Hallo liebe Schildkröten-Community,

ich hoffe, ihr könnt mir helfen.

Ich habe zwei junge griechische Landschildkröten (THB), die jetzt zwei Jahre alt sind. Momo und Joy leben seit 1 1/4 Jahren in einem drei bis vier m2 großen Gehege inklusive Frühbeet im Garten. Eigentlich ist es ein Selbstversorgergehege, nur im Moment muss ich ein wenig zufüttern, weil meine Kaninchen ins Gehege der Schildkröten eingebrochen sind und so einen Großteil der leckeren Futterpflanzen vernichtet haben. Aber das ist ein anderes Thema...

Mir wurde damals geraten, das Gehege nicht größer zu machen, weil man Jungtiere sonst schwer findet. Gut, kann ich bei dieser Größe auch schon bestätigen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die beiden mit ihrem Gehege nicht zufrieden sind, denn sie klettern an den Ecken, die wir mit Volierendraht gesichert haben, hoch, und das mindestens einmal täglich. Hinter dem Volierendraht ist normaler Zaun, sie sehen also nicht durch.

Daher würde ich ihr Gehege gerne auf vorläufig etwa elf Quadratmeter vergrößern. Nicht sofort natürlich, erst einmal müsste ich den neuen Teil strukturieren und anwachsen lassen, aber vielleicht Ende der Ferien oder zur Not nächstes Jahr.

Das Problem hierbei ist, dass Joy eine kleine Ausbruchskünstlerin ist. Bisher ist immer alles gut gegangen, aber nachdem wir nicht weit entfernt von der Hauptstraße wohnen, ist das Risiko, dass ihr bei einem erneuten Ausbruchsversuch etwas zustößt, sehr hoch. Letzten Herbst haben meine Schwester und ich daher das Gehege zu einem Schildkröten-Hochsicherheits-Gefängnis umgebaut. Klingt fies, aber dient letztendlich ihrem Schutz. Wie kann ich bei einer Gehegevergrößerung sicherstellen, dass sie nicht wieder eine Stelle zum drüberklettern findet? Wie sichere ich vor allem die Ecken?

Zudem: reicht ein Netz anstatt eines vollständigen Gitters? (Ich habe eines für den Kaninchenauslauf da, das kommt mir sehr stabil vor, obwohl der Nachbarskater sich draufgesetzt hat, hat es gehalten).

Würdet ihr einen Umbau empfehlen und wenn ja, wann? Noch dieses Jahr oder so, dass das Gehege direkt neu ist, wenn sie aus der Winterstarre erwachen?

Liebe Grüße und danke im Voraus,
Sophie

Hallo Sophie,

das Gehege ist groß genug für die nächsten 3 Jahre. Anscheinend hast du ein bauliches Problem. Wenn die Umrandung ordentlich gebaut ist, gibt es kein Hochklettern und auch keinen Ausbruch. Tiere dieser Größe müssen noch durch Gitter vor Raubzeug geschützt werden. Wie ist das mit den Ecken zu verstehen ? Hast du den Draht als Leiter in den Ecken ? Das wäre fatal.
Glatte Wände mindestens 4 mal so hoch, wie die größte Schildkröte lang ist, sollten schon sein.
Ein Foto wäre nicht schlecht.
Das die Tiere in den Ecken mal hoch wollen, kommt auch im größten Gehege vor.

LG Harald

Zitat von Emys64 im Beitrag #2

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Das die Tiere in den Ecken mal hoch wollen, kommt auch im größten Gehege vor.

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Hallo,
danke für eure Antworten. Ehrlich, groß genug für die nächsten drei Jahre? Wow...
Die Umrandung besteht aus einem Zaun mit davorgetackertem schwarzen Stoff, der so kunststoffmäßig ist, dass die Schildkröten daran aber keinen Halt zum Klettern finden (habe ich vorher getestet). Der sollte ca. fünfundzwanzig oder dreißig Zentimeter hoch sein.
Die Ecken wurden, um das ganze ausbruchssicher zu machen, mit Draht verstärkt. Also ja, ich schätze, die Schildies benutzen den als Leiter, aber sie können nicht mehr ausbrechen, weil oben drüber auch mittlerweile lückenlos Draht ist. Meint ihr, ich sollte den Draht lieber entfernen? Aber wie schließe ich dann die Lücke zwischen Zaun und Haus- bzw. Gartenmauer in der Ecke?

Ich gehe dann mal Fotos machen...

Auf den Bildern sieht man den Zaun von außen und innen (innen ist fast nur der schwarze Stoff), den Draht zwischen den Sträuchern am Rand, der dazugekommen ist, nachdem sie ausgebüchst waren, und die Gehegeecke. Entlang der ganzen Maier ist Volieredraht verlegt, damit sie wirklich zwischen Zaun und Mauer kein Schlupfloch finden.

An einem solchen Draht können sie beliebig hoch klettern, große und kleine Schildkröten. Ob sie nach draußen gelangen können, hängt davon ab, ob oben der Draht nach innen gebogen ist oder ob sie über die Drahtkante klettern könnten, wenn sie irgendwo Halt finden.
Eine Einfriedung aus glatten Brettern oder eine Mauer mit Überstand nach innen wäre eine sichere Einfriedung und von der Optik her für mich auch ansprechend. Darauf ein Drahtgitter, evtl. bestehend aus 2 oder 3 Teilen (je nach Größe), das auf einen Rahmen gespannt ist und fest aufliegt, evtl. mit Haken oder Scharnieren zu befestigen.

