Hallo wieder! hoffe euch geht es gut
Und zwar wie ihr wisst habe ich ja 3 kleine Schildis von meinen 2 Testudo hermannis bekommen. Zuerst war ich davon überzeugt alle herzugeben bis auf eines, nun werde ich mir warscheinlich doch alle behalten ups. Jetzt wollte ich fragen wie es bei Schildkröten mit Inzucht aussieht? sollte ich die kleinen immer getrennt von den größeren halten? (ich vermute bei den kleinen 2mal weibchen und 1mal männchen). die ersten paar jahre würde ich sie sowieso getrennt halten wegen dem größenunterschied.

Mach dir da erst Gedanken drüber, wenn die kleinen Tiere ihr Geschlecht preis geben. Wenn du züchten willst, tausche den Bock aus und fertig.
Wenn nicht, ist es egal. Eier weg und auch fertig.

LG Harald

Wir haben hier schon öfters über Inzucht geschrieben, und da gibt es mehrere Meinungen zu. In der freien Natur ist es sehr unwahrscheinlich. Da die Männchen doch weitere Strecken laufen um Weibchen zu finden.

Nur langjährige Skhalter können da wirklich Erfahrungswerte mitteilten. Solche wo die eigenen Nachzuchten wieder Nachzuchten bekommen ,und dann auch z.b.vom Bruder aus dem gleichen Gelege gedeckt wurden. Ich kenne i.m. niemandem der es schon mal ausprobiert hat.
Ich persönlich glaube das die Inzucht bei Reptilien keine sooo große Bedeutung spielt.

Werde aber trotzdem explizit darauf achten wenn meine eigenen Nachzuchten soweit sind. Ich hätte kein gutes Gefühl dabei.
Der Deckakt an sich macht ja nichts....aber wenn man das Gelege nicht findet,wie bei einigen, in diesem tollen Sommer hat man vieleicht ein Problem.
Wenn man dem Problem aus dem Weg gehen kann würde ich das früher oder später machen.
LG Anja

Vielen lieben dank! hab auch nur gelesen das es nicht so ein Problem sein sollte mit der Inzucht tzd werde ich es nicht probieren. Später würde ich sie vl getrennt halten. Meinem 'Bock' könnte ich niemals hergeben dafür mag ich ihn zu sehr. was ich machen kann ist ja fremde schildis dazu kaufen. Naja mal schaun wie es wird

Ich habe gerade bei meinen Aufzeichnungen eine Notiz von 2014 gefunden:

Beim Landauer Schildkrötentag 2014 habe ich u.a. folgendes gelernt:

Inzucht bei Reptilien gibt es nicht.
Es gibt Inselpopulationen von verschiedenen Reptilien,
die vermutlich durch ein einziges Pärchen entstanden ist.
So kann man getrost miteinander verwandte Schildkröten
vergesellschaften.

Eine ganz andere Meinung hatte Editha Krüger (verstorben), auf deren Seite ich gerade zufällig gelandet bin:
www.graeca-home.de/GraecaFAQs.htm

Kopie aus obigem Link:

3.3. "Ich will aber unbedingt Schildkrötenbabies! Nehme ich gleich zwei von einem Züchter?"

Nein, bitte nicht! Der Wunsch, einmal eigene Eier auszubrüten, kommt bestimmt! Auch wenn man selbst wirklich nicht züchtet, aber die Tiere einmal abgeben muß, besteht die Gefahr, daß der nächste Halter unwissentlich Inzucht erzeugt. Denn der Samen aus einem Akt kann die Weibchen über mehrere Jahre befruchten. Außerdem ist wegen des Einflusses der Bruttemperatur auf die Geschlechtsbildung die Wahrscheinlichkeit größer, von einem Züchter zwei gleichgeschlechtliche Tiere zu bekommen, was im Falle von zwei Männchen problematisch sein kann.

Inzucht: In Gefangenschaft gehaltene Tiere verarmen ohnehin genetisch, weil sie vom großen Genpool ihrer Art abgeschnitten sind. Die natürliche Auslese fällt ebenfalls weg. Es bringen also auch schwache Tiere ihre Gene ein. Kommt jetzt noch vom Menschen erzwungene Inzucht dazu, dann haben wir einen Meilen-Schritt auf dem Weg zur Haustierwerdung mit all ihren Problemen (z.B. Verhaltensauffälligkeiten, Krankheitshäufung, Instinktverarmung) zurückgelegt. Instinktverarmung kann insbesondere bezogen auf die Nahrungsaufnahme problematisch werden, wenn z.B. giftige Wildkräuter gefressen werden, die in jedem größeren Freigehege zu finden sind.

Nicht verwandte Tiere von einem Züchter: Hält der Züchter seine Tiere in Gruppen, kann er vielleicht angeben, von welchem Weibchen die Eier stammen, aber nicht welches Männchen der Vater ist. Eventuell hat er sogar eigene, bereits erwachsene Nachzucht in der Gruppe. Auf jeden Fall fragen, ob nicht sogar schon die Elterntiere eng verwandt waren...

