Hallo Herbert,
ich bin gerade dabei, mein Gehege zu erweitern. Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen, die Wiese im erweiterten Bereich komplett abzutragen und neu zu pflanzen. Nachdem meine Tiere aber Zugang dazu hatten und begeistert waren, werde ich jetzt zumindest einen Teil einfach wachsen lassen. Das tue ich auch immer mal wieder im Rest meines Gartens und bin begeistert, was dort auf einmal alles für Pflanzen wachsen. Da wird dann nur zwei Mal im Jahr gemäht und es entwickelt sich eine üppige Artenvielfalt an Pflanzen.
Ich denke die Vielfalt macht es einfach aus und nicht jeder Teil des Geheges muss die gleichen Strukturen aufweisen.
Wenn wir verschiedene Zonen anbieten,können die Tiere frei wählen, welches "Gebiet" ihnen je nach Witterung gerade am besten gefällt und auch dieser Aspekt gehört für mich zur naturnahen Haltung.

LG
Dani

Hallo Dani,

gute Idee! Du musst halt ein bisschen experimentieren. Jede Wiese ist anders. Alles in allem habe ich hervorragende Erfahrungen gemacht. Ich bin auch froh, dass ich einen Wiesenanteil im großen Gehege habe, sonst müsst ich schon zufüttern.

Zum Verhalten: Wie ich geschrieben habe, gibt es eine gemähte Menschenwiese und eine verwilderte Schildkrötenwiese. Ich könnte nicht sagen, wo sie sich lieber aufhalten. Obwohl das Futterangebot von gleicher Art und Qualität ist (nämlich wasserarm), habe ich nicht das Gefühl, dass sie die wilde Wiese bevorzugen.

LG Herbert

Seit dem zweiten Mai-Drittel, also schon über zehn Wochen ist bei uns heißes Schönwetter, mit wenig Niederschlag und nur wenigen kühleren Tagen dazwischen. Das ist besonders in diesem kleinen Eck mit dem Kleinklima so. Auch für die Gegend angesagte Schlechtwetter finden bei uns oft nur vermindert statt. Die Wiesen sind verdorrt, das Futter welk. Die Leute hier würden mich für verrückt halten, wenn ich ihnen sagte, dass ich das wunderbar finde. Ich fühle mich auf dem Grund wie im Habitat: Auch ich muss früh aufstehen, wenn ich meine Tiere sehen will.

Die Landwirtschaft in der Gegend leidet in den letzten Jahren zunehmend unter diesem Wetter. Man denkt daran, Flüsse anzuzapfen, um zu bewässern. Die E-Wirtschaft kämpft dagegen an, weil sie dann weniger Wasser hat.

Nicht jedes Jahr ist gleich. Es kann nächstes Jahr z.B. ganz nass kommen. Aber das ist in jedem Habitat so. Ich kann mich erinnern, dass wir in Istrien in einem nicht enden wollenden nass-kalten Juni heizen mussten und lange kaum spazieren gehen konnten.

Soweit ich das in den letzten Jahren beoachten konnte, gibt es eine eindeutige Tendenz im Sommer bei uns: trocken und heiß. Klimawandel?

Macht sich bei euch der Klimawandel bemerkbar?

LG Herbert

Die Bauern und Häuselbesitzer der Gegend werden mich für verrückt halten, wenn ich mit dem heurigen Sommer so zufrieden bin. (Hehe! nicht nur die!)

Denn dieser Sommer in diesem Eck des Weinviertels übertrifft nicht nur die meisten Sommer in Istrien, sondern kann es auch mit den bulgarischen aufnehmen. Wenn ich über den Grund gehe, so habe ich das Gefühl, ich bin im Habitat und meine Kröten kriegen das, was sie brauchen.

Die Sommerwiese ist endgültig eine Trockenwiese geworden. Seht euch das an:



Selbst Tiefwurzler haben es jetzt schwer. Und das gibt wunderbares Futter. Nur schau ich, dass doch irgendwo ein voller Wassernapf steht.

Es grüßt euch ein glücklicher Schildkrötennarr!

Also für meine Verhältnisse stimmt die These, dass die Schildkröten bei uns in einem immerwährenden Frühling leben, ganz sicher nicht. Es gibt zwar Unterschiede von Jahr zu Jahr, aber die Tendenz geht hin auf Trockenheit und Aestivation. Diese Sommerruhe konnte ich dieses Jahr besonders gut beobachten: Sie meiden die extreme Hitze, sitzen stundenlang in schattigen Verstecken. Sie brauchen bei diesen Temperaturen kaum Energie, die karge, trockene Nahrung liefert ihnen, was sie brauchen. Manche kommen oft einige Tage gar nicht zum Vorschein. Von Frühling weit und breit keine Spur. Und das ist fast jedes Jahr so.

Liebe Grüße!

Herbert

Naja, die letzten neun Jahre hatte ich immer eine Trockenwiese. In einem Jahr aber nur halb und kurz. Ich führe Schildkrötentagebuch. Die Theorie vom ewigen Frühling hat was für sich, ist aber nicht allgemeingültig, da es selbst innerhalb des kleinen Österreichs große Unterschiede gibt. Dass man bei uns vom Bewässern spricht (Message 18), kommt ja nicht von ungefähr.

Und es gibt auch sicher Schildkrötengebiete, in denen nach deiner Deifinition ganzjähriger Frühling herrscht.

Langsam werden sie wieder ein bisschen aktiver.

Langsam werden sie wieder ein bisschen aktiver. 
 

Ja - meine auch. Aber nur, weil etwas die Sonne scheint und es ab und an mal bis 25 Grad warm ist. UND weil unser Hibiskus jetzt blüht. Hibiskusblütensalat mit Nachtkerze !.....dafür stehen bei mir alle stramm

LG Gundi

Mit erstem Oktober habe ich die einstige Trockenwiese wieder gemäht. Also von Mitte Mai bis Ende September konnte sie sich entwickeln, wie sie wollte. Sie entwickelte sich im Frühsommer rasch zu einer Trockenwiese, das ging erst im September zu Ende, als die Nächte kühler wurden und genügend Tau entwickelten. Die Wiese wird ab Mitte September von den Schildkröten nicht mehr genutzt. Sie bereiten sich auf den Winter vor - und das können sie am besten im Gehege.

Auf dem ersten Bild ist die Wiese im späten Hochsommer zu sehen. Das zweite Bild zeigt sie im heutigen Zustand, grün und satt. Ich werde sie noch einmal vorm Winter mähen.

Auf eine neues Frühlingserwachen!

LG Herbert

Hallo Herbert
Es kommt einem Sk. Habitat sehr nahe. Beneidenswert. Wir haben zwar eine so große Wiese als Garten , aber hier in der Eifel würde sie nie so vertrocknen . Auch im Sommer 2003 War sie nach der großen Hitze immer noch grün. Du hast schon Glück mit dem Klima bei dir .
Ich gönne es dir von Herzen
Liebe grüße Anja

Naja, dieses Jahr war es eine Mischung aus lokalem Klima und ganz besonderem Sommer. Aber die Trockenwiese krieg ich so gut wie jedes Jahr, nicht immer aber so lange. Heuer war es vom Mai / Juni bis September.