Hallo zusammen,

wir haben drei Griechische Landschildkröten. Diese sind vor drei Jahren geschlüpft und wurden die ersten zwei Jahre im Kühlschrank überwintert.
Dieses Frühjahr haben wir ein großes Außengehege mit einem Frühbeet + Grube gebaut und möchten gerne diese für die Überwinterung nutzen.

Die Grube ist ca. 80 cm tief und wurde 70% feiner Komposterde + 30% Schildkrötensubstrat gefüllt. Die obersten 20cm der Grube sind 100% Schildkrötensubstrat.

Aktuell sind die Temperaturen tagsüber bei uns (Postleitzahl 86xxx) noch ziemlich hoch mit gut 25 Grad und in der Nacht fallen diese auf unter 5 Grad ab.
Im Frühbeet habe ich deshalb starke Temperaturschwankungen - 8 - 30 Grad.


Mein primäres Problem ist, das der Boden noch viel zu warm ist und ich vermute, dass die Temperatur auch in den nächsten Wochen nicht wirklich auf die gewünschten 4-5 Grad fällt.
Temperatur in ca. 10 cm Tiefe = 20 Grad
Temperatur in ca. 50 cm Tiefe = 21 Grad

Laut meinem Kenntnisstand graben sich die Schildkröten bei diesen Temperaturen nicht ein. Ich vermute die feine Komposterde ist zu "aktiv" obwohl diese schon seit Mai in der Grube ist. Oder zu gut gedämmt
Hier der Verlauf:


Was meint Ihr? Soll ich dieses Jahr doch lieber wieder den Kühlschrank wählen? Solange die Temperaturen tagsüber nicht extrem fallen würde ich die Überwinterung nicht vor Ende November starten und die Schildkröten solange noch im Außengehege lassen.

Gruß
Steffen

Hallo! Mit Komposterde und Schildkröten kenn ich mich nicht so gut aus, aber sei froh, solange es warm ist.

Ich handhabe es so, dass ich bei den Kleinen jetzt den Außenbereich gesperrt habe.
Das heißt, sie sind im Frühbeet, das aber ebenfalls wie das Außengehege bepflanzt ist. Den Deckel vom Frühbeet hab ich weggenommen untertags, sodass genug Sonne reinscheint (aber mit einem Gitter abgedeckt wegen Raubvögel)

Da haben sie Futter und Wasser drin.

Sobald die Temperatur fällt, vergraben sie sich.

Wenn die Temperatur durchgehend stabil unter 8 Grad ist, fülle ich das Frühbeet mit Laub, geb den Deckel drauf und packe das Frühbeet in eine Plastikplane, sodass es die Sonne im Winter nicht erwärmt.

Im Frühling, so im März/April, wenn das Wetter schöner wird, packe ich das Frühbeet aus geb einen Großteil des Laubs weg (in einer Ecke lass ich einen Haufen drin) und warte, dass die Tiere munter werden 😊

Hallo, Steffen!
Willkommen im Forum! 🥂

Du siehst, es gibt so viele Möglichkeiten!

Toll, dass du eine Frühbeetüberwinterung planst! So weit habe ich es in den Jahren noch nicht geschafft, da wir mit der Kühlschrankmethode noch ganz gut klar kommen und wir (ich) nicht so die Technikfreaks sind.

In der Vorbereitungszeit auf die Starre vergleiche ich immer wieder gerne die Temperaturen aus dem Habitat aus Thessaloniki mit unseren.
In Thessaloniki sind es zum Beispiel aktuell im Durchschnitt ca. 13 Grad nachts, während es in unseren Breiten im Durchschnitt ca. 11 Grad sind.
Also machen wir uns noch keine großen Gedanken und lassen sie noch draußen schlafen.
Unsere Schildis (2016 und 2018) werden erst Mitte bis Ende Oktober ins FB umziehen, wenn dann die nächtlichen Temperaturen deutlich unter 5 Grad sinken, sich die Sonnenscheindauer verkürzt und keine Fresstouren mehr stattfinden.

Ich habe vor etwa drei Jahren die Erfahrung gemacht, dass sie aus ihrem FB dann gar nicht mehr herauskommen, wenn man sie jetzt schon in diesem einsperrt, auch wenn sich dieses auf 30 Grad aufheizt. Sie blieben verkrochen.

