Ein wirklich außergewöhnliches Tier! Der Plastron ähnelt dem der Hercis. Das würde auch die geringe Größe erklären. Mein Hercimann wiegt mit 24 Jahren auch nur 600g.
Der Carapax passt allerdings gar nicht dazu...

Ich hab bereits vorgeschlagen ihn vlt einfach woanders hinszugeben. Er gehört halt weder mir noch meinen Eltern, sondern meiner großen Schwester. Sie hat ihn geschenkt bekommen, als sie sieben Jahre alt war, halt von einer befreundeten Familie.
Meine Eltern haben auf meinen Vorschlag eher schulterzuckend reagiert, ich kann jetzt wahrlich niemanden von uns als Schildkrötenliebhaber bezeichnen. Lily ist halt einfach...da. Er ist niedlich, und ich hab ihn auch gern, ich bin halt mein Leben lang neben ihm aufgewachsen, und meine Schwester hängt sicherlich noch mehr an ihm.
Ich weiß halt auch nicht wie sinnig es ist, wenn er zu uns ins Schwabenland zieht. Theoretisch haben meine Schwester und mein Schwager ein gepachtetes Stück Land am Hang, aber da ist kaum gerade Fläche und ich fürchte man müsste ihn von allen Seiten einkäfigen weil er sonst direkt vom nächsten Adler geholt wird. Lily ist manchmal ein bisschen größenwahnsinnig, zumindest kam er schon auf die überaus brilliante Idee sich mit einem Rotti anzulegen.
Ich weiß halt nicht wie raubtiersicher ein Gehege sein muss. Hier am Feldrand holen sich die Habichte eher die Hasen statt den laufenden Stein, aber in einer anderen Umgebung kann das halt auch wieder ganz anders sein.

Ich habe wirklich absolut keinen blassen Dunst von Schildis. Ich weiß, dass er beißt, ich weiß, dass er teilweise nur frisst wenn man ihn aus der Hand füttert, weil er sich sonst zu fein fürs Futter ist, und ich weiß, dass er bei der gegebenen Möglichkeit einfach stumpf ins Nichts rennt ohne ersichtliches Ziel.
Und ich fürchte ich hab von meiner Familie noch am meisten Ahnung...
Ich glaube, sie wollen ihn auch einfach nicht weggeben, auch wenn ich das für besser hielte. Aber ich bin ja nur das kleine Töchterchen.

Überwintern tut er bei uns im Keller, da er ganzjährig nicht draußen bleiben kann (wir hatten hier immer wieder Tiefsttemperaturen von -16°C ich möchte doch schwer bezweifeln dass er das überlebt)

Da er alles Lebendige tötet was man ihm pflanzt: würde es Sinn machen evtl einfach gebautes Zeug reinzu tun? Also mehr künstliche Höhlen, Steinhaufen, etc?
Wie groß sollte sein Gehege mindestens sein mit seinen 16cm?
Mein ehemaliger Vermieter hatte auf vlt 6/7 qm2 sechs Schildis, auch Griechen, die haben aber keinerlei solches Verhalten gezeigt, deshalb war ich von Lily verwirrt.
Vergesellschaften weiß ich nicht ob das helfen würde. Männchen würde er wahrscheinlich auseinander nehmen und Nachzucht will ja keiner hier, daher ist ein Weibchen wohl auch nicht so intelligent.

Sorry für so viel durcheinander, ich hab, wie gesagt, absolut Null Ahnung von den Tieren und weiß nicht welche Infos wichtig oder hilfreich wären

- wenn Du null ahnung hast bist Du ja hier genau richtig, lies Dir doch mal in Ruhe die wichtigsten Themen wie Gehege, Überwinterung, Ernährung durch, dann weißt Du schoon mal viel mehr.
- Informiere Dich NICHT auf Facebook etc, sonderm auf den hier immer wieder beworbenen Hompages z.b. von Christine
- ein Hanggelände macht Schildkröten gar nichts aus
- im Schwabenlande gibt es keine Adler --)
- rede mit Deinen Eltern und versuche sie zu überzeugen entweder ein Artgerechtes Gehege zu bauen oder ihn abzugeben, lese MIT ihnen hier im Forum

Ich finde es wirklich toll, dass du dir Gedanken machst und erkannt hast, dass euer Tier ein Problem hat!

