Wenn es sein muss, überwintere ich ihn in einem separatem Kühlschrank, aber draussen wäre mir lieber.

Danke für Eure Weisheiten!

Liebe Grüsse,
Susanne

Schön, dass es dem Hilderich gut geht.
Ich denke, Du hast zwei Optionen.
Entweder, Du lässt ihn draußen überwintern, dann musst Du ihm eine Überwinterungsgrube zur Verfügung stellen, aber trotzdem die Temperatur überwachen, oder Du überwinterst ihn im Kühlschrank, dann würde ich aber trotzdem keine Siebdruckplatte unter das Frühbeet machen. Dann baust Du einen einfachen Sockel und befestigt das Frühbeet darauf.
Wenn er draussen überwintern soll, dann muss gewährleistet sein, dass er sich eingraben kann. So kann er sich die für sich beste Stelle aussuchen.

Hallo,

da hat sich bei euch ja wieder ordentlich was getan

Zitat von Silotte im Beitrag #1

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Ich habe schon zahlreiche absturzgefährliche Stellen im Gehege durch das Bauen von Brücken abgemildert, mir scheint, er hat eine ziemliche Kamikaze-Veranlagung, je halsbrecherisch, desto lustiger. Er hat auch schon ein paar Ausflüge in den ganzen Garten unternommen, was ihm zu gefallen scheint. Toll ist, dass er sein Gehege selber verlässt (wenn ich das Türchen öffne) und es am Feierabend auch wieder selber aufsucht. Ich staune, wie behände er unterwegs ist. Ich zucke wieder und wieder zusammen, wenn er sich über zarte Jungtriebe von Pflanzen wälzt, der junge Mann ist nicht gerade zartfühlend mit meinen Pflanzen. Die Pflanzen im Gehege habe ich bereits abgeschrieben, bei den Pflanzen im sonstigen Garten fällt mir das noch schwer.

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Liebe Marion, liebe Karin, danke für Eure Anregungen. Direkt überschwemmt war es nie, aber nach starken Regenfällen wirklich sehr, sehr nass, auch ein ganzes Stück in die Erde runter (merkte ich beim Pflanzen setzen).

Ja, das mit den zu grossen Temperaturschwankungen ohne tiefes Vergraben leuchtet mir ein. Die Idee mit einem Backsteinsockel, der mit Erde gefüllt wird, finde ich gut.

Warum ist eine Siebdruckplatte unten nicht gut? Meine Idee war, dass sie ein bisschen isolieren würde und dass Hilderich bei einem Gitter sich mit den Krallen verhaken könnte.

Dann muss ich mich wohl doch mit der Idee eines Kühlschranks anfreunden...

Du brauchst von der Erde her keine Isolierung. Die Wärme kommt ja von unten.

Mach doch die Grube nur so tief, wie Du kannst und meinst. Die Hauptsache, die Schildkröte kann sich in feuchtem Substrat vergraben. Wenn sie vergraben ist, füllst Du das komplette Frühbeet mit Laub oder Stroh. Das isoliert sehr gut. Mit einem Frostwächter und einer angeschlossenen Heizmatte unter dem Schlafhausdeckel oder der Grubenabdeckung bist Du auf der sicheren Seite. Gegen Überhitzung kannst Du das Frühbeet mit einer Strohmatte oder mit einer Plane abdecken. Aber selbst die dicke Laubschicht isoliert prima und weder Wärme noch Kälte dringen zur Schildkröte vor, und wenn, dann nur langsam. Und bis dahin hat sich das Wetter schon wieder geändert.

Ich halte das für besser als die Kühlschranküberwinterung.

Wenn es einen Winter gibt, wie die letzten beiden hier in der Kölner Bucht, dann kann die Schildkröte auf jeden Fall draußen bleiben, auch wenn sie sich nicht so tief eingraben kann. Ein Thermometer, bei der Schildkröte plaziert, gibt Dir Sicherheit. Sollte es dann doch mal in die Nähe von 0 Grad kommen, kannst Du die Schildkröte immer noch für kurze Zeit in den Keller/Kühlschrank oder in die frostfreie Garage stellen. Wenn das Wetter es wieder zulässt, kannst Du die tiefschlafende Schildkröte wieder in die Grube zurücksetzen.

Ich schließe mich der Meinung von Hannelore an.

Kannst Du einen einfachen Sockel bauen z.b. aus Betonsteinen und das Frühbeet da drauf verankern? Ich würde dann ein paar cm erde abtragen und mit lockerer Erde auffüllen. Meine Art der Überwinterung: Ich habe das Problem dass unter dem Frühbeet und Teil des Geheges ein alter Kanal verläuft, deshalb kann ich auch nicht tiefer graben (altes Haus, Kanal erst bemerkt wie schon alles fast fertig war) Deshalb überwintere ich so: die SK bleibt solange im Schlafhaus wie es die Deckelheizung und der Frostwächter mit den Aussentemperatuten aufnehmen kann. Wenn die erste strenge Frostperiode kommt und das Frühbeet und Schlafhaus nicht mehr frostfrei bleiben packe ich die SK in den Kühlschrank. Je nach Witterung kommt sie Ende Februar wieder genau an dem Platz wo ich sie weggenommen habe. So ist sie ca maximal 1,5 bis Monate im Kühlschrank.

Vielen herzlichen Dank Euch allen. So langsam lichtet sich mein Nebel. Ich grabe nun also so tief, wie ich komme, und wenn das nicht reicht, setze ich noch einen Sockel drauf. Das ist eine sehr gute Idee, das Frühbeet im Winter abzudecken, damit es sich an Sonnentagen nicht aufheizt. Und für den Fall, dass es doch zu kalt wird, ein kleiner Kühlschrank.

Ich hatte ja keine Ahnung, wie viel man über eine Schildkröte nachdenken muss