Danke für die Antwort!

Ich werde einmal meine Familie darauf ansprechen und dann den Draht unten entfernen und stattdessen die Ecken mit Holzresten aus dem Keller sichern und eventuell zu solchen 45 Grad Ecken machen, wie hier geschrieben wurde.

Wo ich schon einmal beim Fragen bin: Habt ihr noch Ideen für die Einrichtung des Geheges?
Sie haben:
- einen Sandplatz
- Steine (von klein bis zu Ziegeln)
- mehrere Unterschlüpfe (aus Tonschalen und Steinen bzw. im Frühbeet eine Holzkiste
- ein größeres Wasserbecken zum Plantschen
und natürlich eine Menge Pflanzen. Demnächst möchte ich ihnen noch eine Weidenbrücke, die ursprünglich den Kaninchen gehört hat, geben.

Zeig doch mal Fotos vom ganzen Gehege. Wo man alles sehen kann ... vielleicht kann man dann bessere Tipps geben ...

Gute Idee... aber im Moment regnet es und das soll den ganzen Tag nicht besser werden :(. Bei Regen ist die Bildqualität meines Handys richtig schlecht... aber ich versuche es, sobald es wieder "heller" ist.
Zudem muss ich sagen, dass das Gehege momentan etwas zerstört aussieht, durch den Einbruch der Kaninchen und viele Gewitter in letzter Zeit.

Hallo, hier kommen die Fotos vom Gehege:

Übersicht über den linken Teil:


Der mittlere Teil mit Frühbeet:


Und der rechte Teil:


Und noch ein paar Detailfotos, mehr oder weniger aus Schildkrötensicht:

Ein Unterschlupf aus Ziegelstücken und einer Tonschale, ein Blumentopf in der Ecke (soll sie momentan ein wenig vom Klettern abhalten, bis der Draht entfernt ist). Aus dem Blumentopf soll später noch Grünzeug rauswachsen und eventuell runterhängen, damit es als Versteck und Futterpflanze dient. Die Samen sind allerdings noch nicht gekeimt.


Eine Lavendelpflanze und ein Bambusstock (den haben wir erst vor kurzem reingelegt, weil wir dachten, dass das vielleicht ein bisschen an Wurzeln erinnert?


Diese Ecke ist leider im Moment relativ leer... Ursprünglich war da ein kleiner Dschungel aus Erdbeeren, Fingerkraut und Taubnessel, aber die Kaninchen haben sich daran vergriffen :(


Eine Weidenbrücke zum drüber- und drunterkriechen


Rechts der Sandbereich, hinten links ein Unterschlupf aus einem Blumentopf und einer Tonschale, im Vordergrund Grünzeug...


Das Schildi-Plantschbecken und dahinter der Unterschlupf


Die Sandzone mit Tonamphore (da wuchs Hauswurz raus, die ist aber eingegangen...)


Vor dem Frühbeet


Ein steiniger Bereich ganz links im Gehege


Ich hoffe, die Fotos helfen ein wenig :) Konstruktive Kritik erwünscht ;)

Zitat von Ginny600 im Beitrag #8

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Zeig doch mal Fotos vom ganzen Gehege. Wo man alles sehen kann

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Oh, sorry. Das wird leider nicht gehen, da davor zwei Weidensträucher sind. Am Foto wären nur die zu sehen.

Also wenn die Weiden so groß sind, dass du nichtmal das Gehege siehst, wäre die erste Maßnahme: Weiden weg oder auf Stock setzen. Die Schildkröte braucht ein vollsonniges Gehege. Dann könntes du evtl. auf das Frühbeet verzichten.
Zweitens würde ich in der Winterpause das ganze Provisorium neu bauen. Mit einheitlicher, glatter Einfriedung. Das Drahtgeflecht und der Zaun sind da ungeeignet und es sieh auch nicht toll aus.
Zur Gestaltung eines Geheges gibt es hier im Forum genug Beispiele, Fotos und HP´s.
Ein Bambusstock ist jedenfalls nicht grade mediterran und bringt nichts, weder für die Optik, noch für die Schildkröten.
Als Provisorium für kurze Zeit ist es o.k., aber dauerhaft würde ich es dann "ordentlich" bauen.

LG Harald

Ich stimme Harald voll zu, aber das Frühbeet würde ich stehen lassen.

Die Weiden sind niedriger als einen Meter und werfen keinen Schatten auf das Gehege. Da das Gehege aber eher lang und schmal ist, müsste ich, um ein Foto vom gesamten Gehege zu machen, entweder weiter zurückgehen (dann wären die Weiden im Weg) oder das Foto vom Balkon meines Nachbarn aus machen ;)

Verstehe ich das richtig, ihr würdet auch dort, wo das Gehege sowieso durch die Haus- und die Gartenmauer begrenzt ist, einen weiteren glatten Zaun davorstellen?

Was haltet ihr von Beetrollis als Zaun? Und wie hoch sind eure Zäune?