Ich bin mir sicher, dass du eine Lösung finden wirst, wenn du dran bleibst. Und euer wirklich hübscher Panzerträger wird es euch danken!

Die Haltung von dem ehemaligen Vermieter mit 6 (ausgewachsenen) Tieren auf 6m2 ist schrecklich!! Wenn du euren hübschen Kerl abgeben solltest dann beachte, dass er es wirklich gut haben soll!

Das Gehege braucht:

- ein großes Frühbeet
- ein großes durchwachsenes Gehege (in den ersten Links von mir oder auf den anderen genannten Seiten kannst du sowas anschauen, das ist artgerecht!)
- bei dem Verhalten am besten erstmal ohne Artgenossen bzw. mit jemandem, der für ihn ein extra Gehege hat und das ganz ohne Druck klären kann. Also keine Vermittlung in eine Gruppe

Ohne eine deutliche Vergrößerung und Umstrukturierung wirst du ihn sicher bei euch nicht zufriedener bekommen. Also fang nicht an lauter Sachen ins Gehege zu werfen, das wird nicht helfen.

- Schildkröten sind nicht zu fein für irgendwas. Er weiß was er braucht! Und wie unzufrieden er ist, habt ihr ja alle erkannt

@Günni
Als angehender Förster muss ich dir mit den Adlern leider wiedersprechen, Wir haben hier durchaus immer mal wieder welche die sich von Alp zu uns verirrt haben.
Aber auch Habichte sind schon schlimm und groß genug bei so einem Zwerg
Und für facebook bin ich die falsche Generation, und akademisch ist da ohnehin nichts, von daher hatte ich nicht vor mir dorthin zu begeben, ich weiß ja schon warum ich das Problem auf euch losgelassen habe

Ich guck mal was ich umgesetzt bekomme, werde auch mal mit meiner Schwester reden
Schildis und Kaninchen sind halt irgendwie die Tiere die am ehesten nicht artgerecht gehalten werden.

Hallo
ich schicke dir mal Lesestoff https://testudoland.hpage.com/ https://www.landschildkroeten-hunsrueck.de sowie oben in der Menüleiste das Journal.
Ich wünsche du hast erfolg bei deiner Schwester und Eltern sie zu überzeugen
LG Petra

Dann muss ich fast mal kommen zum Adler beobachten--))))

Hallo Sphinx und herzlich willkommen hier!
Ein wunderschönes Tier habt ihr, ein Bild von einem Schildkrötenherrn! Er verhält sich ganz normal. Es kann sein, dass man ihn nicht mehr vergesellschaften kann; erwachsene Schildis sind Einzelgänger. Das Gehege ist zu klein und er hat nichts zu tun. Er versucht, auszubrechen und er sucht seinen Stein. Vielleicht schlägst Du Deinen Eltern vor, mehr Futterpflanzen einzusäen (sie können besser abbeißen, wenn das Futter festgewachsen ist!), und es größer und interessanter für ihn zu machen... vielleicht den ganzen Garten ausbruchssicher machen? Es ist echt ein schönes und besonderes Tier, und schon so lange Teil Eurer Familie.

LG Bibi

Hallo @Sphinx, das du dich für diese Sk interessierst, ist vielleicht ein Glücksfall für sie. Aber auch du kannst dabei eine Menge lernen/verstehen. Dem was @Jakido in#3 geschrieben hat, ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Aktuell pflegst du glaube ich eher deine Vorurteile, als zu versuchen raus zu finden was diese Sk wirklich braucht.
Aber was ich dir mit Sicherheit sagen kann ist, sie (Sk) brauchen Platz, (Naturhabitate 1 Sk auf 10000 qm), sie lieben Wildkräuter zum fressen, vergiss alles was vorher war, wenn du ihr ein artgerechtes Leben ermöglichen willst und gib ihr Zeit. Sie sind nicht zu vergleichen mit Hunden oder Katzen, sie können so alt werden wie du oder älter. Sie können sich sehr gut anpassen, wenn man sie lässt. Wenn du sie beobachtest und versucht ihr Verhalten zu interpretieren kannst du auch viel über dich erfahren.

Zu dem Titel "Zwangsverhalten bei Männchen" will ich noch anmerken, das ist bei Weibchen auch nicht anders. Das kommt einfach durch falsche Haltung. Er braucht Platz, Zeit und eine liebevolle Haltung, erst dann kann man etwas über seinen Charakter sagen.

