Hallo allerseits,

Ich habe heute im Kot meiner Zackenerdschildkröte unverdaute Larven gefunden. Es handelt sich um Soldatenfliegenlarven, die sie regelmäßig bekommt, heute habe ich zum ersten Mal gesehen, dass welche im Kot sind.
Ich habe vor ca 1,5 Monaten eine Kotuntersuchung machen lassen, da gab es keinen Hinweis auf Parasiten.

Habt ihr Ideen, woran das liegen könnte? Kommt sowas mal vor oder sollte ich mit ihr zum Tierarzt gehen? Sie frisst ganz normal (und sehr gierig), ich füttere wie 2x die Woche.

Ich hänge mal ein paar Bilder an, falls es doch nicht die Larven, sondern irgendwelche Parasiten sind...


Danke euch!

Wenn unverdaute Reste von Insekten/Larven ausgeschieden werden, das kann bei vielen Reptilien vorkommen, liegt das i.d.R. an einer zu großen verfütterten Menge, oft in Verbindung mit ungünstigen Temperaturen.

Sie bekommt Regenwürmer, Schnecken, Heimchen und die Larven, dazu selbstgemachten Schildkrötenpudding. Lebend ist dabei alles außer die Larven (gefroren und dann aufgetaut) und der Pudding. Sonst hatte sie auch nie Probleme mit der Verdauung, die Ernährung habe ich auch mit dem behandelnen Tierarzt abgesprochen (war ja vor einiger Zeit in der Tiho wegen diesen Veränderungen am Kopf).
Also dass es an den Futtertieren an sich liegt, finde ich nicht so plausibel...

Die Temperaturen bewegen sich im Bereich von 20-22 Grad tagsüber, nachts ist es kälter (bis zu 18 Grad) - ist das zu kalt? Im Sommer waren es bis zu 26 Grad im Zimmer, da wirkte sie auch aktiver, aber in den Quellen, die ich so gelesen habe, wurde Zimmertemperatur immer empfohlen

Ah, das mit der Menge habe ich jetzt überlesen - sollte ich sie lieber öfter (3x/Woche) und dafür weniger füttern?
Der Vorbesitzer hat sie nur 2x gefüttert, deswegen habe ich das so weiter geführt.
Bei der Menge richte ich mich nach dieser Kopf-Regel, aber eher pi mal Daumen...

Deine Temperaturen klingen erstmal nicht verkehrt. Konstant hohe Werte werden nicht gut vertragen, aber bei sommerlichen 26°C sehe ich kein Problem. Die Nachtabsenkung könnte größer sein, 12-15°C, wobei natürlich auch das im Sommer so eine Sache ist. Während der Winterruhe dann halt nochmal ein Stück weit kühler, so im Bereich 8-12°C.

Mehr als zwei Fütterungen wöchentlich sollten es nicht sein. Zur Futtermenge schreibst Du jedoch bisher nichts, so daß ich weiterhin davon ausgehe, Du bietest zu viele Larven an und diese Menge konnte nicht (vollständig) verdaut werden.

Auch die Larven können lebend angeboten werden, wenn Regenwürmer aus dem Bodengrund gefangen werden, dann auch anderes Krabbelgetier. Asseln z.B. bieten sich zusätzlich an, nicht nur als Futter, sondern auch als kleine Helfer.

Danke für die Antwort :-)
Bei der Futtermenge habe ich nicht so eine richtige Mengenangabe, ich richte mich da etwas nach der "so groß wie der Kopf"-Regel, wobei es eher mehr ist, schätze ich.
Ich füttere ihr meistens 1-2 Regenwürmer (ich habe aktuell Rotwürmer in kleiner Größe, nicht die Tauwürmer), und dann je nach Größe noch 1-3 andere Insekten.
Meist mische ich aber nur 2 Arten pro Fütterung, also zB 2 kleine Würmer und 2 kleine Heimchen.
Bei der letzten Fütterung waren es glaube ich 3 Larven und eine Portion Schildkrötenpudding (eine Portion ist ungefähr so groß wie die Hälfte von einem Spielwürfel).
Wenn sie noch sehr hungrig aussieht, gebe ich ihr manchmal etwas mehr. Also wahrscheinlich lag es daran
Ich reduziere die Menge jetzt mal etwas.

Asseln hatte ich auch anfangs, aber leider haben die nicht lange gehalten im Terrarium, ich werde es mal mit einer anderen Art versuchen.

Überwintern wollte ich sie im Kühlschrank bei 6-8 Grad, weil ich das Zimmer, in dem sie steht, leider nicht abkühlen kann - geht das auch? Bei den Überwinterungstemperaturen finden sich leider auch widersprüchliche Aussagen von 4 bis 10 Grad...

Orientieren sollte man sich natürlich an den klimatischen Gegebenheiten im Herkunftsgebiet. Ich habe diese Art nie selbst gepflegt und weiß nicht wie tolerant sie im Hobby bei der Überwinterung sind. Besteht vielleicht die Möglichkeit, anstatt den Kühlschrank zu nutzen, einen kleinen Weinkühlschrank anzuschaffen? Der sollte das von mir genannte Temperaturspektrum am ehesten abdecken können. Ein gesundes, parasitenfreies Tier wird sicherlich auch 6-8°C problemlos verkraften.

Die meisten "tropischen" Asseln fallen wegen der Temperaturen natürlich aus, wenn man sie mittel- bis langfristig im Terrarium etablieren möchte. Die heimischen Kellerasseln wären wohl eine Alternative.