Eine Bekannte von mir schrieb mir eben, dass sie letztes Jahr eine Steppenschildkröte aus 40 Jahre Teppichhaltung ohne Hibernation übernommen hat. Sie war wohl nie krank. Aber in diesem Frühjahr, nachdem sie zum erstenmal nach 40 Jahren gestarrt hatte, fraß sie nicht und 2 Tierärzte waren sich einig darüber, dass sie sich mit Schildkrötenkeimen infiziert hatte. Es handelte sich um Pseudomonas species und Pasteurella testudinis. Ich habe davon noch nie gehört. Das Tier wurde mehrere Wochen mit Antibiotika gespritzt bis es endlich wieder fraß. Es ist seitdem wohlauf. Die Tierärztin vom Kölner Zoo bedauerte, dass sie noch eine andere Schildkröte diesbezüglich behandelt habe, die aber gestorben sei.
Also müssen diese Keime/Bakterien doch öfter vorkommen. Auch der Name .... testudinis besagt ja einen gewissen Bezug zu Schildkröten.
Ich dachte jetzt auch wieder an manche ungeklärten Todesfälle von letzten Frühjahr.

Wer weiß was über diese "Keime"?

Hallo Hannelore,

habe gerade das hier gefunden: http://www.schildkroeten-im-fokus.de/wif/henton01.html

und das hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Pseudomonas

LG
Dani

Hallo @Hannelore,

sehr interessant!
Weißt Du, ob die diere vom gleichen TA/ mit dem gleichen Antibiotikum behandelt wurden?

LG
Tanja

Manoman, das ist jetzt schon der 3. Fall in diesem Jahr, dass ich von Pseudomonaden lese.
In dem meisten Fällen geht das wirklich tötlich aus, weil dieser Keim gegen viele Antibiotika resistent ist.
Da hat die Steppenschildkröte Glück gehabt.

@tanja13
(Bin aus dem Urlaub zurück gekommen.)

Die Schildkröte wurde, als sie nach der Starre nicht fraß, bei einem Tierarzt untersucht, Blut wurde abgenommen.
Diagnose: Umweltkeim-Infektion
Dann hat der Tierarzt verschiedene Antibiotika gespritzt. Nach ca. 2 Monaten hat sie aber immer noch nicht gefressen.
Um sich eine zweite Meinung einzuholen, hat meine Bekannte das Tier von einer Zootierärztin untersuchen lassen.
Diese hat erklärt, dass die Behandlung durch den ersten Tierarzt genau richtig war. Und sie, die Zootierärztin,
berichtete von der anderen Schildkröte, die an diesem Keim gestorben sei.
Sie hat meiner Bekannten noch für 2 Wochen Spitzen mitgegeben.
Jedenfalls ist die Schildkröte wieder fit.
Ich müsste nachfragen, was die Tierärzte nun eigentlich gespritzt haben.
Da die Dame selber mit einer Krankheit zu kämpfen hat, möchte ich sie aber nicht damit belasten.
Soooo gut kenne ich sie auch nicht.
Ich hatte bereits nach dem Namen der Keime nachgefragt, weil ich mir unter "Umweltkeim" nichts vorstellen konnte.
Sie hat mir dann die Namen geschrieben.
Sollte ich im weiteren Kontakt mit ihr mehr erfahren, werde ich es Euch mitteilen.

Hallo Hannelore,

Danke für den interessanten Bericht.
Wie kann sich die Steppenschildkröte den Keim geholt haben, wenn sie 40 Jahre lang auf dem Teppich gelebt hatte? Von diesem Jeim habe ich auch noch nie was gehört. Man kann sich den auch bestimmt durch Neuzugänge einfangen, wie könnte man also vorbeugen?Nach der Arbeit werde ich mal rumsurfen und lesen.

Liebe Grüße, Anna

Gerade heute erhielt ich Nachricht von einer Bekannten, die vor einiger Zeit beim Tierarzt war, weil der Panzer so aussah, als läge ein Pilzbefall oder ähnliches vor. Es wurde Blut abgenommen und ein Abstrich von den weißen Stellen gemacht. Inzwischen hat sie das Ergebnis.

Die Blutuntersuchung hat nichts ergeben. Die Veränderungen am Panzer sind auf eine Pseudomonas-Infektion zurück zu führen.

Therapie: 2 x in der Woche den Panzer kräftig schrubben und danach desinfizieren.
Meine Bekannte macht das bereits knapp drei Wochen. Der Panzer sieht schon besser aus.

Es lohnt sich also schon, einen gewissenhaften und auf Reptilien spezialisierten Tierarzt aufzusuchen.