Hallo,

Ich hab mich hier registriert weil ich aus den ganzen Arten und Unterarten nicht ganz schlau werde und Hilfe brauche.
Mein Sohn (9 Jahre) wünscht sich seit 3 Jahren nichts sehnlicher als eine Schildkröte. Bitte nicht falsch verstehen, ich weiß natürlich, dass die meiste Arbeit an mir hängen bleibt ^^ ist auch total ok weil ich die Tiere auch super finde... und er ist sich auch bewusst, dass Schildis keine Kuscheltiere sind.

Nun sind wir eben am überlegen und planen wie wir die Haltung am besten umsetzten können bzw welche Art zu uns passt.

Wir leben in einem Haus mit großem Garten. Die Schildi sollte hauptsächlich draußen leben (für den Winter würden wir einen eigenen Kühlschrank besorgen) Haltung und Pflege sollte für uns Anfänger trotzdem eher einfach sein.
Momentan tendieren wir zu einer Griechischen Landschildkröte, wobei ihm die Pantherschildkröte auch sehr gefallen würde. (Eher nicht für Anfänger und hier sehe ich das Problem mit der Überwinterung außer es gibt auch hier unterarten wo es kühler sein darf?)

Danke & Lg

Hallo Tigerlilly (Lydia),

Ich war vor 30 Jahren auch so wie dein Sohn:-)
Und jetzt steh ich hier mit meinen 8 Schildkröten...

Damals hab ich mich für die Testudo Marginata entschieden. Der Breitrandschildkröten, ich fand als Kind den Panzer bei den Männchen einfach nur toll.
Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung, auch wenn es sich, wie ich damals nicht wusste, um eine der grösseren europäischen Landschildkröten handelt, die doch des öftern ihren eigenen Kopf haben.

Von Anfang überwinterten meine draussen, problemlos. Selbst wärmere Winter, wo sie mal auftauchen und dann wieder verschwinden, stecken sie problemlos weg. Was ja gerade bei aktuellen Temperaturen bei mir in der Region durchaus wieder ein Thema ist.
Sprich es war bei mir nie ein Thema mit einer Kühlschrank Überwinterung.

Panterschildkröten sind auch toll, nur handelt es sich hierbei nicht um eine Europäische Landschildkröte sondern um eine tropische. Worin liegt der Unterschied? Die brauchen kein Kühlschrank zum überwintern, die brauchen ein Indoor Gehege, das über den Winter die richtigen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit bietet. Sprich diese Tiere sind deutlich Anspruchsvoller als die Europäischen Landschildkröten unteranderem auch was die Ernährung angeht.

Ich nehme an du bist aus der Schweiz oder gibt es in Deutschland oder Österreich auch noch ein St. Martin?

Ich frage dies, weil es gibt in der Schweiz einige Schildkröten Auffangstationen, wo du mit deinem Sohn auch ganz unterschiedliche Schildkröten anschauen kannst, und wer weiss, vielleicht verliebt ihr euch ja in ein Tier.

So passiert mit meinem kleinen Orlik.

Wichtig ist einfach, das Tier überlebt seinen Halter bei entsprechender Haltung und wenn nicht irgendwelche Wildtiere da einem einen Strich durch die Rechnung machen.

Gruss

Michael

Danke für deine Antwort.

Ja das mit der Pantherschildkröte hab ich schon gelesen und fällt auch eher weg. Wir haben zwar ziemlich viel Platz, aber einen ganzen Raum auf konstante 30 Grad halten, schaff ich nicht.

Wir kommen aus Oberösterreich. Ganzjährige Außenhaltung wäre natürlich noch besser, hatte aber bedenken, da es doch sehr milde Winter momentan sind.
Sogar unsere Bienen fliegen seit 2 Tagen wieder ^^

Gerne,

Wie gesagt, wenn du hier im Forum stöberst findest du viele Informationen zu den einzelnen Arten.

Die Frage ist einfach, was möchtet ihr? TM (Breitrand) / THH (Griechische Landschildkröte Westrasse) / THB (Griechische Landschildkröte, Ostrasse) / TGi (Maursiche Landschildkröten) oder die Testudo horsfieldii (Steppenschildkröte) ?

und wieviel Platz wollt ihr Ihnen draussen zur Verfügung stellen?
Und die andere Frage, 1 oder mehrere Schildkröten?

Gruss

Michael

Hallo, Lydia!
Willkommen im Forum!
Schau mal, vielleicht hilft dir auch dieser Thread:
Schildkröten-Anschaffung: Gehege-Größe, Geschlecht

Ja genau... wenn ich das wüsste.

