Zitat

---

ich sage ja, ja Schildkröten sind Tiere für Kinder WENN die Eltern dahinterstehen und schauen.

---

Genau, und ich würde hier sogar noch etwas weitergehen.
Wenn sich die Eltern die notwendigen Kenntnisse angeeignet haben, also verantwortungsbewusst mit der Schildkröte umgehen und als „verlängerter Arm“ des Kindes ein Auge drauf haben, sehe ich keinen Grund, den Kindern eine Schildkröte zu verwehren. Eine Ausnahme bilden hier natürlich noch ganz kleine Kinder, denen wirklich noch die notwendige Feinmotorik fehlt. Ich bin auch der Meinung, dass Menschen nur ein tieferes Gefühl für Tier und Natur entwickeln können, wenn sie früh an dieselben herangeführt werden. Kinder, die niemals ein Haustier hatten entwickeln selten ein Verhältnis dazu. Wie sollen sie auch? Denen fehlt später auch das richtige Händchen für Tier und Umwelt und/oder schlicht und einfach das Interesse daran, denn was der Mensch nicht kennt, vermisst er in der Regel auch nicht.

Kinder sollten ja die (Er)kenntnisse der Erwachsenen über das Wissen der Schildkröten im günstigsten Fall irgendwann einmal fortführen. Die meisten von uns haben ja alle mal „klein angefangen“ und das Interesse daran sollte schon beizeiten geweckt werden, damit der sprichwörtliche „Funke“ überspringt. Das war sicherlich bei jedem von uns so…und geschah vermutlich auch irgendwann im Kindesalter!

LG Andreas

Hallo!

Ich bin so ein Kind, das sich sehnlichst eine Schildkröte gewünscht hat. Und da fand ich eine auf einer Wiese, tot, da kamen schon die Maden raus. Ich war unglaublich traurig. Im Park war eine steinerne Skulptur einer Riesenschildkröte und jedesmal wenn ich vorbei ging, war mir das Herz schwer. Als Trost bekam ich einen Wellensittich. Aber der hat mich kaum interessiert. Er wurde von den Eltern verpflegt. Einzig das Aquarium hat mich ein wenig getröstet.

Man soll den Wunsch der Kinder nach Tieren ernst nehmen, wenn er stark und bleibend ist. Also nicht sofort jedem Impuls folgen. Und dann müssen - wie ja mehrfach erwähnt wurde - die Eltern 100%-ig dahinterstehen. Man muss aber nicht jedem Wunsch nachgeben, wenn die Grundlagen einer Haltung fehlen.

Im meinem Fall wär die Erfüllung meines Wunsches für die Schildkröte fatal gewesen. Um 1960 wusste man noch wenig über Schildkrötenhaltung und Garten war damals auch keiner da.

Liebe Grüße!

Herbert

In meiner Kindheit interessierten mich alle möglichen Tiere, und ich genoss auch eine Kindheit mit vielen Tieren.
Mein Vater hatte einen Hang für nicht unbedingt gewöhnlichen Tierhaltung ( Falken, Fassane, aber auch Hasen, Hühner und Enten, auch Wildenten,...).
Artgerechte Unterkunft und Futter war immer großes Thema.
Wenn ich mit einem Einweckglas voller Kaulquappen nach Hause kam, wurde sofort ein kleiner Teich gebaut, indem sich sie sich auch tatsächlich zu Fröschen oder Kröten entwickeln konnten.
Mein erstes eigenes Haustier war ein Kanarienvogel, später hatte ich auch einen Hund........
Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass ich all diese Tiere kennenlernen durfte!
Hätte ich heute mehr Zeit, Wäre unser Garten schon ein kleiner Zoo, aber ein gesunder Menschenverstand ist auch wichtig in der Tierhaltung!

LG Marianne

Hallo,

meine Tochter (damals 10) ist sogar schuld, dass ich Schildkröten habe. Eines Tages kam sie von einem Klassenkameraden nach Hause und war total entsetzt, wie dort Schildkröten gehalten wurden. Sie hatten zwar ein Gartengehege (ohne Frühbeet) , wurden aber von dem Kind in der Hosentasche rumgeschleppt, durften nicht starren ...
Ehrlich gesagt etwas vorschnell habe ich zugestimmt, die Tiere zu übernehmen, was zur Konsequenz hatte, dass die Kleine erst mal ein Buch und ich das Internet zur Recherche bekam.
Ihr ahnt was folgt:
Überwinterungsgrube und Gewächshaus bauen + Freigehege
Ich muss ehrlich sagen, dass alle Familienmitglieder (incl. 3 Kids) kräftig mit angepackt haben, sogar der Opa hat das Fundament gemacht. Meine Kinder, mittlerweile fast alle erwachsen, haben sich immer für die Tiere interessiert, immer mitgeholfen wenn es etwas zu tun gab.
Ich bin auch der Überzeugung, dass sie gerade durch diese Tiere sehr viel gelernt haben, sei es über Wildkräuter aber auch generell über die Achtung vor dem Tier... insbesondere weil es keins zum kuscheln ist.

