Hallo Zusammen,

nachdem die ersten Kindertränen getrocknet sind, machen wir uns für den Schutz der verbliebenen zwei Schildkröten an die Ursachenforschung.

Das Gehege ist ein 3 x 3 m großer Bereich im Garten, lückenlos umgeben von einem 1 m hohen Drahtzaun (Maschenweite 10 x 10 mm), der 30 cm tief im Boden vergraben ist und der Graben um den Zaun mit Granitsplittern aufgefüllt. Der zu überkletternde/überspringende Zaun ist damit rund 70 cm hoch.

Im Gehege haben wir heute Morgen die Hälfte der Zweijährigen im Unterschlupf (ein Betonrohrteil) gefunden.

Ich scheue mich, ein Foto hochzuladen, da der Anblick wirklich grausig ist (kann es aber auf Wunsch nachholen), und beschreibe daher: Kopf und etwa die Hälfte der Innereien waren verschwunden, auch die Hälfte des Panzers, oben und unten. In der Nähe lagen noch einige Panzerteile.

Weil wir manchmal auch vorübergehend Kaninchen in dem Gehege springen lassen, gibt es ein Netz zum Überspannen des Geheges (Maschenweite 13 x 13 mm), das jedoch heute Nacht geöffnet geblieben war.

Jetzt ist es sehr wichtig herauszufinden, was der Fressfeind sein könnte, um abzuschätzen, ob das ab jetzt penibel verschlossene Netz den verbliebenen einjährigen Schildkröten Schutz bieten wird.

Wühlmäuse halten wir für sehr unwahrscheinlich, erstens wegen des tief vergrabenen Zauns und des scharfkantigen Granits drumherum, zweitens, weil keinerlei Gänge/Löcher im Gehege zu finden sind (anders als sonst im Garten). Eine Krähe o. ä. fällt wohl aus, da diese kaum im Unterschlupf gefressen hätte. Zwar hätte sie diesen geduckt betreten können, hätte aber ihr Opfer mit Sicherheit zu Fressen hinausbefördert. Eine Ratte wäre die schlimmste Annahme: Diese könnte den Zaun überklettern und käme -- notfalls mit kleinem Nageeinsatz -- auch oben durch das Netz hindurch. Dagegen spricht aus meiner Sicht die Größe der Panzersplitter: Eine Ratte hätte den Panzer eher in viel kleinere Stücke zernagt und auch nur auf einem kleineren Stück, nur ausreichend groß, um an das Innere heranzukommen. Auch ist die verzehrte Menge für eine einzige Nacht für eine Ratte vermutlich zu reichlich.

Bleiben Marder, Iltis oder auch Katze. Diese wären durch das Netz wohl einfach draußen zu halten.

Gibt es Einschätzungen, die mir vielleicht weiterhelfen?

Danke im Voraus und beste Grüße

Benedikt

Okay, vielen Dank. Ja, war wirklich schlimm, die Kinder brechen immer wieder in Tränen aus.

Zur Sache: Dann wohl keine Ratte, immerhin.

Füchse und Waschbären gibt es in unserer Gegend m. W. nicht (werde die Jäger in der Nachbarschaft aber nochmals befragen). Vermutlich also ein Marder. Der ist dann sicher von oben eingedrungen und wird durch das Netz abgehalten werden. Bis zur Einwinterung können sie also noch im Gehege bleiben.

Nur, was ich noch nicht verstehe: Warum hat der Marder mittendrin aufgehört zu fressen, nachdem er erst so mühsam geklettert ist?

Vielleicht war er satt...

Dann klettert er doch nicht völlig exponiert mühsam (einfach war der Zaun sicher nicht) in ein Gehege. Da muss schon der Hunger getrieben haben.

Hallo Benedikt,

ohne Wildtierkamera werden wir sicher nicht rausfinden, wer oder was der Täter war.

Ich würde wie Christine das gesamte Gehege mit einem Elektrozaun o.ä. sichern.

Die Tiere nachts ins Frühbeet sperren wäre auch eine Möglichkeit.

Da gibt es zwar auch verschiedene Meinungen, aber etwas Freiheitsentzug ist mir lieber als gefressene/verletzte Schildkröten.

Das tut mir richtig leid. Für die Schildkröte und auch für die Kinder.
Falls es ein Marder war, dann lacht der über einen 70 cm Zaun. Ebenso wie ein Fuchs oder ein Waschbär. Bei mir ist der Fuchs über 1,20 m rüber.
Du musst Deine Tiere abends auf alle Fälle einsammeln und sichern. Das Netz bietet keinerlei Schutz. Denn, egal was es war, es kommt wieder. Es hat eine Futterstelle gefunden.
Kennst Du niemanden mit einer Wildtierkamera? Die würde ich aufstellen und abwarten wer kommt.

Wenn man eine Wildtierkamera im Internet bestellt, wird sie in ein bis zwei Tagen geliefert.

Zitat von gunda im Beitrag #7

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Sieht man irgendwo Zahnspuren?

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Okay, ich schaue.

Es tut mir auch sehr leid um die Kleine.

Könnte es ein Mauswiesel gewesen sein ?
Mauswiesel sind klein und dünn kommmen überall hoch und durch,
Fressen auch nicht ein ganzes Tier, knappern einfach da und dort an.
Es wird nächste Nacht wieder kommen, ich würde die zwei übrigen in der Nacht rein nehmen.

2-jährige in einem oben offenen Gehege zu halten ist grob fahrlässig. Katzen kannst du ausschließen, Marder eigentlich auch. Bei mir tanzen die Marder die ganze Nacht in den Gegegen herum, aber da sind auch nur adulte Tiere drinn. Aber sie hätten die Zwerge mitgenommen. Ratten fressen da schon eher eine kleine Schildkröte unter einer Betonröhre. Wiesel interessieren sich nicht für Schildkröten.
Bis jetzt gab es bei mir nur Probleme mit Hunden und Waschbären. Seitdem bleiben kleine Schildkröten hinter und unter Gittern.

LG Harald

Hallo Benedikt,

wie geht es den anderen? Welche Maßnahmen hast Du getroffen?

Hast Du noch mal etwas bemerkt?

Wir machen uns auch Gedanken um Deine Tiere und würden uns über eine Rückmeldung freuen.