Liebe Forumsmitglieder,
Es geht nicht um meine Schildkröte, aber ich möchte jemanden helfen, der sehr verzweifelt ist u nicht weiter weiß. Vor knapp 20 Jahren hat er eine Breitbandschildkröte gekauft. Es gibt Papiere mit einem Foto und einen Kaufnachweis. Da sich die Lebensumstände geändert haben u eine optimale Haltung nicht mehr gewährleistet werden kann, sollte die Schildkröte vermittelt werden. Bei den Recherchen ist aufgefallen, dass die Schildkröte nie angemeldet war u auch keine Fotodoku vorliegt. Was kann man jetzt tun? Er will natürlich das Beste für die Schildkröte. Wie kann man vorgehen? Wie könnte ich unterstützen?
Vorübergehend ist sie bei einer Bekannten (anderes Bundesland) in Pflege (die Bedingungen sind für eine Übergangszeit okay, aber nicht langfristig!), der Besitzer wohnt in NRW u hat keine Möglichkeit die Schildkröte zu halten im Moment. An welche Behörde wendet man sich nun? Er würde es gerne bereinigen, damit eine artgerechte Vermittlung möglich ist.
Ich freue mich über Antworten und danke herzlich! Viele Grüße

Hallo
du mußt dich ans zuständigen Regierungspräsidium " Obere Naturschutzbehörde" wenden. Am besten gibst du bei google ein" landschildkröten melden und den Wohnort" so findest du die richtigen Ansprechpartner.
LG Petra

Bei uns ist es das Amt für Umwelt und Naturschutz der Kreisverwaltung: https://www.rhein-sieg-kreis.de/vv/produ...Artenschutz.php

Wenn es Papiere mit einem Foto gibt, dann ist es vermutlich ein gelbes Blatt wie mein Foto zeigt? Eine EU-Bescheinigung? Und damit wäre die Schildkröte auch angemeldet. Vielleicht ist sie nur beim Verkäufer angemeldet und nicht beim jetzigen Halter, der sie nicht mehr versorgen kann.



Schön, dass Du Dich drum kümmerst!

Danke für eure Antworten!

Das heißt, er kann sich einfach bei der richtigen Behörde melden und dann nimmt das Ganze seinen Lauf?

Hat er wohl was zu befürchten?
Immerhin ist die Schildkröte ja schon knapp 20 und er ist der erste Besitzer und hat keine Fotos und auch nie irgendwo angegeben, dass ihm die Schildkröte gehört. Ich frag mich auch warum und gleichzeitig will ich auch niemanden verurteilen. Er hat sich mit Sicherheit immer gut gekümmert!

Ich habe den Zettel leider nicht gesehen, aber er ist auf jeden Fall gelb, der Züchter steht drauf und es gibt ein Foto. Reicht das denn?

Ich habe von jemandem gehört, dass die Schildkröte wohl beschlagnahmt wird. Ich kenne mich leider so gar nicht aus und will ihm jetzt nicht irgendwas raten und nachher hat er ein hohes Bußgeld und die Schildkröte ist weg u niemand weiß ob es ihr gut geht usw.
Und dass Besitzer und Kröte gerade in unterschiedlichen Bundesländern sind, ist unproblematisch bzw macht es auch nicht besser oder schlechter?
Danke und viele Grüße Ina

Er sollte die Schildkröte zunächst auf dem Rasterpapier fotografieren lassen, wie es für die Fotodokumentation benutzt werden soll.


DIN A 4

Mitfotografiert wird ein Zettelchen, auf dem die Nr. der EU-Bescheinigung, das Datum der Fotografie, das Gewicht des Tieres und die Panzerlänge verzeichnet sind. So jedenfalls bei meiner Behörde.
Es wird das saubere und trockene Tier, senkrecht von oben und unten fotografiert. Da muss jemand helfen u. ggfs festhalten.
Bitte nicht in der Sonne fotografieren wegen störendem Schatten.
Es kann sein, dass das Tier größer als das DIN A 4 Blatt ist. Dann ist das eben so.

Die beiden Fotos und eine schriftliche Erklärung, was er nun möchte, sendet er an die für seinen Wohnsitz zuständige Behörde. Er muss ja nicht sagen, dass das Tier vorübergehend woanders gepflegt wird. Ich sehe darin aber nicht DAS Problem. Natürlich müsste er eigentlich vorher die Behörde informieren, wenn das Tier vorübergehend woanders gepflegt wird, egal, ob es das gleiche oder ein anderes Bundesland ist. Aber wer macht das?
Es wäre gut, wenn er die Behörde bzw. den Sachbearbeiter vorher anruft, damit dieser schon weiß, um was es geht und sagen kann, was der Halter schriftlich darlegen soll.

Falls die Schildkröte Auffälligkeiten wie z.B. eine Schildanomalie haben sollte, die man auf dem Foto, das zur EU-Bescheinigung gehört, erkennen kann, würde es die Angelegenheit erleichtern, da die Identität der Schildkröte geklärt ist. Ansonsten hat der Halter vielleicht Fotos von der Schildkröte in einem Fotoalbum oder kennt jemanden, der sie mal fotografiert hat. Mit den Fotos könnte er zeigen, dass er die Schildkröte schon lange besitzt.

Andererseits muss der Züchter/Verkäufer die Schildkröte bei seiner Behörde abgemeldet haben nach dem Verkauf und dabei den Käufer benannt haben. Damit wäre dann auch ein Nachweis gegeben, dass der jetzige Halter die Schildkröte rechtmäßig besitzt. Die Behörde des Züchters ist aus der EU-Bescheinigung ersichtlich.

Wenn eine Schildkröte beschlagnahmt wird, wird in der Regel anschließend eine Haltungsgenehmigung ausgestellt. Die Schildkröte bleibt dann beim Halter, der sie allerdings nur mit Genehmigung der Behörde weitergeben darf. In eine Auffangstation kommen die wenigsten Schildkröten, da diese Einrichtungen überfüllt sind.

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Augen zu und durch würde ich dann mal sagen. Es klingt so als ob es auf jeden Fall möglich ist die Versäumnisse ohne großen Schaden aufzuholen, obwohl knapp zwei Jahrzehnte ins Land gezogen sind. Eine Vermittlung müsste dann ja auch möglich sein, ggf eben mit Zustimmung der Behörde.

Bitte teile uns mit, wie es weitergegangen bzw. ausgegangen ist.

Danke für die Unterstützung! Der behördliche Ansprechpartner war wohl sehr nett und hilfreich. Die Schildkröte wird jetzt gechippt u erhält neue Papiere. Der Besitzer musste beweisen, dass ihm die Schildkröte schon immer gehört. Dazu haben mehrere Personen eine Versicherung unterschrieben.
Bald steht dann einer Vermittlung dann nichts mehr im Wege.
Viele Grüße