Gundi, das hast du gut beschrieben, genau so habe ich das auch immer wieder gesehen.
Als ich, vor einigen Jahren, das erste Mal bewusst nach Schildkröten in Kroatien (es war in der Gegend um Dubrovnik) gesucht habe, suchte ich genau dort, wo man sich das Habitat vorstellt, an kargen, steinigen Plätzen. Ich war enttäuscht, da ich keine Tiere fand. Zufällig fanden wir dann genau dort welche, wo ich sie nie und nimmer vermutet hätte, an saftigen hoch aufgewachsenen Wiesen am Rande eines Waldes.
Da Schildkröten ja extrem anpassungsfähige Tiere sind arrangieren sie sich auch mit den Lebensbedingungen die wir ihnen aufzwingen. Das sowohl in unseren Gärten, als auch in ihrer Heimat.

Kleinmanni und Graeca (natürlich die nordafrikanische Form) leb(t)en ja in ein und dem selben Gebiet. Die graeca findet man jedoch in etwas fruchtbaren Gebieten, während Kleinmanni in die kargen, sandige Gebiete verdrängt wurden. Ob das der Grund dafür ist, dass Kleinmannis so gelb und so klein sind? Gelb, da es eine bessere Tarnung auf wenig bewachsenen Sand ist und klein, da sie mit viel weniger Nahrung auskommen mussten? Graeca und kleinmanni sind ja nahe verwandt, ob sich im Laufe der Jahrhunderte aus der graeca eine neue, eigenständige Unterart entwickelt hat - und das bloß weil sich diese Tiere besser an die Umgebung anpassen konnten?
Hat sich nicht auch die Griechische Landschildkröte immer wieder angepasst und tut sie das nicht immer noch? Wie werden die Tiere in ein paar Jahrhunderten aussehen und wie werden ihre "natürlichen Habitate" aussehen? Thh, thb und auch thherci sind doch ganz typische Beispiele dafür, wie sich die Tiere ihrer Umgebung anpassen. Verändert sich die Umgebung, so tun es auch diese Tiere, so machen sie das schon seit 220 Mio Jahren.