Mit dem Platzangebot sind wir sehr flexibel. Wenn Sie etwas größer ist/wird und nicht durch einen Maschendrahtzaun passt, könnte sie sich auch frei im Garten bewegen. Ob 1 oder 2, richten wir uns ganz danach wie es das beste für die Schildi ist.
Mir ist eine artgerechte Haltung sehr wichtig.

Ich glaub ich muss mich nochmal über West und Ostrasse der Griechischen informieren :)

Danke

@Tigerlilly
Willkommen bei uns im Forum, Lydia.

Vielleicht magst Du mal hier schauen.
https://testudoland.hpage.com/ueberlegun...nschaffung.html
@gunda Gunda, eine unserer Moderatorinnen, hat hier Überlegungen zusammengestellt.

@christine Christine, die Inhaberin dieses Forums, hat Unterschiede der Ost- und Westrasse der Griechischen Landschildkröte zusammengestellt.
https://www.griechische-landschildkroeten.com/beschreibung

Ich halte die Östliche Unterart.
Sie wird größer als die Westliche und eignet sich meiner Meinung nach daher besser, um in einem Garten ohne Gehege zu laufen, wenn sie denn einmal groß ist.
Im Winter gräbt sie sich normalerweise ein, während die Westrasse, so wird häufig berichtet, sich eher nicht eingräbt.

Da ich meine Schildkröten unter den Frühbeeten überwintere, bin ich froh, dass sie sich eingraben. So sind sie besser vor Frost oder (wie jetzt) vor Wärme geschützt. Außerdem schützt auch eine ca. 30 cm hohe Laubschicht im Inneren der Frühbeete davor, dass es in der Erde zu kalt oder zu warm wird.

Ich halte seit 1979 Griechische Landschildkröten der Ostrasse. Sie überwintern seit 1994 draußen. Es ist noch keine während des Winters wach geworden.
Die Westliche Unterart wird je nach Winterquartier (z.B. in Christines tollem Wintergarten) auch mal während des Winters wach und sonnt sich.

In Griechenland (Dort gibt es nur die Ostrasse.) in der Nähe des Olympgebirges kommt die Griechische Landschildkröte bis zu einer Höhe von 1.000 m vor. Die viel größere Breitrandschildkröte findet man dort auch, aber meist in Gebieten über 1.000 m Höhe. Ich war einige Male in der Gegend.

Was eine oder mehrere Schildkröten angeht, hat Gunda aufgezeigt im obigen Link bzw. hier: https://testudoland.hpage.com/ueberlegun...affung.html#UA4
Ich möchte noch ergänzen, dass man bei einer gemischtgeschlechtlichen Haltung mit Naturbruten rechnen muss. Sie werden leider meistens Männchen, die man nicht alle behalten kann und für die man nur sehr schwierig ein neues Zuhause finden kann.

Ich habe viele Jahre eine große Männchengruppe gehalten, sogar mit wechselndem Bestand, da ich nicht mehr gewollte Tiere aufgenommen und wieder vermittelt habe. Damals wusste ich nichts von Krankheiten, die sich übertragen. Ich schreibe von meiner Männchen-Gruppenerfahrung, weil ich nur einmal ein Männchen dabei hatte, das wirklich unverträglich war. Von daher möchte ich Mut machen, große Männchen aufzunehmen, die bisher gut miteinander auskommen.

Es gibt hier im Forum auch immer mal Notfälle, wenn jemand seine Tiere nicht mehr versorgen kann. Es gibt Auffangstationen, die meist Männchen abzugeben haben. Und ich privat kenne auch ältere Halter, für die ich Aussschau nach neuen Schildkröten-Liebhabern halte. Dabei sind sowohl gemischtgeschlechtliche Gruppen wie Männchengruppen und Weibchen.

Es ist gut, dass nicht nur Dein Sohn sondern auch Du Schildkröten haben möchtest. Schildkröten sind Tiere zum beobachten. Sie sind oft nicht zu sehen und von Sept./Okt. bis März/April gar nicht zu sehen. Daher sind es meiner Meinung nach keine Tiere für ein Kind. Außerdem muss der Halter Freude daran haben, den Lebensraum der Schildkröte zu pflegen, Futter zu säen und/oder anzupflanzen und/oder Futter bei einem Spaziergang zu sammeln.

Viel Freude beim Überlegen, Abwägen und Planen!

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Hab mich jetzt etwas belesen und mit meinem Sohn besprochen (die Optik zählt ja schließlich auch:)) und momentan sieht es so aus als wäre die Ostrasse oder die Maurische (ibera) die optimalere Wahl.