Mir war es in der Erziehung meiner Kinder immer von besonderer Bedeutung, ihnen die Achtung vor jeder Kreatur auf Erden zu vermitteln und ich bin der Meinung, dass meine/unsere Schildkröten einen nicht unerheblichen Beitrag dazu geleistet haben.
Natürlich bin ich als Elternteil in der Verantwortung, ohne geht es nicht. Die Kinder sollten also nur eine Schildkröte halten dürfen, wenn die Eltern bereit sind, diese die nächsten 50-60 Jahre zu verpflegen.

LG
Dani

Christine hat uns ein wunderbares Instrument in die Hände gelegt, durch das den Kindern die Bedürfnisse der Tiere nahe gebracht werden können: "Testudo und Hermanni". Ich möchte hier meine Amazon-Rezension erwähnen. Hinter jedem Wort stehe ich, das ich da geschrieben habe:

http://www.amazon.de/gp/customer-reviews...ASIN=3944484037

Liebe Grüße!

Herbert

Hallo!
Ich bin selber als Kind mit einer Schildkröte aufgewachsen. Sie bzw. er, es war ein Breitrandmännchen, war schon in unserer Familie, als es mich noch nicht gab. Ich habe das bei den "Methusalems" erwähnt.
Verantwortlich war meine Großmutter für dasTier,solange sie lebte. Für mich war der Hansi - naja, als ich noch sehr klein war, ein Spielzeug (kurz nach dem Krieg hatte man ja nichts, was als Spielzeug verwendet werden konnte). Allerdings weiß ich sehr genau, daß ich ihm nie weh getan oder irgendwie gequält hätte, dazu hatte ich ihn viel zu lieb.
Heute bezeichne ich ihn als meinen "Freund aus Kindertagen". Das ist er geblieben, auch als meine Großmutter starb und ich - mit Hansi -in eine eigene Wohnung (mit Balkon, leider ohne Garten) gezogen war.
Dort lebte Hansi bis ich von Wien weg ging und ich ihn in sehr gute Hände weiter geben konnte. DAS war auch ein Stück Verantwortung, das ich gelernt hatte! Ihn nicht auf Biegen und Brechen mit zu nehmen, sondern gut für sein weiteres Leben zu sorgen.
Er kam dann in eine Familie mit tierlieben, verantwortungsvollen größeren Kindern (Teenagern), und endlich durfte er sein restliches Leben in einem Garten genießen.
Er war es, durch den ich kennen gelernt hatte - und zwar als Kind - wie schön das Zusammenleben mit diesen Tieren sein kann - und das tue ich bis heute.
Sicher haben es meine heutigen Gepanzerten besser als Hansi; natürlich haben wir ein Gehege mit Frühbeet und Quarantäneabteil (hauptsächlich zum zeitweisen Abtrennen der beiden Männer, wenn sie es mal "zu doll" treiben.) Natürlich werden sie in Gruppen gehalten und es geht ihnen gut.
Gesundheit, Nachzuchten (die wir inzwischen aber nicht mehr betreiben) und sichtliches Vertrauen der Tiere zu uns sind wohl deutliche Anzeichen dafür.

Vor 3 Jahren haben wir Babys unserer Ältesten (der T.h.b. Betti) an eine seit vielen Jahren befreundete Familie mit 2 Söhnen im Schulalter abgegeben. Wir hatten die Tiere auf Bestellung für diese Familie gezüchtet. Der Jüngere der beiden - damals 8 Jahre alt - interessiert sich mehr als der Ältere für die Tiere und kümmert sich verantwortungs-und liebevoll um sie. Natürlich ist die Mutter ( eine TA-Helferin, die selber mit Schildkröten aufgewachsen ist) die hauptverantwortliche Betreuerin der Tiere, aber der jüngere Sohn nimmt ihr einiges davon ab. Und beide Buben denken gar nicht daran, mit den Tieren zu "spielen" - Beobachtung und Versorgung, das ist ihr Metier.
Wir sind weiterhin in Kontakt mit der Familie und besuchen sie öfters und können immer wieder sehen, wie gut es den Tieren geht. Besser gehts doch gar nicht!

Ich glaube, es gibt kein eindeutiges Ja oder Nein auf die Frage, ob Schildkröten für Kinder geeignet sind. Wie immer und überall ist alles ganz individuell zu sehen.