Der außergewöhnlich warme Herbst hat mir das noch einmal ins Bewusstsein gerufen. Und zwar:

Zu Beginn des Herbstes herrscht geradezu eine Wärmeflucht - sie meiden das warme Frühbeet. Mit fortschreitendem Herbst sucht aber wieder ein Teil meiner Schildkröten die Wärme (ungefähr ein Drittel bis die Hälfte): Sie sitzen in den Schlafhäusern im Frühbeet, kommen aber nicht mehr raus. So hatte ich die Situation, dass im Glashaus an die 30 Grad waren, obwohl ich alles aufgemacht habe. Wenn die Sonne draufheizt hat es einfach diese Temperatur. Und im Schlafhause saßen schon seit zwei Wochen 4 Schildkröten und kamen trotzdem nicht raus, eine ging an den Eingang und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen und drehte nach einiger Zeit um und verkroch sich wieder.

Was schließe ich daraus? Es ist im Herbst nicht nur die Wärme, die sie steuert, sondern der abnehmende Tag. Ja, eh klar, das wissen wir alle. Aber die Konsequenz ist: Wir richten mit Wärmezufuhr zu diesem Zeitpunkt nichts mehr aus, wenn sie sich in diesem Stadium der Vorhibernation befinden. Nicht wenige zogen es dieses Jahr vor, bei Tagestemperaturen von 24 Grad sich zu vergraben. Daher dümple ich auch nicht lange rum, wenn es das Wetter erlaubt: Kälteeinbruch Mitte Oktober: Ab durch die Mitte in den Erdkeller. Und bis auf zwei von 30 waren alle soweit.

Ich möchte noch zwei Überlegungen anstellen:

- Je weiter im Norden wir sind, desto kürzer werden im Vergleich zum Habitats-Süden die Tage (im Sommer ist es ja umgekehrt). Und da es offensichtlich ist, dass die Tageslänge im Herbst die Tiere steuert, sind sie bei uns etwas früher überwinterungsbereit als im Süden. Damit müssen wir und die Krötchen leben. Aber das macht nichts, damit kommen sie locker zurecht. Noch etwas: Wenn man hört das im Habitat die Kröte eventuell im November noch geringe Aktivität zeigt, so heißt das nicht, dass das dieselbe Kröte bei uns auch machen würde. Wegen der anderen Tageslänge.

- Ich habe in meiner Anfangszeit die Babys für kurze Zeit im Herbst im Terrarium gehalten. Da habe ich beoachtet, dass trotz aller Wärme und allen künstlichen Lichts die Tiere ständig abtauchen wollten. Und da verstand ich: Das im Terrarium-Halten ist viel mehr Stress als gleich in die Hiberation bei Parametern (niedrige Temperatur, hohe Luftfeuchtigkeit), die den Körper der Babies nicht so belasten, wie das künstliche Klima im Terrarium, gegen das sie sich durch Abtauchen ja ohnedies zu wehren versuchen. Also: Ab einem gewissen Zeitpunkt kein langes Herumdümpeln!

LG Herbert

Kurz gesagt, Licht abschalten im Frühbeet, wenn die 🐢 sich verbuddelt?

LG Natascha

Ja, würde ich sagen.

Ich muss noch sagen, dass meine Beobachtungen auf Graeca Ibera beruhen. Und auf Hercis. Andere Kröten anderer Herkunft sind vielleicht etwas anders.

Und, ich wohn in einem relativ warmen Klima. Das hat natürlich einen Einfluss auf das verhalten der Tiere.

LG Herbert

Sunny ist jetzt seit Freitag komplett in der Erde und kommt nicht mehr hoch.
Die wärmelampe hat er seit 2 3 Wochen komplett gemieden. Meist sass er mittags in dem Bereich des frühbeets, wo die Sonne hinschien. Nachmittags war er im freigehege unterwegs.

Ich werde das noch ein paar Tage beobachten und dann die Lampe komplett abschalten.

Sunny macht ja doch, was er will 😀

Wenn man eins in diesem Herbst nicht brauchte dann war das künstliche Wärme und Licht. Die Frühbeet heizten sich so schnell auf das es schnell unnatürlich heiß würde. Es gab so viel Sonneneinstrahlung wie schon Lange nicht mehr Ende September und Anfang Oktober. (Fast schon zu viel)
Meine haben länger gebraucht als sonst sich für die Starre vorzubereiten. Erst als ich die Sonneneinstrahlung verringert habe, fanden sie die nötige Ruhe..
LG Anja

Nicht lange fackeln geht bei mir nicht. Es ist noch viel zu warm für den Kühlschrank.