Solange sich tagsüber auf ihrem Panzer noch so artig die direkte Sonne zeigt, kommen sie im Moment gegen Mittag aus ihren Verstecken gekrochen, tanken kurz die wärmenden Strahlen, fressen kurz und verschwinden am frühen Nachmittag wieder in ihren Übernachtungsplätzen; aber sie wählen um keinen Preis das FB, da für sie jetzt auch die kühleren Schlafplätze wieder sehr wichtig werden.

Es ist meist Nov/ Dez., wenn wir sie in den Kühlschrank überführen.

Zu deiner Frage:
Ich würde sie so lange wie möglich draußen halten mit eingeschränktem Bewegungsradius, damit du sie wieder findest.
Wenn bei euch die Nachttemperaturen so um die 5 Grad sind, folge deinem Bauchgefühl, welche Überwinterungsmethode du wählst. Dein Vorhaben hört sich doch ganz gut an!

Vielen Dank für die Antworten und Tipps.
Wir haben bereits das Außengehege verkleinert, sodass wir die Schildkröten leichter finden. In der Nacht bzw. schon am frühen Nachmittag findet man Sie bereits im Schlafhaus im FB.

Dann warte ich mal die nächsten Wochen ab und entscheide spontan wo ich die Überwinterung durchführe. Wahrscheinlich mache ich mir da zuviel Kopf.

Noch eine Frage, wie befeuchtet ihr die Erde im FB und wie oft? Gefühlt könnte ich jeden Tag eine Gießkanne reinschütten so trocken fühlen sich die ersten 10cm an.

Gruß Steffen

Hallo, Steffen!
Ja, es ist sinnvoll, das FB leicht feucht zu halten. Ich gieße auch täglich einen Gießer Wasser rein, auch wenn sie es noch nicht so nutzen.
Feuchtigkeit ist wichtig für eine gesunde Panzerentwicklung und deren Atemwege.
Auch im Freigehege sorge ich für einen leicht feuchten Schlafplatz für unsere Schildkröten.

hier ist die Fortsetzung von diesem Thread:
Wie aktiv sind eure Schildkröten (noch)? (27)

Jetzt hat es bei uns richtig angefangen zu schneien, Temperaturen direkt bei der Schildkröte (mit Laub bedeckt) sind bei ca. 1-2 Grad.

@Traveller66
vielen Dank für diesen Tipp mit der Grube. Werde ich so mal umsetzen. Es handelt sich um die erste Überwinterung im FB, die zwei Jahre zuvor hatten wir Sie im Kühlschrank.
Mit bedeckt meine ich das bei einer der Panzer gar nicht zu sehen ist, ca. 1cm verdeckt und bei der anderen schaut nur noch der Panzer raus.

@Hannelore
Es handelt sich um Testudo hermanni hermanni.
Da es in der Nacht schon ziemlich gegen 0 Grad geht werde ich die Grube anlegen und Laub anhäufen.

Habe nun die Schildis in die Grube gesetzt, Kopfbereich freigelassen und mit Laub bedeckt.
Temperatur direkt bei den Schildkröten ist 3,5 Grad.

ich habe in das FB bereits zwei Reihen Pflastersteine als Umrandung/Abgrenzung gelegt, wo ich dann ein Gitter mit einem Heizkabel gut darauflegen kann.

Nun, bei Testudo hermanni hermanni ist es nicht ungewöhnlich, dass sie sich nicht eingraben.

hm, ... in die Überwinterungskisten die zwei Jahre davor hatten sie sich immer gut eingegraben.

vllt. doch eine Testudo hermanni boettgeri? helfen die zwei Bilder weiter?








Wenn Sie sich nicht eingraben besteht die Gefahr der Erfrierung? Muss Sie dann doch wieder in den Kühlschrank packen?

Der Bauchpanzer ist eindeutig Testudo hermanni boettgeri.

Bei dem anderen Foto ist die Unterart für mich nicht zu erkennen.
Man müsste den letzten Wirbelschild hinten sehen können.
Ähnelte er einem Schlüsselloch, könnten es Thh sein.

Warte erstmal ab. Ich gehe davon aus, dass sie sich noch eingraben.

Die zwei Fotos sind von den selben Schildkröten.
Danke @Hannelore für deine Tipps. Dann habe ich mich wohl mit Unterart geirrt.

Ich habe heute nachgeschaut. Die Kröten haben sich tiefer vergraben - bin sehr erleichtert. In der Nacht hatten wir auch zweistellige Minusgrade. Aktuell sind es ca. 0-1 Grad an der Oberfläche direkt unter der 20cm Laubschicht und ca 8 Grad in 40-50cm tiefe.