Falls ich dir auf die Füße getreten habe, sorry, das war nicht meine Absicht.

Viel Glück mit deiner Sk.

Hallo @Sphinx !
Ich kann mich meinen VorschreiberInnen nur anschließen! Platz, artgerechtes und abwechsungsreiches Gehege, ein Frühbeet mit Schlafhütte und möglichst Überwinterungsgrube darunter, einen Stein/ Attrappe und Zeit. (Wie überwintert die SK eigentlich?)
Wir haben im Dezember 2020 ein Terrarientier übernommen, ein Männchen, das auch nur Obst und Salat bekommen hatte,
daher nierenkrank war und dauerhaft verformt ist.
Er verhielt sich selbst im Not-Wintergehege (ca 5 qm) und dann auch in seinem Freigehege so, wie Du beschreibst . Nur war er nicht bissig. Er war ausgesprochen unruhig/ rastlis und sexuell SEHR aktiv. Obwohl er in Futterpflanzen "schwamm", fraß er auch im letzten Jahr nur hingelegtes Futter oder aus der Hand.
Unsere Lösung nach Übernahme: Infos, Infos, Infos suchen, das alte Futter weglassen und ihn über Romana-Salat, den er gefressen hat und der als NOTlösung aufgrund ganz guten Calzium-Phosphor-Verhältnisses vom TA empfohlen wurde hin zu Wildkräutern. (Kopf-, Eisbergsalat und Kohl sind absolut ungeeignet.) Das war ein Prozess, der sich bis heute zieht.
Jetzt, im zweiten Sommer, frisst unser SK-Mann auch autark und ausschließlich Wildkräuter. Wir sammeln und haben im Gehege Futterpflanzensamenmischung, die man speziell für SK kaufen kann, ausgesät.
Unsere Lösung gegen Unruhe: abwechsungsreiches Gehege, hügelig, Klettermöglichkeiten, Pflanzen, nochmals Gehegevergrößerung auf 12 qm (mehr wäre zu empfehlen, klappt bei uns aber gut) und eine Schildkrötenattesppe. Die hat sich speziell für unser Männchen als elementar wichtig erwiesen!!! Seitdem er die hat, wirkt er deutlich ausgeglichener. Im Frühjahr/ Frühsommer laufen die SK-Männchen auch in freier Natur weite Strecken auf der Suche nach Weibchen, die begattet werden müssen. Das ist der Arterhaltungstrieb, den auch eine in Gefangenschaft lebende SK instinktiv versucht auszuleben. Nur bei uns stößt sie auf Gehege- und schlimmstenfalls auf Terrariengrenzen und findet dann nicht mal einen Stein...

Ich habe beobachten und lernen dürfen, dass, auch wenn eine Schildkröte lange Zeit nicht artgerecht gehalten wurde, die Urinstinkte wie Starrevorbereitung, Starre, Geschlechtsverhalten, ganz erstaunlich erhalten sind. Wir als Halter sind meiner Meinung nach dazu verpflichtet und dem Tier gegenüber schuldig, ihm die Möglichkeit zu geben, diese seit Millionen Jahren programmierten Instinkte auszuleben, sonst wird es eine Tierquälerei.
Versuche einfach mal, auf Basis gesammelter Informationen die Welt aus der Schildkrötenperspektive zu sehen, und es werden sich Diir viele Antworten auftun und Verhaltensweisen erklären, die Du bisher nur aus menschlicher Sicht bewerten konntest.

Ich wünsche Euch eine gute Lösung für Euer wunderschönes Tier.

Herzliche Grüße 🐢🍀

20190918_161001[1].jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo Sphinx

Herzlich willkommen im Forum, auch ich bin noch recht neu im Forum und musste kurzfristig eine Lösung finden, wie ich ein Schildkrötengehege errichte, ohne dass ich zuvor grosse Kenntnisse von deren Haltung hatte.

Bei mir ist ein einzeln gehaltenes Schildkrötenmännchen (maurische Landschildkröte) aus der Nachbarschaft eingezogen, auch er lebte ziemlich begrenzt und ohne viel Abwechslung im Gehege. Es ist auch nicht auf anhieb optimal geworden, aber es entsteht Schritt für Schritt Neues dazu.