Bei seltenen Arten ist es natürlich schwerer, Tiere von verschiedenen Züchtern zu kaufen. Aber gleichzeitig ist es auch noch wesentlich wichtiger, weil der Genpool eben noch kleiner ist. Lieber erst einmal nur ein Tier nehmen und weiter nach einem geeigneten Partner suchen, als der Art unnötig Schaden durch Inzucht zuzufügen.

Ich möchte dieses Thema noch einmal hervorholen.

Weil ich das Thema interessant finde. Im Frühjahr kaufen sich wieder einige Leute kleine Schildkröten. Manche stellen sich die Frage, ob sie alle beim gleichen Züchter kaufen sollen. Sie wollen evtl. züchten und möchten sich über Inzucht informieren bzw. eine Meinung bilden.

Hier können sie sich verschiedene Meinungen durchlesen.

Ich glaube, hier im Forum sind nicht viele, die Tiere aus Australien halten. Die bisherige Diskussion hier im Thread dreht sich daher um die Europäischen Landschildkröten.

Ich finde dieses Thema auch interessant.
Dazu hatten wir im Übrigen ein Jahr vor Beginn dieser Diskussion hier, auch schon einen Beitrag,
ausgehend von unserer lieben Christine:

Inzucht bei Schildkröten

Hallo Zusammen,

Das Thema find ich auch äusserst spannend, nur steh ich in einem Interessen Konflikt als Mitglied der SIGS. Züchten sollte in der Schweiz nicht gemacht werden, die Auffangstationen quellen von Schildrköten über....

Aber...

Nichts desto Trotz sieht es bei meinen Tieren (Testudo Marginata's) folgender Massen aus:

2 Weibchen sind Schwestern
2 Weibchen sind nicht Blutverwandt
1 Weiteres Weibchen in Aussicht ist nicht blutsverwandt mit den anderen Tieren

und sicher 1 Männchen ist mit den anderen nicht Blutsverwandt, und bei 2 Männchen weiss ich es nicht, da sie aber aus der selben Zoohandlung sind, könnte es sein, dass sie Blutsverwand sind, oder auch nicht. Jedoch besteht keine Verwandschaft zwischen den Weibchen und den Männchen.

Gruss

Euer Stryke

Da der Hinweis auf Inselpopulationen kam: richtig, die gibt es, und die existieren trotz oft vermutlich minimalstem Ausgangsgenpool dennoch seit langem. Ebenso richtig: in der Natur wird kein paarungswilliges Reptil das andere paarungswillige Reptil fragen "hey, sag mal, sind wir eigentlich verwandt, oder f++++n wir ohne darüber nachzudenken?". Dabei leider völlig aussen vor gelassen: natürliche Selektion, survival of the fittest, findet in unserem Hobby nicht ansatzweise statt. Einfach mal drüber nachdenken.

Da ich primär Schlangenhalter bin, da sind z.B. bei Boa constrictor Inselpopulationen beliebt... vergleicht die mal mit "Festlandtieren". Inselpopulationen sind grundsätzlich kleiner bis deutlich kleiner. Auch zum mal drüber nachdenken.

Und noch meine Gedanken zum Wort "blutsfremd", das so gern im Hobby genutzt wird: wie bitte ist das nachzuweisen? Macht wer Gentests? Kauft wer nur (Zucht)Tiere mit entsprechenden Gentests, die die verkaufsfördernde Bezeichnung blutsfremd nachweislich und mit 100%iger Sicherheit bestätigen? Wie viele NZ gibt es heute, deren Papiere tatsächlich bis zu den WF (und im Idealfall deren genaue Herkunft) zurückreichen? Und selbst wenn, können die WF immer noch direkt miteinander verwandt gewesen sein.

Wer meint, Inzucht gäbe es nicht, möge sich mal die (seinerzeit meist amelanistischen) einäugigen oder augenlosen Boa constrictor anschauen. Oder den sog. Mopskopf heutiger Pogona vitticeps. Inzuchtdepressionen sind im Hobby Fakt und nicht wegzudiskutieren.

Zitat von Mr. Ed im Beitrag #13

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Da der Hinweis auf Inselpopulationen kam: richtig, die gibt es, und die existieren trotz oft vermutlich minimalstem Ausgangsgenpool dennoch seit langem. ...

Da ich primär Schlangenhalter bin, da sind z.B. bei Boa constrictor Inselpopulationen beliebt... vergleicht die mal mit "Festlandtieren". Inselpopulationen sind grundsätzlich kleiner bis deutlich kleiner. Auch zum mal drüber nachdenken.

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Ich kann euch von einem erstaunlichen Zufall berichten, der mir vor 2 Jahren passiert ist. Ich hab aus Bestandsaufgabe 2 Weibchen und 1 Männchen übernommen. (leider ist ein Weibchen davon im Frühjahr darauf gestorben. Es war bereits September als ich sie bekam, an sehr hohem Parasiten Befall, der Vorbesitzer versicherte mir das er entwurmt hat,ich hab ihm vertraut, leider) Die Fotos auf den Zulassungspapieren mit ihrem roten Hintergrund kamen mir sehr bekannt vor. Tatsächlich stellte sich heraus, anhand der Papiere, das dieses Weibchen eine Schwester meiner Luna war. Beide sind aus unterschiedlichen Beständen zu mir gekommen, die geografisch weit auseinander lagen....