LG, Anna

Wärmestrahler und Heizung hatte ich in diesem Jahr im Frühjahr nur kurz nach der Winterstarre an.
Da meine Schildkröten alle in ihren Überwinterungsgruben starren müssen sie halt in diese Zeit im Frühbeet oder Gewächshaus herumdümpeln,
sie können aber selbständig wählen wo sie diese Zeit verbringen, in der Überwinterungsgrube oder wenn sie möchten im Gewächshaus oder Frühbeet eingraben.
Im natürlichen Lebensraum der Schildkröten ist die Temperaturen ja auch nicht sofort optimal und gehören meine ich zur Vorbereitung.

LG Andreas

Hallo @gunda, da scheinen wir verschiedene Erfahrungen zu machen. Ich gehe von der langjährigen Beobachtung meiner Schildkröten aus. Es gibt ja da einige Variablen, die vielleicht zu verschiedenen Ergebnissen führen. Etwa Art und Klima.

Konkret die Situation:

- Schon im September eingeschränkte Aktivität, fressen tun nur noch wenige und wenig.
- In den letzten 14 Tagen keine Fresstätigkeit, wenn sich einmal eine einzige Schildkröte gezeigt hat, war das viel. Also komplette Inaktivität. Ich wusste gar nicht mehr, dass ich Schildkröten hatte.
- Ein Drittel definitiv fürs erste unauffindbar vergraben, ungefähr ein zweites Drittel auf dem Weg zum Vergraben, aber noch ohne großen Suchaufwand findbar, ungefähr ein starkes Drittel in den Schutzhäusern ohne sich die letzten zwei Wochen gezeigt zu haben.

Und das alles bei tagsüber bei durchschnittlich 24 Grad und toller Sonne. Und erträglichen Nachttemperaturen.

Wenn jetzt wie heute plötzlich 2 ° in der letzten Nacht waren, und es heute nur mehr auf 12° geht, in der nächsten Tagen Höchsttemperaturen von 6° - 12 ° Grad angesagt sind... UND Regen. Was werden da meine Krötchen sagen? Keine wird ein Schwänzchen rühren. Wenn sie jetzt die heißen frühen Oktobertage schon null genutzt haben, was werden sie an den späten, kalten und noch finsteren Oktobertagen machen, wo es auf den November zugeht?

Für mich die einzige Konklusion: Sie sind streichfähig, das heißt hibernationsbereit. Auch die Warmen in den Frühbeeten und im Gewächshaus hibernieren nach der Überführung im Keller auf der Stelle, nachdem sie sich es sich bequem gemacht haben.

Zur Tageslänge: Die Geschwindigkeit der Tagesabnahme ist bei uns viel schneller als in den Habitaten. Und in einer Woche beträgt der Unterschied der Tageslänge schon fast eine halbe Stunde. Das ist viel.

Es gibt Ausreißer: Mein Maurenbock und die alte Boettgeri bleiben etwas länger aktiv und die lass ich auch noch heraußen.

Für mich sind die Zeichen eindeutig, dass sie hibernieren wollen. Ihnen das vorzuenthalten, sehe ich keinen Sinn. Sondern eher als einen Vorteil. Und mit den Schildkröten in den Frühbeeten sehe ich das so wie bei den Schildkröten im Terrarium (oben beschrieben). Die Werte im Keller sind einfach besser, vor allem die Luftfeuchtigkeit, in den Frühbeeten trocknen sie nur aus. Meine trinken in den Frühbeeten leider nicht.

Jeder macht seine Erfahrung. Denen, die dieselben Erfahrungen machen wie ich, gebe ich den Ratschlag: Nicht lange rumdümpeln!


Mit Überwinterung im Frühbeet habe ich keine Erfahrung. Aber soweit ich kapiert habe, werden da die Kröten im Frühbeet eingesperrt, damit sie sich nicht außerhalb vergraben. Da die Überwinterungsstelle für die Kröte mindestens genauso wichtig ist, wie die Lage der Eigrube, kann es schon sein, dass sich das Vergraben etwas länger hinzieht, als es sonst dauern würde. Wir wissen ja, wie lange die Damen geeignete Stellen für die Eigrube suchen. Und es wird irgendwo berichtet - ich glaube von Ivo - wie sich eine Schildkröte schon eingegraben hatte, dann die Grube fluchtartig verlassen hat, um sich eine neue Stelle zu finden. Da wird so manche Kröte meinen, es gäbe etwas Besseres als das Frühbeet oder Gewächshaus und macht auf Zeit. Natürlich spielt sich das im Laufe der Jahre ein und wird unkomplizierter, vermute ich.