Deine innere Stimme liegt genau richtig, der kleine Mann braucht Deine Hilfe, auch wenn es schon immer so gelebt hat, sollte das kein Dauerzustand sein. Und wenn man genau hinschaut, bzw. ich Deine Beschreibung lese, wird es mir ganz traurig zumute. Zum Glück hast Du es in Angriff genommen!
Hast ja nun ganz schön viel zum Lesen bekommen bzw. links zu Infos. Gar nicht so einfach, dies nun umzusetzen, vor allem, weil es eigentlich jeden Aspekt der aktuellen Haltung betrifft, die geändert werden sollte. Auch weil es nicht Dein Tier und Dein Garten ist. Aber nun eins nach dem anderen, Du kannst ja auch nicht zaubern.
Bist Du vor Ort bei den Eltern, wo die Schildkröte lebt oder im Schwabenland, wo Deine Schwester wohnt?

Was wäre denn ein erster Schritt, den Du tun könntest?

Wie sieht der restliche Garten bei den Eltern aus, könnte man das Gehege anderswo aufbauen, wo bereits festgewachsene stabile Pflanzen stehen, z.B. Rosmarin, Salbei oder ähnliches?

Bei mir sah die Ausgangslage so aus, allerdings hatte ich schon ein gut bewachsenes Beet zur Verfügung.



Später so:



Liebe Grüsse, bin gespannt, wie Du vorgehst!

Ursula

Das Verhalten Eurer Schildkröte erinnert mich an ein tunesischen Männchen, was ich vor ein paar Jahren mal kennenlernen durfte, das ein Bekannter leider aus seinem Heimatland mitgebracht hat. Nabeulensis ? oder so ähnlich heißt die Art. Das Männchen war deutlich kleiner, aber auch deutlich aktiver, um nicht zu sagen unruhiger, als ich es von unseren Thb's kenne. Diese Tiere haben einen vergleichsweise sehr rundgewölbten Panzer, weiß ich noch und beim Paaren knallen sie richtig auf die Weibchen drauf zum Einschüchtern, das kann man sich im Internet angucken . Vielleicht steckt von der Art was in Deiner Schildkröte ? Das ist allerdings sehr spekulativ, ich hatte nur die Assoziation, kenne mich mit Unterarten überhaupt nicht aus.

Ein Gedanke kam mir noch: Wie lange durfte er den großen Garten erkunden? Wenn Schildkröten ein neues Terrain bekommen, dann ist es auch normal, wenn sie erstmal nur laufen und nervös wirken. Da müsste man dem Kerl mal ein paar Tage geben, alles zu erkunden und seine Lieblingsplätze zu finden. Das ganze muss natürlich ausbruchssicher sein.

Der Stein, an dem er sich abgearbeitet hat, könnte ja auch stundenweise ins Gehege gelegt werden. Vielleicht gehen die Pflanzen kaputt,weil er sonst nichts hat, um sich zu erleichtern.

Ich hoffe, Dich schrecken die vielen Rückmeldungen nicht ab, sondern spornen Dich an, nach und nach was zu verändern.

Wenn Deine Schwester an ihm hängt, dann packe sie doch bei ihrer Ehre, nach dem Motto " Wenn man ein Tier liebt, dann kümmert man sich drum, daß es artgerecht leben kann. Dazu muss man erstmal wissen, wie artgerecht geht. Also, liebe Schwester, les Dich auch mal ein. So kann es nicht weitergehen." Viel Glück und Rom ist auch nicht an einem Tag gebaut worden...

Unser kleiner Mann ist zur Zeit auch sehr unruhig und viel am laufen. Seine Weibchen lässt er „links liegen „ .
Nur fressen, laufen, schlafen, laufen. 😁 Wenn man sich ans Gehege setzt, hält er auch mal an und wendet sich einem richtig zu. Da gibt’s auch mal eine Hibiskusblüte, für die er sich dann auch Zeit nimmt, aber dann geht es wieder auf die Rennbahn. Das ist ein schmaler Streifen, ganz am Rand und relativ unbewachsen von ca. 10m Länge.
Das Verhalten zeigt sich nicht jeden Tag, aber in letzter Zeit öfter.

Grüße, Jürgen

bei meinem ist es fast genauso