Macht es Sinn das ich das Heizkabel aktiviere? Oder wäre das noch zu Früh?


Das komplette FB hat eine Grube mit einer Tiefe von 80cm und 5cm XPS Dämmplatten.

Prima, dass sie abgetaucht sind.

Kälter sollte es auf der Erdoberfläche nicht werden.

Ich habe ja beste Erfahrung damit (ca. 25 Jahre), das GANZE Frühbeet mit Laub zu füllen.

Nimmst du im Frühjahr Laub raus, wenn es komplett gefüllt ist? Oder wie machen sich deine Schildis dann bemerkbar?

Das mit dem Laub wird aktuell schwer. Ich dachte ich komme mit einem Sack Laub gut hin. Es liegt bereits zu viel Schnee, ...

Welches andere Dämmmaterial könnt ihr empfehlen? Holzwolle, Stroh? Oder gibt es was gutes aus dem Tierbedarfladen?

War da wohl zu blauäugig, hatten die letzten Jahre nicht soviel Schnee und solche Minustemperaturen. Heute und morgen Nacht soll es bis zu -15 Grad bekommen. Der Temperatursensor zeigt 7,6 grad in ca. 50cm an.

Hoffe das geht gut.

Ja, ich nehme Laub raus. Ich habe die Frühbeete unterteilt in einen Schlafteil und einen Sonnenteil. Bei einem "normalen" Winter fülle ich nur den Schlafteil (halbes Frühbeet) mit Laub, bei strengem Winter auch den Sonnenteil. (Hab Laub auf Vorrat.)

Wenn die Tiere wach werden, zeigen sie sich im Sonnenteil, egal wieviel Laub im Schlafteil liegt. Ich hatte einige Jahre Steppenschildkröten, die viel früher wach werden als die Griechischen Landschildkröten. In einem der Winter lag auch der Sonnenteil noch hoch voll Laub, als die Steppenschildkröten den Winterschlaf beendeten. Sie haben sich auf das Laub begeben. Das Frühbeet hat sich dann, da nur ca. 10 cm zwischen Laub und Deckel lagen, super erwärmt. Das ist bei Steppenschildkröten wichtig, da sie sofort Wärme benötigen.

Ich will mit diesem Rückblick erklären, woher ich weiß, dass die Schildkröten auch aus dem Winterschlaf erwachen, wenn sie einen großen Laubberg über und neben sich liegen haben.

Aber ich entferne -je nach Wetter- Ende Februar/Anfang März das meiste Laub. So kann ich sehen, ob irgendwas schimmelt und kann den Schimmel entfernen. Früher, als ich noch ausschließlich undichte Frühbeete hatte, musste ich außerdem Mäusedreck entfernen und Mäuse verscheuchen. Als ich am 2.12. das Laub eingefüllt habe, habe ich auch Schimmel entfernt. Er war in dem Rasenschnitt entstanden, den ich im Herbst im Sonnenbereich eingestreut hatte und den die Tiere verteilt hatten, auch in den Schlafbereich.

Ich entferne auch deshalb die meisten Blätter im späten Winter, weil ich mir vorstellen kann, dass sich die Erde bei den Tieren dann besser erwärmen kann.

Ich habe einige Jahre mit Stroh isoliert. Es wurde über den Winter richtig nass, als wenn es die Feuchtigkeit anzog. Und es schimmelte. So hab ich es komplett ausgetauscht, bevor die Tiere wach wurden. Außer mit Laub und Stroh hab ich noch nicht isoliert. Heu eignet sich nicht, es schimmelt sehr leicht, siehe Rasenschnitt. Du kannst Decken, Kissen, Teppich, Noppenfolie etc. nehmen.

Ich würde den Temperatursensor auf die oberste Schildkröte legen oder ca. 10 cm unter der Erdoberfläche. Aber, wenn Du die Heizschlange einsetzt, kann es darunter doch auch gar nicht frieren.

Irgendwie hab ich immer ein seltsames Gefühl, wenn Strom im Spiel ist und brennbares Material drumherum. Sei vorsichtig!

P.S. In Hannelores Tagebuch (16) siehst Du immer mal, wie meine Frühbeete innen und außen aussehen, zum Beispiel in #228

das Heizkabel kannst Du jederzeit in Betrib nehmen in Verbindung mit einem Thermostat!!!!!