Nur drei waren bei in den Frühbeeten vergraben, die anderen alle draußen - auch die Halbvergrabenen.

Liebe Grüße!

Herbert


Das ist bei mir so mit meinen Graecas iberas und den Hercis.

Zitat von Mayer im Beitrag #9

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in den Frühbeeten trocknen sie nur aus. Meine trinken in den Frühbeeten leider nicht.

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Zitat von Mayer im Beitrag #9

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Mit Überwinterung im Frühbeet habe ich keine Erfahrung.

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Zitat von Mayer im Beitrag #9

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Aber soweit ich kapiert habe, werden da die Kröten im Frühbeet eingesperrt, damit sie sich nicht außerhalb vergraben.

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Zum Thema rumdümpeln bin ich der Meinung, dass sie im Keller auch noch rumdümpeln. Da ist es draussen besser. Die Erfahrungen von Herbert trifft nur zum Teil zu.
Meine Hercis, Marginatas und auch wenige Graecas und Boettgeris kommen bei Sonnenschein immernoch vor ihre Hütten und genießen die Sonne. Warum soll ich ihnen das verwähren ?
Und das mit der Lichtlänge haut auch nicht hin.
Die Schlüpflinge draussen schlafen schon. Die Spätgeborenen im Zimmer/Draussen haben sogar weniger Licht und sind voll aktiv.
Sie fressen und verhalten sich wie im Sommer. Keine Spur von überwintern wollen.
Es ist eher die Kombination: Licht und vor allem Nachttemperatur

LG Harald

Hm schade, ich lese und diskutiere wahnsinnig gerne unterschiedliche Haltungsweisen. Immerwieder konnte ich von einigen Berichten lernen, andere haben mir halt nicht so gefallen. Das war aber meine persönliche Entscheidung, niemals würde ich den Finger heben und behaupten, meine Haltung ist es!!!
Leider geht das in der letzten Zeit hier etwas unter......wir haben gemeinsam schon so viel erarbeitet, weil wir halt nicht so sind....

Ich frage mich in letzter Zeit, wo die Querdenker sind?

Im Grunde genommen wissen wir doch alle, wie es geht. Jeder hält doch erfolgreich seine Schildkröten schon seit Jahren. Von jedem Erfahrungsbericht können wir uns was mitnehmen.

Ich persönlich habe nicht eine bestimmte Vorgehensweise zur Vorbereitung. Ich stelle die Rahmenbedingungen und lasse das jedes Jahr auf mich zukommen. Bis jetzt weiß ich noch nicht, ob meine Tiere dieses Jahr im Frühbeet überwintern, oder im Kühlschrank. Das entscheide ich, wenn es soweit ist.

Was ist so schlimm, mal die Meinung des anderen stehen zu lassen?

Servus, ich mach es auch so wie Fussel, mal im Frühbeet (Schlafhaus mit Deckelheizung, KEINE Grube), mal im Keller in der Überwinterungskiste (Holz).
Wenn der Winter milde bleibt, bleibt die Schildi auch draussen, wenn es zu frostig wird und ich merke die Deckelheizung stößt an ihre Grenzen, dann ab in den Keller. Da bleibt sie dann aber auch bis zur auswinterung.

Ich lese auch seit einigen Minuten mit....Ich denke das jeder für sich entscheiden muss wie und wann die Schildkröten bereit sind für das Einwintern...Ich glaube jede Schildkröte verhällt sich anders und hat seinen eigenen Charakter so wie wir Menschen auch...Wenn ich sehe das meine seit 5 Wochen nichts gefressen haben und sie sich nur noch verbuddelt haben kommen sie in den vorbereiten Kühlschrank....Meine Eltern haben mir und meinen Bruder vor 40 Jahren eine Schildkröte aus der Zoohandlung gekauft...Es ist eine Thh wie ich sie auch habe für 5 Mark...Keiner wusste wie man was macht im Oktober...Es gab keine Bücher ....Trotzdem wusste mein Vater was zu machen ist...Sie kam im Oktober in eine Holzkiste mit Walderde und Moos und Laub in den Keller...Es wurden auch keine Temperaturen gemessen....Sie blieb dort bis März...Und da hörte man es rascheln...Sie hat jede Starre egal wie lange immer überlebt...Es gab auch keine Wärmelampe und kein Frühbeet ....Sie lebt noch immer....Ich denke wir können von unseren Schildkröten noch viel lernen...Sie zeigen uns den Weg...Wenn sie starren wollen soll man sie lassen...L.G.Ute