Hallo!
Meine Eltern (weit über 80) haben seit Jahrzehnten Landschildkröten in diversen Konstellationen gehabt. Aktuell noch ein Weibchen und ein Männchen.
Beide haben keinerlei Papiere, wurden damals irgendwie einfach so weitergegeben, immer als Ersatz für andere Partnertiere.

Da die beiden sich aber nicht verstehen und dass Männchen auch ziemlich rabiat sein kann, wird es für meine alten Eltern immer schwieriger, da die beiden getrennt leben. (also die Schildkröten, nicht die Eltern ;-))

Nun kann meine Mutter sich immer weniger bewegen und hat sich überlegt, sollte es ein sehr gutes ZuHause für das Männchen irgendwo geben, dass sie ihn vielleicht weiter gibt.

Natürlich Freilandhaltung, es ist aber ein Ausbrecher König – halt an einen „Profi“, der auch weiß, wie männliche Schildkröten sein können.

Wo könnte ich ein solches zu Hause finden?
Und dann ohne jegliche Papiere?

Meine Mama schafft es nicht mehr mit beiden. …

Danke für Tipps.
Heidi

Hallo Heidi
Schildkröten ohne Papiere zu Vermitteln ist Strafbar und so gut wie unmöglich. Die einzige Möglichkeit ist beim zuständigen Regierungspräsidium anzurufen und deine Lage zu schildern. Den zuständigen Sachbearbeiter(in) findes du wenn du bei "google Landschildkröten anmelden und deine Stadt" eingibst. Trau dich ruhig die beim Amt sind bereit dir zu helfen. Überlege mal mit deiner Mutter ob ihr nicht das Weibchen abgeben wollt die hätte bessere Chancen auf ein neues Zuhause. Männliche Schildkröten sind so gut wie nicht vermittelbar. Ich finde es gut von dir das du dich darum kümmerst und wünsche dir viel Erfolg dabei.
LG Petra

Sind es Tiere nach WA II können sie problemlos mit einen Herkunftsnachweis (der sogar vom Halter ausgestellt wird) weitergegeben werden. vorausgesetzt sie wurden beim Amt gemeldet. Sind es Tiere nach WA I sieht es schon anders aus. Da muß es nachgewiesen werden, daß sie rechtmäßig erworben wurden bzw. nachgewiesen werden, wann sie im Besitz kamen (Fotos, eidesstattliche schriftliche Aussagen).


Das stimmt so nicht. Alle Europäer sind WA II, aber im Anhang A und brauchen bei Abgabe gültige Cites.
Bitte nicht solche Falschinformationen verbreiten.
LH Harald

Bevor jetzt gestritten wird, wer recht hat und wer nicht, verweise ich auf den bisher einzig zielführenden Beitrag in diesem Thread:

Zitat

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Es muß erstmal geklärt werden um welche Art es sich handelt.

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Ja, der Thread ist unter "Europäische Landschildkröten" zu finden.
Ja, bei den SK seit Jahrzehnten im Familienbesitz handelt es sich sicherlich in den meisten Fällen um Testudo hermanni ssp., seltener auch marginata, graeca oder horsfieldii.
Ja, der Hinweis von Emys64 ist korrekt.
Ja, die angeratene Vorgehensweise von stock, letzter Absatz seines Beitrages, allerdings ebenso.

In diesem Forum habe ich selbst schon hier und da angemerkt, daß man nicht automatisch von Testudo hermanni ssp. ausgehen sollte, wenn ganz pauschal von "Landschildkröte" die Rede ist. Auch wenn es hier vermutlich um eine geht, hat stock dennoch Recht, denn es gibt noch andere Landschildkröten, die ganz ohne Cites auskommen. Ausserdem wurde deutlich drauf hingewiesen:

Zitat

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Sind es Tiere nach WA II können sie problemlos mit einen Herkunftsnachweis (der sogar vom Halter ausgestellt wird) weitergegeben werden. vorausgesetzt sie wurden beim Amt gemeldet.

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Die Frage, ob die Tiere gemeldet sind, wartet noch auf Antwort...

Sind es Tiere nach WA II können sie problemlos mit einen Herkunftsnachweis (der sogar vom Halter ausgestellt wird) weitergegeben werden. vorausgesetzt sie wurden beim Amt gemeldet.

Es geht mir alleine um diesen Satz, der sugerriert, dass man Tiere aus dem WA 2 problemlos weitergeben darf. Der Hinweis auf den Anhang A fehlt. Auch wenn sie beim Amt gemeldet sind, brauchen sie bei Abgabe die EU-Bescheinigung.
Der Satz ist also schlichtweg falsch.
Das hat jetzt mit dem konkreten Fall erstmal nichts zu tun, solange die Art nicht bekannt ist. Hier geht es um das Grundsätzliche.
LG Harald

Auch wenn zu vermuten ist, daß es um eine der "obligatorischen" europäischen Arten gehen wird: besagte Aussage ist nicht pauschal falsch, wenn es um eine andere Gattung/Art geht, die zwar auch unter Schutz steht, aber eben nur unter WA2. In letzterem Fall könnte man noch ergänzen, daß es von Vorteil wäre, wenn das Tier im selben Bundesland verbleibt, in dem es bereits gemeldet ist. Dann reicht in der Tat eine selbst geschriebene Abgabebescheinigung. Ok, vielleicht nicht beim NLWKN in Hannover, aber das ist eine andere Geschichte.

Wir wissen an dieser Stelle schlicht und ergreifend nicht, um welche Gattung/Art/Unterart es geht, und auch nicht mit Sicherheit, ob diese je gemeldet wurde oder nicht. Wir wissen ja nichtmal, in welchem Land der Fragesteller lebt. In Österreich wäre es, wie bereits geschildert, auch ohne Papiere deutlich einfacher, als anderswo.

Es ist schon klar: when you hear hoofbeats, think of horses, not zebras. Aber automatisch von Testudo hermanni ssp. (oder den bereits von mir genannten anderen üblichen Verdächtigen) ausgehen, wenn von einer Landschildkröte die Rede ist? Warum?