Die Auffangstation hat zwar einige Schildis die passen würden, allerdings ist sie leider zu weit weg. (Würden auch 2 Weibchen und ein Männchen nehmen)

Junge maurische Graeca ibera sehen (fast) so aus wie Griechische Landschildkröten
Aber 50 oder 60jährige sind ganz dunkel, so wie mein Richard:



Die Mauren sind im Frühjahr früher da wie die Griechen und tauchen im Herbst später ab. So jedenfalls meine Erfahrung mit Richard.

Im allgemeinen hört man, dass die Männchen sehr lebendig und an allem interessiert seien, was sie für den Halter interessant macht. Das kann ich bestätigen. Ebenfalls hört man, dass es schwierig sei, sie in einer Gruppe zu halten, da sie sehr paarungsfreudig seien - auch in einer Männchengruppe. Sie seien eher aggressiv als Griechische Landschildkröten.

Mein Richard war bei mir immer in der Männchengruppe, in der er der Größte war. Ich hab ihn vor Jahren zusammen mit 3 Griechen-Männchen abgegeben. Auch dort in der neuen Heimat, in einem 120 m² großen Garten, klappt es prima mit dem Miteinander, von einigen Rangeleien -vor allem im Frühjahr- abgesehen.

Na, dann schaut mal, wer letztendlich bei Euch einzieht und wie groß der Panzerträger ist.

Macht Euch bitte auch vorab Gedanken zur Überwinterung, zur Anlage des Geheges/Gartens und zum Aufbau des Frühbeetes, evtl. mit Technik.

Ich kenne nur mein Maurenmännchen und kann das bestätigen was Hannelore schreibt. Neugierig, lebhaft ....aber auch sehr ...wie soll ich sagen.....potent......im Frühjahr und Herbst besteigt er so ziemlich alles was geeignet erscheint....Schuh.....Stein..etc .

Hallo Ihr Lieben!
Ich bin froh, dass @Tigerlilly den Thread aufgemacht hat, sonst hätte ich es getan.

Mit Odin (Steppenschildkröte) war die Entscheidung vorbestimmt, da er ein Notfall war. Nun, da er eingeschlafen ist, beginnt man irgendwie neu zu würfeln.

Daher stelle ich hier die Frage, die mich in diesem Zusammenhang sehr beschäftigt, falls man die überhaupt pauschal beantworten kann:

Welche Schildkrötenart ist mit unseren klimatischen Verhältnissen am kompatibelsten? Die Frage vor der Entscheidung für eine SK zu beantworten, hat wahrscheinlich direkten Einfluss auf die Lebensqualität des Tieres, für das man sich entscheidet., wenn man ihm nicht megakünstlich mit viel Technik das Habitat versuchen will nachzuahmen?

Liebe Grüße

Ich halte seit 1979 problemlos die Griechische Landschildkröte der Ostrasse, die in Griechenland vorkommt.

Von 2009 bis 2017 war ich acht mal in Griechenland, davon 7 mal auf dem Festland in der Nähe des Olympgebirges und Ossagebirges, einmal auf der Insel Euböa, im südlichen, auch gebirgigen Teil.

Auf dem Festland kommt diese Schildkrötenart bis in einer Höhe von 1.000 m vor.

Ich halte daher diese Schildkrötenart am geeignetsten für die Haltung in Mitteleuropa mit Frühbeet und -je nach Gegend- mit Technik.

Danke Euch!
Mal sehen, wohin unsere Schildkrötenreise führt.
Wir lassen erstmal sacken.
Wenn wieder eine eigene Kröte, dann wieder ein Abgabetier.
Und wenn eine Griechin, dann darf ich Euch hoffentlich wieder "Löcher ins Forum" fragen. Ich habe ja nun die Steppenprägung inne, die ja doch in wichtigen Punkten differiert ....

Liebe Grüße

Hallo Zusammen

Da es auch in Griechelnand auf bis zu 1600 meter über Meer Breitrand schildkröten gibt, hat ich mich damals auch für die Breitränder entschieden...

Quelle:
https://www.schildkroeten-farm.de/landsc...tudo-marginata/
Die Breitrandschildkröte ist in gebirgigen Lebensräumen beheimatet. Sie kommt in Höhen von bis zu 1600 Metern vor. Den Tieren kommt die dunkle Färbung des Rückenpanzers zugute, die ihnen in kurzer Zeit die Absorption von viel Wärme ermöglicht, um so auf die notwendige Körpertemperatur zu kommen. Die ziemlich helle Unterseite verhindert wiederum die Wärmeabstrahlung auf dem kalten Erdreich.


Aber habe Zurzeit keine Temperaturen der Region im Zugriff, um es mit den Temperaturen im Frühbeet zu vergleichen.