Hallo zusammen!
Es gibt dort eine Frage, die mich schon lange beschäftigt und ich dachte, ich frage euch einfach mal, vielleicht bin ich danach schlauer.
Wie der ein oder andere ja vielleicht weiß, haben wir im September 2021 Hermann, aus schlechter Haltung übernommen. Letztes Jahr, hat er das erste mal in seinem Leben ein Freigehege gesehen. Wir dachten alle, dass er jeden Tag freudig raus geht und nun sein Leben genießt. Das tut er, aber irgendwie anders als meine kleinen. Penelope und Tilda können es morgens gar nicht abwarten raus zu gehen. Sie sind dann von morgens bis abends draußen, bei Wind und Wetter. Aber Hermann? Wenn er nicht bei Regen raus gehen will, kann ich das ja verstehen, aber bei Sonnenschein? Er steht morgens auf, geht unter die Wärmelampe frisst und den Rest des Tages liegt er im Frühbeet. Läuft mal von der einen zu andern Ecke, aber das war’s dann. Es gibt auch Tage, an denen er raus geht und dann auch den ganzen Tag draußen bleibt, gestern zum Beispiel. Aber dann gibt es Tage wie heute, schönster Sonnenschein, und er liegt einfach nur rum. Letztes Jahr, ist er auch sehr selten rausgegangen. Erst im August ist er mal regelmäßiger unterwegs gewesen. Während die kleinen das Frühbeet nur durchlaufen, liegt er immer dort. Ich denke immer, wenn er einen Tag draußen war, dass der knoten geplatzt ist, aber dann geht er doch wieder nicht raus. Von 7 Tagen die Woche ist er vielleicht 3 im Außengehege . Natürlich nur bei Sonnenschein.
Woran könnte das liegen? Manchmal hab ich den Eindruck als wäre er überfordert mit dem Platzangebot? Manchmal sieht es so aus, als wüsste er nicht wohin mit sich. Und manchmal denke ich er sucht den Ausgang. Er sitzt auch oft davor und starrt raus, aber geht nicht raus. Ich verstehe das nicht.
Gibt es Schildkröten die einfach nicht gerne draußen unterwegs sind? Oder ist er es einfach nicht gewohnt, weil er 6 Jahre seines Lebens im Terrarium verbracht hat? Penelope und Tilda sind seit Anfang an draußen, vielleicht liegt es auch daran?
Da ich das nicht gewohnt bin, wollte ich einfach mal fragen, das interessiert mich schon länger. Bin gespannt auf eure Antworten

Hallo Elena

Christine Dworschak hat ein schönes Buch darüber geschrieben "Testudo und Hermani- zwei Schildkröten, wie sie unterschiedlicher nicht sein können" erschienen im
www.kleintierverlag.de In den Buch beschreibt sie wie die Schildkröte aus schlechter Haltung erst das Leben im Freigehege kennenlernen muß. Ich finde es sehr gut und für 12.50€ auch sehr günstig. Ich würde es mir immer wieder kaufen vielleicht ist es auch was für dich.
LG Petra

Hallo Elena,

wenn Dein Hermann, von der Fehlhaltung der letzten Jahre mal abgesehen, fit und gesund ist würde ich erstmal nichts schlimmeres dahinter vermuten.

Zum einen habe ich bei meinen Tieren immer wieder beobachtet dass es recht lange gedauert hat bis sie sich an neue Gegebenheiten gewöhnt haben bzw. neues angenommen haben. Meine Tiere sind extrem Standorttreu

Ich sah es ganz extrem an meinen beiden zuletzt übernommen Mädels, hier war die Haltung über Jahre, sagen wir mal subotimal.
Delli verließ im Quarantänebereich ihr Häuschen, welches wir vom Vorbesitzer mitgenommen hatten, nahezu gar nicht, fraß schlecht und ich hatte große Sorge dass sie meinem Altbestand niemals gewachsen sein würde. Sofern sie überhaupt über die Winterruhe kommt...

Nach der Zusammenführung kam Delli tagelang nicht aus dem Frühbeet (so etwas hatten die Beiden 20 Jahre nicht). Sie war extrem scheu, fraß immer noch schlecht bis gar nicht, schloss sich aber umgehend einem meiner "alt"Mädchen an. Was mich etwas beruhigte.

Und heute einige Wochen später.... Anscheinend Übernacht war der Knoten bei ihr geplatzt, Delli war wie ausgetauscht und macht mir richtig Freude

Delli flitzt durchs Gehege, frisst, liegt im Verbund mit den Anderen und auch alleine in der Sonne und frisst inzwischen sogar aus der Hand, ihre Scheu hat sie gänzlich verloren.

Was ich damit sagen will; gibt Hermann die Zeit die er braucht sich zu gewöhnen, sein Leben fängt gerade nochmal neu an.
Schildkröten sind auch nur Menschen. Bei der Einen geht es mit der Gewöhnung schneller bei der Anderen braucht es länger.
Natürlich immer mit einem Auge auf die Gesundheit und dann wird das schon

Ich würde das Frühbeet so abdecken, dass es darin dunkel ist - und kühl. Keine Wärmelampe. Vermutlich wird er es dann nur als Schlafstätte benutzen und zum Aufwärmen die Sonne vorziehen.

Bei schlechtem, dunklem Wetter würde ich die Abdeckung abnehmen, zurückklappen, aber auf die Wärmelampe ab Anfang Juni auf jeden Fall verzichten.

Vielen Dank für eure Antworten

Er frisst ganz normal, kotet ganz normal, scheidet normalen Urin aus. Auch sind die Augen klar und die Nase ist frei, äußerlich sehe ich nicht das er krank ist. Ich hoffe wirklich, dass er einfach noch etwas Zeit braucht, mir tut es immer so leid, wenn er nur in seinem Frühbeet liegt. Aber ich kann ihn ja auch nicht zwingen… ich finde es einfach nur ungewöhnlich, weil meine kleinen immer raus wollen. Vielleicht bin ich auch zu ungeduldig