Danke für den Link, liebe Ingrid.

Ein netter Artikel, in dem versucht wird, das Egebnis einer wissenschaftlichen Studie in einfachen Worten zu erklären.

Was mir als erstes auffällt: Das Foto ist von einem Vogelküken. Hat man auf die Schnelle keins von einer Schildkröte oder wenigstens von einem Reptil gefunden oder haben sie in der Redaktion gehofft, es merkt keiner?
Mir fehlt der Hinweis, dass die Geschlechtsdifferenzierung in einem sehr frühen Stadium der Inkubation stattfindet. In dieser Phase füllt der Embryo das Ei höchstens zu einem Viertel aus und schwimmt oben auf dem Eiklar, verbunden mit dem vergleichsweise riesigen Eidotter. Es ist bekannt, dass sie in diesem Stadium unangenehmen Reizen ausweichen. Hitze, Kälte, aber auch Trockenheit. Mit fortschreitendem Wachstum ist das nicht mehr möglich.
Zitate aus dem Artikel grün:
"Offenbar können die Embryos im Ei bis zu einem gewissen Grad mitentscheiden, ob sie weiblich oder männlich werden; indem sie sich an die wärmeren bzw. kälteren Orte im Ei bewegen."
Entscheiden kann nur, wer ein Bewusstsein hat. Der Embryo entscheidet nicht "Ich werde jetzt ein Weibchen." Es weicht einfach ungünstigen Bedingungen aus.
"Aber es sei schon erstaunlich, dass so ein winziger Organismus überhaupt in der Lage ist, auf solche Veränderungen in der Umwelt zu reagieren."
Das können sogar Pflanzen. Mit der Größe hat das nichts zu tun. Es gibt noch viel kleinere Organismen, z.B. Pilze, die sich in Richtung der günstigsten Wachstumsbedingungen bewegen.

"Laut den Forschern kann das Temperaturgefälle in diesem bis zu 4,7 Grad Celsius betragen." Hui, das kommt mir aber viel vor bei so einem kleinen Ei einer Mauremys. Wie ist das möglich?

"Tatsächlich schlüpften aus den temperaturunempfindlichen Eiern später nur Männchen oder nur Weibchen, je nachdem, ob es sehr kühl oder sehr warm war." Keine Überraschung. So läuft es in der Regel. "Die unbeeinträchtigten Embryos bewegten sich in ihrem Ei hingegen zwischen den Temperaturzonen. So vermieden sie die extrem heißen oder kalten Ecken. Am Ende schlüpfen etwa gleich viel Männchen und Weibchen." Eier mit heißen und kalten Ecken? Hier wird es interessant. Schade, dass die Autorin das Verfahren nicht weiter beschreibt. Wurden die Eier an einer Seite erhitzt und an der anderen gekühlt? Oder hat man sie wechselnden Temperaturen ausgesetzt und im Inneren ein Hin- und Herwandern beobachtet?
Was mich noch interessiert ist, ob die Embryonen, die keine Ausweichmöglichkeit hatten, Defekte oder Schildanomalien aufwiesen.

Auf jeden Fall macht der Artikel deutlich, dass die Vorgänge im Ei komplexer sind, als man es sich vorstellt.

Hallo @Mayer ,
ich habe deinen Beitrag mit dem gestrigen Beitrag von firlefanz zusammengelegt. Es handelt sich um den selben Bericht.
LG
Gunda

Zitat von Mayer im Beitrag #8

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Man weiß allerdings nicht, in welchem Maße das den Forschern oder den Journalisten zuzuschreiben ist.

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Ist es nicht meist so bei so "abwegigen" Themen wie Schildkröten oder andere Reptilien?